Georgi Pawlowitsch Lopato

belarussischer Computerpionier
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Georgi Pawlowitsch Lopato (* 23. August 1924 bei Gomel, Weissrussland; April 2003 in Minsk) war ein weissrussischer Computerpionier.

Sein Vater war bäuerlichen Ursprungs und wurde Professor an der Moskauer Hochschule für Landwirtschaftstechnik. Lopato diente im Zweiten Weltkrieg in der Sowjetischen Armee in der Luftabwehr um Moskau. Ab 1946 studierte er Elektrotechnik am Moskauer Institut für Starkstromtechnik mit dem Abschluss 1952. Er ging an das All-Unions Forschungsinstitut für Elektromechanik (ASRIE) unter Leitung von Andronik Gevondovich Iosifian. Dort entstand ein von Isaak Semenovich Bruk entworfener Computer, der M-3. Lopato wurde ein Experte für die M-3, die auch in Ungarn und China nachgebaut wurde. 1958 reiste Lopato nach Peking um dort den Nachbau zu beraten. 1959 ging er auf Einladung der Weissrussischen Regierung nach Minsk als leitender Ingenieur eines speziellen Ingenieurbüros für Computer. Er leitete dort ab 1960 den Entwurf des Röhrencomputers Minsk-1. 1964 wurde er Leiter des Minsker Designbüros, was er bis zum Ruhestand 1987 blieb. Dort wurden zahlreiche Computer und Input/Output Geräte entworfen und Lopato selbst war am Entwurf verschiedener Computer der Minsk Serie und ES Serie wesentlich beteiligt.

1969 wurde er promoviert (Kandidatentitel) und 1976 habilitiert (russischer Doktorgrad). 1979 wurde er korrespondierendes Mitglied der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften und 1980 Professor. 1983 erhielt er den Leninorden.

Auch nach seinem Ruhestand war er an seinem alten Designbüro als Berater tätig und lehrte ab 1996 an der unabhängigen Weissrussischen Universität.

2000 erhielt er den Computer Pioneer Award. 1970 erhielt er den Staatspreis der UdSSR. 1995 wurde er Mitglied der Weissrussischen Akademie der Wissenschaften.