Wikipedia:Relevanzkriterien

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Die Wikipedia erhebt in ihrem Selbstverständnis einen enzyklopädischen Anspruch; als Enzyklopädie wird gewöhnlich der Versuch bezeichnet, das Wissen der Welt zu sammeln und kohärent darzustellen. Dabei gibt es eine Reihe von konstituierenden Merkmalen und grundsätzlichen Problemen. Eine aktuelle Wissensdefinition bezieht sich auch Wissen aller Arten, in jeder Menge und Güte (Spinner 1994).

Das Kriterium der enzyklopädischen Relevanz wird nach belieben für oder gegen die Inklusion von Artikeln verwendet; es gibt bisher keinerlei Richtlinien die auch nur annäherungsweise erklären würden, was man unter enzyklopädischer Relevanz für die Wikipedia zu verstehen hätte.

Da das Wissen der Welt im 21. Jahrhundert also nicht mehr so leicht definitorisch eingegrenzt werden kann wie vielleicht im Mittelalter, brauchen wir intersubjektiv nachvollziehbare und pragmatisch umsetzbare Kriterien, um die enzyklopädische Relevanz bezogen auf die Wikipedia intersubjektiv prüfbar zu machen. Diese Kriterien sollen hier entwickelt werden. --asb 10:57, 27. Apr 2004 (CEST)

Leitfragen für Kriterien zur "enzyklopädischen Relevanz"

Ein paar Denkanstöße: (--asb 22:14, 20. Apr 2004 (CEST))

  1. Ist ein Artikel, der im Brockhaus existiert, auch automatisch "enzyklopädisch relevant" für die Wikipedia?
  2. Wenn ja, welche Ausgabe des Brockhaus wird zugrunde gelegt?
  3. Wenn nein, welche anderen Relevanzkriterien werden angelegt, abgesehen von persönlichen Meinungen und Überzeugungen?
  4. Welche Wissensarten will die Wikipedia abbilden: Akademische Wissenschaft und Hochkultur oder auch Grenzwissenschaften und Populärkultur? Wo und nach welchen Kriterien wird eine Grenze gezogen zwischen zulässigen und nicht mehr zulässigen Inhalten?
  5. Welche Position bezieht Wikipedia zu den Entitäten der Wirtschaftsordnung? Sind Artikel zu Unternehmen, Produkten oder Dienstleistungen für unsere Enzyklopädie relevant? Welche Kriterien grenzen ggf. relevante (Groß-) Unternehmen von möglicherweise nicht relevanten Kleinunternehmen oder womöglich sogar Handwerksbetrieben ab? Warum? Wie gehen wir mit dem Werbeverdacht um?
  6. Können wir überhaupt solche intersubjektiv verständlichen und pragmatisch umsetzbaren Kriterien aufstellen?

Vorschläge für Kriterien zur "enzyklopädischen Relevanz"

Arbeitsthese: Wir brauchen keine Ausgrenzungskriterien für die Inklusion oder Exklusion von Artikeln. Das nach meiner Einschätzung für uns wichtigste Instrument zur Steuerung ist nicht die Lemmaselektion, also die Schlagwortauswahl durch "Zensur" oder "Löschen", sondern die gezielte Ent- oder Verlinkung von Artikeln. Was schlecht verlinkt ist, wird gar nicht oder schlecht gefunden; keine Spamagentur wird sich die Mühe machen, ein ganzes Begriffsnetz in wichtigen Artikeln anzulegen, um von wichtigen Artikeln auf ihre Unternehmensartikel zu kommen. Selbst wenn sich eine Agentur diesem Aufwand unterziehen würde: Es würde auffallen.

Ich denke daher, Elektro-Meyer kann einen Artikel in der Wikipedia schreiben; er wird auf NPOV geprüft werden, wenn er in den neuen Artikeln auftaucht, und er wird erneut geprüft werden, wenn er erneut bearbeitet wurde. Er wird auffallen, wenn er sich selbst in jedem Elektroartikel verlinkt. Er ist findbar, wenn sich jemand für Elektro-Meyer interessiert, und er stört nicht, wenn er nur in dem Umfang verlinkt ist, der für ihn relevant ist: Beispielsweise als Elektromeister in Posemuckel. --asb 00:54, 24. Apr 2004 (CEST)


Die Diskussion um enzyklopädische Relevanz ist müßig, die meisten Nutzer, die "Irrelevanz" als Argument bei den Löschkandidaten anführen zeigen nur eins: ihren beschränkten Horizont. (Ich bin übrigens verwundert wie häufig gerade neue Nutzer zu wissen glauben, was nicht in die Wikipedia gehört (und damit andere Neulinge vor den Kopf stoßen und wieder vertreiben).)

Das einzige Ausschlusskriterium für ein Lemma kann die fehlende Verifizierbarkeit der im Artikel geschilderten Fakten (*) anhand von Quellen sein, sonst nichts. Das genügt, um Wikipedia nicht ins uferlose wachsen zu lassen. Verifizierbarkeit, zusammen mit dem Neutralen Standpunkt und der enzyklopädischen Form genügen m.M.n. als die drei Grundpfeiler beim Erstellen unserer Artikel. Alle auf Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist genannten Punkte lassen sich daraus ableiten, die Relevanz eines Lemmas im Voraus zu beurteilen ist nicht notwendig.

Die Diskussion um die Verifizierbarkeit der dargestellen Fakten, also bspw. Frage, welche Quellen wir gelten lassen, halte ich für sehr viel hilfreicher und spannender. Vielleicht auf Wikipedia:Verifizierbarkeit oder Wikipedia:Quellen?

(*) Nur damit ich nicht falsch verstanden werde: Als Faktum gilt für mich z.B. die Aussage "Bush sagte, im Irak gäbe es Massenvernichtungswaffen" - ob es wirklich welche gab ist dabei unwichtig. Das wird ja manchmal durcheinandergeworfen. --Kurt Jansson 02:42, 28. Apr 2004 (CEST)


Wir kommen meiner Meinung nach nicht ohne Relevanzkriterien aus. Wobei ich ja durchaus dafür bin, die relativ niedrig zu legen.

Wir sollten uns erstmal grundsätzlich über eines einig sein, weil es für die Relevanzkriterien von wirklich wichtiger Bedeutung ist: Dem Unterschied zwischen einem Begriff und einem Ding:

Eine Tasse beschreibt einen generischen Begriff, die Tasse auf dem Schreibtisch von Ulrich Fuchs mit dem Wikipedia-Logo drauf, beschriebt ein Ding. Firmen, Webseiten, Sportvereine, Softwareprodukte, Personen, Meditationsschulen etc., all die Artikel, bei denen wir uns immer wieder wegen der Relevanz streiten, beschreiben Dinge in diesem Sinne.

Ich bin der Meinung, dass wir bei Begriffen keinerlei Relevanzkriterien brauchen. Hier sind in der Tat die Verifizierungskriterien völlig ausreichend, um eine Aufnahme zu rechtfertigen.

[to be continued], ich muss jetzt erstmal dringen los... Uli 08:47, 28. Apr 2004 (CEST)