Ignatius Paoli
Ignatius Paoli CP eigentlich Feliciano Paoli (* 25. Juli 1818 in Florenz; † 27. März 1885 in Wien)[1] war Stifter der römisch-katholischen Kathedrale St. Josef und Erzbischof von Bukarest.

Biografie
Frühe Jahre
Der junge Paoli legte 1846 seine Profess ab, wobei er den Ordensnamen Ignatius annahm und ordinierte 1849 nach seinem theologischen Studium in Rom.[1]
1857 wurde er Provinzial der Kongregation der Passionisten der Anglo-Irischen römisch-katholischen Kirche. 1867 wurde unter seiner Führung das kirchliche Kollegium „St Angus“ gegründet, als dessen erster Präsident und Spiritual-Direktor er fungierte. Außerdem war Paoli Professor für Geschichte und Exegese. Ende 1868 wirkte er in Ardoyne und baute dort die erste Kirche, die im Juni 1869 eingeweiht wurde und den Namen „St. Peter and Paul“ trägt. Er nahm auch am 1. Vatikanischen Konzil teil.[2]
Der Bischof
Der Priester, der dem Orden der Passionisten (CP) angehörte, wurde am 19. August 1870 von Papst Pius IX. zum Bischof von Nikopolis und Bulgarien sowie Apostolischen Administrator (Vikar) der Walachei ernannt.[3] Er wurde zum Stifter des Baus der römisch-katholischen Kathedrale St. Josef von Bukarest, die Ende des Jahres 1883 fertig gestellt war. Die benötigten Gelder zum Bau des Gotteshauses kamen von Gläubigen, angesehenen Persönlichkeiten der rumänischen Fürstentümer sowie Freunden und dem Bischof bekannten ausländischen Gönner.[4][5]
Im August 1871 hielt der verdiente Bischof Ignatius Paoli eine Diözesansynode zu Bukarest ab, auch eröffnete er ein Seminar zur Ausbildung angehender Priester.[6]
Der Geistliche war auch maßgeblich daran beteiligt, dass der designierte König Carol I. den Gregorianischen Kalender zum 1. Januar 1880 gegen den Widerstand orthodoxer aber auch katholischer Kleriker in Rumänien für die katholische Kirche der rumänischen Länder einführen ließ. Dazu hatte er in reger Korrespondenz zwischen dem Vatikan und dem im Auftrag Carols agierenden Mihail Kogălniceanu vermittelt.[7]
Am 14. März 1881 krönte er König Carol I. von Rumänien.[7]
Papst Leo XIII. unterzeichnete am 27. April 1883 den apostolischen Brief "Praecipuum munus", in dem er das Apostolische Vikariat der Walachei zum Erzbistum erklärte und Ignatius Paoli in den Rang eines Erzbischofs beförderte. Nach der Einweihung der Kathedrale am Freitag, den 15. Februar 1884 ließ der Erzbischof nicht locker und ersuchte in zahlreichen Bittschreiben um erneute finanzielle Hilfe zur Errichtung weiterer katholischer Kirchen in Rumänien.[8]
Schwer erkrankt, gab Paoli am 2. Februar 1885 sein Amt auf und begab sich zur Behandlung nach Wien, wo er im Alter von nur 66 Jahren verstarb. Sein Nachfolger wurde Paolo Giuseppe Palma, ebenfalls ein Passionist.
Literatur
- I. Dumitriu-Snagov: „Le Saint Siège et la Roumanie moderne 1866-1914“, Verlag Pontificia Universita Gregoriana, Rom 1989, ISBN 8876525971
Weblinks
- Eintrag zu Ignatius Paoli auf catholic-hierarchy.org
Einzelnachweise
- ↑ a b I. Dumitriu-Snagov: „Le Saint Siège et la Roumanie moderne 1866-1914“, Verlag Pontificia Universita Gregoriana, Rom 1989, S. 992
- ↑ http://www.passionists.info/pdf_files/150_year_Brochure2.pdf
- ↑ Allgemeine kirchliche Chronik, Verlag J. I. Löschke, 1885, S. 243
- ↑ http://www.catholica.ro/stiri/show.asp?id=5959&lang=r 120 de ani de la înființarea Arhiepiscopiei de București
- ↑ http://www.newadvent.org/cathen/03045a.htm
- ↑ Jakob Maximilien Stepischnegg: „Papst Pius IX und seine Zeit“, Verlag Wilhelm Braumüller, 1879, S. 154
- ↑ a b I. Dumitriu-Snagov: „Le Saint Siège et la Roumanie moderne 1866-1914“, Verlag Pontificia Universita Gregoriana, Rom 1989, S. 330 ff.
- ↑ http://www.passionists.info/pdf_files/150_year_Brochure2.pdf
Personendaten | |
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NAME | Paoli, Ignatius |
ALTERNATIVNAMEN | Joseph Feliciano Paoli (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Priester aus dem Orden der Passionisten, Bischof von Nikopolis und apostolischen Administrator (Vikar) der Walachei, römisch-katholischer Erzbischof von Bukarest |
GEBURTSDATUM | 25. Juli 1818 |
GEBURTSORT | Florenz |
STERBEDATUM | 27. März 1885 |
STERBEORT | Wien |