Dieser Artikel befasst sich mit dem Staat Südafrika, auch Republik Südafrika genannt (Republiek van Suid-Afrika, Republic of South Africa). Für die südliche Region Afrikas siehe Südliches Afrika.
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Wahlspruch: ke e: /xarra //ke auf deutsch: Verschiedene Menschen vereint! | |||||
Amtssprachen | Afrikaans, Englisch, isiNdebele, isiXhosa, isiZulu, Sepedi, Sesotho, Setswana, Siswati, Tshivenda, Xitsonga | ||||
Hauptstadt | Pretoria | ||||
Regierungssitz | Pretoria | ||||
Parlamentssitz | Kapstadt | ||||
Sitz des obersten Gerichtes | Bloemfontein | ||||
Staatsform | Republik | ||||
Regierungsform | Präsidialdemokratie mit föderativen Elementen | ||||
Präsident | Thabo Mbeki (seit 1999) | ||||
Fläche | 1.219.912 km² | ||||
Einwohnerzahl | 45.026.000 (Stand 2003) | ||||
Bevölkerungsdichte | 37 Ew. pro km² | ||||
Währung | Rand (R) | ||||
Zeitzone | UTC + 2 | ||||
Nationalhymne | siehe Nationalhymne Südafrikas | ||||
Kfz-Kennzeichen | ZA | ||||
Internet-TLD | .za | ||||
Vorwahl | +27 | ||||
Karte Afrikas, Südafrika hervorgehoben | |||||
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Die Republik Südafrika liegt an der Südspitze Afrikas bei 22-35° Süd und 17-33° Ost und wird vom Atlantischen- und dem Indischen-Ozean umschlossen. Das Land grenzt an Namibia, Botswana, Simbabwe, Mosambik und das Swasiland. Lesotho liegt innerhalb der Grenzen Südafrikas.
Geographie
Südafrika hat eine Fläche von 1.219.912 km² und ist in neun Provinzen gegliedert: KwaZulu-Natal, Limpopo, Nordkap, Nordwest, Freistaat, Ostkap, Mpumalanga, Gauteng, Westkap.
Das Zentralplateau liegt in einer Höhe zwischen 900 und 2.000 Metern, darum wird ein zur Küste abfallender Landgürtel mit einer Breite von 20 bis 250 km auch Great Escarpment (Große Randstufe) genannt.
Die Drakensberge durchziehen das Land vom Nordosten bis in die Enklave Lesotho im Südosten, wo sie mit dem Thabana Ntlenyana (auch Thabantshonyana, kleiner Berg) ihren höchsten Punkt (3.482 m über NN) erreichen. Höchster Berg Südafrikas jedoch ist der Njesuthi mit 3.408 m. Nordwestlich von Bloemfontein erstreckt sich die Wüste Kalahari bis nach Namibia. Am Kap Agulhas (port.: agulhas = Nadeln), der äußersten Südspitze des Kontinents, treffen sich Atlantik und Indischer Ozean, westlich davon ist das Kap der Guten Hoffnung (Kaap van die goeie Hoop).
Die meisten Quellen der Flüsse Südafrikas befinden sich in den Drakensbergen und fließen Richtung Indischer Ozean, in den diese auch einmünden. Der größte Fluss Oranje mit einer Länge von 2.092 km mündet in den Atlantischen Ozean. Die Augrabiesfälle (Aukoerebis, "Ort des Großen Lärms") des Oranje im Nordwesten des Gordoniadidistriktes wurden 1778 von Hendrik Wikar entdeckt, haben eine Breite von ca. 3 km und sind 190 m hoch, davon 146 m im freien Fall. Der Hauptwasserfall ist ca. 150 m breit. Weitere wichtige Flüsse sind der Limpopo, der als Grenzfluß in Nordostrichtung nach ca. 1.600 km in den Indischen Ozean mündet und der Vaal (1.251 km). Die Wasserstände dieser Flüsse schwanken sehr stark.
Zu Südafrika gehören weiterhin die Prince-Edward-Inseln im südlichen Indischen Ozean. Seine territorialen Ansprüche in der Antarktis gab Südafrika 1994 auf.
