Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Münster |
Kreis: | Borken |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Fläche: | 119,37 km² (30. Juni 2004) |
Einwohner: | 73.296 (1. Januar 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 617 Einwohner/km² |
Höhe: | 25 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 46395, 46397, 46399 |
Vorwahlen: | 0 28 71 (außer Suderwick) 0 28 74 (Suderwick) |
Kfz-Kennzeichen: | BOR (ehemals BOH) |
Gemeindeschlüssel: | 05 5 54 008 |
Gliederung des Stadtgebiets: |
12 Stadtteile |
Hausanschrift der Stadtverwaltung: |
Berliner Platz 1 46395 Bocholt |
Offizielle Website: | www.bocholt.de |
E-Mail-Adresse: | buergermeister@mail.bocholt.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Peter Nebelo (SPD) |
Die Stadt Bocholt liegt im Westmünsterland im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist die einzige große kreisangehörige Stadt des Kreises Borken im Regierungsbezirk Münster.
Geografie
Räumliche Lage
Bocholt liegt im westlichen Münsterland im Kreis Borken, dessen größte Stadt es ist. Die Stadtgrenze ist im Norden zugleich die Landesgrenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande, im Südwesten auch die Grenze zwischen dem Kreis Borken und dem Kreis Wesel und somit auch die Grenze zwischen zwischen dem Regierungsbezirk Münster und dem Regierungsbezirk Düsseldorf und den Landschaftsverbänden Westfalen-Lippe und Rheinland. Die Stadt liegt im Westen des Naturparks Hohe Mark. Durch Bocholt fließt die Bocholter Aa.
Stadtgebiet
Die Gesamtfläche des Stadtgebietes beträgt rund 119 Quadratkilometer, wovon 65,9% landwirtschaftlich genutzt werden. 6,7% sind Waldfläche; 1,8% Wasserfläche; 2,1% Erholungs- und Grünanlagen; 15,9% Hof- und Gebäudeflächen; 6,9% Straßen, Wege und Plätze; 0,8% sonstige Flächen.
Die Bocholter Innenstadt liegt auf einer Höhenlage von 25 Metern über NN, im Nordosten gibt es leichte Erhebungen bis auf 47 m ü. NN, nach Westen hin fällt das Land Richtung Rhein langsam ab. Der höchste Punkt der Stadt ist die Müllhalde im Süden des Stadtgebietes mit 63 m ü. NN.
Die Turmspitze der St. Georg-Kirche hat folgende geografische Koordinaten: 6° 36' 52" Ost / 51° 50' 22" Nord
Räumlich ist das Stadtgebiet in folgende zwölf Stadtteile gegliedert (ungefähre Einwohnerzahlen in Klammern):
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Das Klima im Westmünsterland zeichnet sich im Vergleich zum restlichen Deutschland durch milde Winter aus. Der kälteste Monat ist der Januar, im Jahr gibt es nur 12 Eis- und 55 Frosttage. Die Sommer sind eher gemäßigt, der wärmste Monat ist der Juli. Es gibt rund 760 mm Niederschlag im Jahr.
Nachbargemeinden bzw. -städte
Die Stadt Bocholt grenzt im Norden an die Städte Aalten (NL) und Winterswijk (NL), im Osten an die Stadt Rhede, im Süden an die Stadt Hamminkeln sowie im Westen an die Stadt Isselburg.
Geschichte
Bocholt wurde 779 erstmalig als "buocholt" erwähnt und erhielt 1222 Stadtrechte nach münsterischem Vorbild durch den Bischof von Münster.
