Elbasan (alb. auch Elbasani) ist eine Stadt in Mittelalbanien. Sie ist der Hauptort der gleichnamigen Präfektur und des Kreises Elbasan. Die Stadt liegt am Fluss Shkumbin. Mit rund 100.000 Einwohnern gehört sie zu den größeren Städten in Albanien. In der Stadt wurde 1974 mit chinesischer Hilfe ein riesiges Stahlwerk errichtet. Dessen Emmissionen haben bis zur Wende von 1990 große Umweltschäden in der Region angerichtet. Mitlerweile ist das Werk, in dem einst tausende Arbeiter tätig waren, verfallen und größtenteils außer Betrieb. Der Verlust der meisten Industriearbeitsplätze konnte nicht ausgeglichen werden, so dass heute in Elbasan große Arbeitslosigkeit herrscht.
Über Elbasan führt die Bahnstrecke von Durrës nach Pogradec. Die moderne Straße von der Küste in Richtung Mazedonien folgt dem Verlauf der antiken Via Egnatia und tritt bei Elbasan in das Shkumbintal ein. Während des zweiten Weltkriegs wurde von den Italienern eine direkte Straßenverbindung nach Tirana angelegt.
Elbasan wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundert von den Osmanen an der Stelle des antiken Scampa gegründet, das im späten Mittelalter weitgehend verfallen war. Scampa war im ersten Jahrhundert gegründet worden. Noch zu Zeiten der Römerherrschaft ist es als Bischofssitz bezeugt.
Sultan Mehmed II. ließ 1466 eine starke Festung (türk. El Basan) errichten, aus der sich im Laufe der Zeit die Stadt entwickelte. Ende des 17. Jahrhunderts hatte Elbasan etwa 2000 Einwohner. Elbasan wurde nach der türkischen Eroberung das Zentrum des Islam in Albanien. Aufgrund seiner günstigen Lage an der Via Egnatia entwickelte sich die Stadt auch zu einem bedeutenden Handelsort im türkischen Albanien. Neben einheimischen und türkischen Kaufleuten, siedelten sich auch griechische und slawische Händler an.
In Elbasan wurde im 18. Jahrhundert ein albanische Alphabet entwickelt, das sich aber gegen die anderen Schreibweisen des Albanischen, insbesondere die lateinische nicht durchsetzen konnte. Die muslimische Mehrheit in der Stadt weigerte sich 1914, die Herrschaft des deutschen (christlichen) Fürsten Wilhelm von Wied anzuerkennen.