Klima und Vegetation
Das Klima ist durch die Lage am südlichen Wendekreis subtropisch, überwiegend sonnig und trocken. Frost und Schnee gibt es im Winter nur in den Gebirgen. Die über das Jahr verteilten Niederschläge nehmen von Südosten nach Nordwesten ab, gleichzeitig nehmen die Temperaturen zu.
Durch seine Größe und mehrere Faktoren (Meeresströme/Höhenlage) unterscheidet sich das Klima in einigen Teilen des Landes.
Die Lage auf der Südhalbkugel führt dazu, dass die Jahreszeiten den europäischen entgegengesetzt sind. Zwischen Juni und August kann in den Drakensbergen, Johannesburg (1660 m über NN) und Umgebung Schnee liegen, abends und nachts ist es dann sehr kalt. Tagsüber klettern die Temperaturen bis ungefähr 23°C, im Sommer 30°C. In der Region um Kapstadt (15 m über NN) herrscht im Winter kühles Klima mit Nieselregen. Von November bis März ist es dort warm bis heiß und trocken. In KwaZulu-Natal, Durban (5 m über NN) und entlang der Ostküste ist die Luftfeuchtigkeit hoch, es weht jedoch immer ein kühlender Wind vom Meer. Temperaturen hier ganzjährig 25° - 35°C.
Das Klima der Westküste ist durch den Benguelastrom aus der Antarktis kühler und trockener. An der Ostküste sorgt der Agulhasstrom aus dem Indischen Ozean für das Gegenteil, für feuchtes und warmes Klima.
Das Plateau im Osten des Landes (Johannesburg eingeschlossen) ist durch warme, aber selten unangenehm heiße Temperaturen gekennzeichnet. In der Halbwüste Karoo und der Wüste Kalahari kommt es dagegen zu extrem hohen Temperaturen.
Am West-Kap weht eine ständige, lindernde Brise, die Sommer sind warm und selbst die Winter milde. Die Südküste ist durch ein gemäßigtes Klima charakterisiert.
Es überwiegt eine Trockenvegetation mit ausgedehnten Savannengebieten, die im Westen in die Wüste übergehen. Geschlossene Waldbestände finden sich nur im regenstarken Osten und Südosten.
Am Nord- und West-Kap wachsen im Frühling prachtvolle Wildblumen. Das Namaqualand (Nord-Kap) ist von Mitte August bis Mitte September ein wahres Blütenmeer.
Die einst artenreiche Tierwelt ist in Wildschutzgebiete zurückgedrängt. (Siehe auch Kruger-Nationalpark)
Bevölkerung
Südafrika war 2002 zu 58% urbanisiert, die Bevölkerungsdichte betrug im Jahr 2003 37 Einwohner pro km². Das Land hat eine kulturell und ethnisch vielfältige Bevölkerung. Es ist die Heimat vieler Stämme von Ureinwohnern, von niederländischen, deutschen und englischen Einwanderern und deren Nachfahren, von Mischlingen. Der soziale Aufbau ist ebenfalls sehr vielschichtig. Es ist ein multikulturelles Land, obwohl immer noch die Spuren der Apartheid zu finden sind und die Bevölkerungsgruppen vorzugsweise getrennt leben.
Bevölkerungsentwicklung/demographische Entwicklung
1950: 14.000.000 Einwohner
1970: 20.000.000 Einwohner (davon 3,8 Millionen Buren und Engländer)
1996: 40.583.573 Einwohner
2002: 43.647.658 Einwohner
2003: 45 026 000 Einwohner
Für die kommenden Jahre schwanken die Prognosen wegen der Entwicklung von AIDS in Südafrika
2050: 90.000.000 Einwohner (ältere Prognose) oder
2050: 40.000.000 Einwohner (Statistisches Jahrbuch 2003, Statistisches Bundesamt)
Alterstruktur
Bis 14 Jahre: 30 %
15 - 64 Jahre: 65 %
Über 65 Jahre: 5 %
Mittleres Alter: 24,5 Jahre
Durchschnittliche Lebenserwartung der Männer: 45 Jahre
Durchschnittliche Lebenserwartung der Frauen: 46 Jahre
Volksgruppen
Schwarze: (Zulu, Xhosa, Nordsotho, Südsotho, Tswana, *Tsonga (Shangaan), Swasi, Ndbele, Venda): 77,80%
Weiße: 10,17%
Farbige: 8,68%
Asiaten: 2,49%
Politik
Südafrika ist seit 1961 offiziell Republik, die ersten demokratischen Wahlen fanden aber erst nach dem Ende der Apartheid im April 1994 statt. Bis Anfang der 1990er Jahre stand Südafrika unter der Herrschaft der international geächteten Apartheid (der getrennten Entwicklung weißer, schwarzer und farbiger Bevölkerungsgruppen). Eine Wahrheits- und Versöhnungskommission versuchte, diese Zeit aufzubereiten.
