Schwendbau
Als Schwenden bezeichnet man das Befreien von Weiden von unerwünschtem Bewuchs, in erster Linie junge Bäume oder holzige Sträucher bis zur Hiefelstärke (ca. 10 bis 15 cm ).
Wird eine Wiese weder gemäht noch geschwendet, wird sie an den meisten Standorten in Mitteleuropa innerhalb weniger Jahre zunächst verbuschen, ehe sie zum Wald wird. Schwenden ist ein wichtiger Teil der Almwirtschaft, dabei werden die Almweiden von Büschen, Latschenkiefern und Alpenrosen befreit, welche die Futterpflanzen ansonsten verdrängen würden. Das den Almbauern und ihren Sennern zustehende Schwendrecht erlaubt in Deutschland auch die Beseitigung ansonsten streng geschützter Pflanzen wie etwa der Almrose.
Die bis Mitte des 20. Jahrhunderts gängige Praxis, mit Latschenkiefer oder Alpenrose stark verbuschte Almwiesen und Hänge einfach anzuzünden, ist in Europa heute untersagt. Das Schwenden erfolgt heute meist mechanisch mit Sichel, Motorsense oder Kettensäge.
Heutige Almbauern stehen vor dem Dilemma, dass Schwenden arbeitsaufwendig und teuer ist. Über mehrere Jahre nicht geschwendete Flächen mit aufkommendem Baumbewuchs werden jedoch von den zuständigen Forstämtern häufig zu Schutzwald erklärt und gehen damit als Weidefläche verloren.
Siehe auch: Mahd, Reuten, Mähen, Roden