Im Mittelalter wuchs die Siedlung um eine Anfang des 9. Jahrunderts gegründete "Urpfarre" und einen bischöflichen Haupthof an einem Übergang über die Aa. Die Stadterhebung diente der Sicherung der fürstbischöflichen Macht im Westen des Bistums. Die Entwicklung der Stadt verlief gut, im 14. Jahrhundert mußte das befestigte Stadtgebiet erweitert werden, eine zweite Kirche wurde errichtet - die jedoch bis ins 20. Jahrhundert keine Pfarrechte erhielt - und die Stadt wurde landtagsfähig. Im 15. Jahrhundert wurde die Stadtpfarrkirche St. Georg als gotische Hallenkirche neu erbaut, drei Klöster entstanden, am Ende des Jahrhunderts wirkte Israhel van Meckenem (+ 10.11.1503 in Bocholt) als Goldschmied und Kupferstecher in Bocholt.
Mit Beginn der Neuzeit endete der Aufstieg der Stadt. Wegen seiner Grenzlage litt die Bocholter Wirtschaft unter dem Achtzigjährigen Krieg. Im sogenannten spanischen Winter 1598/99 war Bocholt monatelang von spanischen Truppen besetzt. Der Bau des Rathauses 1618/19 ist ein Indiz für eine Erholung des städtischen Wohlstands; danach ruinierte der Dreißigjährige Krieg die Stadt: wiederholte Eroberungen und Plünderungen und eine kostspielige Besetzung durch hessische Truppen von 1635 bis 1650 verarmten Bocholt. Zum wirtschaftlichen Niedergang kam der politische: Da die Stadt seit der Mitte des 16. Jahrhunderts mehrheitlich zum Protestantismus tendierte und sich allen landesherrlichen Rekatholisierungsversuchen widersetzte, verlor sie 1627 faktisch ihre städtische Selbständigkeit und erhielt sie nach erfolgter Gegenreformation nur eingeschränkt zurück.
Die Erholung dauerte Jahrhunderte. Mitte des 16. Jahrhunderts hatte die Stadt Zuzug von Kriegsflüchtlingen aus Wallonien, die Kenntnisse in der Baumwollweberei mitgebracht hatten. 1569 hatten sie eine Gilde, das "Baumseidenamt", gegründet. Die manuelle Textilherstellung aus Baumwolle wurde der wirtschaftliche Schwerpunkt Bocholts, freilich in Abhängigkeit von einem Baumwollimport über die Niederlande, der im 18. und frühen 19. Jahrhundert, speziell im Siebenjährigen Krieg und unter der napoleonischen Herrschaft, immer wieder Störungen unterlag.
Nach dem Ende des Fürstbistums Münster 1802 geriet Bocholt kurzfristig unter die neu entstandene Herrschaft der Fürsten von Salm-Salm, die die Stadt zum Regierungssitz machten. Es folgte eine zweijährige Eingliederung in das Kaiserreich Frankreich 1811 bis 1813, bis sich nach dem Befreiungskrieg die preußische Herrschaft etablierte. Unter den Preußen gehörte Bocholt zum Kreis Borken, Regierungsbezirk Münster, Provinz Westfalen.
Die Industrialisierung, die in Bocholt mit der Umstellung der Textilherstellung auf Dampfkraft in der Mitte des 19. Jahrhunderts begann, brachte einen heftigen Wirtschaftsaufschwung seit etwa 1870, mit der ein ebenso heftiger Bevölkerungsanstieg 1852 ca. 4700 Einwohner, 1871 ca. 6100, 1900 ca. 21500)und ein starker Ausbau der Infrastruktur (1878 Anschluß an das Eisenbahn-, 1913 an das Elektrizitätsnetz; Krankenhausneubau 1875-78, Schlachthof 1899/1900, Stadtgas 1901, Bahnhof 1904, Amtsgericht 1910/11, Wasserleitung/Kanalisation 1911-13, Friedhofsverlegung 1908, Alten- und Waisenhaus 1909/10, Walderholungsstätte 1913, Schul-, Kirchen- und Klosterneubauten).
