FK Roter Stern Belgrad

serbischer Fußballverein
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Der Fußballklub Roter Stern Belgrad (serbisch Фудбалски клуб Црвена звезда Београд Fudbalski klub Crvena zvezda Beograd), gewöhnlich auch als Roter Stern bekannt, ist Teil des gleichnamigen Sportgemeinschaft und einer der beiden Spitzenvereine der serbischen Hauptstadt Belgrad.

Roter Stern Belgrad
Vereinswappen von FK Roter Stern Belgrad
Basisdaten
Name Fudbalski Klub
Crvena Zvezda Beograd
Sitz Belgrad, Serbien
Gründung 4. März 1945
Farben Rot-Weiß
Präsident Serbien Dragan Dzajic
Website www.crvenazvezdafk.com
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Serbien Aleksandar Jankovic
Spielstätte Stadion Roter Stern
Plätze 55.538
Liga SuperLiga
2011/12 2. Platz
Heim
Auswärts

Roter Stern Belgrad ist mit 25 nationalen Meisterschaften und 24 nationalen Pokalen der erfolgreichste Verein Serbiens und des ehemaligen Jugoslawiens. Er ist der einzige serbische und jugoslawische Fußballverein, der den Europapokal der Landesmeister gewonnen hat, dies während der Saison 1990/91, und der einzige Verein aus dem Balkan und Osteuropa der bisher den Weltpokal gewonnen hat, dies im Jahr 1991. In der folgenden Saison erreichte Roter Stern das Halbfinale der UEFA Champions League. Zuvor erreichten sie 1957 und 1971 das Halbfinale sowie 1958, 1974, 1981, 1982 und 1987 das Viertelfinale des Europapokal der Landesmeister. Im Jahr 1979 erreichten Roter Stern Belgrad auch das UEFA-Cup-Finale. Außerdem erreichten sie 1975 das Halbfinale des Europapokal der Pokalsieger. Damit ist Roter Stern Belgrad der erfolgreichste Verein des Balkans und Osteuropas. Viele Fußball-Experten glauben, dass, wenn es nicht zum Krieg in Jugoslawien gekommen wäre, der Verein weitere Europäsche Titel gewonnen und sich ein Ruf als eine der größten Fußballvereine aller Zeiten erarbeitet hätte.

Laut einer jüngsten Umfragen ist Roter Stern Belgrad der beliebteste Fußballverein in Serbien. Der Verein ist auch sehr beliebt in Montenegro und Bosnien und Herzegowina, vor allem in der bosnisch-serbischen Teilrepublik Republika Srpska. Roter Stern hat auch zahlreiche Anhänger in allen anderen ehemaligen jugoslawischen Republiken sowie in der serbischen und jugoslawischen Diaspora und gehört zu den 50 einflussreichsten Vereinen der Welt.[1] Laut der International Federation of Football History & Statistics Liste der besten 200 europäischen Fussballvereine des 20. Jahrhunderts, belegt Roter Stern Belgrad als höchster serbischer und jugoslawischer Verein, die 27. Position mit dem niederländischen Verein Feyenoord Rotterdam.