Die Legislative besteht aus einem Zweikammerparlament, das sich aus der Nationalversammlung (400 Mitglieder), die nach dem Verhältniswahlrecht gewählt wird, und dem Nationalrat der Provinzen (90 Mitglieder von denen jede der 9 Provinzen 10 Mitglieder wählt) zusammensetzt.
Der Präsident ist sowohl Staatsoberhaupt als auch Regierungschef und wird alle 5 Jahre durch die Nationalversammlung gewählt. Derzeitiger Staatschef ist Thabo Mbeki, wie sein Vorgänger Nelson Mandela von der Partei und ehemaligen Anti-Apartheidsbewegung African National Congress (Afrikanischer Nationalkongress - ANC).
Parteien
African National Congress/ANC (Regierungspartei)
Democratic Alliance/DA (liberal, Schwarze und Weiße)
Inkatha Freedom Party/IFP (überwiegend Zulus)
New National Party/NNP (Überwiegend Weiße)
United Democratic Movement/UDM (multikulturell)
African Christian Democratic Party/ ACDP
Freedom Front/FF (betont konservativ)
Die Democratic Alliance (DA) hieß bis 2000 Democratic Party (DP)
Wahlen 1994
Bei den ersten demokratischen Wahlen in Südafrika 1994 kam es zu folgendem Ergebnis:
ANC: 62,65 % - 252 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
NP: 20,39 % - 82 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
IFP: 10,54 % - 43 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
VV-FF: 2,17 % - 9 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
DP: 1,73 % - 7 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
PAC: 1,24 % - 5 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
ACDP: 0,45 % - 2 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
Wahlen 1999
Bei den südafrikanischen Wahlen am 2. Juni 1999 kam es zu folgendem Ergebnis:
ANC: 66,35 % - 266 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
DP: 9,56 % - 38 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
IFP: 8,58 % - 34 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
NNP: 6,87 % - 28 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
UDM: 3,42 % - 14 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
ACDP: 1,43 % - 6 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
Sonstige Parteien: 14 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
Die angestrebte Zweidrittelmehrheit, die Verfassungsänderungen ermöglicht, war Wahlziel der ANC. Dieses wurde jedoch um ein Mandat verfehlt. Die rechtsliberale Demokratische Partei (DP) wurde nun größte Oppositionskraft. Die in Neue Nationale Partei (NNP) umbenannte Nationale Partei (NP), die 1994 noch 20,39 % erreichte, ist mit nur 6,87 % und 28 Sitzen der große Verlierer der Wahl. Es bewarben sich 31 Parteien um die Gunst der Wähler. Die Wahlbeteiligung lag bei 90 % der Wahlberechtigten.
Wahlen 2004
Bei den den dritten demokratischen Wahlen Südafrikas am 14. April 2004 kam es zu folgendem Ergebnis:
ANC: 69,68 % - 279 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
DA: 12,37 % - 50 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
IFP: 6,97 % - 28 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
UDM: 2,28 % - 9 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
ID: 1,73 % - 7 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
NNP: 1,65 % - 7 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
ACDP: 1,60 % - 6 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
VF Plus: 0,89 % - 4 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
UCDP: 0,75 % - 3 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
PAC: 0,73 % - 3 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
MF: 0,35 % - 2 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
AZAPO: 0,27 % - 2 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
Am 14. April 2004 fanden nach 1994 und 1999 die dritten demokratischen Wahlen statt. Als großer Favorit wurde dabei der ANC gehandelt. Die 20,6 Millionen registrierten Wähler waren aufgerufen, über die Zusammensetzung des neuen Parlaments zu entscheiden. Es bewarben sich insgesamt 4.598 Kandidaten aus 21 Parteien für die 400 zu vergebenden Sitze in der Nationalversammlung. Letzte Umfragen vor der Wahl sicherten der regierenden ANC unter der Führung von Thabo Mbeki eine knappe Zwei-Drittel-Mehrheit zu. Diese ist nötig, um Verfassungsänderungen durchzuführen. Der ANC hat zum ersten Mal in der südafrikanischen Geschichte die Zwei-Drittel-Mehrheit errungen und ihr seit 10 Jahren erklärtes Ziel erreicht. Die NNP, die 1994 aus der NP hervorgegangen ist, hat zum zweiten Mal einen deutlichen Rückschlag zu verzeichnen. In den letzten zehn Jahren sind ihr 18 % der Wählerstimmen verlorengegangen. Die Wahlbeteiligung lag bei 76,73 %. Die Wahl verlief friedlich und ohne große Zwischenfälle.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Südafrikas
Südafrikanische Republik (bis1884 Transvaal-Republik gen.)