Während die Wirtschaftsentwicklung im und nach dem 1. Weltkrieg stagnierte bzw. stark schwankte, erreichte die städtische Eigenständigkeit 1923 mit der Errichtung den Stadtkreises Bocholt einen Höhepunkt. - Politisch war Bocholt wegen der überwiegend katholischen Bevölkerung eine Hochburg des Zentrums. Die NS-Machtergreifung wurde dadurch nicht beeinträchtigt. 1934 erhielt die Stadt in dem eigens dafür gebauten "Stadtwaldlager" eine SA-Garnison der "österreichischen Legion", d. h. Emigranten des Dollfuß-Putsches, die 1938 wieder nach Österreich abzogen. Das Lager wurde im 2. Weltkrieg als Kriegsgefangenenlager (StaLag VI F) genutzt. Auf dem ehemaligen Lagerfriedhof liegen über 1700 tote Sowjetsoldaten. - Die Stadt wurde im März 1945 durch einen Bombenangriff zu ca. 80 % zerstört.
Nach der Auflösung des Staates Preußen und der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen gehörte die Stadt zum Landesteil Westfalen-Lippe. Der Wiederaufbau in der Mitte des 20. Jahrhunderts gelang sehr rasch, was vornehmlich dem rasanten Wirtschaftsaufschwung der 50er und 60er Jahre zu verdanken war. Die Bocholter Textilindustrie konnte jedoch nur anfänglich an diesem Aufschwung teilnehmen und geriet zunehmend in Konkurrenz zu billigeren Auslandsprodukten. Folge war ein Niedergang dieses Industriezweigs. Dagegen prosperierten die Metall- und die Elektronindustrie, welche heute die lokale Wirtschaft bestimmen. Im Zuge der kommunalen Neugliederung 1975 stieg die Einwohnerzahl von ca. 49.000 auf ca. 65.000, die Fläche wuchs von 18,4 km² auf 119,4 km². Infolge dieser Erweiterung konnten ein weiträumiges Industriegebiet (Industriepark Mussum) südwestlich der bebauten Stadtfläche eingerichtet und das Krankenhaus aus dem Stadtkern ausgelagert werden.
Trotz erfolgreichen Wiederaufbaus konnte die Stadt ihre zentrale Stellung im Umland nicht halten. Die Bahnverbindungen wurden in den 60/70er Jahren bis auf eine Stichbahn nach Wesel stillgelegt, die Kreisfreiheit ging 1975 verloren, mit der Privatisierung von Bundesbahn und Bundespost wurden Bahnhof und Postamt zu unbedeutenden Nebenstellen. Auch die Existenz des Amtsgerichts stand zeitweilig zur Dikussion, sein Abzug konnte aber abgewendet werden.
Namensgebung
Bocholt wird traditionell als "Buchenholz" gedeutet. Auf diese Ethymologie deuten die mittelalterlichen Stadtsiegel hin, die als sogenannte redende Siegel sämtlich einen Baum als Siegelbild zeigen, der auf dem Stadtsiegel von 1302 eindeutig als Buche zu identifizieren ist. - Von Einheimischen wird die Stadt auf plattdeutsch "Bokelt" genannt. So lautet der Wahlspruch der Bocholter: "Nörgens bäter as in Bokelt".
Wappen
Die amtliche Wappenbeschreibung lautet: "In grünem Feld eine gerade aufgewachsene, ausgerissene silberne Buche mit drei symmetrisch verteilten Ästen mit dazwischen stehenden Einzelzweigen. Die Zahl der Blätter beträgt 17. Sie zeigen Rippen und sind gezahnt. Die Zahl der an den langen Stielen erscheinenden Bucheckern ist 23. Die Zahl der Wurzeln beträgt 5. Unten am Stamm befindet sich je ein abgehauener Auswuchs." Die Wappengenehmigung wurde am 6. März 1930 durch das preußische Staatsministerium erteilt. Vorlage des Wappens ist das große Stadtsiegel, dessen Gebrauch erstmals 1302 nachweisbar ist. Schon 1284 ist auf einem nicht vollständig erhaltenen Stadtsiegel ein Baum zu erkennen. Auf einem nur rudimentär erhaltenen Stadtsiegel von 1259 sind sechs Blätter an langen glatten Zeigen erkennbar.
