Die Grotesk, auch Serifenlose Linear-Antiqua, engl. Sans Serif, ist eine aus der Antiqua abgeleitete Schriftart, bei der die Strichstärke der Buchstaben (nahezu) gleichmäßig ist, die aber keine Serifen besitzt.
Die Grotesk entstand, wie die Egyptienne, Anfang des 19. Jahrhunderts in England als Antwort auf den gestiegenen Bedarf an auffälligen Werbeschriften. Die erste Grotesk wurde 1816 von William Caslon IV veröffentlicht.
Groteskschriften wurden ab 1832 als plakative Anzeigenschriften in England sehr beliebt. Hundert Jahre später erlebten sie mit dem Bauhaus, Tschicholds „Neuen Typographie“ (sie ist „die einzige, die unserer Zeit gemäß ist“) und der Futura von Paul Renner ihren endgültigen Durchbruch.
Grotesk-Schrift weist einfach geformte Glyphen auf und findet daher heute vor allem Anwendung in Kino und Fernsehen, auf Verkehrsschildern, sowie in Schul-Fibeln.
Klassifikation
Nach Hans Peter Willberg lassen sich folgende Arten der Grotesk unterscheiden:
- Geometrische Grotesk: Futura, Avant Garde, Avenir, Kabel
- Statische Grotesk: Akzidenz Grotesk, Helvetica, Arial, Univers
- Amerikanische Grotesk: Franklin Gothic, News Gothic, Officina Sans, Vectora
Klassifikation der Grotesk nach Wolfgang Beinert
Nach der Matrix Beinert wird die Grotesk (Sans Serif) in der Hauptgruppe 3 der Schriftgattung Antiqua in folgende Nebengruppen gegliedert:
- Ältere Grotesk (Neo-Grotesque)
- Amerikanische Grotesk (Grotesque)
- Jüngere Grotesk (Humanist)
- Konstruierte Grotesk (Geometric)
Literatur
- Hans Peter Willberg, Wegweiser Schrift, Verlag Hermann Schmidt, Mainz 2001, ISBN 3-87439-569-3