Die Antarktis (Antarktika bedeutet Gegen-Arktis, auch Südpolarkontinent, Südkontinent) ist ein Kontinent auf der Südhalbkugel der Erde, auf dem der geographische Südpol der Erde liegt. Sie wurde 1820 entdeckt.
Geographie
Die Antarktis ist 12,4 Millionen km² groß und vom Südlichen Ozean umgeben, nur 280.000 km² sind eisfrei. Die Eisdecke kann bis zu 4,5 km dick sein. Man unterteilt den Kontinent in einen West- und einen wesentlich größeren Ostteil. Das höchste Gebirge ist das 5140 m hohe Vinson-Massiv mit dem Mount Vinson.
Abgesehen von vielen kleinen Inseln, ist der nächstgelegene Punkt eines anderen Kontinents Feuerland an der Südspitze Südamerikas, danach das Kap der guten Hoffnung, Tasmanien und Neuseeland.
Typisch für die Antarktis sind gigantische Tafeleisberge.
Erdgeschichtliche Entwicklung
Die Landflächen der Antarktis waren vor mehr als 200 Millionen Jahren Teil der Landmasse Gondwana und befanden sich in der Nähe des Äquators. Nach dem Auseinanderbrechen von Gondwana wurde die Antarktis langsam nach Süden bewegt. Vor etwa 30 Millionen Jahren hatte sich der Kontinent dem Pol bereits so weit genähert, dass es erste nennenswerte Eisfelder gab, aber erst seit etwa 5 Millionen Jahren ist der Kontinent von einem dicken Eispanzer nahezu vollständig bedeckt.
Klima
Im Innern des Kontinents ist das Klima überwiegend kalt und trocken mit wenig Niederschlag, aber die Gletscher sind bei diesen Temperaturen trotzdem über sehr lange Zeit stabil.
Der kälteste Ort der Erde liegt in der Antarktis. Die tiefste jemals gemessene Temperatur betrug -89.4 °C und wurde 1983 bei der Vostok-Station aufgezeichnet. Die höchste in der Antarktis gemessene Temperatur betrug 14,6 °C (Hope Bay).
Flora und Fauna
Die Antarktis ist umgeben von einer riesigen Packeiszone, in der sich eines der üppigsten Ökosysteme der Welt entwickelt hat. Die Basis der Nahrungskette bilden mikroskopische Algen. Diese bilden die Nahrung des Zooplanktons, unter anderem riesigen Schwärmen antarktischen Krills (Euphausia superba). Auf der nächsten Stufe der Nahrungskette folgen die Tintenfische und Oktopusse, die wiederum die Nahrung von Walen, Robben, Fischen und Pinguinen bilden. Im Sommer kommen noch mehr als 100 Millionen Zugvögel hinzu, die auf dem Packeis und den vorgelagerten Inseln brüten. Es wurde abgeschätzt, dass allein die Wale des Südlichen Ozeans etwa 55 Millionen Tonnen Tintenfische fressen, das entspricht etwa drei Viertel der Menge des Fischfangs der weltweiten Fischereiflotten.
Im Gegensatz zum vielfältigen Leben in den Ozeanen und der Schelfeisränder erscheinen die wenigen eisfreien Regionen im Innern der Antarktis öde und leer, da hier kaum höher entwickelte Lebensformen vorgefunden werden. Stattdessen werden diese Gebiete vorwiegend von Mikroorganismen, Moosen und Flechten sowie einigen wirbellosen Tieren bevölkert. Neben diversen Algen wurden mittlerweile mehr als 200 Flechtenarten, mehr als 100 Arten von Moosen und Lebermoosen sowie etwa 30 Macrofungi gefunden.
Die Antarktis bilden ein eigenes Florenreich.
Bevölkerung
Die Antarktis hat keine Bewohner im eigentlichen Sinne, aber es wird häufig übersehen, dass in den verschiedenen Forschungsstationen im Sommer teilweise mehr als 4000 Personen und ganzjährig ungefähr 1000 Personen leben, die genaue Anzahl variiert jedoch stark.
Es ist bekannt, das mindestens drei Kinder in der Antarktis geboren wurden. 1978 ein argentinischer Junge und 1986/87 in der chilenischen Station ein Junge und ein Mädchen.
