Břeclav–Hrušovany nad Jevišovkou | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kursbuchstrecke (SŽ): | 246 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 43,165 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | D4 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckengeschwindigkeit: | 80 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Břeclav–Hrušovany nad Jevišovkou ist eine eingleisige Hauptbahn in Tschechien, welche ursprünglich durch die k.k. priv. Lundenburg-Nicolsburg-Grußbacher Eisenbahn erbaut wurde. Sie verläuft in Südmähren von Břeclav (Lundenburg) über Valtice (Feldsberg) und Mikulov (Nikolsburg) nach Hrušovany nad Jevišovkou (Grußbach).
Geschichte
Am 4. September 1870 wurde die Konzession für eine „Locomotiveisenbahn von Lundenburg im Anschlusse an die ausschl. priv. Kaiser Ferdinands-Nordbahn über Nicolsburg nach Grußbach zur Verbindung mit dem Ergänzungsnetze der priv. österreichischen Staatseisenbahn-Gesellschaft“ erteilt. Darin enthalten war die Verpflichtung, den Bau innerhalb von sechs Monaten zu beginnen und innerhalb zwei Jahren fertigzustellen.[1]
Eröffnet wurde die Strecke am 30. Dezember 1872. Den Betrieb führte zunächst die k.k. priv. Kaiser Ferdinands-Nordbahn (KFNB), ab 14. Juli 1874 die k.k. priv. Österreichische Nordwestbahn (ÖNWB). Am 8. Dezember 1873 wurde die abzweigende Strecke nach Zellerndorf eröffnet. Damit bestand nun eine durchgehende Transversale von Oberungarn nach Westösterreich unter Umgehung Wiens.
Am 15. April 1876 ging die Strecke schließlich in das Eigentum der KFNB über, welche auch die Betriebsführung wieder übernahm. Nach der Verstaatlichung der KFNB kam die Strecke 1906 in das Eigentum der k.k. Staatsbahnen (kkStB).
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das gesamte Bahngebiet von der Tschechoslowakei beansprucht, obwohl eine Teil der Strecke bei Feldsberg (Valtice) auch in Niederösterreich verlief. Österreich bot daraufhin der Tschechoslowakei eine Neutrassierung der Strecke über mährisches Gebiet auf eigene Kosten an, was von tschechoslowakischer Seite abgelehnt wurde. Im Friedensvertrag von St. Germain wurde deshalb Feldsberg mit den Nachbargemeinden der Tschechoslowakei zugesprochen. Eigentümer und Betreiber waren jetzt die neugegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD).
Am 5. Oktober 1930 wurde die durch die neue geschaffene Grenze unbedeutend gewordene Zweigbahn Richtung Zellerndorf stillgelegt und kurz darauf abgebaut.
Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Wien. Im Reichskursbuch war die Verbindung nun als KBS 462v Lundenburg–Grußbach-Schöngrafenau–Znaim enthalten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Strecke wieder zu den ČSD.
Eine besondere Situation entstand mit der Errichtung des eisernen Vorhangs ab den 1950er Jahren. Der seinerzeit errichtete Grenzzaun befand sich zwischen Sedlec u Mikulova und Mikulov direkt am Gleis der Bahnlinie.
1993 ging die Strecke infolge der Aufteilung der Tschechoslowakei in die selbständigen Staaten Tschechien und Slowakei an die České dráhy (CD) über.
Heute hat die Strecke nur noch regionale Bedeutung. Der Fahrplan 2009 verzeichnet werktags insgesamt 15 Reisezugpaare in der Relation Břeclav–Znojmo, die in einem angenäherten Stundentakt verkehren.[2] Die Züge werden fast ausschließlich von den Triebwagen der ČD-Baureihe 842 befördert, nur in Ausnahmefällen kommen auch Diesellokomotiven der ČD-Baureihe 714 zum Einsatz.
Einzelnachweise
- ↑ Reichsgesetzblatt vom 21. Februar 1871
- ↑ Fahrplan 2009 (PDF; 763 kB)
Literatur
- Zdeněk Hudec u.a.: Atlas drah České republiky 2006-2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1