Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Chemnitz (von altsorbisch: Kamenice "Steinbach, Ort am Steinbach", weiteres siehe: Chemnitz_(Begriffsklärung).
Wappen | Karte |
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Wappen von Chemnitz | Karte Chemnitz in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | Chemnitz |
Kreis: | Stadtkreis |
Fläche: | 220,85 km² |
Einwohner: | 247.723 (31.12.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 1.122 Einwohner/km² |
Höhe: | 296 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 09111-09131 (alte PLZ 90xx) |
Vorwahlen: | 0371 |
Geografische Lage: | 50°50' N.B. 12°55' Ö.L. |
KFZ-Kennzeichen: | C |
Amtlicher Gemeindeschlüssel: | 14 0 61 000 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 39 Stadtteile und 8 Ortschaften |
Adresse der Stadtverwaltung: | Markt 1 09111 Chemnitz |
Webseite: | www.chemnitz.de |
E-Mail-Adresse: | buergermeisteramt@stadt-chemnitz.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Dr.-Ing. Peter Seifert (SPD) |
Regierende Partei: | SPD |
Chemnitz ist eine Stadt im östlichen Mitteldeutschland, im Westen des Bundeslandes Sachsen. Sie ist nach Leipzig und Dresden die drittgrößte Stadt sowie eines der 6 Oberzentren des Landes, hat den Status einer kreisfreien Stadt und ist Sitz einer der drei Regierungsbezirke des Landes. Nächst größere Städte sind Dresden, ca. 63 km nordöstlich und Leipzig, ca. 70 km nordwestlich von Chemnitz.
Die Einwohnerzahl der Stadt Chemnitz überschritt ca. 1883 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.
Nachbargemeinden
Die nachfolgenden Gemeinden grenzen an die Stadt Chemnitz. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten genannt:
- im Landkreis Freiberg: Niederwiesa, Flöha und Augustusburg
- im Mittleren Erzgebirgskreis: Gornau und Amtsberg
- im Landkreis Stollberg: Burkhardtsdorf und Neukirchen (Erzgebirge)
- im Landkreis Chemnitzer Land: Oberlungwitz, Hohenstein-Ernstthal, Callenberg und Limbach-Oberfrohna
- im Landkreis Mittweida: Hartmannsdorf, Burgstädt, Lichtenau (Mittweida) und Frankenberg (Sachsen)
Geografie
Chemnitz liegt im so genannten Erzgebirgsbecken, in einer weiten Talmulde am Fluss Chemnitz, umrahmt von Ausläufern des Erzgebirges im Süden, von Höhen des Mittelsächsischen Berglandes im Norden und vom Beutenberg im Osten. Grundlage des Erzgebirgsbeckens bildet eine Formation "Rotliegendes", die sich seit dem Oberkarbon gebildet hat.
Wappen
Beschreibung: Gespalten, vorn in Gold zwei blaue Pfähle, hinten in Gold ein schwarzer Löwe mit roter Zunge und Bewehrung.
Bedeutung: Die Pfähle stehen für die Grafschaft Landsberg, der Löwe für die Grafschaft Meissen. Beide Wappensymbole sind bereits seit dem 15. Jahrhundert in den Siegeln der Stadt nachweisbar. Sie wurden auch von den Kurfürsten von Sachsen als Herrscher über die Stadt Chemnitz geführt. Seit dem 18. Jahrhundert werden beide Wappensymbole in gespaltenem Schild dargestellt.
Geschichte
Im Jahr 1136 wurde in Chemnitz durch König Lothar III. ein Benediktinerkloster gegründet, das 1143 das Marktrecht erhielt. Im einiger Entfernung des Klosters wurde vermutlich nach 1170 der Ort "Camenica" an einer Furt des Flusses Chemnitz gegründet. Bis 1308 war sie freie Reichsstadt. Schon im Mittelalter war es ein Wirtschaftszentrum, insbesondere durch das im 14 Jh. erhaltene Bleichprivileg.
Seit Ende des 18. Jahrhunderts wurde Chemnitz ein Standort der Industrie mit sehr hohen BSP, ab 1811 wurde die Spinnerei maschinell betrieben. Daraufhin wuchs es rasch an, man bezeichnete es als "Sächsisches Manchester" oder "Ruß-Chamntz". Es war eine der bedeutendsten Industriestädte Deutschlands.