Forschungsstationen
Stationsname | Land | Einrichtung | Lage | Besatzung |
---|---|---|---|---|
Bellinghausen Station | Rußland | 1968 | Collins Harbor (King George Island) | 25-50 |
Casey Station | Australien | Februar 1959 | 66° 17' S 110° 32' O (Ost-Antarktis) |
|
Davis Station | Australien | Januar 1957 | 68° 35' S 77° 58' O Ingrid Christensen Coast (Princess Elizabeth Land) |
> 4 |
Dumont d'Urville-Station | Frankreich | 1956 | 66° 40' S 140° 0' O Petrels Island |
30-120 |
Halley Station | Großbritannien | 1956 | Brunt Eisschelf | |
Macquarie Station | Australien | 54° 30' S 158° 57' O Macquarie Island |
||
Mawson Station | Australien | Februar 1954 | Ost-Antarktis | |
McMurdo Station | USA | 1956 | Hut Point Peninsula (Ross Island) | 200-1200 |
Mirnyy Station | Rußland | Januar 1956 | Ost-Antarktis | |
Palmer Station | USA | 1968 | 64° 46' S 64° 3' W Anvers Island |
10-40 |
Neumayer Station | Deutschland | 1981 | 70° 39' S 8° 15' W Ekström Eisschelf (Atka Bay, Weddellsee) |
|
Rothera Station | Großbritannien | 1975 | 67° 34' S 68° 8' W Rothera Point (Adelaide Island) |
ca. 200 |
SANAE IV Station | Südafrika | 1959 | Vesleskarvet (Ahlmann Ridge) | |
Scott Base | Neuseeland | Januar 1957 | 77° 51' S 166° 46' O Pram Point (Ross Island) |
10-80 |
South Pole Station | USA | 1957 | 90° S (Südpol) | |
Vostok Station | Rußland | 1957 | 78° 28' S 106° 52' O |
Forschung
Die gegenwärtigen Aktivitäten in der Antarktis liegen zum großen Teil in der Forschung. Der Grund hierfür liegt in den einzigartigen Möglichkeiten, die die Antarktis in vielen Forschungsbereichen bietet. Aufgrund der hohen Kosten durch die Abgeschiedenheit des Kontinents und des hierdurch entstehenden logistischen Aufwandes konzentriert man die die Forschungen allerdings meist auf Forschungsbereiche, in denen der Standort Antarktis entweder zwingend erforderlich ist, wie z.B. biologische und geologische Forschungen, oder in denen bessere Bedingungen herrschen als an andereren Orten auf der Erde wie z.B. astrophysikalische oder aeronomische Forschungen. Da bisher noch nicht absehbar ist, wie die Nutzung des antarktischen Kontinents in der Zukunft aussehen wird, bekräftigen viele Nationen durch ihre Präsenz mit wissenschaftlichen Stationen ihre gegenwärtigen oder zukünftigen Ansprüche auf die Ressourcen des Kontinents (siehe unter Antarktis#Politik).
Astrophysik
Hauptartikel: Astrophysik in der Antarktis
Im Laufe des 20. Jahrhunderts erkannte man die Möglichkeiten, die die Antarktis für astrophysikalische Untersuchungen bietet. 1912 entdeckte Frank Bickerton, ein Mitglied der Mawson-Expedition, zufällig den ersten Meteoriten in der Antarktis. Seit 1969 wird systematisch nach Meteoriten gesucht, da die Antarktismeteoriten sehr gut konserviert sind und nur geringe Verwitterungsspuren zeigen. Seit den 1950ern werden Detektoren für kosmische Strahlung betrieben, seit den 1980ern untersucht und nutzt man den Standort auch vermehrt für die Infrarot-, Submillimeter- und Radioastronomie sowie für Neutrinoastronomie.
Biologie
Die Antarktis beherbergt Ökosysteme, die in ihrer Art einzig auf der Erde sind. Zum einen liegen sehr extreme Umweltbedingungen vor, zum anderen ist die Region noch weitgehend unbeeinflußt von menschlichen Einflüssen.
