Otto Vossler

deutscher Neuzeithistoriker
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Mai 2013 um 15:46 Uhr durch Enzian44 (Diskussion | Beiträge) (Weblinks: + Stubug). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Otto Vossler (* 14. Februar 1902 in Heidelberg; † 26. Dezember 1987 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Neuzeithistoriker.

Otto Vossler war der jüngere Sohn des Romanisten Karl Vossler und seiner Frau Ester Gräfin Gnoli, Tochter des italienischen Lyrikers und Literaturhistorikers Graf Domenico Gnoli. Im zweisprachigen Elternhaus aufgewachsen konnte Vossler nach dem Tod des Vaters dessen Briefwechsel mit dem italienischen Antifaschisten Croce übersetzen und herausgeben[1]. Nach Umzug der Familie besuchte Vossler in München das Maximiliansgymnasium. Das Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München schloss er 1925 bei Hermann Oncken mit der Promotion über Mazzinis politisches Denken in den geistigen Strömungen seiner Zeit ab. 1929 habilitierte er sich, ebenfalls bei Oncken, in Berlin mit einer Untersuchung über die amerikanischen Revolutionsideale bei Thomas Jefferson. 1930 wurde er in Leipzig zum außerordentlichen Professor ernannt, 1938 erfolgte die Ernennung zum Ordinarius (bis 1945), 1946 übernahm er den Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Geschichte, insbesondere Englische und Amerikanische Geschichte an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main. 1967 wurde er emeritiert. Neben den revolutionären Bewegungen des 18. und 19. Jahrhunderts galten seine Forschungen Rousseau, Tocqueville und den Entwicklungen des Nationalgedankens.

1942 wurde er Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, von 1945 bis zu seinem Tod wurde er als korrespondierendes Mitglied geführt. Von 1942 bis 1944 war er Dekan der Philologisch-Historischen Abteilung der Philosophischen Fakultät der Leipziger Universität.

Einzelnachweise

  1. Briefwechsel Benedetto Croce – Karl Vossler, Suhrkamp 1955