Albtal-Verkehrs-Gesellschaft
Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG) gehört zu 100% der Stadt Karlsruhe. Sie erbringt im Auftrag des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) Verkehrsleistungen für die Stadt Karlsruhe und das Umland.
Die Albtalbahn wurde 1898 als Schmalspurbahn zwischen dem Karlsruher Albtalbahnhof und Bad Herrenalb gegründet, Betreiberin war damals die Badische Lokaleisenbahn AG (BLEAG). Seit 1958 betreibt die AVG die Albtalbahn, baute sie von Schmalspur auf eine elektrische Normalspurstrecke aus und verknüpfte sie mit dem Straßenbahnnetz der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK). Sie erbringt auch Straßenbahnleistungen in Karlsruhe und hat sich seit 1992 zu einer modernen Nichtbundeseigenen Eisenbahn gewandelt. Die AVG betreibt den Stadtbahn- und Omnibusverkehr in der Region Karlsruhe und darüber hinaus, sowie Güterverkehr auf Straße und Schiene, Reisebüros und baut und unterhält auch einen Teil der befahrenen Strecken.
Karlsruher Modell
Die AVG ist vor allem bekannt geworden durch die modellhafte Einführung eines Zweisystem-Stadtbahnverkehrs als bundesweit erstes Unternehmen. Die Züge sollten als S- oder Regionalbahnen von entfernten Orten bis in die Innenstadt fahren und dann als Straßenbahn weiterverkehren und dann wieder weiter als S- oder Regionalbahn. Die Fahrgäste ersparen sich so das "Umsteigen".
1992 wurde eine Straßenbahnstrecke aus der Stadt Karlsruhe heraus unter Nutzung der bestehenden Eisenbahninfrastruktur ins Umland nach Bretten verlängert. Die Stadtbahnfahrzeuge fahren dabei mit zwei Stromsystemen: im Karlsruher Straßenbahnnetz mit 750 Volt Gleichspannung und nach dem Übergang auf elektrifizierte Eisenbahnstrecken mit 15kV, 16 2/3 Hertz Wechselspannung. In Karlsruhe sind mittlerweise mehr als 100 Zweisystemwagen im Einsatz. Vier davon gehören der DB Regio und werden von ihr als Baureihe 450 geführt. Heute ist das so genannte Karlsruher Modell (im Ausland auch Tram-Train genannt) wegen des enormen Fahrgastzuwachses Vorbild für viele andere Städte im In- und Ausland, die ein Stadtbahnsystem auf Straßenbahn- und Eisenbahnstrecken planen oder bereits umgesetzt haben (z.B. Saarbrücken).
Strecken
Die AVG betreibt Stadtbahnbahnverkehr nach dem Karlsruher Modell auf folgenden Strecken (Stand August 2003):
- Hochstetten - Karlsruhe - Bad Herrenalb (S1)
- Hochstetten - Karlsruhe - Ittersbach (S11)
- Odenheim - Karlsruhe - Forbach im Schwarzwald (S31)
- Menzingen - Karlsruhe - Forbach im Schwarzwald (S32)
- Heilbronn - Karlsruhe - Baden-Baden (S4)
- Heilbronn - Karlsruhe - Freudenstadt (S41)
- Bietigheim-Bissingen - Mühlacker - Pforzheim - Karlsruhe - [[W%F6rth_am_Rhein|Wörth Dorschberg]] (S5)
- Pforzheim - Bad Wildbad (S6)
- Bruchsal - Bretten - Mühlacker (S9)
Die Stadtbahnstrecke Rheinstetten - Blankenloch (S2) wird hingegen von den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) betrieben.
Die S3 Karlsruhe - Heidelberg - Mannheim - Ludwigshafen - Speyer wird vom Verkehrsunternehmen Rhein-Neckar der DB Regio betrieben.
Die von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft insgesamt befahrene Streckenlänge beträgt 468,3 km, 260,8 km davon gehören der AVG selbst, der Rest der DB Netz AG oder er ist von der DB Netz AG langfristig gepachtet.