Matthias Bernard Braun (* 25. Februar 1684 Sautens in Tirol; † 16. Februar 1738 in Prag) war einer der bedeutendsten Bildhauer des Barock in Tschechien.
Leben
In seiner Jugend erlebte er die umfangreichen Umbauten des Klosters in seiner Heimat mit, die vermutlich sein späteres Leben beeinflussten. Er begann eine Lehre als Holzschnitzer bei dem Bildhauer Andreas Tamasch. Mit Erlaubnis der Klostervorsteher seiner Gemeinde unternahm er eine Gesellenwanderung nach Italien. Nach seiner Rückkehr 1704 wurden die Umbauten im Kloster jedoch aus finanziellen Gründen nicht fortgesetzt. Auf Einladung des Grafen Franz Anton Sporck ging Braun nach Lysá nad Labem und später nach Prag. In der Neustadt (Nové Město) richtete er seine Werkstatt ein, in der er in den nächsten dreißig Jahren hunderte von Holz- und Steinstatuen anfertigte. In den letzten Jahren seines Lebens litt er an einer Lungenkrankheit. Die künstlerische Leitung seiner Arbeiten übernahm sein Neffe Antonín Braun.
Werke
- Statue der Hl. Luitgard auf der Karlsbrücke in Prag, 1710
- Allegorie der Seligsprechung, Kuks, 1713
- Statuen in der Kirche des Hl. Klement, Prag, 1716-1721
- Ausstattung der Paläste Clam Gallasov, Velkopřevorský, Colloredovský und Vrtbovský, Prag
- Plastiken Tugend und Laster an der Front des Hospitals in Kuks, 1718 - 1719
- Säule der Heiligen Dreieinigkeit in Teplice, 1718
- Ausstattung der Kirche und des Schlosses in Cítoliby, 1718
- Plastiken, Schloss Černínský, 1718
- Natur-Galerie Betlehem in Nový les bei Kuks, 1722 - 1732
- Vierzig Gartenzwerge, Kuks
- Allegorie der Religiosität, Kuks
- Statue der Hl. Iva, Prag