Lahn
245,6 km langer rechter Nebenfluss des Mittelrheins, teils als Bundeswasserstraße staureguliert
Die Lahn ist Nebenfluss des Rheins. Sie entspringt im Rothaargebirge in 628 m Höhe am Hang des Ederkopfes im Stadtteil Lahnhof der Stadt Netphen und fließt von dort in östlicher Richtung bis Cölbe. Dort nimmt sie die aus dem Vogelsberg kommende Ohm auf und wendet sich nach Süden. In Gießen wechselt sie in südwestliche Richtung, nimmt bei Wetzlar die Dill auf und passiert Limburg. Im Unterlauf tief ins Rheinische Schiefergebirge eingeschnitten, mündet Sie nach 242 km Lauf auf 61 m Höhe bei Lahnstein in den Rhein.
Geschichte
- Das Lahngebiet war schon in der Steinzeit besiedelt, wie z.B. Funde nahe Diez belegen
- Römerzeit: Vermutlich wurde die Lahn schon durch die Römer zur Versorgung des Kastells Ems benutzt.
- vor 600 waren Bezeichnungen wie Laugona, Logana oder Logene üblich. Der Name wandelt sich im Laufe der Zeit mehrmals. Die Bedeutung ist ungewiss. Eine vor-germanische Herkunft ist möglich.
- 13. Jahrhundert: Bau einer Pilgerherberge an der Stelle des heutigen St. Jakobs-Hospitals in Marburg, vermutlich als Zwischenstation für über die Lahn reisende Pilger nach Santiago de Compostela.
- 1365: erstmalige Verwendung der heutigen Schreibweise des Namens
- Bereits um 1600 wurde die Lahn erstmals für die Schifffahrt vertieft und Lein-/Treidelpfade angelegt. 4-5 Monate im Jahr war der Fluss schiffbar. 500 Schiffe umfasste die Lahnflotte.
- Ab 1808 dann stückweiser Ausbau bis zur Aarmündung bei Diez, wo die Güter für den Landweg umgeladen wurden.
- 1964 Vollendung des Ausbaus der Lahn für 300-Tonnen-Schiffe.
- 1981 Ende des Güterverkehrs. Heute wird die Lahn ausschließlich für die Freizeit-Schifffahrt genutzt.
wirtschaftliche Bedeutung
19 Laufwasser-Kraftwerke nutzen die Lahn zur Stromerzeugung.
Fauna und Flora
1999 wurde die Lahn in die biologische Güteklasse II, und in die chemische Güteklasse I eingeordnet. Insgesamt gilt sie als naturnah.