Geschichte

Von der Gründung 1945 bis zum Weltpokalsieg 1991

Während des Zweiten Weltkrieges entschied eine Gruppe junger Männr der Organistaion des Vereinigten Bundes der antifaschistischen Jugend Serbiens (Ujedinjeni savez antifašističke omladine Srbije - USAOS), eine Sportgemeinschaft zu gründen. Wenige Monate nach dem Sieg der Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee und der Roten Armee über die deutsche Besatzung wurde am 4. März 1945 die Sportgemeinschaft Roter Stern Belgrad gegründet. Über die Namensgebung für den Verein wurde lange diskutiert. Die ersten beiden Vizepräsidenten Zoran Žujović und Slobodan Ćosić wählten einstimmig den Namen Roter Stern.[2] Aus Sportgemeinschaft gingen zahlreiche Sportklubs mit dem Namen Roter Stern hervor, die auch heute noch in den jeweiligen Sportarten in Serbien bestimmend sind. Die größte Abteilung war von Anfang an die Sektion Fußball. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurden mehrere jugoslawische Vorkriegsvereine von den kommunistischen Behörden Marschall Titos aufgelöst. Einer dieser Vereine waren SK Jugoslavija aus der Hauptstadt Belgrad. Roter Stern Belgrad sah sich dabei in der Nachfolge des bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs existierenden Vereins, von dem auch die Vereinsfarben Rot-Weiß übernommen wurden. Ebenso wie die Vereinsfarben, wurde auch Spieler und das Stadion des Vereins übernommen. Das erstes Fussballspiel in der Geschichte des Vereins wurde gegen das erste Bataillon des zweiten Brigade der Volksverteidigungskräfte Jugoslawiens ausgetragen, das Roter Stern mit 3-0 gewan. Schon bald wurde Roter Stern ein Symbol Jugoslawiens sowie Serbiens, eine sportliche Institution die bis heute sehr populär ist.

In den 1950er Jahren folgte die erste große Siegeswelle von Roter Stern Belgrad. Es war ein Team gespickt mit Stars wie Beara, Durković, Stanković, Popović, Mitić, Kostić und Šekularac, Namen den noch heute vielen in Erinnerung ist. Roter Stern gewan während dieser Zeit fünf jugoslawische Meisterschaften[3] und holte sich fünf Pokalsiege.[4] Als Meister nahm Roter Stern am Europapokal der Landesmeister 1957/58 teil, wo sie im Viertelfinale auf den englischen Meister Manchester United traffen. In Manchester gewann die von Matt Busby geführte Engländer mit 2:1. Das Rückspiel fand im Partizan-Stadion statt und endete nach einer englischen 3:0-Führung spektakulär mit 3:3, jedoch sollte dieser das letzte Spiel der "Busby Babes" werden. Auf dem Rückflug stürzte das Flugzeug beim Start nach einer Zwischenlandung in München während eines Schneesturms ab, was den Tod von 23 Menschen verursachte, darunter acht Spieler von Manchester United, während zwei weitere Verletzungen erlitten, die ihr Karriereende bedeuteten.

Die fünfziger Jahre war die erste Periode der Dominanz eines Vereins im jugoslawischen Fußball-Szene. Doch zu Beginn des nächsten Jahrzehnts verschob sich der Herrschaft auf die andere Seite des Topčider Bergs, dort wo sich Partizan Belgrad befand, mit Abstand Roter Sterns größter Rivale. In den folgenden Jahrzehnt gewann Roter Stern vier Meisterschaft und zwei Pokalsieg. Nicht genug für einen Klub wie Roter Stern dessen Ambitionen immer der Titelgewinn waren. Seine Platzierung während dieser Periode waren die schlechtesten in der Vereinsgeschichte, einschließlich eines siebten Platz 1963. Roter Stern war sogar vier Mal unter den ersten drei in der Tabelle, was voher und nacher in insgesamt 54 Saisons nie wieder vorkamm. In der Saison 1962/63 erzielte der Verein nur 21 Tore, die war zum Beispiel die Hälfte der Tore, die Vojvodina Novi Sad erzielte, obwohl sie fünf Plätze unteren Roter Stern in der Tabelle platziert waren. Schon damals war klar, dass Roter Stern bei weitem der beliebteste Klub des Landes war und Niederlagen waren nur schwer für seine Anhänger zu ertragen. Bei einigen Gelegenheiten hatte Roter Stern Anhänger sogar die Tendenz, auf das Feld zu stürmen und vor lauter entäuschung buchstäblich beide Torpfosten zu verbrennen. Auf der anderen Seite erzielte Roter Stern gute Ergebnisse auf der internationalen Bühne. Im Messestädte-Pokal 1961/62 erreichte der Verein das Halbfinale und schied erst gegen den FC Barcelona aus. Doch nur acht Monate später, wurde die Katalanen von Rote Stern im gleichen Wettbewerbs besiegt, aber auch ein 2:0-Sieg über AS Rom war nicht genug um erneut das Halbfinale zu erreichen.