Politik
Stadtrat
Die Sitze im Stadtrat verteilen sich nach den Ergebnissen der Kommunalwahlen 1999 und 2004 folgendermaßen, wobei wegen der Verkleinerung des Stadtrats von 50 (1999) auf 44 (2004) Sitze die absoluten Zahlen nur eingeschränkt vergleichbar sind:
Partei | Sitze 1999 |
Sitze 2004 |
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Christlich Demokratische Union | 28 | 22 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 15 | 13 |
Bündnis 90/Die Grünen | 3 | 3 |
Stadtpartei | 2 | 3 |
Freie Demokratische Partei | 1 | 2 |
FW/UWG | 1 | 1 |
Städtepartnerschaften
Freizeit & Sport
Erholungseinrichtungen
- Bürgerpark Mosse
- Langenbergpark mit dem Meckermann
- Bocholter Stadtwald
- Der Aa-See ist ein künstlicher See mit Freizeitanlagen. Das Gelände hat eine Gesamtfläche 74 ha, die Wasserfläche beträgt 32 ha. Fertiggestellt wurde er 1983.
Sportvereine
- TuB Bocholt e.V. - größter Sportverein mit breitem Angebot
- TV Bocholt v. 1867 e.V. - familienorientierter Breitensportverein; Sportarten wie Basketball, Schwimmen, Tanzsport, Handball, Faustball, Volleyball, Tennis, u.a.
- Der Bocholter Wassersportverein 1920 e.V. - Mitgliederzahlenmäßig Bocholts größter Sportverein mit ausgedehnter Freizeitanlage, den Tonwerken inkl. eigenem See, eigenen Tennisplätzen und breitem Sportangebot; darunter auch eher alternative Sportarten wie Schwimmen, Wasserball, Segeln, Triathlon, Rugby und Breitensport.
- 1. FC Bocholt und FC Olympia Bocholt - Die beiden bekanntesten und größten Fußballvereine Bocholts. Auf dem Gelände des 1. FC Bocholt befindet sich ein Fußballstadion (am Hünting), das auch zu Konzertzwecken genutzt wird.
- Kneipp-Verein Bocholt e.V. - Kursangebote wie Yoga, Zilgrei, Feldenkrais, Taijiquan, Nordic Walking, Wassergymnastik außerdem: Vorträge zu gesundheitlichen Themen, breites Angebot für Kinder, eigene Sauna und Infrarotkabinen
- TV Phönix Bocholt 1986 e.V. - Sportverein mit Sportarten wie Handball, Rugby, Tennis, Badminton, Volleyball
- HSV Bocholt Zusammenschluss der Handballjugendabteilungen von dem TV Phönix Bocholt und des TV Bocholts
- DJK Spielverein Lowick 1930 e.V. - Familien-Sportverein mit Sportarten wie Fußball, Leichtathletik, Taekwondo, Tennis, Turnen, Volleyball
Sonstige Freizeiteinrichtungen
- Das Spaß- und Freizeitbad Bahia
- Die Ravardistraße: Bocholts Party- und Kneipengegend
- Die Shopping Arkaden (Bild rechts)
- Die Alte Molkerei mit dem Tanzcafé Valentino, dem Kulturort Alte Molkerei, der alternativen Discothek Hades und dem zugehörigen Bistrorant Helios.
- Das Kinodrom, ein Kino mit 9 Sälen und einer Jazzbar
Regelmäßige Veranstaltungen
- Die Bocholter Kirmes ist die größte Kirmes im Münsterland. Sie findet jährlich am dritten Wochenende des Oktobers statt und beginnt freitags mit einem Familientag und dem Fassanstich des amtierenden Bürgermeisters und endet montags.
- Bocholter OpenAir am Hünting, dem Stadion in Bocholt. Bryan Adams, Joe Cocker, Carlos Santana, Status Quo, Fury in the Slaughterhouse, Die Prinzen, Guildo Horn, Udo Lindenberg u.v.m. gastierten hier schon.
