Geistestaufe

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Die Geistestaufe, eigentlich "Taufe im Heiligen Geist", beschreibt die in der Bibel geoffenbarte Taufe durch Jesus Christus am Gläubigen, wie sie von Johannes dem Täufer vorrausgesagt wurde und an Pfingsten erstmalig auftrat.

Im evangelikalen Protestantismus wird die Geistestaufe meist mit der Wiedergeburt gleichgesetzt, der Buße, Umkehr und Glaube vorrausgehen müssen. Gott bietet sie dem Menschen als unverdientes Geschenk (Gnade) an, dieser muß es jedoch bewußt annehmen.

Im klassischen Protestantismus ist von der Geistestaufe weniger die Rede. Die Wiedergeburt geschieht hier bei der Taufe, die meist am Säugling vollzogen wird. Ein "Ja" des Täuflings kann durch den stellvertretenden Glauben der Eltern und Paten ersetzt werden. Jedoch ist eine spätere Bestätigung des Getauften (ein bewußtes "Ja" zu Gott) erwünscht und wird meist in der Konfirmation gegeben. Der Gedanke, daß der Täufling selbst eine bewußte Hinwendung zu Gott vollziehen muß, bevor die Errettung/Wiedergeburt geschieht, wird kategorisch abgelehnt. Man sieht darin einen Eingriff in die freie Gnade Gottes, die kein menschliches Zutun mehr benötige.

In der Pfingstbewegung gilt die Geistestaufe als eine konkret erlebbare, von der Bekehrung und der Wassertaufe unabhängige, eigenständige Erfahrung. Dabei wird erwartet, daß der Heilige Geist den Glaubenden mit seiner ganzen Fülle erfüllt und ihn v.a. mit (übernatürlicher) Kraft zum (meist ehrenamtlichen) Dienst für Gott ausstattet. Sie kann durch Handauflegung vermittelt werden, aber auch spontan auftreten oder alleine im Gebet gesucht werden. Während der Geistestaufe zeigen die Betroffenen manchmal ekstatische Reaktionen; als äußeres, sichtbares Zeichen wird aber in erster Linie erwartet, dass der Betroffene "in Zungen" (in verschiedenen Sprachen) spricht (siehe Zungenrede).