Chemnitz wurde schon früh Sitz eines Verwaltungsbezirks (Amtshauptmannschaft) innerhalb der Kreishauptmannschaft Zwickau des Staates Sachsen. Im Jahr 1874 schied die Stadt aus der Amtshauptmannschaft Chemnitz aus und wurde eine "exemte Stadt", welche man später als kreisfreie Stadt bezeichnete. Sie blieb aber weiterhin Sitz der Amtshauptmannschaft, aus welcher später der Landkreis Chemnitz hervorging. 1900 wurde die Kreishauptmannschaft Chemnitz als Vorläufer des heutigen Regierungsbezirks Chemnitz gebildet. 1910 entstand die Amtshauptmannschaft Stollberg aus Teilen der Amtshauptmannschaft Chemnitz.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Chemnitz stark zerstört. Nach Auflösung der Länder in der DDR im Jahre 1952 wurde Chemnitz Sitz eines Bezirks, der infolge der am 10. Mai 1953 auf Beschluss der DDR-Regierung erfolgten Umbenennung der Stadt Chemnitz in Karl-Marx-Stadt (siehe Karl Marx) ebenfalls in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt wurde. Im Vorfeld der Wiedervereinigung beider deutschen Staaten wurde am 23. April 1990 eine Volksabstimmung über den künftigen Namen der Stadt abgehalten. Dabei stimmten 76% der Bürger für den alten Namen Chemnitz. Die offizielle Rückbenennung erfolgte am 1. Juni 1990, also noch vor dem formellen Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland. Nach Wiedererrichtung des Landes Sachsen 1990 wurde auch der Bezirk Karl-Marx-Stadt aufgelöst.
Im Rahmen der Kreisreform in Sachsen 1994 wurde der Landkreis Chemnitz aufgelöst. Ein Teil wurde mit den Landkreisen Hohenstein-Ernstthal und Glauchau zum neuen Landkreis Chemnitzer Land zusammen geschlossen. Der andere Teil ging im Landkreis Mittweida auf, einige Gemeinden kamen auch zum Mittleren Erzgebirgskreis. Chemnitz selbst blieb aber kreisfrei.
Religionen
Die Bevölkerung der Stadt Chemnitz gehörte anfangs zum Bistum Meißen. Die Stadt war bereits ab 1254 Sitz eines Archidiakonats. Ab 1313 war der jeweilige Abt des Benediktinerklosters der Archidiakon. 1539 wurde die Reformation eingeführt und mit dem Pfarrer in St. Jacobi eine Superintendentur verbunden. 1540 wurden die noch bestehenden Klöster aufgehoben. Danach war Chemnitz über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis, doch kamen im 16. Jahrhundert auch reformierte Bestrebungen auf, die sich jedoch nicht durchsetzen konnten. Chemnitz blieb innerhalb Sachsens stets Sitz einer Superintendentur. Heute bezeichnet man diesen Verwaltungsbezirk als Kirchenbezirk. Die Kirchengemeinden der Stadt gehören alle zu diesem Kirchenbezirk innerhalb der Region Chemnitz der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Der Kirchenbezirk Chemnitz umfasst auch Gemeinden außerhalb der Stadt Chemnitz. Innerhalb der Evangelischen Landeskirche gibt es in Chemnitz auch eine Landeskirchliche Gemeinschaft.
Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken in die Stadt. Diese gründeten alsbald auch wieder eine eigene Pfarrgemeinde. Wie alle Katholiken im damaligen Königreich Sachsen gehörte auch die Gemeinde in Chemnitz zum Apostolischen Vikariat mit Sitz in Dresden, das seit 1743 zuständiger Verwaltungsbezirk in der Nachfolge des in der Reformationszeit aufgelösten Bistums Meißen war. Aus diesem Verwaltungsbezirk entstand 1921 (wieder) das Bistum Meißen, seit 1980 Bistum Dresden-Meißen, das heute zur Kirchenprovinz Berlin (Erzbistum Berlin) gehört. Chemnitz wurde innerhalb des Bistums Meißen Sitz eines Dekanats, zu dem auch Pfarrgemeinden außerhalb von Chemnitz gehören.
Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch noch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter eine Altlutherische Gemeinde, die Elim-Gemeinde (Mitglied im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden), eine Evangelisch-Freikirchliche Baptistengemeinde, eine Evangelisch-Freikirchliche Brüdergemeinde, zwei Evangelisch-methodistische Gemeinden (Methodisten), eine Evangelisch-reformierte Gemeinde (diese gehört zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer) sowie eine Freie Evangelische Gemeinde.