- Der internationale Zirkus Flic Flac wurde in Bocholt gegründet und kehrt zu jeder Premiere des neuen Programms in seine Heimatstadt zurück.
- Bocholter Citylauf
- Aa-See-Triathlon
- Stadtfest
- Rock-Toleranz, ein seit 2004 jährlich veranstaltetes Rock-Festival in Barlo
- lohnend: der Besuch der Bocholter Bühne im Kulturort Alte Molkerei
Kultur & Bildung
Sehenswürdigkeiten und Gedenkstätten
- St.Georg-Kirche, spätgotischer Hallenbau (1415-86)
- Historisches Rathaus, im Stil der niederländischen Backsteinrenaissance (1618-24).
- Pfarrkirche Liebfrauen, ehemals Klosterkirche der Minoriten, (1785-92), spätbarocker Stil, baulich erweitert 1912/13.
- Jüdischer Friedhof am Stadtwald
- Russischer Kriegsgräber-Friedhof am Stadtwald
- Herrenhaus Woord, (1792-95), Bürgerhaus im klassizistischen Stil.
- Wasserturm (1912, saniert und umgenutzt 1998)
- Heilig-Kreuz-Kirche, entworfen von Dominikus Böhm (1936/1937)
- St.-Paul-Kirche, entworfen von Gottfried Böhm 1966
- Neues Rathaus mit Kulturzentrum am Berliner Platz, Architekt Gottfried Böhm (1977)
- Neutorplatz und Shopping-Arkaden an der Aa, städtebauliches Großprojekt der 90er Jahre.
- Bocholter Brauhaus - Einrichtung, in der viele Veranstaltungen stattfinden und Bier gebraut wird.
- Schloss Diepenbrock - Barockes Wasserschloss im Stadttteil Barlo; heute ein Hotel-Restaurant.
Archive
- Stadtarchiv (Näheres vgl. www.archive.nrw.de)
- Pfarrarchiv St. Georg
- Archiv der Evang. Kirchengemeinde Bocholt
- Werksarchiv der Firma Borgers
- Archiv der Stadtsparkasse Bocholt
- Archiv der Stadtwerke Bocholt
Museen
- Textilmuseum - ermöglicht Blicke in die Vergangenheit der Textilindustrie.
- Stadtmuseum Bocholt - Geschichte, Archäologie, Kunst und Kultur der Stadt in überwiergend gegenständlicher Überlieferung.
- Handwerksmuseum
- Kunsthaus - bildende Kunst, jährl. ca. 10 wechselnde Ausstellungen
- Kunstkammer St. Georg - wertvolle, religiöse Kunstgegenstände
- Schulmuseum St.-Georg-Gymnasium - Einblick in die 200jährige Schulgeschichte, naturwissenschaftliche Abteilung
- Private Sammlung alter Turmuhren, Besichtigung möglich
Schulen
Grundschulen
Bocholt verfügt über 17 Grundschulen:
- Annette-von-Droste-Hülshoff-Schule
- Biemenhorster Schule
- Clemens-August-Schule
- Clemens-Dülmer-Schule
- Diepenbrockschule (Montessorischule)
- Edith-Stein-Schule
- Fildekenschule
- Georgiusschule - Holtwick, Spork
- Josefschule
- Klaraschule
- Kreuzschule
- Liebfrauenschule - Stenern
- Ludgerusschule
- Martinschule - Barlo
- Pestalozzischule
- Pfarrer-Wigger-Schule - Suderwick
- St.-Bernhard-Schule - Lowick
Hauptschulen
- Arnold-Janssen-Schule
- Hohe-Giethorst-Schule
- Melanchtonschule
- Norbertschule
- Thonhausenschule
Realschulen
- Israhel-van-Meckenem-Realschule (IvM)
- Werner-von-Siemens-Realschule (WVS)
- Albert-Schweitzer-Realschule
- Abendrealschule
Gymnasien
Da die umliegenden Städte alle lediglich Haupt- und Realschulen besitzen, besuchen besonders viele Fahrschüler aus der Umgebung die Bocholter Gymnasien.
