Simeon von Trier

Pilgerführer und Eremit
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Der Heilige Simeon von Trier, (* ?), gestorben am 1. Juni 1035 in Trier, Deutschland. Geboren in byzantinischem Syrakus als Sohn eines Griechen, aufgewachsen und ausgebildet in Konstantinopel, heute Istanbul, Türkei, war sieben Jahre lang als Pilgerführer in Jerusalem und in Palästina tätig. Darauf wechselte er ins Katharinenkloster am Sinai, wo er sich auf das spätere Leben als Einsiedler vorbereiten wollte. Von seinem Abt zum jährlichen Almosenempfang zu Herzog Richard II. von der Normandie gesandt, schloss er sich unterwegs 1026 den Äbten Richard von St. Vanne und Eberwin von St. Martin (Trier) an, die der auf der Rückreise von Jerusalem waren.

Bei seiner Ankunft in Rouen (1027) war der Herzog Richard II. jedoch bereits verstorben. 10281030 begleitete Simeon den Trierer Erzbischof Poppo auf dessen Pilgerfahrt ins Heilige Land. Nach ihrer gemeinsamen Rückkehr ließ sich Simeon am Andreasfest 1030 feierlich in den östlichen Turm des mächtigen römischen Stadttores, der Porta Nigra in Trier, einmauern, um dort ganz zurückgezogen, nur im Gebet als Eremit (Einsiedler) leben zu können.

Nach seinem Tod wurde er sehr rasch durch den Papst Benedikt IX. bereits 1035 heiliggesprochen, das war die erste nachweisbare römische Heiligsprechung. 1041 begann Erzbischof Poppo mit der Umgestaltung der römischen Porta Nigra zu einer Kirche, dadurch war das Gebäude davor geschützt wie andere im Mittelalter als Steinbruch benutzt zu werden. Die Kirche des Heiligen Simeon war das Ziel von Wallfahrten, 1803 wurden auf Napoleons Befehl diese Anbauten größtenteils wieder abgetragen.

Der spätbarocke Sarkophag und die Reliquien kamen darauf hin in die Kirche St. Gervasius in Trier. Seit 1971 gibt es in Trier wieder eine (neue) Pfarrkirche St. Simeon. Ein griechisches Lektionar (Codex Sanctus Simeon) und eine Kopfbedeckung von St. Simeon werden im Trierer Domschatz aufbewahrt.