Die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main ist eine von neun Berufsgenossenschaftlichen Unfallkliniken in Deutschland und liegt in Frankfurt-Seckbach. Die Hauptaufgabe der Klinik besteht in der Wiederherstellung und Rehabilitierung von Patienten mit Arbeits- und Wegeunfällen sowie Berufskrankheiten. In der Notfallambulanz werden verletzte Patienten unabhängig vom Unfallort versorgt.
BG Unfallklinik Frankfurt am Main | ||
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Trägerschaft | Verein für Berufsgenossenschaftliche Heilbehandlung Frankfurt am Main | |
Ort | Frankfurt am Main
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Bundesland | Hessen | |
Staat | Deutschland | |
Koordinaten | 50° 8′ 43″ N, 8° 42′ 34″ O | |
Ärztlicher Direktor | Reinhard Hoffmann | |
Betten | 348 | |
Mitarbeiter | 750 | |
Gründung | 1962 | |
Website | www.bgu-frankfurt.de | |
Lage | ||
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Die Klinik beschäftigt derzeit rund 750 Mitarbeiter, ist traumatologisches Schwerpunktzentrum im Rhein-Main-Gebiet und umfasst neun bettenführende Fachabteilungen mit 348 Planbetten und zahlreichen Spezialambulanzen. Jährlich werden über 9.000 stationäre und ca. 50.000 ambulante Patienten medizinisch versorgt. Mit etwa 5000 Notarzteinsätzen im Jahr ist der Notarztstandort der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main einer der größten in Hessen. Die BGU stellt außerdem Ärzte für das Krisen-Interventionsteam Mitte, die in Not geratenen Deutschen im Ausland helfen.
Die Klinik erhält keine öffentlichen Fördergelder. Ihre Träger sind bis heute die Berufsgenossenschaften (neun gewerbliche und eine landwirtschaftliche), die sich zusammen mit der Unfallkasse Hessen zum „Verein für Berufsgenossenschaftliche Heilbehandlung Frankfurt am Main e. V.“ zusammenschlossen.
Geschichte
Die BGU Frankfurt am Main wurde 1962 eröffnet, ihre Träger sind die Berufsgenossenschaften, die sich zunächst unter der Bezeichnung „Verein für Heil- und Berufsfürsorge, Sonderstation Taunus e. V.“ (heute: Verein für Berufsgenossenschaftliche Heilbehandlung Frankfurt am Main e. V. ) 1955 zusammenschlossen. Einzige Aufgabe des Vereins sollte es zunächst sein, im Taunus eine Sonderstation für Unfallverletzte zu errichten. Nach Überlegungen über einen möglichen Standort, Aufgabe und Größe der Einrichtung, kam man im Mai 1957 darin überein, anstelle einer Sonderstation im Taunus ein Unfallkrankenhaus in Frankfurt am Main zu bauen.
Im Gründungsjahr der Klinik wurde nicht nur das 1966 durch den Notarztwagen (NAW 2) abgelöste Klinomobil das erste Mal eingesetzt, sondern auch die Abteilung für Rückenmarkverletzte eröffnet. 1969 kam die Abteilung für Plastische und Handchirurgie hinzu – heute die Abteilung für Hand- und wiederherstellende Plastische Chirurgie. Die Eröffnung der Abteilung für posttraumatische Osteomyelitis, heute Septische Chirurgie, folgte zwei Jahre später und die der neurochirurgischen Abteilung im Jahr 1972. Seit diesem Jahr ist auch der Rettungshubschrauber Christoph 2 an der BGU stationiert. 1974 erfolgte die Fertigstellung des Umbaus der orthopädischen Werkstätten, drei Jahre später die Inbetriebnahme des neunstöckigen Bettenhochhauses, das über zwanzig Jahre später noch einmal um vier Stockwerke und einen Hangar für Christoph 2 aufgestockt wurde. Von 1982 bis 1993 wurden der Neu- bzw. Umbau der Poliklinik, der Operationsabteilung und Intensivpflegestation und die Erweiterung des A- und B-Baus fertig gestellt.
2002 wurde der Umbau und die Sanierung der Stationen für Septische Chirurgie und Rückenmarkverletzte abgeschlossen. Das Psychotraumatologische Zentrum für Diagnostik und Therapieplanung und die Abteilungen für Orthopädische und traumatologische Fußchirurgie sowie Sportorthopädie, Knie- und Schulterchirurgie wurden zwei bzw. drei Jahre später eingerichtet.
2006 erfolgte der erste Spatenstich für die Neu- und Umbaumaßnahmen der Klinik; weitere Neu- und Umbaumaßnahmen sind bis 2018 geplant. Das Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie öffnete im Jahr 2008. Zu dieser Zeit nahm der neue Rettungshubschrauber vom Typ EC 135 T2i seinen Dienst auf; die BGU weihte ihr neues Biomechaniklabor ein, baute den Wissenschaftsbereich weiter aus und nahm das offene MRT (Magnetresonanztomographie) in den Betrieb.
2009 wurde die BGU Frankfurt am Main als überregionales Traumazentrum im Traumanetzwerk Hessen Süd zertifiziert. Ein Jahr später erfolgt die KTQ-Erstzertifizierung der Rehabilitationsabteilung nach IQMP-Reha und 2011 die Erstzertifizierung der Akutschmerztherapie durch den TÜV Rheinland. Das Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie der BGU wurde im selben Jahr als erste deutsche Klinik als Referenzzentrum der AOSpine (weltweit größte Vereinigung von Wirbelsäulenspezialisten) akkreditiert.
Die Kindertagesstätte auf dem Gelände der BGU wurde als Passivhaus neu gebaut und stockte 2011 die Plätze für Kinder von BGU-Mitarbeitern auf. Der Bezug des Neubaus im OP-Bereich, der Radiologie, der Zentralsterilgutversorgung, der Teile der Notfallambulanz (NFA) und des Hubschrauberdachlandeplatzes erfolgte im Sommer. Seitdem wurde an der BGU auch einer der modernsten Operationssäle in Europa in Betrieb genommen: Die so genannte BrainSuite iCT ist ein integrierter Operationssaal, der alle verfügbaren Informationen zusammenführt und dem Chirurgen zur Verfügung stellt.
Weblinks
- Website der BGU-Klinik Frankfurt
- Qualitätsbericht für 2010 (Strukturierter Qualitätsbericht nach § 137 SGB V; PDF-Datei; 4,44 MB)
Koordinaten: 50° 8′ 43,1″ N, 8° 42′ 33,9″ O