In Bocholt gibt es 4 Gymnasien:
- St.-Georg-Gymnasium
- Euregio-Gymnasium
- Mariengymnasium
- Bischöfliches St.-Josef-Gymnasium ("Kapu")
- Berufskolleg am Wasserturm (Wirtschaftsgymnasium ab Jahrgangsstufe 11)
- Abendgymnasium
Berufskollegs
- Berufskolleg Bocholt-West
- Berufskolleg am Wasserturm
- August-Vetter-Berufskolleg
Fachhochschule
Die Bocholter Fachhochschule bietet seit 1992 einige, vor allem technische, Studiengänge an. Der Hauptsitz befindet sich in Gelsenkirchen - die Abteilung Bocholt umfasst die drei Fachbereiche Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaft.
Sonstige schulische Einrichtungen
Für die breite Bevölkerung hält die Volkshochschule Bocholt-Rhede-Isselburg ein umfangreiches Kurs- und Weiterbildungsangebot bereit. In Bocholt ist auch der Sitz der Musikschule Bocholt-Rhede-Isselburg.
Bibliotheken
Im alten Bahnhofsgebäude ist die Stadtbibliothek untergebracht.
Außerdem existiert im Stadtteil Biemenhorst die „Katholische öffentliche Bücherei Ss. Ewaldi“.
Infrastruktur & Wirtschaft
Verkehrsinfrastruktur
Schienen- und Busverkehr
Der Bahnhof Bocholt liegt ungefähr 500 m südöstlich des Stadtzentrums an der eingleisigen Zweigstrecke Wesel-Bocholt (DB-Kursbuchstrecke 421), die täglich alle 60 Minuten außer samstagsnachmittags und sonntagsvormittags zweistündlich von der Regionalbahn „Der Bocholter“ (RB 32) im NRW-Takt mit Anschluss an den Rhein-Express (RE 5) in Wesel bedient wird.
Betrieben wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio NRW, die Dieseltriebwagen der DB Baureihe 628 einsetzt.
Im Straßenpersonennahverkehr erschließen die
- Schnellbus-Linie S 75 nach Münster über Rhede, Borken,
- die Linie 61 nach Rees über Isselburg,
- die Linie 64 nach Wesel über Hamminkeln,
- zwei internationale Buslinien nach Winterswijk (NL) und Doetinchem (NL) sowie
- sechs Stadtbuslinien, die halbstündlich verkehren,
die Region und das Stadtgebiet. Darüber hinaus gibt es bedarfsorientierte Taxibus-Linien.
Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Münsterland (VGM) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Straßen
Bocholt ist über die B 473 an die A 3 (E 35) angebunden. Durch das Stadtgebiet führt die B 67. Um diese zu entlasten, wurde die B 67n gebaut.
Medizin & Gesundheit
Mit über 480 Planbetten und 75 Ausbildungsplätzen der angegliederten Gesundheits- und Krankenpflegeschule stellt das St.-Agnes-Hospital Bocholt die medizinische Versorgung in und um Bocholt sicher und ist gleichzeitig einer der größten Arbeitgeber vor Ort.
Wirtschaft
In Bocholt ist die Siemens AG größter Arbeitgeber und mit zwei Geschäftsbereichen vertreten. Zum einen der Geschäftsbereich Automation and Drives (A&D), der im Jahr 2005 die Flender AG übernommen hat, sowie der Bereich Communication (COM), zu dem in Bocholt ein Werk für die Herstellung von Schnurlostelefonen (Gigaset) gehört, sowie das World-Service-Center für sämtliche Kommunikationsendprodukte. Der Service für Mobilfunkgeräte wird ab dem 1. Oktober 2005 in die Verantwortung der taiwanesischen Firma BenQ übergehen. Diese bekennt sich zum Standort Bocholt.
