Als Renaissancemusik bezeichnet man die Musik der beginnenden Neuzeit, also den Zeitraum des 15. und 16. Jahrhunderts. Man könnte behaupten, mit der Renaissancemusik beginne die Musik, so wie sie der an der bürgerlichen Musikausübung geschulte Hörer gewohnt ist. Als Beispiel sei hier das Innsbrucklied von Heinrich Isaac (~1450-1517) erwähnt.
In der Epoche der Renaissance ist die Einteilung der Stimmen in Sopran, Alt, Tenor und Bass abgeschlossen. Im Mittelpunkt der Renaissancemusik steht die mehrstimmige Vokalmusik, die Instrumentalmusik wird mit Paumanns Fundamentum organisandi von 1452 eingeleitet.
Bestimmend für die Renaissance ist zum einen die Erfindung des Notendrucks durch Petrucci, auf der anderen Seite die Tanzbücher von Attaingnant, Moderne, Phalese und Tielmann Susato. Daneben erlebt die a-cappella-Chormusik ihre erste Hochblüte.
Die Renaissance wird durch die Epoche des Barock abgelöst, die von Italien um 1600 ausgeht (siehe Barockmusik). Der Stilwandel äußerst sich am augenfälligsten in der Einführung von Monodie und Generalbass. Trotzdem werden grundlegende in der Renaissance entstandene musikalische Konzepte auch in nachfolgenden Epochen verwendet, z. B. die Mehrchörigkeit. Letzte Nachklänge einer wirklich renaissancemäßigen Haltung sind auch in den Fantasien für Gamben-Consort von Henry Purcell zu finden.
Siehe auch: Portal Musik, Geschichte der Musik, Musik des 16. Jahrhunderts, Musik des Mittelalters, Barockmusik, Renaissance
Musikergenerationen
- 1420-1460: Dunstable, Guillaume Dufay, Binchois;
- 1460-1490: Guillaume Dufay, Johannes Ockeghem, Busnois;
- 1520-1560: Jacob Obrecht, Isaak, Josquin, Mouton, Josquin Desprez (oder Josquin des Prez;
- 1560-1600: Andrea Gabrieli, Philip de Monte, Orlando di Lasso, Giovanni Pierluigi da Palestrina.