Neben den internationalen Erfolgen, arbeitete die Vereinsführung weiter an der Entwicklung des Klubs und begann ein neues Stadion Ende des Jahres 1959 zu bauen. In den folgenden vier Jahren trug Roter Stern seine Heimspiel im Partizan-Stadion und dem Stadion von OFK Belgrad aus, was als einer der Gründe für die schlechten Ergebnisse in der Liga für diesen Zeitraum betrachtet wurde. Das neue Stadion wurde schließlich 1963 eröffnet, und im Laufe der Zeit erhielt das Roter Stern Stadion den inoffiziellen Spitznamen "Marakana", nach dem berühmten Maracanã-Stadion in Brasilien, ebenso wie den und das Ruf, ein sehr harter Boden für Gastmannschaften zu sein, den über 100.000 fanatische Zuschauer waren damals keine Seltenheit. Bereits in der folgenden Saison gewann Roter Stern, unter der Leitung von Milorad Pavić das Double. Ein entscheidender Moment fand im Jahr 1966 statt, als Miljan Miljanić als neuer Trainer das Ruder übernahm. Das was später Johan Cruyff für den FC Barcelona werden sollte, war Miljanić für Roter Stern Belgrad. In die folgenden acht Jahren verwandelt Miljanić den Klub in einen europäischen Spitzenverein. Bis dahin befand sich der jugoslawischen Fußball in einer Testphase doch die Dominanz von Roter Stern und Partizan wurde schließlich fortgesetzt. In den verbleibenden 25 Jahren Jugoslawiens blieb Roter Stern eine konstanter Anwärter auf den Titelgewinn, nur sein Gegner änderten sich. 1968 gewann Roter Stern seinen zweiten europäischen Pokal, den Mitropapokal. Nach dem Gewinn zog sich der Verein aus diesem Wettbewerb zurück um sich schließlich mehr auf die anderen europäischen Wettbewerbe zu konzentrieren.

Zwischen 1970 und 2010 hat sich der Verein nur noch ein einziges Mal schlechter platziert als Platz 3.[5] In den 1970ern und 1980ern verfestigte Roter Stern Belgrad seine Position in Jugoslawien. So wurde der Verein uneingeschränkter Rekordmeister und errang auch Achtungserfolge in Europa. Roter Stern Belgrad spielte sich 1979 bis in das Finale des UEFA-Pokals vor, unterlag dort aber Borussia Mönchengladbach mit 1:1 und 0:1.

Der größte Erfolg von Roter Stern Belgrad war der Gewinn des Europapokal der Landesmeister in der Spielzeit 1990/91. Nachdem die von Ljupko Petrović trainierten Serben auf dem Weg ins Endspiel unter anderem mit den Glasgow Rangers sowie den Deutschen Meister Bayern München gleich zwei Favoriten ausschalteten stand es im Finale im italienischen Bari am 29. Mai 1991 nach 120 Minuten im Spiel gegen Frankreichs Meister Olympique Marseille, welcher ebenfalls favorisiert war, 0:0. Roter Stern gewann den Pokal schließlich mit 5:3 im Elfmeterschießen. Am 8. Dezember 1991 krönte Roter Stern Belgrad das Jahr mit einem ein 3:0 Sieg in Tokio im Finale des Weltpokals gegen Colo-Colo aus Santiago de Chile.

1991 bis 2009

Nach dem Zerfall Jugoslawiens und einem Ausverkauf der Mannschaft 1991 hatte Roter Stern Belgrad zu Beginn der 1990er Jahre mit einer starken Dominanz Partizans zu kämpfen. Ende der 1990er und zum Beginn des neuen Jahrtausends konnte jedoch Roter Stern wieder mehrmals das Double gewinnen. Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage ist es dem Verein seit dem Zusammenbruch jedoch kaum mehr möglich, international mitzuhalten, da die besten Spieler jährlich ins Ausland abwandern, um die folgende Saison zu finanzieren.