Politik
Im Jahre 1298 ist für Chemnitz bereits ein Bürgermeister und ein Rat bezeugt, die beide an der Spitze der Stadtverwaltung standen. Im 14. Jahrhundert hatte der Rat mit dem Bürgermeister insgesamt 12 Mitglieder. Ab 1415 gab es drei Räte, der "alte Rat" (vom Vorjahr), der "neue Rat" und der "ruhende Rat", wobei der alte und neue Rat zusammen den "voll sitzenden Rat" ergaben. Ihm stand der Bürgermeister vor. Nach dem 30jährigen Krieg gab es nur noch ein Ratskollegium. 1831 wurde eine neue Städteordnung eingeführt. Danach wählten die Bürger ihre Vertretung, die ihrerseits den Bürgermeister und die besoldeten Stadträte wählten. Mit der Ausscheidung der Stadt Chemnitz aus der Amtshauptmannschaft 1874 erhielt der Bürgermeister den Titel Oberbürgermeister.
Im 3. Reich wurde der Oberbürgermeister von der Partei eingesetzt und nach dem Zweiten Weltkrieg bildete die sowjetische Besatzungszone den "Rat der Stadt" bzw. die Stadtverordnetenversammlung, die ebenfalls vom Volk gewählt wurde.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das zunächst als Stadtverordnetenversammlung, nunmehr als Stadtrat bezeichnete Gremium wieder frei gewählt. Vorsitzender dieses Gremiums war zunächst ein besonderer Vorsitzender (ab 1990 Reinhold Breede, CDU). Heute ist der Oberbürgermeister Vorsitzender des Stadtrats. Der Stadtrat wählte anfangs auch den Oberbürgermeister. Seit 1994 wird der Oberbürgermeister jedoch direkt vom Volk gewählt.
Bürger- bzw. Oberbürgermeister seit 1848:
- 1848 - 1873: Johannes Friedrich Müller
- 1874 - 1896: Dr. Heinrich Friedrich Wilhelm André
- 1896 - 1908: D. Dr. jur. Dr. ing. Gustav Heinrich Beck
- 1908 - 1917: Dr. jur. Heinrich Sturm
- 1917 - 1930: Dr. jur. Hermann Max Johannes Hübschmann
- 1930 - 1933: Albert Traugott Walter Arlart
- 1933 - 1945: Walther Schmidt
- 1945: Dr. Fritz Gleibe
- 1945: Dr. Kurt Wuthenau
- 1945 - 1952: Max Müller
- 1952 - 1960: Kurt Berthel
- 1960 - 1961: Fritz Scheller
- 1961 - 1986: Kurt Müller
- 1986 - 1990: Dr. Eberhard Langer
- 1990 - 1992: Dr. Dieter Noll
- 1992 - 1993: Joachim Pilz
- 1993 - heute: Dr.-Ing. Peter Seifert (SPD)
Wirtschaft
Verkehr
Durch das nordwestliche Stadtgebiet von Chemnitz führt die Bundesautobahn A 4 Erfurt-Dresden, die hier die Autobahn A72 Hof-Chemnitz kreuzt. Ferner führen folgende Bundesstraßen durch die Stadt: B 95, B 107, B 169, B 173 und B 174.
Chemnitz ist auch ein wichtiger Eisenbahnknoten. Von hier führen Bahnlinien nach Dresden, Leipzig, Zwickau und Riesa-Berlin sowie mehrere kleinere Strecken in alle Richtungen.
Den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Straßenbahn- und Buslinien der Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft (CVAG) sowie anderer Verkehrsbetriebe.
Öffentliche Einrichtungen
Staatliche Einrichtungen
In Chemnitz haben folgende Einrichtungen und Institutionen bzw. Körperschaften des öffentlichen Rechts ihren Sitz:
- Bundesgrenzschutzamt Chemnitz
- Bundesvermögensamt Chemnitz
- Handwerkskammer Chemnitz
- Hauptzollamt Chemnitz
- IHK Südwestsachsen Chemnitz-Plauen-Zwickau
- Kreiswehrersatzamt Chemnitz
- Oberfinanzdirektion Chemnitz
Bildungseinrichtungen
- Technische Universität Chemnitz (TUC), die Universität geht zurück auf die 1836 gegründete '"Königliche Gewerbeschule Chemnitz", die anfangs eine Bildungsstätte der Textilindustrie war. 1882 kam die Elektrotechnik hinzu und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie als "Staatliche Akademie für Technik" geführt. 1953 stieg sie zur Hochschule für Maschinenbau auf und 1963 wurde sie eine Technische Hochschule. Schließlich wurde sie 1986 in den Rang einer Technischen Universität erhoben.
