Liederbach am Taunus ist eine Gemeinde im Main-Taunus-Kreis in Hessen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 7′ N, 8° 30′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Main-Taunus-Kreis | |
Höhe: | 143 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,2 km2 | |
Einwohner: | 8851 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1428 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 65835 | |
Vorwahlen: | 06196, 069 | |
Kfz-Kennzeichen: | MTK | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 36 010 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Villebon-Platz 9–11 65835 Liederbach am Taunus | |
Website: | www.liederbach.eu | |
Bürgermeisterin: | Eva Söllner (CDU) | |
Lage der Gemeinde Liederbach am Taunus im Main-Taunus-Kreis | ||
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Geographie
Nachbargemeinden
Liederbach grenzt im Norden an die Stadt Bad Soden am Taunus, im Osten an die Gemeinde Sulzbach (Taunus), im Süden an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main sowie im Westen an die Stadt Kelkheim (Taunus).
Gliederung
Liederbach besteht aus den beiden Ortsteilen Niederhofheim und Oberliederbach. Niederhofheim liegt im Westen der Gemeinde. Oberliederbach nimmt den östlichen Teil ein.
Grüne Mitte
Das Landschaftsbild der Gemeinde ist von der so genannten „Grünen Mitte“ geprägt, welche größtenteils aus bewirtschafteten Ackerflächen und dem großzügigem Bachlauf des Liederbachs besteht. Die Grüne Mitte entspricht etwa einem Sechstel der Gesamtfläche Liederbachs, und die Gemeinde ist um deren Bestand sehr bemüht.
Geschichte
Vermutlich um 550 wurden die Dörfer Niederhofheim, Oberliederbach und Unterliederbach gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 791 als Leoderbach, das sich im Besitz des Klosters Lorsch befand. 1100 geht Leoderbach als Lehen in den Besitz der Herren von Eppstein über. Diese verkauften das Dorf 1492 an die Landgrafschaft Hessen. Im 17. Jahrhundert hält die Reformation Einzug in Liederbach.
Die Gemeinden Oberliederbach, Unterliederbach und Niederhofheim kamen 1803 zu Nassau-Usingen und schließlich sechs Jahre später zum geeinigten Herzogtum Nassau. Nach dem deutsch-deutschen Krieg wurden die drei Orte 1866 der preußischen Provinz Hessen-Nassau zugeordnet. 1903 wurde mit der Station Niederhofheim-Oberliederbach an der Eisenbahnlinie Höchst-Königstein ein eigener Bahnhof errichtet.
1917 wurde Unterliederbach in die Stadt Höchst am Main eingemeindet, welche 1928 ein Stadtteil von Frankfurt am Main wurde. Oberliederbach und Niederhofheim wurden am 1. April 1928 in den neu geschaffenen Main-Taunus-Kreis integriert.
Im Rahmen der hessischen Kommunalreform schlossen sich beide Gemeinden am 31. Dezember 1971 zur neuen Gemeinde Liederbach am Taunus zusammen. Die nördlich gelegene Heidesiedlung wurde hauptsächlich von den Farbwerken Höchst errichtet, um ihren Mitarbeitern eine ortsnahe Unterkunft zu bieten.
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahlen am 27. März 2011 und am 26. März 2006 ergaben folgende Ergebnisse:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 43,7 | 13 | 51,5 | 16 | 46,8 | 14 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 22,2 | 7 | 23,6 | 7 | 26,7 | 8 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 14,8 | 5 | 9,0 | 3 | 8,5 | 3 | |
FWG | Freie Wählergemeinschaft | 13,2 | 4 | – | – | 8,7 | 3 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 6,0 | 2 | 15,9 | 5 | 9,4 | 3 | |
Gesamt | 31 | 31 | 31 | |||||
Wahlbeteiligung in % | 51,2 | 48,3 | 57,5 |
Bürgermeister
Von 1979 bis 2008 war Gerhard Lehner der Bürgermeister von Liederbach und war damit der dienstälteste und am längsten amtierende Bürgermeister des Kreises. Im Januar 2009 übernahm Eva Söllner (CDU) als erste Bürgermeisterin das Amt.
Partnerstädte
Liederbach besitzt bereits seit vielen Jahren mehrere Partnerstädte in Deutschland und im europäischen Ausland. Dies sind im Einzelnen:
- Frauenwald am Rennsteig (Thüringen, Deutschland)
- Villebon-sur-Yvette (Frankreich)
- Verwood (Grafschaft Dorset in Großbritannien)
- Saldus (Lettland)
- Pietrowice Wielkie (Polen)
Kultur
Bauwerke
Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Liederbach am Taunus
Kulturelle Aktivitäten
Der Verein Die Liederbacher Kerbeborsch richtet jährlich zwischen September und Oktober die Kerb aus. Die Kerbeborsch haben dabei die Aufgabe ihren Hannes, eine lebensgroße angekleidete Strohpuppe, die auf dem Kirchweihbaum angehängt wird, zu bewachen. Traditionell versuchen andere Dörfer dieses Symbol zu entwenden. Verbunden mit der Kerb sind auch immer Tanz und Rummelplatz. Ebenfalls beheimatet ist der Sportverein SG Oberliederbach, deren Fußballer in der Landesliga Mitte spielen. Anfang des Jahres 2006 wurde die Blues und Funk Band The Mule gegründet, die ihren Hauptsitz und Proberaum seitdem in Niederhofheim hat.
Umgebung
Das in unmittelbarer Nähe gelegene Schmiehbachtal ist ein beliebtes Erholungs- und Wandergebiet der Liederbacher Bevölkerung. Man bemüht sich von Seiten der Gemeindeverwaltung naturnahe Streuobstwiesen neben landwirtschaftlichen Nutzflächen zu erhalten.
Jugendtreff
Der 2005 gegründete Jugendtreff von Liederbach bietet dreimal wöchentlich einen Ort für Jugendliche zum Spiele spielen, Entspannen, Spaß haben und Freunde treffen. Des Weiteren gibt es einen bestimmten Tag für Mädchen. Regelmäßig finden besondere Ausflüge und Aktionen wie Tanz- und Breakdance-Kurse sowie Film- und Spieleabende statt.[2]
Vereine
In Liederbach gibt es zahlreiche Vereine wie die SGO (Sportgemeinschaft Oberliederbach), in der hauptsächlich Fußball, Judo und Damengymnastik praktiziert wird. Ebenso gibt es die TSG Niederhofheim, in der die Sportarten Leichtathletik, Tischtennis, Handball, Schützen und Turnen vertreten sind. Neben diesen Sportarten wird auch Volleyball beim VCL (Volleyballclub Liederbach) betrieben. Auch genannt werden müssen, die das Kulturleben bereichernde Freiwillige Feuerwehr Liederbach und das Deutsche Rote Kreuz Liederbach.
Literatur
- Nitz, Michael; Balsam, Simone; Bonin, Sonja: Kulturdenkmäler in Hessen. Main-Taunus-Kreis. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2003, ISBN 978-3-8062-1650-9
- Karsch, Gesine; Menzel, Margret: Liederbach. Die kleinste Gemeinde im Main-Taunus-Kreis. Jüdische Friedhöfe in Niederhofheim, 1978
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ http://jugendtreff.bplaced.de/blog/ueber/