Ein ungewöhnliches und zugleich sehr einfaches Ökosystem liegt in den Trockentälern nahe der McMurdo-Station vor, das vorwiegend von Mikroorganismen, Moosen und Flechten und einigen wirbellosen Tieren bevölkert wird. Durch die wenigen vorkommenden Organsimen können die Zusammenhänge und gegenseitigen Beziehungen sowie ihre Anpassungen an die extremen Lebensbedingungen sehr umfassend untersucht werden.
Überraschenderweise stellte man fest, dass sich das Leben nicht nur auf die wenigen eisfreien Regionen beschränkt, sondern auch an unerwarteten Stellen nachgewiesen werden kann. In den Trockentälern wurden z.B. Algen und Flechten gefunden, die innerhalb von Sandsteinfelsen leben. Selbst in den Weiten des antarktischen Eispanzers wurden in kleineren Eisspalten und Schmelzwasserseen auf den Gletschern verschiedene Algen und andere Organismen gefunden.
Im Gegensatz zum Land ist der Ozean reich an Leben. Hier interessiert die Forscher vor allem die Anpassungen der Organismen an die niedrigen Temperaturen.
Geologie
Die Antarktis bietet einige geologisch sehr interessante Strukturen. Die Vulkanologen untersuchen den fast 3800 m hohen Mount Erebus, den aktivsten von einigen Vulkanen der Antarktis. Das Transantarktisches Gebirge ist mit fast 5000 km einer der längsten Gebirgszüge der Erde. Neben der normalen geologischen Forschung wurden auch Sedimentstrukturen gefunden, die mehr als 200.000 Jahre zurückreichen. Aus diesen "Archiven" können wichtige Rückschlüsse auf die Entwicklung des irdischen Klimas in diesem Zeitraum gezogen werden.
Glaziologie
Der antarktische Eisschild bedeckt nahezu den gesamten Kontinent und enthält etwa 70 Prozent der Süßwasserreserven der Erde. Die Glaziologie untersucht die Struktur, die Geschichte und die interne Dynamik des Eispanzers. Das Ziel der Untersuchungen liegt im Verständnis der zukünftigen Entwicklung der Antarktis und des Einflusses möglicher Veränderungen auf das Weltklima. Die wichtigsten Erkenntnisse werden hierbei aus der Untersuchung von Eisbohrkernen gewonnen.
Klimatologie
Die von den Glaziologen gewonnen Eisbohrkerne bilden auch für die Klimatologen eine wichtige Informationsquelle, da wichtige Daten über die Klimageschichte der Erde gewonnen werden können. Diese Eisarchive reichen weiter in die Erdgeschichte zurück als an jedem anderen Ort der Erde. Zugleich liefern sie komplementäre Informationen zu den Eisbohrkernen der Nordhalbkugel, wie z.B. aus Grönland, da durch die große räumliche Distanz der Probenentnahme regionale Unterschiede identifiziert werden können.
Medizin
Das Personal der Antarktisstationen wird nach strengen medizinischen und psychologischen Kriterien ausgewählt und ist zudem meist über längere Zeit von der Außenwelt isoliert. Die medizinische und psychologische Beobachtung der Wissenschaftler bietet einzigartige Möglichkeiten unter anderem zur Untersuchung des Einflusses des Tag-/Nachtrhythmus, der Ernährung und des psychologischen Wohlbefindens von kleinen Gruppen unter hohem Stress.
Im Südlichen Ozean untergliedert sich in seiner Tiefenstruktur in drei Bereiche, das antarktische Oberlächenwasser, das zirkumpolare Tiefenwasser und darunter noch eine stationäre Schicht. Im Bereich des Kontinentalschelfs sind hingegen nur zwei Bereiche unterscheidbar, über einer leicht modifizierten Schicht des zirkumpolaren Tiefenwassers liegt eine Schicht Schelfwasser. Das zirkumpolare Tiefenwasser ist in das weltumspannende Zirkulationssystem der Ozeane eingebunden, kommt der Region eine große Rolle im globalen Wärmeaushalt zu. Es wurden einzigartige Zirkulationsströme gefunden, die zum einen das Tiefenwasser durch Wärmeabgabe an die viel kältere Atmosphäre abkühlen, zum anderen aber auch mit Kohlendioxid und Sauerstoff aus der Luft anreichern.
