Arnold Schwarzenegger

österreichisch-US-amerikanischer Bodybuilder, Schauspieler und Politiker
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Arnold Alois Schwarzenegger (* 30. Juli 1947 in Thal bei Graz, Steiermark, Größe 1,88 m ) ist ein international bekannter Filmschauspieler und Bodybuilder. Er ist heute der achtunddreißigste Gouverneur von Kalifornien (USA) und besitzt sowohl die österreichische als auch (seit 1983) die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Derzeit lebt Schwarzenegger in Chatsworth, Kalifornien.

Arnold Schwarzenegger

2003 ging er in die Politik und gewann im Oktober desselben Jahres die Gouverneurs-Wahlen des US-amerikanischen Bundesstaates Kalifornien. Er gehört der Republikanischen Partei an und steht wegen seiner unnachgiebigen Haltung zur Todesstrafe in der öffentlichen Kritik.

Werdegang

Arnold Alois Schwarzenegger wurde am 30. Juli 1947 in der kleinen steirischen Ortschaft Thal bei Graz als Sohn eines Gendarmen geboren.

Karriere als Bodybuilder

Arnold Schwarzenegger startete seine Karriere als Bodybuilder. 1967 wurde er mit 20 Jahren zum bis dahin jüngsten „Mister Universum“ gekürt. Bis 1980 verwandelte er, wie Spötter sagten, seinen Körper in ein Gesamtkunstwerk und gewann zahlreiche Titel, unter anderem den „Junior Mr. Europe“ (1965), „Mr. World“, „Mr. Universe“ (fünfmal) und „Mr. Olympia“ (siebenmal). Er wird bis heute als prägende Persönlichkeit des Bodybuildings verehrt.

1968 wanderte Schwarzenegger in die USA aus. Nach eigener Darstellung flüchtete er vor dem österreichischen Sozialismus. So äußerte er: „Nachdem die Russen abgezogen waren, sah ich, wie Österreich zu einem sozialistischen Land wurde. Missverstehen Sie mich nicht, ich liebe Österreich, ich liebe die Österreicher.

Ab 1973 studierte er neben dem Beruf Betriebs- und Volkswirtschaftslehre in Wisconsin. Sein Studium schloss er 1980 ab. In den 1970er-Jahren baute sich Schwarzenegger ein Millionenvermögen als Immobilienmakler auf.

Filmkarriere

Seine imposante Erscheinung half Schwarzenegger, im Filmbusiness Fuß zu fassen. Seine erste Rolle war Hercules im Film Hercules in New York (1970), bei dem seine Stimme im amerikanischen Original wegen seines starken österreichischen Akzents nachsynchronisiert werden musste. Später wurde sein Akzent zum Markenzeichen. Den Durchbruch schaffte Schwarzenegger zwölf Jahre später mit dem Film Conan der Barbar (1982). Seine bekannteste Rolle war der „Terminator“ im gleichnamigen Film von 1984, von dem bis 2003 zwei Fortsetzungen erschienen.

Schwarzenegger taugte nicht als Sexsymbol. Seine beeindruckende Präsenz und maskuline Ausstrahlung prädestinierten ihn zum klassischen "Held" im Action-Kino, das er nachhaltig prägte.

Synchronisiert für die deutschen Kinos wurde er von Thomas Danneberg.

Privat

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Arnold Schwarzenegger
  • 17. August 1907 Vater Gustav Schwarzenegger wird geboren. Er war von Beruf Gendarm.
  • 20. Oktober 1945 Gustav Schwarzenegger heiratet Aurelia Jadmy in Mursteg, Österreich.
  • 17. Juli 1946 Bruder Meinhard Schwarzenegger wird geboren.
  • 30. Juli 1947 Arnold Schwarzenegger wird in Thal geboren. Er wächst in einem strengen Elternhaus auf. „Schläge waren an der Tagesordnung. Jedem Kind in der Nachbarschaft ging es so. Heute würde man das Kindesmisshandlung nennen“, meinte er einmal. Als Jugendlicher hat er sich mit seinem Vater bis zu dessen frühen Tod überworfen.
  • 20. Mai 1971 Sein Bruder Meinhard Schwarzenegger stirbt bei einem Autounfall.
  • 1. Dezember 1972 starb Schwarzeneggers Vater Gustav an einem Schlaganfall in Weiz.
  • 1979 Studiumsabschluss als B.A. in internationaler Wirtschaftslehre an der University of Wisconsin - Superior.
  • Seit 1979 nahm Arnold als internationaler Trainer der Gewichtheber an den „Special Olympics“ teil. Mittlerweile ist Schwarzenegger Ehrenpräsident und prominentes Aushängeschild dieser Veranstaltung.