In der Saison 2005/2006 holte Crvena zvezda das Double von Meisterschaft und Pokal, kam aber im UEFA-Cup nicht über die Gruppenphase hinaus. Jedoch wurden europäische Topvereine auf Nikola Žigić aufmerksam, als er gegen den AS Rom zwei von drei Toren selbst erzielte und das dritte vorbereitete. Es gelang dem Verein, Žigić noch zu halten, doch als man das Jahr darauf in der Champions-League-Qualifikation am AC Mailand scheiterte, zog es viele Stammkräfte von Roter Stern, darunter auch Žigić, ins Ausland. Diese Verluste mussten kompensiert werden, doch dies gelang nicht auf Anhieb, Roter Stern schied noch vor der Gruppenphase aus dem UEFA-Cup aus, es fehlten einfach zu viele Stammkräfte. Es wurde daraufhin versucht, nach und nach die Lücken in der Mannschaft mit eigenen Jugendspielern und Verpflichtungen sowohl aus der heimischen Liga wie auch aus dem Ausland zu schließen. Im Jahr 2007 konnte sich Roter Stern Belgrad durch 1:0-Siege gegen den polnischen Vertreter Groclin Grodzisk für die Gruppenphase des UEFA-Cups qualifizieren.

Nach wie vor sind die beiden Belgrader Clubs Roter Stern und Partizan angesehene Talentschmieden in Europa, die jedoch momentan große Probleme haben, ihre Talente langfristig zu halten, da die finanziellen Mittel fehlen.

In den Jahren 2008 und 2009 durchlebte der Verein die größte Krise seit der Vereinsgründung.[6] Aufgrund der Verpflichtung vieler ausländischer Spieler und hoher Gehälter verschuldete sich der Verein in nur zwei Jahren um 23 Millionen Euro.[7] Die Krise nahm ihren Anfang zu Beginn der Saison 2007/2008. Der bis dahin amtierende Präsident Dragan Stojković trat nach dem Scheitern in der Qualifikation zur UEFA Champions League von seinem Amt zurück. Ihm folgten bis zur Saison 2009/2010 drei Präsidenten: Toplica Spasojević (2007/2008), Dan Tana (2008/2009) und der bis heute amtierende Präsident Vladan Lukić. Genau so schnell wie die Präsidenten wechselten auch die Trainer und so saßen seit der Saison 2007/2008 bereits sieben verschiedene Trainer auf der Bank des Rekordmeisters. Alle Rekorde brach jedoch die Anzahl der Spielerwechsel. So verzeichnete der Verein in drei Jahren 69 Zu- und 68 Abgänge.[8]

Seit 2009

Seit der Amtszeit des amtierenden Präsidenten Vladan Lukić hat sich die Lage wieder beruhigt. So wurde der Schuldenberg bereits teilweise abgebaut und Interessenten für einen Stadionbau gewonnen.[9] Lediglich die Suche nach einem gut vergütenden Hauptsponsor hat sich aufgrund der Sportgesetze Serbiens als schwierig herausgestellt.[10] Am 9. Juni 2010 hat der amtierende Vorstand unter Vladan Lukić die Mitgliedschaft im FK Roter Stern Belgrad eingeführt. Diese soll nach dem Vorbild vom Barcelona und Real Madrid funktionieren. Somit geht der Verein in die Trägerschaft seiner Mitglieder über. Der Vorstand soll von nun an von der Vollversammlung gewählt werden. Dieser Schritt wurde von den Delije bereits seit Jahrzehnten erwartet.[11] Nach nur einer Woche waren bereits mehr als 5200 Fans ein offizielles Mitglied des Vereins.[12]

