Schwarzbubenland

Amtei im Kanton Solothurn, Schweiz
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Die Amtei Dorneck-Thierstein, auch Schwarzbubenland genannt, besteht aus den beiden solothurnischen Bezirken Dorneck und Thierstein. Sie umfasst 23 Gemeinden mit 32'600 Einwohnern und besitzt damit 13 Mandate für den Solothurner Kantonsrat. Seit 2005 gilt die Amtei als Wahlkreis für die Kantonalwahlen.

Schwarzbubenbrunnen vor dem Gemeindehaus in Nunningen
Passwang-Strasse auf der Thiersteiner Seite

Der Ursprung des Namens Schwarzbubenland ist unbekannt. Deutungen dafür sind die schwarze Tracht oder die Tätigkeit des Schmuggelns («schwärzen»), die den Leuten dieser grenznahen Region nachgesagt wurde. Eine weitere Deutung ist konfessioneller Art: Während die Reformation im benachbarten Baselbiet Einzug hielt, blieb das seit dem Mittelalter zum Kanton Solothurn gehörende Schwarzbubenland zusammen mit seinem Kanton katholisch, womit der Übername von den Baslern erfunden sein könnte. Auffällig auch das unterschiedliche Verhalten der sprachlich dem Baslerischen zuneigenden Schwarzbuben während der liberalen Revolution von 1830: Die Baselbieter trieben den Aufstand gegenüber ihrer Hauptstadt Basel so weit, dass er blutig ablief und 1833 zur Gründung des Kantons Basel-Landschaft führte; demgegenüber nahmen zwar einige Schwarzbuben am Balsthaler Tag teil, stellten aber bei weitem nicht die führenden Köpfe des liberalen Umbruchs in Solothurn dar.

Wirtschaftlich gesehen gibt es einige Gemeinden mit Industrie (als zukunftsträchtig gelten vorab einige aus dem Raum Basel zugezogene vormalige Start-ups aus dem Bereich Pharma) und als beliebte, etwas ländlicher geprägte Wohn-Standorte für die Region Basel, die auch steuerlich günstig situiert sind. Anderseits müssen die relativ kleinen Jura-Gemeinden mit höheren Steuerfüssen vorlieb nehmen, erhalten jedoch zur Kompensation bedingungslose Zahlungen aus dem allgemeinen kantonalen Finanzausgleich.[1]

Der vormalige Bundesrat Otto Stich stammte aus dem Schwarzbubenland, konkret aus Dornach.

Einzelnachweise

  1. Amt für Finanzen: Der Kanton Solothurn in Zahlen, Ausgabe 2010