Unter britischer Hoheit stehende Republik im inneren Südafrikas.,Im N.der
Oranjefluß-Republik,zwischen den Flüßen Vaal und Limpopo ostwärts bis an
und über die Drachenberge.308000 qkm und 374848 Einwohner
(darunter 75000 Weiße)
Mineralische Schätze:Goldfelder(1867 und 1872 von Karl Mauch entdeckt),Eisen Kupfer,Kohlen usw.Ausfuhr Gold,Straußfedern,Wolle,
Elfenbein,Rindvieh usw.Einnahmen 1886/87 385770 Pfd Ausgaben
221297Pfd Sterling .Schuld 433000Pfd Sterling.
Präsident auf 5 Jahre,Eine Kammer(46 Mitgl.)Landesfarben:Blau Weiß,Rot.
Hauptstadt Pretoria(4000 Einw.)
Von ausgewanderten Buren gegründet. Seit 1852 Republik. 12. April 1877 von England annektiert, erhielt nach den Niederlagen der Engländer bei
Laings-Nek (24. Januar), am Ingogo (8. Febr) und am Majubaberg (27. Febr.)
durch Vertrag vom 3. August 1881 Selbstständigkeit in der inneren Verwaltung.
Nach der Konvention vom 27. Februar 1884 bedürfen Verträge mit anderen
Staaten der Genehmigung Englands
(Meiers Lexikon von 1888)
Religion
Den größten Anteil an der Bevölkerung haben mit 68% die Christen. 2% sind Muslime, 1,5% Hindus und 28,5% Sonstige.
Sprachen
Seit 1994, dem Ende der Apartheid, gelten folgende elf Sprachen als offizielle Amtssprachen: Afrikaans, Englisch, isiNdebele, isiXhosa, isiZulu, Nördliches Sotho, Sesotho, Setswana, Siswati, Tshivenda, Xitsonga. Vor 1994 galten Englisch und Afrikaans als einzige offizielle Sprachen.
Sprachverwendung 1996
Zulu (isiZulu) 22,9%, Xhosa (isiXhosa) 17,9%, Afrikaans 14,4%, Nördliches Sotho 9,2%, Englisch 8,6%, Setswana 8,2%, Sesotho 6,2%, Tsonga (Xitsonga, Shangaan) 4,4%, Swati (Siswati) 2,5%, Venda (Tshivenda) 2,2%, Ndebele (isiNdebele) 1,5%; der Rest teilt sich auf indische Sprachen auf.
Die vielen verschiedenen Kulturen des Landes haben oft auch noch ihre eigene Sprache. Die Zahl dieser Sprachen, die neben den Amtssprachen existieren, kann jedoch sehr schlecht geschätzt werden.
Afrikaans ist inzwischen ( wieder) zur meistgebräuchlichsten Kommunikationssprache geworden. Laut aktuellem Zensus www.gov.za sprechen 8.86 Mio Menschen afrikaans darunter mittlerweile sehr viele Schwarze (z.B. Northern Cape, Freestate etc.)Mit english wird man vor allem in den grösseren Städten an der Küste un in Gauteng gut zurechtkommen wogegen erfahrungsgemäss im rest von Südafrika und Namibia ausschliesslich afrikaans die Konversationssprache ist.
Die Nachrichten im Fernsehen und Radio werden in allen Landessprachen gesendet.
