Geschichte
Kfar Tikva wurde 1964 unter der Führung Dr. Siegfried Hirschs von einer Gruppe Israelis, unter denen besonders Hanna Schuster (+2004) zu nennen ist, auf der Spitze eines Berges nahe Kiryat Tivon gegründet. Mit Hilfe deutscher Volontäre und Spender konnte mit der Umsetzung der Vision der Gründer noch im selben Jahr begonnen werden.
Idee
Sigfried Hirsch und seine Mitstreiter gründeten Kfar Tikva von der Idee her wie einen Kibbuz. Hier sollte Hirschs Idee Wirklichkeit werden. Ein Ort an dem Behinderte so leben können, wie andere Menschen auch. Diese Idee gipfelte in dem Ausspruch Dr. Hirschs am Tag der Einweihung Kfar Tikvas: "Sie sollen leben wie wir!". So versteht sich Kfar Tikva heute als ein “Kibbuz” besonderer Art, auch oder gerade weil man nicht der Kibbuzbewegung angehört. Die Behinderten des Dorfes verstehen sich als Mitglieder (Haverim) dieses "Kibbuz" und übernehmen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Aufgaben und Pflichten für die Gemeinschaft.
Struktur
Grundlegend entspricht die Struktur des Dorfes der eines Kibbuz. Die Leitung besteht aus Eltern- bzw. Mündelvertreter, aus Mitarbeitern und Vetretern der Behinderten. Dies ist der wesentliche Unterschied zu anderen Orten. In Kfar Tikva haben die hier lebenden Behinderten, die sich als Mitglieder dieses Kibbuz verstehen, ein Mitspracherecht, auch auf Führungsebene. So haben die gewählten Vertreter der Behinderten ein Mitsprache- und Mitentscheidungsrecht z.B. bei der Besetzung von Arbeitsstellen, von Projekten oder bei der Aufnahme von neuen Mitgliedern. Wechselnde Arbeiten und Verantwortung für andere und die Gruppe - das macht Kfar Tikva so besonders.
Arbeit
Kfar Tikva bietet ungefähr 200 Behinderten eine Beschäftigung. Neben den täglich anfallenden Arbeiten die in so einer Einrichtung notwendig sind, z. B. die Gartenarbeit oder die Wäscherei und Hauswirtschaft, bieten die verpachteten Wirtschaftbetriebe die sich auf dem Gelände des Dorfes befinden zusätzliche Arbeitsplätze.
Wirtschaftsbetriebe
Auf dem Gelände Kfar Tikvas befinden sich eine Winzerei, eine Hundezucht und eine Plastikfabrik. Diese Betriebe sind verpachtet unter der Auflage, den Haverim Arbeitsplätze zu sichern. Vor allem der Wein aus der Kfar Tikva Winery ist bekannt.