Etwa 1500 Kilometer vor den Küsten findet man mit der Antarktischen Konvergenz eine stabile Strömung, die den Kontinent ostwärts umspült. Diese Strömung trennt das kalte antarktische Wasser von den wärmeren nördlicheren Ozeanen.
weitere Forschungsgebiete
- Meteorologie
- Aeronomie
Infrastruktur
Kommunikation
Ausserhalb der militärischen Kommunikationswege und dem Amateurfunk kann man auch auf das Iridium-System zurückgreifen. Bis 2009 soll auf dem Polarplateau ein Glasfaserkabel zur Internetanbindung fertiggestellt sein.
Transport
Die amerikanische Marine unterhält zwei Häfen, McMurdo und Palmer, deren Nutzung jedoch bis auf Ausnahmegenehmigungen durch die amerikanische Regierung stark reglementiert ist.
27 Stationen besitzen Flughäfen und/oder Hubschrauberlandeplätze, 1 Landebahn ist länger als 3 km und 6 zwischen 2 und 3 km Länge. Die Nutzung dieser Einrichtungen muss ebenfalls im Vorfeld von den betreffenden Regierungen genehmigt werden.
Politik
Territoriale Ansprüche
Die Antarktis wurde nie formal kolonisiert und hat keine zentrale Regierung. Es erheben jedoch einige Staaten territoriale Ansprüche.
- Argentinien (25°W bis 74°W, angemeldet 1943, überlappt teilweise mit dem britischen und chilenischen Anspruch) als Teil der Provinz Tierra del Fuego
- Australien (160°O bis 142°O, 1933)
- Brasilien (28°W bis 53°W, 1986, überlappt mit dem argentinischen, britischen und chilenischen Anspruch)
- Chile (53°W bis 90°W, 1924, überlappt mit dem argentinischen und britischen Anspruch)
- Frankreich (142°O bis 136°O, 1924)
- Neuseeland (150°W bis 160°O, 1923)
- Norwegen (45°O bis 20°O, 1938)
- Großbritannien (20°W bis 80°W, 1908, überlappt mit dem argentinischen und chilenischen Ansprüchen)
Es existieren im Moment keine weiteren Ansprüche, aber die USA, Russland und einige weitere Staaten behalten sich das entsprechende Recht hierzu vor.
alte Ansprüche
- Deutschland (20°O bis 10°W, überlappt mit dem norwegischen Anspruch, 1939 bis 1945)
- Südafrika (1963 bis 1994)
Antarktisvertrag
Am 1. Dezember 1959 wurde der Antarktisvertrag mit Wirkung vom 23. Juni 1961 unterzeichnet und ist nach den Zusatzverträgen zum Schutz der antarktischen Umwelt von 1991 bis mindestens 2041 gültig.
Vertragsinhalt
Artikel 1 | das Gebiet darf ausschließlich friedlich genutzt werden; militärische Aktivitäten und Waffentests sind verboten, militärisches Personal und Ausrüstung kann jedoch für wissenschaftliche Forschung und andere friedliche Zwecke eingesetzt werden; |
Artikel 2 | die Freiheit der wissenschaftlichen Untersuchung und Kooperation soll fortbestehen; |
Artikel 3 | freier Austausch von Informationen und Personal in Kooperation mit den UN und anderen internationalen Organisationen; |
Artikel 4 | es werden keine territorialen Ansprüche diskutiert oder etabliert und für die Dauer des Vertrags sollen keine neuen Ansprüche angemeldet werden; |
Artikel 5 | nukleare Explosionen oder Entsorgung radioaktiven Abfalls sind verboten; |
Artikel 6 | Gegenstand des Vertrags sind alles Land und Eisflächen südlich des 60. Breitengrades; |
Artikel 7 | Beobachter aus Vertragsstaaten genießen freien Zugang, einschließlich Luftbeobachtung, zu allen Gebieten, Einrichtungen und Ausrüstungen; alle Aktivitäten und der Einsatz militärischen Personals müssen im Voraus angekündigt werden; |
Artikel 8 | Beobachter und Wissenschaftler unterliegen der Rechtsprechung ihrer eigenen Staaten; |
Artikel 10 | die Mitgliedsstaaten sollen versuchen, alle Aktivitäten in der Antarktis zu unterbinden, die dem Vertrag widersprechen; |
Artikel 11 | möglicher Streit soll von allen betroffenen Parteien friedlich ausgetragen und notfalls vom Internationalen Gerichtshof entschieden werden; |
Artikel 12-14 | behandeln die Unterstützung, Interpretation und Ergänzung des Vertrags zwischen den beteiligten Nationen. |
Mitgliedsnationen
Im August 2003 gibt es 45 Unterzeichnerstaaten, 27 Konsultativmitglieder (voll stimmberechtigt) und 18 assoziierte (nicht stimmberechtigte) Mitgliedsstaaten.