Wirtschaft
In den weißen Siedlungsgebieten und nahe der Metropolen hat sich Südafrika zu einem stark industriell geprägten Schwellenland entwickelt. Die ehemaligen Homelands der Schwarzen und Coloureds hingegen ähneln eher einem agrargesellschaftlichen Entwicklungsland. 1998 rangierte Südafrika mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 3168 US-Dollar in der Statistik über den Staaten Ost- und Südosteuropas. Allerdings lebt die Hälfte der schwarzen Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, ein Viertel sogar in absoluter Armut.
1999 lag die Arbeitslosenquote bei ca. 30%, für 2002 werden ca. 37% angegeben. 1999 lag das Wirtschaftswachstum bei 1,7% und die Inflationsrate bei 4,9%. Das Bruttosozialprodukt betrug 115 Mrd. Euro und war damit das höchste aller afrikanischer Staaten.
2002 erlebte Südafrika einen Aufschwung, so dass das Bruttosozialprodukt um 3% stieg. Hier wirkte sich u.a. der Anstieg des Goldpreises aus. Die Inflationsrate stieg auf 9,6%. Das Bruttosozialprodukt pro Kopf betrug 2820 US-Dollar (2001), doch stiegen die Staatseinnahmen, weshalb die Neuverschuldung 2001/2002 nur 1,6% des BIP betrug, die Gesamtverschuldung des Landes betrug rund 45% des BIP. Die Handelsbilanz wies 2002 einen Überschuss von 4 Milliarden US-Dollar auf. DIe wichtigsten Handelspartner waren die USA (8%), Großbritannien (8%), Deutschland (7%) und Japan (4%).
Der Beitrag der verschiedenen Wirtschaftssektoren zum Bruttosozialprodukt liegt bei 64% durch den Dienstleistungssektor, 32% durch die Industrie, wozu heute auch eine entwickelte Autoindustrie zählt, und nur 4% kommen aus der Landwirtschaft.
Bodenschätze
Südafrikas Bodenschätze sind Gold, Diamanten, Kohle, Platin, Chrom sowie Eisenerz. Jährlich werden in Südafrika rund 600 Tonnen Gold gefördert. Dies ist ein beträchtlicher Anteil an der weltweiten Goldförderung von etwa 1500 bis 2000 Tonnen. Südafrika ist weltweit führender Produzent von Gold, Platin und Chrom. 2002 lag der Anteil der Goldproduktion am Weltmarkt bei 15%.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft trägt nur etwa 4 % zum Bruttoinlandsprodukt bei, bietet aber, ebenso wie der Bergbau, vielen Menschen Arbeit. Hauptsächlich werden Zitrusfrüchte, Mais, Weizen, Zuckerrohr, Tabak, Wein, Baumwolle und Schnittblumen angebaut und exportiert. Durch die Lage des Landes auf der Südhalbkugel kann dabei im Falle der Früchte die europäische und nordamerikanische Off-Season ausgenutzt werden, in der in den dortigen Ländern nicht geerntet werden kann.
Die Regierung hatte nach Überwindung der Apartheid umfangreiche Landreformen angekündigt, da etwa 1,4% der Bevölkerung, überwiegend Weiße, rund zwei Drittel der agrarisch nutzbaren Fläche besaßen. Zum eine handelte es sich dabei um ein "Land-Rückgabe"-Programm und zum anderen um ein "Umverteilungs-Programm". Die schwarzen Eigentümer waren 1913 durch das erlassene "Native´s Land Act" (Eingeborenenlandgesetz) vertrieben worden. Das Umverteilungsprogramm sollte landsuchenden Kleinbauern Land zur Bebauung zur Verfügung stellen, 2003 wollte man insbesondere die hohen Arbeitslosenquoten vermindern (37%). - Beide Programme kamen jedoch sehr schleppend voran. Es hat sich eine Bewegung der Landlosen entwickelt, die 2003 und zu den Wahlen 2004 Kampagnen unternahmen ("Kein Land- Keine Stimme"). Die südafrikanischen Regierungen versuchen, radikale Entwicklungen wie in Simbabwe zu vermeiden.
Bankwesen
Die wichtigste Bank des Staates ist die Südafrikanische Zentralbank.
