Sickingmühlenbach

Fluss in Deutschland
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Sickingmühlenbach
Daten
Gewässerkennzahl DE: 27892
Lage Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Lippe → Rhein → Nordsee
Mündung Bei Marl-Sickingmühle in die LippeKoordinaten: 51° 42′ 13″ N, 7° 6′ 41″ O
51° 42′ 13″ N, 7° 6′ 41″ O

Länge 3 km(mit Silvertbach 13,825 km)[1]
Einzugsgebiet 79,004 km²[1]
Mittelstädte Marl

Der Sickingmühlenbach ist ein (mit Silvertbach) 13,8 km langer, orografisch linker Nebenfluss der Lippe in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Verlauf

Der Sickingmühlenbach entsteht durch den Zusammenfluss von Silvertbach und Loemühlenbach im Marler Stadtteil Sickingmühle, nahe den Werkgeländen des Chemieparks und der Zeche Auguste Victoria. Danach fließt der Bach in nordnordwestlicher Richtung über circa drei Kilometer an einer Deponie, einer Bergehalde, einigen Siedlungen, einem Hafengelände und Wald entlang. Kurz vor seiner Einmündung in die Lippe unterquert er den Wesel-Datteln-Kanal mittels eines Dükers.

Im unteren Verlauf ist der Sickingmühlenbach begradigt, eingedeicht und mit Betonsohlen ausgelegt. Zwei große Regenrückhalte- und Überschwemmungsbecken liegen im Waldgebiet, zwischenzeitlich gibt es immer wieder Absätze und Abstürze, um rückgestaute Abschnitte zu erzeugen.[2]

Pumpwerk

Die freie Vorflut in die Lippe ist aufgrund von Bergsenkungen nicht mehr gegeben. Das Bachpumpwerk hebt den Sickingmühlenbach um circa elf Meter. Es weist von allen 26 Bachpumpwerken des Lippeverbandes mit seinen 20 Kubikmetern pro Sekunde die größte Förderleistung auf.[3]

Bis zum Umbau der Gruppenwasserleitungen Ende 2006 leitete das Bergwerk noch Abwässer sowohl in den Silvert- als auch in den Sickingmühlenbach ein.

Radionuklidgehalte

Durch radioaktiv belastete Grubenwässer aus der Zeche Auguste Victoria sind die Sedimente des Bachs radioaktiv kontaminiert. Eine 2001 veröffentlichte Doktorarbeit stellte erhöhte Werte des Radionuklids 226-Radium fest, die maximal 15.000 Becquerel pro Kilogramm erreichen. Die Ortsdosisleistung über den Sedimenten erreichte maximal 6000 nSv/h (Nanosievert pro Stunde). Noch im Mündungsbereich des Bachs wurden Werte von 1700 nSv/h festgestellt; im Erzgebirge mussten Flächen wegen einer ähnlich hohen Belastung (1730 nSv/h) saniert werden. Direkt unterhalb der Mündung des Sickingmühlenbachs stieg die 226-Radium-Konzentration der Lippe um das 15-fache an; bis zur Mündung im Rhein blieben die Dosisleistungen im Uferbereich deutlich erhöht.[4]

Galerie

Einzelnachweise

  1. a b Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2006 (Memento vom 15. Februar 2010 im Internet Archive) (PDF; 1,03 MB)
  2. Fließgewässer im Lippeverbandsgebiet: Biologie-Beschaffenheit-Bachsysteme, Eigenverlag Lippeverband, erschienen Februar 2006
  3. Flussgebietsplan Lippe 2008, Lippeverband, 2008
  4. Simone Schmid: Untersuchungen zur Radionuklidbelastung von Oberflächenwässern, Sedimenten und Böden als Folge des Steinkohlebergbaus im Ruhr-Revier. 2001, Zusammenfassung und Seiten 73, 88, 153 (PDF).