Das Paar hat 4 Kinder, Katherine Eunice (* 13. Dezember 1989), Christina Maria Aurelia (* 23. Juli 1991), Patrick Arnold (* 18. September 1993) und Christopher Sargent Shriver (* 27. September 1997).

1991 eröffnete Schwarzenegger zusammen mit seinen Schauspielerkollegen Bruce Willis, Demi Moore und Sylvester Stallone in New York die Fast-Food-Kette „Planet Hollywood“.

1996 wurde ihm die Ehrendoktorwürde verliehen.

1997 wurde in Graz-Liebenau das Arnold-Schwarzenegger-Stadion eröffnet, und Arnold bekam den „Leadership Award“ der Simon Wiesenthal-Stiftung verliehen. Wegen eines Herzklappenfehlers unterzog er sich im April einer Operation.

August 1998 starb Schwarzeneggers Mutter Aurelia.

Politische Karriere

Gouverneur

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Schwarzenegger mit Edmund Stoiber

Politisch trat Schwarzenegger bis zu seiner Kandidatur als Gouverneur von Kalifornien nur gelegentlich in Erscheinung.

Es soll allerdings verbürgt sein, dass er schon vor Jahrzehnten noch als völlig Unbekannter - etwa beim Film 'Pumping Iron' (siehe Filmografie) - gegenüber Bekannten schwadronierte, er sei sicher, aus ihm werde eines Tages noch ein sehr bekannter Mann werden.

1990 wurde Schwarzenegger von US-Präsident George H. W. Bush zum Vorsitzenden des nationalen Rates für Fitness und Sport ernannt. Bereits 1999 schloss er eine politische Karriere nicht aus. Er gilt als gemäßigter Republikaner: Er ist kein radikaler Abtreibungsgegner und kein vehementer Befürworter der Todesstrafe und soll mehr Rechte für Homosexuelle befürworten, was sich in der Praxis jedoch nicht bewahrheitete. Am 7. August 2003 erklärte er die Absicht, für das Amt des Gouverneurs in Kalifornien zu kandidieren (scherzhaft bereits Gouvernator genannt – ein Wortspiel aus Gouverneur und Terminator).

Dabei bewies er genug politischen Instinkt, um zu erkennen, dass er im liberalen Kalifornien (in dem seit eh und je kein republikanischer Präsidentschaftskandidat mehr die Stimmenmehrheit gewonnen hat) kein all zu scharfes Profil als Republikaner zeigen durfte, wofür er von seinen Parteifreunden teils heftig als 'Mogelkandidat' angegriffen wurde, der die Ideen der Partei verraten habe.

Er kündigte an, jeden Dollar, den der amtierende Gouverneur Gray Davis zur Verhinderung der Abwahl ausgebe, mit einem eigenen Dollar kontern zu wollen.

In sein Team holte er den ehemaligen US-Außenminister George Shultz und den Milliardär Warren Buffett.

Am 7. Oktober 2003 gewann Schwarzenegger die Wahl zum Gouverneur in Kalifornien mit über 48% der abgegebenen Stimmen. Am 17. November 2003 wurde er als 38. Gouverneur des US-Bundesstaates Kalifornien vereidigt.

Seine ersten Monate im neuen Amt wurden durchweg als positiv bewertet. Schwarzenegger versteht sich darauf, auch politische Gegner für seine Sache zu gewinnen, was angesichts der demokratischen Mehrheit im kalifornischen Parlament auch von vorne herein erforderlich war. Als ehemaliger Schauspieler weiß er sich geschickt in der Öffentlichkeit zu präsentieren, sein ausgeprägter Sinn für Humor und seine Familiennähe zeichnen ein volksnahes, sympathisches Bild. Bei der Volksabstimmung November 2005 über seine Reformpläne hat er jedoch eine schwere Niederlage erlitten. Die Wähler lehnten alle vier Vorhaben des Republikaners ab. Dabei ging es um längere Probezeiten für Lehrer, strengere Auflagen für Gewerkschaften, eine Neuregelung der Wahlbezirksgrenzen und Kürzungen im Haushaltsbudget.

Kritische Stimmen werfen ihm vor, dass er sein Versprechen, das kalifornische Haushaltsdefizit zu verringern, nach mittlerweile zwei Jahren im Amt noch nicht eingelöst hat. Die Bemühungen politischer Freunde um eine „Lex Schwarzenegger“, nach der auch im Ausland geborene Amerikaner zum US-Präsidenten gewählt werden könnten, kommentierte der frischgebackene Politiker vorsichtig. Es sei unwahrscheinlich, dass eine solche Verfassungsänderung noch rechtzeitig für ihn zu Stande käme.