Die Mehrzahl der Schwarzen ist allerdings zu arm, um sich ein Konto leisten zu können. 2002 hatten 72% der schwarzen Bevölkerung keine Bankverbindung. Insgesamt tragen nur 40% der Südafrikaner ihr Geld zur Bank, davon gehören 88% der weißen Minderheit an. Bei den Südafrikanern indischer Herkunft verfügen 47% über Bankverbindungen, bei den Farbigen (Einwohner gemischter Herkunft) sind es 47%.
Verkehrswesen
Schiffs-Verkehr: Um nach Südafrika zu gelangen, war man früher mit einem wöchentlichen Postschiff monatelang unterwegs. Heute werden Schiffspassagen nach Südafrika wieder zahlreicher. So fährt die St. Helena Shipping alle acht Wochen die Route Cardiff (Wales) - Teneriffa - Kapstadt, für die sie 25 Tage benötigt. Auch Containerschiffe bieten Passagierplätze an, so die Safmarine, die Frachtschiff-Touristik oder die Reiseagentur Hamburg Süd. Internationale Hafenorte sind Richard's Bay, Saldhana Bay, Durban, Kapstadt und Port Elizabeth. Innerhalb Südafrikas spielt der Schiffsverkehr so gut wie keine Rolle.
Flugverkehr: Die South African Airways (SAA) fliegt für Südafrika von Flughäfen in Johannesburg und Kapstadt aus, inzwischen auch vom Airport bei Nelspruit, der beim Kruger Nationalpark liegt. Die großen internationalen Fluggesellschaften wie Lufthansa oder Austrian Airlines liegen täglich nach Johannesburg bzw. Kapstadt. Für Inlandsflüge in Südafrika oder Flüge in afrikanische Nachbarstaaten bestehen viele Angebote der SAA, der Air Namibia, Conair, Inter Air, Sabena etc. Neben Johannesburg und Kapstadt fliegen sie auch kleinere Regionalflughäfen an wie Durban, Port Elizabeth, Pretoria oder Bloemfontein.
Bahnverkehr: Bahnverbindungen bestehen zu den Nachbarländern Namibia, Simbabwe oder Botswana. Man kann sie über Spoornet, die staatliche Eisenbahngesellschaft buchen. Innerhalb Südafrikas verkehren auf einem Schienennetz von rund 24000 Kilometern häufig Passagierzüge zwischen den größeren Städten, aber auch auf Nebenstrecken. Für den Tourismus gibt es etliche wichtige Bahnverbindungen:
- Trans-Oranje-Express: fährt die Strecke Kapstadt / Durban / Kimberley / Bloemfontein wöchentlich in 37 Stunden
- Trans-Natal-Nacht-Express: fährt täglich in 13,5 Stunden von Durban nach Johannesburg
- Blue Train: der Luxuszug verkehrt zwischen Pretoria und Johannesburg, eine Reservierung elf Monate im Voraus ist empfehlenswert
- Rovos Rail: der historische Zug verkehrt zwischen Pretoria und Kapstadt, die dreitägige Fahrt kostet ab 700 Euro
- siehe auch Kapspur
Busverkehr: Internationale Verbindungen stellen die Linien Intercape Mainliner (Windhoek-Kapstadt) und Translux (Harare-Bulawayo-Johannesburg) her. Translux verkehrt wie die Greyhound Coach Lines, die Baz Busse und Intercape innerhalb Südafrikas. Die Haltestellen sind oft flexibel.
Straßennetz und Autoverkehr: Südafrika verfügt über rund 84.000 Kilometer meist guter Teerstraßen. Die geringe Verkehrsdichte erleichtert das Fahren auch auf ungeteerten Straßen. Auf vielen Strecken sind Mautgebühren üblich. In Südafrika gilt Linksverkehr. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen liegen auf Freeways bei 120 km/h, auf Landstraßen bei 100 km/h, im Stadtgebiet bei 60 km/h. Das Mindestalter des Fahrers liegt bei 23 Jahren, die Alkoholgrenze bei 0,8 Promille. Die südafrikanische Automobile Association (AA) bietet Mitgliedern von Automobilclubs aus anderen Staaten kostenlos ihre Hilfe, sie unterhält einen Autoverleih (Avis), eine Pannenhilfe und gibt Straßenkarten sowie Wetterberichte heraus.