- Gymnasien:
- Alexander-von-Humboldt-Gymnasium
- Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium
- Georgius-Agricola-Gymnasium
- Gottfried-Leibniz-Gymnasium (soll aufgehoben werden)
- Gymnasium Einsiedel (mit integrierten Behinderten)
- Johannes-Kepler-Gymnasium
- Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasium
- Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium
- Sportgymnasium Chemnitz
- Werner-Heisenberg-Gymnasium (soll aufgehoben werden)
Städtepartnerschaften
Chemnitz unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Tampere, Finnland, seit 1961
- Laibach (Ljubljana), Slowenien, seit 1966
- Arras, Frankreich, seit 1967
- Timbuktu, Mali, seit 1968
- Usti nad Labem (Aussig an der Elbe), Tschechien, seit 1970
- Lódz, Polen, seit 1974
- Mülhausen (Mulhouse), Frankreich, seit 1981
- Manchester, Vereinigtes Königreich, seit 1983
- Wolgograd, Russland, seit 1988
- Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, seit 1988
- Akron Bundesstaat Ohio, USA, seit 1997
- Taiyuan, China, seit 1999
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Chemnitz ist in 39 Stadtteile eingeteilt. Die Stadtteile Einsiedel, Euba, Grüna, Klaffenbach, Kleinolbersdorf-Altenhain, Mittelbach, Röhrsdorf und Wittgensdorf sind zugleich Ortschaften im Sinne der §§ 65 bis 68 der Sächsischen Gemeindeordnung. Für diese Ortschaften gibt es jeweils einen Ortschaftsrat, der je nach Einwohnerzahl der Ortschaft zwischen 10 und 16 Mitglieder hat und einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden. Die Ortschaftsräte sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Eine endgültige Entscheidung obliegt dann jedoch dem Gemeinderat der Gesamtstadt Chemnitz.
Die Stadtteile mit ihren amtlichen Nummern:
¹ zugleich Ortschaften
- Zentrum (01)
- Schloßchemnitz (02)
- Furth (11)
- Glösa-Draisdorf (12)
- Borna-Heinersdorf (13)
- Ebersdorf (14)
- Hilbersdorf (15)
- Euba (16) ¹
- Sonnenberg (21)
- Lutherviertel (22)
- Yorckgebiet (23)
- Gablenz (24)
- Adelsberg (25)
- Kleinolbersdorf-Altenhain (26) ¹
- Altchemnitz (41)
- Bernsdorf (42)
- Reichenhain (43)
- Erfenschlag (44)
- Harthau (45)
- Einsiedel (mit dem 1936 eingegliederten Berbisdorf) (46) ¹
- Klaffenbach (47) ¹
- Helbersdorf (61)
- Markersdorf (62)
- Morgenleite (63)
- Hutholz (64)
- Kapellenberg (81)
- Kappel (82)
- Schönau (83)
- Stelzendorf (84)
- Siegmar (85)
- Reichenbrand (86)
- Mittelbach (87) ¹
- Kaßberg (91)
- Altendorf (92)
- Rottluff (93)
- Rabenstein (94)
- Grüna (95) ¹
- Röhrsdorf (96) ¹
- Wittgensdorf (97) ¹
Entwicklung des Stadtgebiets
Eingemeindungen
Folgende Gemeinden und Gemarkungen wurden in die Stadt Chemnitz eingegliedert:
- 1844 Niklasgasse
- 1880 Schlosschemnitz
- 1894 Altchemnitz
- 1900 Gablenz, Kappel und Altendorf
- 1904 Hilbersdorf
- 1907 Bernsdorf
- 1909 Helbersdorf
- 1913 Borna und Furth
- 1914 Markersdorf und Ebersdorf
- 1922 Heinersdorf
- 1926 Rottluff
- 1929 Reichenhain
- 1950 Adelsberg, Erfenschlag, Glösa, Harthau, Rabenstein und Stadt Siegmar-Schönau (gebildet am 1.10.1935 durch den Zusammenschluss von Siegmar und Schönau; zur Stadt gehörten auch die ehemaligen Gemeinden Reichenbrand und Stelzendorf)
- 1994 Euba
- 1997 Einsiedel (mit dem bereits am 15.7.1936 eingegliederten Berbisdorf), Klaffenbach und Kleinolbersdorf-Altenhain
- 1999 Röhrsdorf, Grüna, Wittgensdorf und Mittelbach
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.
