Anagramm

Wort, das durch Tauschen von Buchstaben entstand
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Der Begriff Anagramm (von griechisch anagraphein = umschreiben) meint eine rhetorische Figur, bei der ein Wort oder Satz durch die Umstellung (Permutation) seiner Buchstaben so verschlüsselt wird, dass sich daraus ein neuer Sinn ergibt.

Im Deutschen wird das Anagramm auch als Letterkehr oder Letterwechsel bezeichnet. In der Literatur werden sowohl aus Worten, als auch aus ganzen Zeilen Anagramme gebildet. Dadurch, und durch die lange Befassung mit den entsprechenden, zu anagrammierenden Sätzen, werden neue und oft überraschende Kombinationsmöglichkeiten sichtbar.

Eine spezielle Form des Anagramms ist das Palindrom. Der Text ist hiebei in beiden Richtungen lesbar: R E N T N E R. Oder auch mit einem anderen Sinn: LAGE--EGAL.

Zitate (Beispiele)

Ein aktuelles Beispiel aus Harry Potter and the Chamber of Secrets ist die Umstellung von Tom Marvolo Riddle zu I am Lord Voldemort.

Ein anderes Beispiel aus dem Barock ist das von Christoffel von Grimmelshausen verwendete Pseudonym German Schleifheim von Sulsfort.

Anagramme wurden z.T. auch in der Wissenschaft benutzt. Galileo Galilei (Phasen der Venus, Haec immatura a me jam frustra leguntur oy -> Cynthiae figuras aemulatur Mater Amorum) und Christiaan Huygens (Saturnringe) kündigten Erkenntnisse vorab in Form von Anagrammen an. Huygens Anagramm ergibt in der Umstellung keine Worte, sondern besteht nur aus einer sortierten Buchstabenreihe, aaaaaaa ccccc d eeeee g iiiiiii llll mm nnnnnnnnn oooo pp q rr s ttt uuuuu -> Annulo cingitur, tenui plano, nusquam cohaerente, ad eclipticam inclinato. Es gilt in der Wissenschaftsgeschichte aber dennoch als Anagramm.

Literatur

  • Astrid Poier Bernhard: Viel Spaß mit Haas, Sonderzahl Verlag 2003
  • Poetische Sprachspiele. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Reclam Verlag 2002


Redewendungen (Beispiele)

siehe auch: Liste von Anagrammen, Ananym