Fahrradverkehr: Für viele Südafrikaner ist das Fahrrad ein gebräuchlliches Verkehrsmittel. Sie werden vom Tri-Cycling Magazine informiert. Radwege existieren nicht. Die Argus Tour, die im März auf einer 105 Kilometer langen Route auf der Kaphalbinsel stattfindet, gilt mit 15000 Teilnehmern als eine der weltgrößten Eintagesradtouren überhaupt.
Tourismus
Mit der Zeit wird der Tourismus zum wichtigen Exportartikel. Zurzeit wird der Tourismusanteil vom Bruttosozialprodukt schon auf mehr als 7% geschätzt. Im Jahre 2002 waren mehr als 6 Millionen Touristen im Lande. Ungefähr 3% der Angestellten arbeiten in der Branche, bei der man sich weiteren Zuwachs erhofft.
Südafrika zählt bereits heute zu einem der attraktivsten Altersruhesitzländer und gilt unter Golfern als heißer Tipp.
Einreisebestimmungen
Reisepass/Visum
Deutschland, Österreich, Schweiz:
- Pass benötigt: Ja
- Visum benötigt: Nein
- Rückreiseticket benötigt: Ja
Reisepass: Allgemein erforderlich, muss noch mindestens 6 Monate über den Aufenthalt hinaus gültig sein. Reisepässe müssen mit einem aktuellen Lichtbild versehen sein und bei der Einreise mindestens noch eine freie Seite enthalten. Der deutsche Kinderausweis (mit Lichtbild) wird anerkannt.
Visum: Allgemein erforderlich, ausgenommen sind Staatsbürger folgender Länder für Urlaubs- oder Geschäftsreisen:
- (a)Bundesrepublik Deutschland, Österreich, übrige EU-Länder und Schweiz für Aufenthalte bis zu 90 Tagen
- (b)Andorra, Argentinien, Australien, Botswana, Brasilien, Britische Überseegebiete, Bulgarien, Chile, Ecuador, Island, Israel, Japan, Jamaika, Kanada, Liechtenstein, Malta, Mexiko, Monaco, Neuseeland, Norwegen, Paraguay, San Marino, Singapur, St. Helena, St. Vincent & die Grenadinen, Tschechische Republik, Uruguay, USA und Venezuela bis zu 90 Tagen
- (c)Antigua & Barbuda, Barbados, Belize, Benin, Bolivien, Costa Rica, Gabun, Guyana, Hongkong (China), Jordanien, Kap Verde, Korea (Süd), Lesotho, Macau (China), Malawi, Malaysia, Malediven, Mauritius, Mexiko, Namibia, Peru, Polen, Sambia, Seychellen, Slowakische Republik, Swasiland, Thailand, Türkei, Ungarn und Zypern bis zu 30 Tagen
Visaarten:
- Besuchervisum (auch für Geschäftsreisen): Mit einem Besuchervisum darf man in Südafrika weder bezahlte noch unbezahlte Arbeit aufnehmen und auch nicht studieren
- Studien- und Arbeitsvisum (Langzeitvisum)
- Transitvisum: Transitreisende, die mit dem nächsten Anschluss weiterfliegen, über gültige Dokumente für die Weiterreise verfügen und den Transitraum nicht verlassen, benötigen kein Transitvisum. Staatsangehörige bestimmter Länder benötigen jedoch immer ein Transitvisum.
Anmerkung: Staatsbürger aller Länder, visumpflichtig oder nicht, erhalten an der Grenze eine Aufenthaltsgenehmigung. Ein Visum ist keine Garantie für eine Einreiseerlaubnis. Unter Umständen werden ein Nachweis über ausreichende Geldmittel und Rück- bzw. Weiterreisetickets verlangt. Für Personen mit Vorstrafen gelten Sonderregelungen. Einzelheiten von den konsularischen Vertretungen.
Währung
Die südafrikanische Währung ist der Rand. Er wird in 100 Cents unterteilt. 1 Euro entspricht rund 7,6 Rand. Währungskürzel: R, ZAR (ISO-Code). Banknoten sind im Wert von 200, 100, 50, 20, und 10 R im Umlauf; Münzen in den Nennbeträgen 5, 2 und 1 R sowie 50, 20, 10, 5, 2 und 1 Cent.
