Das Max von Pettenkofer-Institut ist ein Forschungs- und Universitätslabor für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Ludwig-Maximilians-Universität München in München. Es führt Laboruntersuchungen zu Infektionskrankheiten aller Art durch. Außerdem Hygienisch-mikrobiologische Untersuchungen zur Qualitätssicherung in medizinischen Einrichtungen gemäß der Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention.
Durch die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen im Bereich der Infektionskrankheiten erlang das Institut internationale Beachtung.[1]
Geschichte
Das Institut hat seine Wurzeln im Institut für Hygiene, von dem Max von Pettenkofer ab 1897 der erste Direktor war. 1996 wurde ein Lehrstuhl für Virologie und ein Lehrstuhl für Bakteriologie eingerichtet.[2]
1953 bis 1994 trug auch ein Institut des Bundesgesundheitsamtes den Namen Max von Pettenkofer-Institut.[3]
Forschung
Forschungsschwerpunkte sind bakterielle Infektionen des Gastrointestinaltraktes, Aspergillen, Helicobacter, Pseudomonas, Yersinien, zelluläre Mikrobiologie, Adenoviren,
DNA-Viren: Herpesviren, Cytomegalieviren
RNA-Viren (Paramyxoviridae, Rhabdoviren, Coronaviridae).[4]
Labor
Im Laborbereich Hygiene werden folgende Untersuchungen durchgeführt:
- Hygienisch-mikrobiologische Untersuchungen zur Qualitätssicherung der Hygiene in medizinischen Einrichtungen (v.a. in Kliniken und Arzt- oder Zahnarzt-Praxen) gemäß der Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des Robert Koch-Instituts (Krankenhaushygiene).
- Hygienisch-mikrobiologische Untersuchungen von Wasserproben nach der Trinkwasserverordnung und anderen Regelwerken (Wasserhygiene)[5]
Die Klinische Virologie bietet ein umfassendes Untersuchungsspektrum, das alle relevanten humanpathogenen Viren beinhaltet.
Im Bereich Klinische Mikrobiologie werden Patientenproben, wie Blutkulturen, Urine, Materialien aus dem Respirationstrakt, Abstriche und Gewebeproben aller Art aus allen Körperregionen sowie Stuhlproben untersucht. Es werden alle konventionellen Verfahren der bakteriologischen Diagnostik angeboten. Diese umfassen die Mikroskopie, auch als Schnelldiagnostik, die kulturelle Anzucht unter aeroben und anaeroben Bedingungen, die Identifizierung der Erreger und die Empfindlichkeitsprüfung von relevanten Bakterien gegen alle in der Arzneimittelliste des KUM geführten Antibiotika.[6] Die molekularbiologische Diagnostik des Max von Pettenkofer-Instituts erlaubt den direkten PCR-gestützten Nachweis von humapathogenen Erregern (darunter z.B. Borrelien, Mycoplasmen).[7]
Weiteres: Tuberkulose-Diagnostik, serologische Untersuchungen
Bekannte Persönlichkeiten
Direktoren oder Mitarbeiter des Instituts waren:
Max von Pettenkofer, Alfred Nißle, Max von Gruber, Karl Überla, Wilhelm Prausnitz, Alexander S. Kekulé, Karl Süpfle, Gustav Wolffhügel, Ellis Huber, Friedrich Deinhardt, Dieter Großklaus, George Gee Jackson, Reiner Wittkowski, Hermann Eyer, Karl-Heinz Schleifer, Lutz Gürtler, Ludwig Heinrich Wilhelm Heim.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://books.google.de/books?id=lqa3N4QZfzcC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q=Max%20von%20Pettenkofer-Institut&f=false
- ↑ http://www.infection-research.de/who_is_who/institutions/detail/?tx_list_pi1%5Buid%5D=14&cHash=43ce47bd118aed90668be395f5dbce1b
- ↑ http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4344-99.pdf
- ↑ http://www.mvp.uni-muenchen.de/forschung.html
- ↑ .http://www.mvp.uni-muenchen.de/diagnostik-hygiene.html
- ↑ http://www.mvp.uni-muenchen.de/varia.html
- ↑ http://www.mvp.uni-muenchen.de/molekulare-diagnostik.html