Der Bocholter Industriepark im Süd-Westen der Stadt mit einer Bruttofläche von 235 ha ist das größte zusammenhängende, voll erschlossene Gewerbeflächenareal in ganz Nordrhein-Westfalen. Er zählt bereits 200 Betriebe mit über 6.000 Beschäftigten. Der Industriepark verfügt über einen direkten Anschluss an die B 67n und damit an die A 3 Arnheim/Oberhausen.
Medien
Die Bocholter Presse ist dominiert von der einzigen Tageszeitung "Bocholter-Borkener Volksblatt" (BBV). Zweimal pro Woche erscheinen die Anzeigenblätter "Bocholter Report" und "Stadtkurier", letzteres aus dem gleichen Hause wie das BBV. Des Weiteren gibt es noch den lokalen Radiosender Westmünsterland Welle (WMW) in Borken, sowie seit Mai 2004 auch einen Fernsehsender wm.tv, der aus dem benachbarten Rhede sein Programm jeden Abend im lokalen Kabelnetz sendet und im Internet Web-TV anbietet.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- 1798, 6. Januar, Melchior von Diepenbrock († 20. Januar 1853 in Johannesberg/Schlesien), 1845 Fürstbischof von Breslau, 1848 Mitglied des Paulskirchenparlaments, 1850 Kardinal. Ihm ist ein Haus am Gasthausplatz gewidmet.
- 1888, 22. Juni, Jeanette Wolff († 19. Mai 1976 in Berlin), Stadtverordnete (SPD) 1919-1932, Verfolgung als Jüdin und Sozialdemokratin 1933-1945, KZ 1942-1945, Stadtverordnete von Berlin 1946-1951, MdB 1952-1961, Vorstandsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland
- 1895, 6. Dezember, Josef Fenneker († 9. Januar 1956 in Frankfurt/M.), Theatermaler und Bühnenbildner in Berlin, Duisburg, Hamburg, Frankfurt/M.
- 1928, 25. Juni, Hermann Buschfort, (SPD), († 13. September 2003 in Bocholt), von 1974 bis 1982 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung
- 1955, 24. Mai, Heiner Kamps, Gründer der Bäckereikette Kamps AG
- 1956, Karl-Heinz Petzinka, Architekt
- 1963, 11. Januar, Roland Wohlfarth, Fußballstürmer, u.a. MSV Duisburg, Bayern München und VfL Bochum
In Bocholt wirkten ohne dort geboren zu sein
- Israhel van Meckenem (der Jüngere), Goldschmied und Kupferstecher, geb. 1440/45, Meckenheim, gestorben 10. November 1503 in Bocholt.
- Arnold Janssen, * 5. November 1837 in Goch; † 15. Januar 1909 in Steyl, Gymnasiallehrer in Bocholt 1861-1873, Gründer der Steyler Missionare
- Jan (oder Johan) van Lintelo, ca. 1585-1632 Malermeister, Zeichner und Glasemaker für Kabinettscheiben. Wurde im Zuge der Wirren des dreißigjährigen Krieges unter Zurücklassung seiner Frau Stinneken und seiner zwei Kinder 1628 "wegen der religion" mit seinem Bruder Derick, einem Schöffen der Stadt, aus Bocholt vertrieben und verstarb vermutlich in Holland 1632.
Sonstiges
- Bocholt ist die kleinste Stadt Europas mit zwei Rugby-Vereinen. Es gibt überhaupt nur in sehr wenigen Städten Deutschlands mehr als einen Rugby-Verein.
- Im Sommer 2005 wurde, auf dem Gelände des ehemaligen DochDu, die bis dahin größte künstliche Strandfläche Deutschlands angelegt.
- Bocholt ist nach Münster die Stadt mit den meisten Fahrrädern pro Kopf im Münsterland, abzüglich der Studenten mit Zweitwohnsitz sogar die Stadt mit den meisten Fahrrädern pro Kopf.
Weblinks
- Bocholt im Kulturatlas Westfalen
- Website der Stadt Bocholt
- Linkkatalog zum Thema Bocholt bei curlie.org (ehemals DMOZ)