Seit dem 9. Juli 2010 ist Gazprom Neft, eine Tochtergesellschaft von Gazprom, Hauptsponsor von Roter Stern Belgrad. Die Summe des über fünf Jahre lang laufenden Sponsorvenvertrages wurde nicht veröffentlicht, jedoch ist bekannt dass es der höchstdotierte Sponsorenvertrag ist, den es je in Südosteuropa gab.[13]

Bekannt ist Roter Stern auch für seine gute Jugendarbeit, die dem Verein den Ruf eingebracht hat eine „Talentschmiede“ zu sein. Zu den Fußballern, die den Verein in jungen Jahren durchlaufen haben, zählen Spieler wie Dragan Stojković, Dejan Savićević, Darko Pančev, Vladimir Jugović oder, in jüngerer Vergangenheit, Darko Kovačević, Dejan Stanković, Aleksandar Luković, Boško Janković und Nemanja Vidić.

Stadion

Das Stadion Roter Stern wird in Anlehnung an das Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro wegen seiner früheren Kapazität von über 100.000 Zuschauern Marakana genannt. Es hat heute ein Fassungsvermögen von 55.000 Besuchern und wurde im Jahr 1964 fertiggestellt. Der Besucherrekord liegt bei 110.000 Menschen und wurde aufgestellt, als Roter Stern Belgrad 1975 im Halbfinale des Europapokals der Pokalsieger gegen Ferencváros Budapest spielte.[14] Das Spielstätte von Roter Stern ist das größte Stadion in Serbien.

Am 29. Mai 2010 wurde im Zusammenhang mit der Feier zum 19. Jahrestag des Triumphes in Bari ein Projekt vorgestellt, das eine völlige Rekonstruktion des Stadions vorsieht. Nach dem Neubau soll das Stadion eine Kapazität von 50.000 Plätzen haben.[15]

Fankultur

 
„Delije“, die Fans von Roter Stern

Die Fans aller Mannschaften von Roter Stern bezeichnen sich als Delije (zu deutsch: Mutige, Singular Delija). Sie unterstützen traditionell alle Mannschaften von Roter Stern in jeder Sportart. Die „echten Delije“ stehen dabei in der Severna tribina (Nordkurve) des als „Marakana“ bezeichneten Stadions. In den 1990er Jahren wurden in der Nordkurve einige Plätze so eingefärbt, dass sie in weißer, kyrillischer Schrift das Wort „Delije“ zeigen, eine Bekundung des Vereins gegenüber seinen Fans. Die Delije sind mit den „Bad Blue Boys“ aus Zagreb, der „Torcida“ aus Split, und den „Grobari“, den Fans des Lokalrivalen FK Partizan Belgrad, die wichtigste Fangruppierung auf dem Balkan.[16]

In Westeuropa erlangten die Delije Bekanntheit beim Finale des Europapokal der Landesmeister in der Spielzeit 1990/91. In Bari, wo das Finale stattfand, unterstützten Serben und viele andere Jugoslawen aus der Diaspora ihren Verein bei ihrem ersten Sieg des Europapokals der Landesmeister.

Eine Fanfreundschaft unterhalten die Belgrader Fans unter anderem zu den Fans von Spartak Moskau und Olympiakos Piräus. Die Fans von Olympiakos trifft man des Öfteren bei Spielen der Fußball-, aber ebenso der Basketballmannschaft an. Ebenso verhält es sich auch umgekehrt, serbische Fans reisen oft zu Spielen nach Griechenland.

Der in Serbien gebrauchte Satz „Srbija do Tokija“ (dt. Serbien bis Tokio) wurde ursprünglich von der Delije erfunden in Anlehnung an den Weltpokalsieg 1991 in Tokio.