Ansichten zur Todesstrafe

Als US-Gouverneur hat A. Schwarzenegger die Möglichkeit, rechtskräftig zum Tode verurteilte Straftäter auf Antrag zu begnadigen. Bisher hat er davon noch nicht Gebrauch gemacht, sondern in seiner Amtszeit bereits drei Gnadengesuche von Todeskandidaten abgelehnt.

Wegen seiner Haltung zur Todesstrafe hatten Grünen-Politiker in Österreich bereits die Umbenennung des Arnold Schwarzenegger-Stadions in Graz gefordert. Nachdem Schwarzenegger die erste Hinrichtung eines verurteilten Mörders in Kalifornien seit drei Jahren gebilligt hatte, forderte ein Abgeordneter der Grünen 2005 sogar die Aberkennung von Schwarzeneggers österreichischer Staatsbürgerschaft. Diese Möglichkeit ergibt sich aus § 33 des Staatsbürgerschaftsgesetzes: „Einem Staatsbürger, der im Dienst eines fremden Staates steht, ist die Staatsbürgerschaft zu entziehen, wenn er durch sein Verhalten die Interessen oder das Ansehen der Republik erheblich schädigt.”

Schwarzenegger rechtfertigte sich dahingehend, dass er sich nicht über das rechtskräftige Urteil eines Gerichts hinwegsetzen wolle. Das Todesurteil zu verhindern wäre nur dann seine Aufgabe gewesen, wenn ein Justizirrtum vorgelegen hätte. Das sei nicht der Fall gewesen. Dies sagte er wider besseren Wissens, denn bei einem (bekannten) Justizirrtum ist ein Gnadenakt nicht erforderlich, die Hinrichtung würde verschoben und in einem neuerlichen Urteil aufgehoben werden.

Erneut großes Aufsehen erregte der Fall von Stanley "Tookie" Williams, der 1981 wegen vier Morden zum Tod verurteilt wurde. Seine Hinrichtung ist für den am 13. Dezember 2005 angesetzt, ein Gnadengesuch wurde von Schwarzenegger abgelehnt. Das Besondere an diesem Fall ist, dass Williams aus der Todeszelle heraus Kinderbücher gegen Kriminalität schrieb, die ihm neunfache Nominierungen für einen Nobelpreis (fünfmal für den Friedensnobelpreis und viermal für den Literaturnobelpreis) einbrachten. Schwarzenegger setzte seine Entscheidung, Williams hinrichten zu lassen, gegen 50.000 Bitten aus der Bevölkerung und enormer Kritik von Prominenten wie Snoop Dogg, Jamie Foxx, Jesse Jackson, Laurence Fishburne, Danny Glover, Tim Robbins und Susan Sarandon durch.

Erneuerbare Energien und Treibhausgase

Trotz seines republikanischen Parteibuchs folgt Schwarzenegger nur bedingt dem politischen Programm von George W. Bush. So setzt er sich nach seiner Wahl massiv für die Förderung Erneuerbarer Energien und die Verringerung von Treibhausgasen in Kalifornien ein. Er war Wegbereiter eines Förderprogramms mit dem Vorbild des deutschen Erneuerbare Energien Gesetzes. Am UN-Umwelttag am 1. Juni 2005 unterzeichnete er eine Durchführungsverordnung, wonach die Treibhausgasemissionen in Kalifornien bis 2010 auf das Niveau des Jahres 2000 und bis 2020 auf das von 1990 reduziert werden müssen. Bis 2050 müssen diese um 80 % geringer sein als 1990 - obwohl die USA das Kyoto-Protokoll weder unterzeichnet noch ratifiziert haben.

Filmografie

Literatur

  • Ralf Güldenzopf: The People's Governor. Die Wahl Arnold Schwarzeneggers zum Gouverneur von Kalifornien. poli-c-books, Berlin, München 2005, ISBN 3-938456-05-1
  • Hans Janitschek: Arnold von Kalifornien. Der steile Weg des Steirerbuben Arnold Schwarzenegger. Molden Verlag, Wien 2003, ISBN 3854851057
  • Werner Kopacka und Christian Jauschowetz: Arnold hautnah. Mit einem Vorwort von Arnold Schwarzenegger. Herbig Verlag, München 2003.
  • QRT: Schlachtfelder einer elektronischen Wüste. Schwarzkopf, Schwarzenegger, Black Magic Johnson. Merve Verlag Berlin, 1999, ISBN 3-88396-152-3

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