- Konsultativmitglieder mit eigenen Ansprüchen: Argentinien, Australien, Chile, Frankreich, Neuseeland, Norwegen und Großbritannien
- Konsultativmitglieder ohne eigene Ansprüche (Jahreszahlen: Zeitpunkt der Vollmitgliedschaft/Assoziierung - ohne Jahreszahl: seit Vertragsbeginn): Belgien, Brasilien (1983/1975), Bulgarien (1998/1978), China (1985/1983), Deutschland (1981/1979), Ekuador (1990/1987), Finnland (1989/1984), Indien (1983/1983), Italien (1987/1981), Japan, Niederlande (1990/1967), Peru (1989/1981), Polen (1977/1961), Russland, Schweden (1988/1984), Spanien (1988/1982), Südafrika, Südkorea (1989/1986),Uruguay (1985/1980) und USA
- assoziierte Mitglieder: Dänemark (1965), Estland (2001), Griechenland (1987), Guatemala (1991), Kanada (1988), Kolumbien (1989), Kuba (1984), Nordkorea (1987), Österreich (1987), Papua-Neuguinea (1981), Rumänien (1971), Schweiz (1990), Slowakei (1993), Tschechien (1993), Türkei (1996), Ukraine (1992), Ungarn (1984) und Venezuela (1999)
Wirtschaft
Bodenschätze
Es wurden Lagerstätten von Eisenerz, Chrom, Kupfer, Gold, Nickel, Platin und anderer Mineralien sowie Kohle, Erdöl und Erdgas gefunden, der Antarktis-Vertrag verbietet jedoch bisher die wirtschaftliche Nutzung der Antarktis.
Fischerei
In den reichen antarktischen Fischgründen wurden in der Saison 1998/99 offiziell knapp 120.000 Tonnen gefangen. Durch illegalen Fischfang wurde jedoch schätzungsweise das fünffache gefangen. 1998 wurden von der französischen und australischen Marine 8 illegale Fischtrawler aufgebracht.
Tourismus
Es gibt einige kommerzielle Angebote, eine Kreuzfahrt in der Antartiktisregion mitzumachen. Diese Angebote wurden 1998/99 von mehr als 10.000 Touristen angenommen.
Geschichte
James Cook durchkreuzte den Südlichen Ozean in den Jahren von 1772 bis 1775, aber Packeis verhinderte, dass er den Kontinent selbst zu Gesicht bekam.
Die erste Sichtung der Antarktis kann nicht mit absoluter Sicherheit an einem Ereignis festgemacht werden: Kapitän Fabian von Bellingshausen von der russischen Marine, Kapitän Edward Bransfield von der britischen Marine und der amerikanische Robbenjäger Nathaniel Palmer sichteten die Antarktis innerhalb weniger Tage oder Wochen, wahrscheinlich war Bransfield am 27. Januar 1820 der erste. Die erste Landung fand nur ein Jahr später durch den amerikanischen Robbenjäger John Davis am 7. Februar 1821 statt.
Nachdem 1831 der magnetische Nordpol lokalisiert wurde. Auf der Suche nach dem magnetischen Südpol, konnte James Clark Ross zwar dessen ungefähre Position bestimmen, ihn aber nicht erreichen. Dabei kartierte er auch die Ross-See, eine Seeregion, die später nach ihm benannt wurde.