Personen

Der Kader

Erste Mannschaft

Nr. Position Name
1 Montenegro  TW Boban Bajković
2 Serbien  AB Aleksandar Pantić
3 Serbien  AB Ljubo Nenadić
4 Serbien  MF Srđan Mijailović
5 Serbien  AB Uroš Spajić
6 Serbien  AB Jovan Krneta
7 Serbien  MF Miloš Dimitrijević
8 Serbien  MF Darko Lazović
9 Australien  ST Eli Babalj
10 Serbien  MF Nenad Milijaš ((C) )
11 Brasilien  MF Cadú
13 Serbien  AB Nikola Maksimović
14 Serbien  AB Nikola Mikić
15 Montenegro  AB Milan Jovanović
Nr. Position Name
16 Serbien  ST Luka Milunović
17 Montenegro  ST Filip Kasalica
19 Serbien  MF Luka Milivojević
20 Serbien  MF Marko Mirić
22 Serbien  TW Miloš Vesić
25 Serbien  AB Filip Mladenović
26 Serbien  MF Stefan Čikić
28 Serbien  MF Vukan Savićević
29 Montenegro  MF Marko Vešović
31 Serbien  TW Marko Dmitrović
32 Serbien  TW Aleksandar Kirovski
55 Serbien  MF Veljko Simić
77 Ghana  ST Nathaniel Asamoah
91 Serbien  ST Ognjen Mudrinski

Zweite Mannschaft/FK Sopot

Da es im ehemaligen Jugoslawien keine Reserve bzw. zweite Mannschaften gibt, wie sie in England oder Deutschland üblich sind, werden junge Spieler besonders häufig an andere Vereine ausgeliehen. Diese Praxis, Kalenje genannt, führte bei Roter Stern Belgrad dazu, dass die jungen Spieler seit der Saison 2008/09 zumeist an den in der dritten Liga spielenden Verein FK Sopot Belgrad verliehen wurden. Seit 2009 gibt es auch eine vertraglich geregelte Situation zwischen den Vereinen, so dass der FK Sopot faktisch zur zweiten Mannschaft wurde. Im Gegenzug benutzt der Drittligist das Trainingsgelände und die Medizineinrichtungen des großen Belgrader Vereins. In der Saison 2009/10 spielten alleine zehn Spieler aus den Jugendabteilungen von Roter Stern Belgrad beim FK Sopot.[17] Im Jahr 2010 wurde im Belgrader Fussballverband eine Offizielle Reserve Liga für alle Belgrader Vereine der ersten und zweiten Liga geschaffen. An Spielbetrieb nahm auch ein offizielles zweites Team von Roter Stern Belgrad teil.[18] Bereits nach einer halben Saison wurde der Spielbetrieb wieder eingestellt.

Bekannte ehemalige Spieler

Stern des Sterns

Roter Stern hat eine fast 50 Jahre alte Tradition, ausgewählten Spielern, die eine spürbare Auswirkung auf die Geschichte des Vereins gehabt haben, den Titel „Stern des Sterns“ (Zvezdina zvezda) zu vergeben. Bis jetzt wurden nur fünf Spieler in der Geschichte des Vereins ausgezeichnet:

Am 29. Mai 2010, zum 19. Jahrestag des Champions-League-Sieges, wurde das gesamte Team von 1991 zum sechsten und letzten Stern von Roter Stern Belgrad erklärt.[19] Im Anschluss wurde eine „Hall of Fame“[20] eröffnet, in der die zukünftigen und bisherigen Größen von Rotern Stern auf und neben dem Platz aufgenommen werden sollen.

Welt- und Europapokalsieger von 1991

Torhüter:

 

Abwehr:

 

Mittelfeld:

 

Angriff:

Trainer: Serbien  Ljupko Petrović

Andere bekannte ehemalige Spieler

     