Soziales
Das Bevölkerungswachstum Südafrikas beträgt 0,8% pro Jahr, die Kindersterblichkeit 6,9%. Es gibt 1523 Einwohner pro Arzt. Die Alphabetisierung beträgt etwa 85%.
Probleme des Landes
Trotz der sehr positiven und erfreulichen Entwicklung in Südafrika in den letzten 10 Jahren gibt es noch immer sehr große soziale Probleme. So werden Schwarze auch nach dem Ende der Apartheid meist immer noch weitaus schlechter bezahlt als Weiße. Große Teile der Bevölkerung leben in sogennanten Townships, Vierteln, in denen trotz positiver Entwicklung der Lebensstandard auch jetzt noch sehr niedrig ist. Aids ist trotz der Bemühungen seitens der Regierung weiterhin ein Hauptproblem.
BITTE WEITERENTWICKELN !
BITTE WEITERENTWICKELN !
Aids gilt als die "tickende Zeitbombe" Südafrikas. Auf der Website der Südafrikanischen Aidsstiftung (Aids Foundation of South Africa) werden Prognosen zitiert, dass innerhalb der nächsten drei Jahre jährlich fast 250.000 Südafrikaner an Aids sterben werden. Diese Zahl werde bis zum Jahr 2008 auf 500.000 jährlich anwachsen.
Man erwartet, dass die durchschnittliche Lebenserwartung von etwa 60 Jahren (1998) auf etwa 40 Jahre (2008) fallen wird.
Die Aids-Epidemie, so der Standpunkt der Aids-Foundation, wird durch mehrere Faktoren verschärft, u. a. durch:
- Auseinanderbrechen der Familien durch Apartheid und Wanderarbeit
- Hohe Mobilität
- Armut und niedrigen Bildungsstand mit der Folge riskanteren Sexualverhaltens und Prostitution
- Hohe Zahl der Fälle von Geschlechtskrankheiten
- Niedriger Status der Frauen was es ihnen erschwert , sich bei sexuellen Beziehungen zu schützen
- Eine neue Sexualmoral, die häufigen Partnerwechsel akzeptiert
- „kulturellen Widerstand“ gegenüber Kondomgebrauch
- Mangel an neutralen Informationen und Leugnen sexueller Aktivitäten von Jugendlichen
- Leugnen von Homosexualität innerhalb der schwarzen Bevölkerung, mangelnde Vorsorge für Schwule durch die Regierung
In den Dörfern sind oft noch geachtete "Weise" (Medizinmänner) anzutreffen. Diese haben in den seltensten Fällen eine ausreichende medizinische Ausbildung. Sie sind somit bei der Behandlung und der Einschätzung von Aids überfordert und geben nicht selten falsche Ratschläge.
Durch die hohe Kriminalitätsrate und die Stellung der Frau sind auch Vergewaltigungen sehr häufig, weshalb der Virus erneut sowohl durch die Täter als auch durch die Opfer verbreitet wird.
Die Pharmaindustrie in Europa und den USA hat bereits Patente auf moderne Medikamente zur Behandlung von Nebenerkrankungen und zur Hemmung des Virus. Der Zugang ist für den größten Teil der Bevölkerung jedoch nicht möglich. Die Industrie weigerte sich lange, diese zu günstigeren Preisen abzugeben. Die Hersteller von Generika (Nachahmermedikamente) werden regelmäßig wegen Patentverletzungen verklagt. Selbst Verhandlungen mit Unterstützung durch WTO und WHO wie 2003 bringen kaum Erfolge. So stehen meist nur veraltete Medikamente zur Verfügung. Anfang April 2004 meldete die Weltbank, dass mehr als 120 Entwicklungsländer künftig Aids-Medikamente und -Tests zu erheblich reduzierten Preisen einkaufen können. Dies sei der Inhalt einer Vereinbarung, die die Clinton-Stiftung mit Pharmaherstellern ausgehandelt habe. Die Behandlung eines Aids-Patienten würde dadurch um zwei Drittel günstiger.
siehe auch: AIDS in Südafrika
Deutsche Schulen in Südafrika
Weblinks
- Offizielle Homepage
- Offizielle Homepage des Südafrikanischen Parlamentes
- Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes zu Südafrika
- Botschaft der Republik Südafrika in Deutschland
- Südafrika bei wissen.de
- World Fact Book: South Africa