Jahr | Einwohnerzahlen |
---|---|
1466 | 466 Hausgrundstücke |
1710 | 1.015 Hausgrundstücke |
1790 | 9.162 |
1832 | 18.403 |
1861 | 45.432 |
1871 | 68.229 |
1. Dezember 1875 ¹ | 78.209 |
1. Dezember 1880 ¹ | 95.123 |
1. Dezember 1890 ¹ | 138.954 |
1. Dezember 1900 ¹ | 206.584 |
1. Dezember 1905 ¹ | 244.927 |
1. Dezember 1910 ¹ | 287.807 |
16. Juni 1925 ¹ | 331.655 |
16. Juni 1933 ¹ | 350.734 |
17. Mai 1939 ¹ | 337.657 |
29. Oktober 1946 | 250.188 |
31. August 1950 | 293.373 |
31. Dezember 1960 | 286.329 |
31. Dezember 1972 | 301.502 |
30. Juni 1981 | 317.700 |
1986 | 313.800 |
30. Juni 1991 | 291.400 |
30. Juni 1997 | 263.500 |
30. Juni 2003 | 247.723 |
¹ Volkszählungsergebnis
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Opernhaus Chemnitz (Oper, Operette, Ballet)
- Schauspielhaus Chemnitz
- Städtisches Puppentheater
- Kabarett "Die Lachkartentanzer"
Museen
- Sächsisches Industriemuseum (ehem. Maschinenfabrik Escher)
- Kunstsammlungen Chemnitz (Theaterplatz)
- Schlossbergmuseum auf Burg Rabenstein und im Roten Turm
- Museum für NAturkunde
- Industriemuseum Chemnitz
- Deutsches Spielemuseum
- Sächsisches Fahrzeugmuseum
- Sächsisches Eisenbahnmuseum
Bauwerke
- Wahrzeichen der Stadt Chemnitz ist noch immer der "Nischel", das wuchtige Karl-Marx-Monument ("Stadt mit Köpfchen"). Bei diesem Denkmal handelt es sich um die größte Porträtbüste der Welt. Sie wurde durch den russischen Künstler Lew Kerbel gestaltet, in Bronze gegossen und 1971 feierlich enthüllt.
- Altes Rathaus
- Schlosskirche (auf dem Grundriss einer romanischen Basilika von 1136 errichtet, ehem. Benediktinerkloster) und Schlossbergmuseum
- Stadtkirche St. Jakobi, älteste Kirche der Stadt
- Petrikirche, neugotischer Sandsteinbau
- Roter Turm - Teil der historischen Stadtbefestigung (altes Wahrzeichen der Stadt)
- Burg Rabenstein
- Villa Esche (Jugendstilarchitektur von Henry van de Velde, 1903/11)
- Villa Koerner (Henry van de Velde, 1914)
- Ehem. Kaufhaus Schocken (Erich Mendelsohn, 1930)
- Felsendome Rabenstein
- Geburtshaus Fritz Heckerts (heute "Heck-Art", Restaurant und Galerie)
Sonstige Sehenswürdigkeiten
- Der Versteinerte Wald, eines der bedeutendsten Naturdenkmale in Deutschland
- Der Schloßteich und die Schillingschen Figuren
Regelmäßige Veranstaltungen
- Mai - September: Kunst- und Handwerkermarkt an jedem 1. Freitag im Monat
- Mai - September: Kultursommer mit Kunstausstellungen, Konzerten, Freilichtkino etc.