Die Antarktisexpedition von Robert Falcon Scott (1901 - 1904) näherte sich dem Südpol bis auf 480 Meilen. Die Expedition von Ernest Shackleton (1907 - 1909), einem Mitglied von Scotts Mannschaft, näherte sich dem Südpol bis auf 97 Meilen, bevor er zur Umkehr gezwungen war. Erst am 14. Dezember 1911 erreichte Roald Amundsen mit einer norwegischen Expedition als erster den Südpol, einen Monat vor einer weiteren Expedition Robert Scotts. Scott wurde auf seinem Rückweg durch einen Schneesturm aufgehalten und sein ganzes Team starb.
Der amerikanische Konteradmiral Richard Evelyn Byrd führte zwischen 1928 und 1956 insgesamt 5 Expeditionen in die Antarktis, am 28./29. November 1929 überflog er dabei als erster den Südpol. Bei seinen Erkundungen legte er das Hauptaugenmerk auf Forschung, und er nutzte auch als erster ein Flugzeug auf dem Kontinent. Bei der Operation Highjump, der größten Antarktisexpedition aller Zeiten, bringt Byrd 4700 Menschen, 13 Schiffe und 23 Flugzeuge zum Stützpunkt Little America im McMurdo-Sund und lässt mehr als 70 000 Luftbildaufnahmen machen. Byrds Expeditionen legten die Basis für die moderne Kartierung und Erforschung des Kontinents.
Nur einmal ist es in der Antarktis tatsächlich zu Kampfhandlungen wegen Gebietsansprüchen gekommen: 1952 schossen argentinische Soldaten auf britische Forscher, als diese versuchten eine zerstörte Forschungsstation wieder aufzubauen. Argentinien beanspruchte die Antarktische Halbinsel, da diese Landzunge an ihrem nördlichen Ende nur etwa 1.480 km von der Südspitze Südamerikas entfernt ist.
Es dauerte bis zum 31. Oktober 1956, dass nach Amundsen und Scott ein weiterer Mensch auf dem Südpol stand, als der amerikanische Konteradmiral George Dufek mit einer R4D Skytrain (Douglas DC-3) landete.
Während des Internationalen Geophysikalischen Jahres 1957 fand eine große Zahl von Expeditionen statt, unter anderem erreichte der Neuseeländer Sir Edmund Hillary mit umgebauten Traktoren als erster nach Scott den Südpol auf dem Landweg und die Britin Vivian Fuchs erreichte den Südpol auf Shakletons Route.
Der Antarktisvertrag wurde am 1. Dezember 1959 unterzeichnet und trat am 23. Juni 1961 in Kraft.
Am 7. Januar 1978 wurde in der Nähe der Hope Bay mit Emilio Marcos de Palma das erste Baby auf dem Kontinent geboren, seine Mutter wurde von der argentinischen Regierung nur aus diesem Grund in die Antarktis gesandt, um die argentinischen Ansprüche zu untermauern.
Am 28. November 1979 stürzte eine DC-10 der Air New Zealand auf einem Touristenflug am Mount Erebus durch einen Navigationsfehler ab. Dieser Unfall, bei dem alle 237 Passagiere und die 20 Besatzungsmitglieder starben, beendete die Ära der kommerzielle Touristenflüge auf den Kontinent. Die Risiken waren ohne jeglichen wissenschaftlichen Nutzen nicht mehr vertretbar.
1996 wird durch Satellitenaufnahmen ein riesiger See aus flüssigem Wasser entdeckt. Der Lake Vostok liegt unter einem 3600 Meter dicken Eispanzer in der Nähe der russischen Station Vostok.
Sonstiges
- Die USA installierten 1961 in der McMurdo-Station einen Atommeiler. Der Reaktor wurde 1972 abgeschaltet und zusammen mit mehr als 100 Fässern verseuchter Erde in die USA zurückgebracht. Obwohl die Verseuchung anfangs bagatellisiert wurde, wurden später weitere 11.000 m³ Erde abgetragen und das Gelände erst im Mai 1979 wieder für die uneingeschränkte Nutzung freigegeben.
- Viele Menschen und Organisationen (NGOs) versuchen, die Antarktis als ein von Menschenhand weitgehend unberührtes Schutzgebiet zu erhalten.
- Die Antarktis ist praktisch frei von Schimmelpilzen und Fäulnisbakterien, deswegen muss z.B. auch rohes Fleisch in den Küchen der Forschungsstationen nicht weiter gekühlt werden.
Weblinks
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