Diskussion:Mikojan-Gurewitsch MiG-29

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Soweit mir bekannt ist, sit die MiG-29 nicht in der Lage, einer "Kobra" zu fliegen. Zumindest ist mir keine Quelle bekannt, die dieses Manöver belegt. Ich wäre für einen entsprechenden Hinweis dankbar. DerBruchpilot 21:45, 24. Jul 2005 (CEST)

Kobra

Was ist dieses "Kobra"-manöver eigentlich ? Worin besteht es ? Welchem Zweck dient es ?

MfG Harry


Ohne Grafik schwer zu erklären. Ein Flugzeug fiegt normalerweise mit dem Bug in Flugrichtung. Beim Kobra-Manöver steht das Flugzeug jedoch etwas mehr als senkrecht zur Flugrichtung, der Bug ist leicht nach hinten geneigt, das Flugzeug fliegt also mit dem Schwanz voraus. Dieser Zustand ist insofern bemerkenswert, als das natürlich die Strömung an der Tragfläche abgerissen sein dürfte, also kein Auftrieb mehr erzeugt wird. Außerdem bekommen die Triebwerke normaler Flugzeuge bei diesen Anstellwinkeln auch "keine Luft" mehr, so dass das Triebwerk schlicht und ergreifend ausgeht.

Der praktische Nutzwert des Manövers geht gegen Null, allerdings gibt es Hinweise auf eine sehr effektive Triebwerksregelung, die im praktischen Luftkampf das Fliegen weniger spektakulärer, aber dennoch sehr wirksamer Manöver erlaubt.

Bekannt für dieses Manöver ist (mir zumindest) lediglich die Su-27. DerBruchpilot

Ergänzung

Es sind beide Flugzeugtypen (MIG-29 und Su-27) imstande, dieses Manöver zu fliegen (MIG-29 der ungarischen Luftwaffe zB bei der AIRPOWER 05 in Zeltweg/Österreich). Jedoch ist zu erwähnen, dass dieses Flugmanöver in der Normalkonfiguration der Flugzeuge nicht möglich ist, da der Fluglagenkontrollrechner (Fly-By-Wire System) nur einen Anstellwinkel von ca. 35 Grad erlaubt. Um ein Kobra-Manöver fliegen zu können muß der Pilot diese elektronische Begrenzung des Anstellwinkels (AoA-Limiter bzw. Alpha-Limiter) abschalten.Mit beiden Flugzeugen kann nach Abschalten des Alpha-Limiters somit ein beachtlicher Anstellwinkel (AoA, Angle of Attack) von ca. 120 Grad erreicht werden. Die Strömung längs der Tragfläche ist in dieser "Fluglage" natürlich nicht mehr vorhanden. Die Tragflächen bremsen das Flugzeug (sowie der Schubstrahl der leicht vorauseilenden Triebwerke). Der Auftrieb wird allein durch die Triebwerke erzeugt, welche zu diesem Zeitpunkt maximalen Schub leisten müssen. Befindet sich das Flugzeug kurze Zeit im Stillstand in vertikaler Lage, so wird der Schub reduziert. Das Heck sackt somit nach unten ab, der Bug kippt "langsam" wieder in die horizontale (leicht nach unten geneigte) Lage. Während der Bug in die Horizontale kippt, wird der Schub der Triebwerke wieder maximiert und der Horizontalflug fortgesetzt. Dieses Manöver darf nicht bei zu hoher Geschwindigkeit durchgeführt werden, da durch die vertikale Stellung des Flugzeuges im "quasi Vorwärtsflug" sehr hohe Kräfte auftreten können, denen der menschliche Körper nicht gewachsen ist.

Das Manöver wurde meines Wissens ursprünglich dazu entwickelt, um Piloten zu trainieren und Ihnen ein optimales Gefühl für das Flugzeug zu vermitteln.Der einzig mir bekannte Nutzen im Gefecht ist, durch den Stillstand das Flugzeug kurz aus dem Radarschirm des Gegners verschwinden zu lassen. Jedoch kann sich der hohe Verlust an Geschwindigkeit negativ auswirken, da das Flugzeug während des Stillstandes bis zum Wiedererreichen der Fluggeschwindigkeit manövrierunfähig bleibt und man dem Gegner die Möglichkeit gibt, sich neu zu Positionieren.

Nichts desto Trotz ist dieses Manöver nur dadurch möglich, da beide Flugzeuge, Su-27 und MIG-29 eine nahezu perfekte Aerodynamik aufweisen.

Grüße

NordpolCamper


Mit Verlaub gesagt, den Schlusssatz kann man IMHO nicht so stehen lassen. Die Aerodynamik (die bei beiden Flugzeugmustern tatsächlich qualitativ sehr hoch entwickelt ist), spielt nicht die entscheidene Rolle. Benutzer Nordpolcamper hat angemerkt, "Der Auftrieb wird allein durch die Triebwerke erzeugt". Folglich erscheint mir eine effiziente Triebwerksregelung wichtiger zu sein, zumal "Die Strömung längs der Tragfläche ...in dieser "Fluglage" natürlich nicht mehr vorhanden" ist.

Das Flugzeug erzeugt natürlich auch in diesem Flugzustand ein Radarecho, da sich die dafür verantwortlichen Charakteritiken (effektive Rückstrahlfläche) nicht signifikant ändern. Moderne Radarsysteme blenden jedoch im Regelfall feststehende Ziele aus, um Störungen durch Bodenziele, Wolken und passive Störungen (Düppel) herauszufiltern. Bei Benutzung älterer Radarsysteme würde man das Flugzeug immer sehen, bei modernen Radarsystemen ist lediglich eine Anpassung der Algorhitmen erforderlich. DerBruchpilot 21:46, 15. Dez 2005 (CET)