- Oktober: "Begegnungen" mit Theaterveranstaltungen
- November: Tage der erzgebirgischen Folklore
- Dezember: Weihnachtsmarkt
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Chemnitz hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Verleihungsdatum, wobei die Ehrenbürger vor 1945 noch fehlen:
- 1946: Prof. Karl Schmidt-Rottluff, Maler und Grafiker
- 1949: Prof. Richard Scheibe, Bildhauer
- 1950: Martha Schrag, Malerin
- 1961: Anastas Iwanowitsch Mikojan, 1. Stellvertreter des Vorsitzendes des Ministerrats der UdSSR
- 1971: Semjon Nikolajewitsch Woloschtschuk, Generalsekretär der SDAG WISMUT
- 1974: Max Müller, Oberbürgermeister a.D.
- 1974: Nikolai Wassilijewitsch Bannikow, 1. Sekretär des Gebietskomitees Irkutsk
- 1976: Prof. Johann Riesner, Stadtschulrat und Stadtrat Kultur
- 1978: Waleri Bykowski, Fliegerkosmonaut
- 1978: Sigmund Jähn, Fliegerkosmonaut
- 1982: Prof. Wilhelm Rudolph, Maler
- 1983: Elisabeth Wetzel, Verband der antifaschistischen Widerstandskämpfer
- 1988: Paul Kurzbach, Komponist
- 1988: Katarina Witt, Eiskunstläuferin
- 1990: Christoph Magirius, Pfarrer der St. Andreas-Gemeinde Chemnitz
- 1991: Klaus Bungert, Oberbürgermeister a.D. der Partnerstadt Düsseldorf
- 1992: Prof. Dr. h.c. Lothar-Günther Buchheim, Schriftsteller, Maler und Kunstsammler
- 1994: Dr. Carl Hahn, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Aufsichtsrates der Volkswagen AG
- 2001: Stefan Heym, Schriftsteller
Söhne und Töchter der Stadt
Die nachfolgenden Persönlichkeiten sind in Chemnitz geboren. Ob sie ihren späteren Wirkungskreis in Chemnitz hatten oder nicht ist dabei unerheblich.
- 1871, 10. April, Heinrich Bolten-Baeckers, † 30. Januar 1938 in Dresden, Schlagertexter ("Berliner Luft")
- 1884, 28.März, Fritz Heckert, † 7.April 1936 in Moskau, Gründungsmitglied der KPD, Abgeordneter im deutschen Reichstag
- 1884, 1. Dezember im Ortsteil Rottluff, Karl Schmidt-Rottluff † 10. August 1976 in Berlin, deutscher Maler des Expressionismus
- 1893, 1. Oktober, Marianne Brandt, † 18. Juni 1983 in Kirchberg/Sachsen, Malerin, Bildhauerin und Designerin
- 1913, 29. Januar, Peter von Zahn, Journalist u. Fernsehproduzent
- 1913, 10. April, Stefan Heym, Schriftsteller, Bundestagsabgeordneter des PDS (Alterspräsident 1990)
- 1915, 13. April, Stephan Hermlin, eigentlich Rudolf Leder, † 6. April 1997 in Berlin, deutscher Schriftsteller
- 1920, 20. Dezember, Bruni Löbel, deutsche Schauspielerin in zahlreichen Filmrollen (u.a. mit Heinz Rühmann)
- 1928, 23. August, Gerd Natschinski, Koponist (Filmmusik "Servus Peter")
- 1931, 18. Juni, Klaus Wunderlich, Poporganist, Komponist, Arrangeur
- 1933, 13. November, Peter Härtling, Schriftsteller ("Hölderlin")
- 1934, 18. November, Werner Poetzsch alias Werner Tauber, Orchesterleiter, Saxophonist, Arrangeur
- 1936, Rainer Kunad, Komponist (Opern u.a."Vincent")
- 1943, 27. August im Ortsteil Siegmar, Wolfgang Nordwig, Olympiasieger und ehemaliger Weltrekordhalter im Stabhochsprung
- 1955, Chris Wolff, Schlagersänger ("Lady Sunshine", "Am Strand von Maspalomas")
Nicht in Chemnitz geboren wurden die folgenden Personen, sie haben jedoch in Chemnitz gewirkt oder sind in der Gegend geboren:
- Georgius Agricola, eigentlich: Georg Pawer, * 24. März 1494 in Glauchau bei Chemnitz, † 21. November 1555, Wissenschaftler und "Vater der Mineralogie"
- Katarina Witt, * 3. Dezember 1965 in Staaken, deutsche Eiskunstläuferin, trainierte lange Zeit in Chemnitz
Weblinks
Landkreise und Kreisfreie Städte in Sachsen:
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