Unter Lernen versteht man den Erwerb von Kenntnissen sowie von geistigen und körperlichen Fertigkeiten und Fähigkeiten.
Lernen ist Änderung von Wissen oder Verhalten durch Wahrnehmung von Veränderungen in der Umwelt.
Etwas lernen heißt: sich ein Stück Information aneignen, um damit eine Wirkung zu erzielen.
Grundlagen des Lernens
Wissenschaftlich wird Lernen von der Lernpsychologie untersucht; die Neurobiologie (Hirnforschung) betrachtet die dabei ablaufenden physiko-chemischen Vorgänge; die Didaktik versucht, diese Einsichten für Lernen im sozialen Kontext nutzbar zu machen.
Grundbedingung für Lernen ist die Fähigkeit zur Erinnerung (Gedächtnis). Jedoch ist Lernen mehr als das reine Abspeichern von Informationen. Lernen beinhaltet die Wahrnehmung der Umwelt und das Erkennen von Regelmäßigkeiten.
Insbesondere für den Menschen heißt Lernen
- die Welt zu erkunden (Neugier),
- die Welt zu deuten (Verständnis) und
- die Welt zu ordnen (Werte).
Die individuelle Persönlichkeit ist Ausgangspunkt, Träger, Zweck und Ziel des Lernens.
LdL: "Lernen durch Lehren"
Gegenwärtig erleben wir einen Paradigmenwechsel in der Schule, der den Schüler zum aktiven Konstrukteur seines Wissens macht. Bei LdL unterrichten sich die Schüler gegenseitig. Diese Unterrichtsmethode, die am Anfang der 80er Jahre vom Eichstätter Didaktiker Jean-Pol Martin entwickelt wurde, ist zwar besonders für Fremdsprachen geeignet, wird aber in allen Fächern und Schultypen bundesweit angewandt.
Selbstorganisiertes Lernen
Zu den neueren Unterrichtsformen gehört auch das selbstorganisierte Lernen, bei dem SchülerInnen allein oder in Gruppen sich ein Thema erarbeiten. Immer häufiger wird dabei von ihnen erwartet, sich Informationen aus dem WWW zu beschaffen. Diese Lernform hat immer wieder mit zwei Problemen zu kämpfen: a) die Schüler sind in Teamarbeit nicht ausgebildet und b) es wird stillschweigend (und fälschlich) vorausgesetzt, dass die SchülerInnen das Recherchieren im WWW beherrschen. In der Regel aber kennen sie oft nur eine Suchmaschine und beherrschen den Umgang mit ihr nur oberflächlich. Das systematische Anlegen einer Internetrecherche ist aber fast nirgends Lehrstoff. Offenbar geht man davon aus, dass der junge Mensch quasi naturwüchsig den Umgang mit den neuen Medien beherrscht. Besonders deutlich werden die Defizite, wenn eine Recherche in einem Fremdsprachenfach erwartet wird.
Eigentlich sollten die SchülerInnen vor der Recherche zumindest
- einen provisorischen Fragenkatalog entwickeln
- eine Liste mit Suchbegriffen samt dazu gehöriger Synonyme und Oberbegriffe erstellen
- den Unterschied zwischen einer Suchmaschine und einem Katalog kennen
- sich fragen, von welcher Institution (Fremdenverkehrsamt, Regierung, Greenpeace, Amnesty international, aktuelle Tageszeitungen, etc.) sie offline die gewünschten Informationen erhalten könnten. Dann könnten sie ggf. die Website der betreffenden Institution gezielt aufrufen.
Während der Recherche sollten die SchülerInnen
- neue Suchbegriffe (Fachwortschatz) notieren, um ihre Sucher verfeinern zu können
- wichtige Internetadressen festhalten.
Lernen mit der Wikipedia
Die Wikipedia bietet allen Lernenden - im weitesten Sinne - eine motivierende Ergänzung herkömmlicher Lernmethoden! Nutze Lernpausen dazu, Dein aktuelles Lernthema in der Wikipedia zu suchen.
Damit eröffnet sich Dir die Chance,
- in bereits bestehenden Artikeln das Gelernte bestätigt (oder auch ergänzt) zu finden
- das frisch Gelernte mit einfliessen zu lassen in die Wikipedia, entweder
- als Ergänzung zu einem schon bestehenden Artike oder auch
- als ganz neuer Artikel
Damit kommst Du in den Genuss, etwas richtig Gutes anfangen zu können mit dem Gelernten,
und Du kannst unmittelbar testen, wie gut Du das neue Wissen erklären und anschaulich machen kannst!
Zitate
- Man lernt nie aus (Volksmund).
- Niemand kann jemand anderen stellvertretend für sich etwas lernen lassen, will man das zu Lernende anschließend auch selbst beherrschen.
- Verständnis ist sehr wichtig... aber nicht alle technischen Details eines Beweises zu kennen (Prüfungstipps)
- Lernen ist meist auch ein soziales Ereignis der Begegnung, des Austausches, der Ermunterung, der Warnung und der Empfehlung, auch der Korrektur zum Besseren.
- Ich möchte lernen, Dich wirklich zu lieben ... (Variante des Eheversprechens)
- Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir (Non scholae, sed vitae discimus)
Literatur
- Kopfarbeit mit Köpfchen
- ein altes, aber immer noch lesenswertes Buch über effektive Lernmethoden
- Frigga Haug: Lernverhältnisse - Selbstbewegungen und Selbstblockierungen ISBN 3886193241
Siehe auch: Wissenstrieb, Begreifen, E-Learning, Programmiertes Lernen, Übung, Konditionierung
- Lernpsychologie, Angermeier, Bednorz, Schuster. Verlag UTB Reinhardt, ISBN 3-497-01250-5
- Lernen, Manfred Spitzer. Verlag Spektrum, ISBN 3-8274-1396-6
Weblinks
- http://www.ni.schule.de/~pohl/lernen/index.htm Lerntricks
- http://www.iflw.de - Ausbildung zum Lerncoach
- http://learning.jgutzeit.de/ -Lernen lernen
- http://www.educat.hu-berlin.de/mv/lernsoftware.html - Lernsoftware
- http://www.lerntechnik.info/ -Internet-Wegweiser Lernen-Gedächtnis-Kreativität
- http://www.zeitzuleben.de/index.html - Online - Ratgeber
- http://www.projektkompetenz.de
- http://www.lernportal.com - Umfangreiches Startportal zum Thema Lernen
- http://weberberg.de/skool - Abteilung einer Website mit vielen Tipps zum selbständigen Lernen und zur Internetrecherche
- http://www.ldl.de Lernen durch Lehren
- http://www.brainboard.de.vu Forum zur Thematik Lernen