Glossar der färöischen geographischen Namen

geographische Namen in färöisch
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Das Glossar der färöischen geografischen Namen listet die geografischen Namen in der färöischen Sprache auf.

In erster Linie handelt es sich dabei um alle geografischen Namen auf den Färöern, einige Namen in Dänemark und Skandinavien, sowie Namen der Länder der Erde, insofern sie vom Namen in der Landessprache oder dem deutschen Namen abweichen. Beispiel: Argentina ist ebensowenig aufgeführt wie Estland. Die Sortierung der Listen folgt dem färöischen Alphabet.

Føroyar - Färöer

„Føroyar“ in den Sprachen der Welt

Wortherkunft

Die Herkunft von Føroyar ist nicht eindeutig geklärt. Das Wort setzt sich aus zwei Bestandtteilen zusammen: Før- und -oyar. Die Bedeutung und Herkunft von -oyar ist unstrittig: färöisch oyggj (Plural: oyggjar) heißt Insel. Warum hier der Plural anders erscheint, wird weiter unten diskutiert.


Bestandteil „Før-“

Häufigster etymologischer Ansatz ist die Herleitung von altnordisch fár (heute dänisch: får = (Woll-)Vieh, Schaf). fár kommt in der färöischen Sprache auch in anderen Formen nicht vor, ist aber gemeingermanisch verwandt mit Vieh. Das Schaf heißt auf den „Schafsinseln“ (so werden die Färöer meist etymologisch erklärt): seyður.

Ungeklärt ist, ob der Name nicht ebenso von keltisch fear an = weit weg herstammt. Denn: Die ersten nachgewiesenen Menschen auf den Färöern waren Kelten, und die Färöer sind durchaus „weit weg“ gewesen für damalige Verhältnisse.

Bestandteil „-oy(ar)“

Insel heißt auf färöisch oyggj. Der Plural ist oyggjar. Bei färöischen geografischen Namen, die eigenen Inseln betreffend, wird die alte Form oy, Plural oyar verwendet. Dies entspricht dem gleichbedeutenden dänischen Ø für Insel. Es ist verwandt mit deutsch Eiland. Die Aussprache ist im Färöischen [-i], im Plural nimmt das [i] die Qualität des Gleitkonsonanten [j] an, also: [-jar]. Manchmal, insbesondere in der gehobenen Sprache, wird statt [-i] aber auch [-oi] gesagt.

Aussprache

Die Aussprache von Føroyar ist ['för.jar]. Hierbei wird stets daran gedacht, dass zwischen beiden Silben (und Wortbestandteilen) ein kleiner Stimmabsatz ist.

Das dänische Færøerne wird ['fär.öerne] ausgesprochen, also auch mit einem Stimmabsatz zwischen den Wortbestandtteilen, meist sogar mit einem Stoßton (stød), den es im Färöischen aber nicht gibt.

Das deutsche Färöer wird in der Regel aber nicht so artikuliert, dass beide Wortbestandtteile voneinander getrennt erscheinen. Als zweite und dritte Silbe wird also [-röer] gesprochen. Genauso wird es auch getrennt: Fä|rö|er. Hier verlässt das Deutsche also die „korrekt hergeleitete“ Aussprache.

Was alle Sprachen aber gemein haben, ist die Betonung auf der ersten Silbe.

Namen der färöischen Inseln

 
Karte der Färöer

Die Namen der 18 Inseln des Nordatlantik-Archipels haben alle eine Bedeutung, die sich teilweise direkt ins Deutsche übersetzen lässt, in manchen Fällen nur etymologisch hergeleitet werden kann.

Daneben haben die Inseln (wie auch alle Orte und sonstige geografischen Namen auf den Färöern) auch dänische Namen (in Klammern dahinter). Das ist darauf zurück zu führen, dass das Dänische hier ca. 500 Jahre die alleinige offizielle Schriftsprache war.

Nur wenige geografische Namen auf den Färöern existieren auch in einer deutschen Form. Prominentestes Beispiel ist die Region der sechs Nordinseln (Borðoy, Fugloy, Kalsoy, Kunoy, Svínoy, Viðoy), die in der deutschsprachigen Literatur immer so genannt werden. Auch sind Begriffe wie Groß-Dimun und Klein-Dimun für (ausgerechnet) die beiden kleinsten färöischen Inseln durchaus üblich. Alle anderen Übersetzungen sind im deutschen Sprachkontext ungewöhnlich aber zur Erläuterung geläufig.

Der landeskundliche Überblick zu den Inseln findet sich im Artikel Inseln der Färöer

  • Borðoy (Bordø) - Bordinsel (im Sinne von Rand, Kante)
  • Eysturoy (Østerø) - Ostinsel
  • Fugloy (Fuglø) - Vogelinsel
  • Hestur (Hestø) - Pferd
  • Kalsoy (Kalsø) - Männerinsel
  • Koltur (Kolter) - Hammer
  • Kunoy (Kunø) - Fraueninsel
  • Lítla Dímun (Lille Dimon) - Kleiner Dämon - Klein-Dimun
  • Mykines (Myggenæs) - Guano-Landspitze (wörtlich: Mistnase)
  • Nólsoy (Nolsø) - nahe Insel (?). Dieser Name ist etymologisch schwierig herzuleiten. Vermutet wird, dass Nól- von altnordisch nór = eng herstammt, was wiederum mit deutsch nah verwandt ist. Im Altnordischen heißt die Straße von Gibraltar Nórvasund. Dadurch, dass Nólsoy der Bucht von Tórshavn vorgelagert ist, und alle Schifffahrtswege nach dort an dieser Insel vorbei führen, ist die Erklärung plausibel, aber nicht einwandfrei nachgewiesen.
  • Sandoy (Sandø) - Sandinsel (wegen der Strände dort)
  • Skúvoy, auch: Skúgvoy (Skuø) - Schubsinsel
  • Stóra Dímun (Store Dimon) - Großer Dämon - Groß-Dimun
  • Streymoy (Strømø) - Strömungsinsel (vermutlich wegen der häufig kenternden schnellen Strömung im Sund zu Eystruroy)
  • Suðuroy (Suderø) - Südinsel (südlichste Insel und eigene Region)
  • Svínoy (Svinø) - Schweineinsel
  • Vágar (Vågø) - Buchten
  • Viðoy (Vidø) - Holzinsel (vermutlich wegen des Treibholzes)

Namen der färöischen Orte

Länder der Erde

Als Referenz dient die Liste des statistischen Landesamtes der Färöer PDF-Download, 6 Seiten

Bei den Inselstaaten ist oft die Endung -oyggjar zu lesen. Das ist der färöische Plural von oyggj = Insel. Dass die Färöer sich nicht selber „Føroyggjar“ nennen, wird in dem Abschnitt über die internationalen Namen der Färöer diskutiert.

Die Zusätze der Himmelsrichtungen lauten: Eystur- (Ost-) und Vestur- (West-); Norður- (Nord-) und Suður- (Süd-).

Evropa - Europa

Afrika

Amerika

Asia - Asien

Kyrrahavsoyggjarnar - Ozeanien