Bisherige Trainer

  • 1946/47 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Svetozar Glišović
  • 1947/48 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Svetozar Glišović
  • 1948/49 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Aleksandar Tomašević
  • 1950/50 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Aleksandar Tomašević
  • 1951/51 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Ljubiša Broćić
  • 1952/52 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Žarko Mihajlović
  • 1952/53 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Žarko Mihajlović
  • 1952/53 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Bane Sekulić
  • 1953/54 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Ljubiša Broćić
  • 1953/54 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Boško Ralić
  • 1954/55 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Milovan Ćirić
  • 1955/56 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Milovan Ćirić
  • 1956/57 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Milovan Ćirić
  • 1957/58 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Milorad Pavić
  • 1958/59 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Milorad Pavić
  • 1959/60 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Milorad Pavić
  • 1960/61 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Milorad Pavić
  • 1961/62 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Milorad Pavić
  • 1962/63 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Milorad Pavić
  • 1963/64 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Milorad Pavić
  • 1964/65 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Ivan Toplak
  • 1965/66 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Ivan Toplak
  • 1966/67 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Miljan Miljanić
  • 1967/68 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Miljan Miljanić
  • 1968/69 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Miljan Miljanić
 
  • 1969/70 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Miljan Miljanić
  • 1970/71 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Miljan Miljanić
  • 1971/72 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Miljan Miljanić
  • 1972/73 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Miljan Miljanić
  • 1973/74 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Miljan Miljanić
  • 1974/75 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Miljenko Mihić
  • 1975/76 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Milovan Ćirić
  • 1976/77 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Gojko Zec
  • 1977/78 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Gojko Zec
  • 1978/79 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Branko Stanković
  • 1979/80 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Branko Stanković
  • 1980/81 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Branko Stanković
  • 1981/82 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Branko Stanković
  • 1981/82 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Stevan Ostojić
  • 1982/83 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Stevan Ostojić
  • 1983/84 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Gojko Zec
  • 1984/85 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Gojko Zec
  • 1985/86 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Gojko Zec
  • 1986/87 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Velibor Vasović
  • 1987/88 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Velibor Vasović
  • 1988/89 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Branko Stanković
  • 1988/89 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Dragoslav Šekularac
  • 1989/90 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Dragoslav Šekularac
  • 1990/91 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Ljupko Petrović
  • 1991/92 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Vladica Popović
 
  • 1992/93 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Milan Živadinović
  • 1993/94 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Milan Živadinović
  • 1994/95 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Ljupko Petrović
  • 1995/96 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Ljupko Petrović
  • 1995/96 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Vladimir Petrović
  • 1996/97 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Vladimir Petrović
  • 1996/97 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Vojin Lazarević
  • 1997/98 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Milorad Kosanović
  • 1998/99 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Milorad Kosanović
  • 1998/99 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Vojin Lazarević
  • 1999/00 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Miloljub Ostojić
  • 1999/00 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Slavoljub Muslin
  • 2000/01 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Slavoljub Muslin
  • 2001/02 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Slavoljub Muslin
  • 2001/02 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Zoran Filipović
  • 2002/03 Serbien und Montenegro  Zoran Filipović
  • 2003/04 Serbien und Montenegro  Slavoljub Muslin
  • 2004/05 Serbien und Montenegro  Ljupko Petrović
  • 2004/05 Serbien und Montenegro  Ratko Dostanić
  • 2005/06 Italien  Walter Zenga
  • 2006/07 Serbien  Dušan Bajević
  • 2006/07 Nordmazedonien  Boško Đurovski
  • 2007/08 Nordmazedonien  Boško Đurovski
  • 2007/08 Serbien  Milorad Kosanović
  • 2007/08 Serbien  Aleksandar Janković
 

Sponsoren

Hauptsponsor von Roter Stern Belgrad ist seit 2010 Gazprom Neft.[21] Fahrzeugsponsor ist Hyundai.[22]

Bisherige Hauptsponsoren:

Trivia

Wappen

Roter Stern Belgrad besitzt drei unterschiedliche Wappen. Das offizielle Wappen wird auf den Trikots und bei offiziellen Veranstaltungen der UEFA benutzt.[23] Das Wappen existiert in Ausführungen mit kyrillischer bzw. lateinischer Schrift. Es wurde in den 1990er Jahren aufgrund der UEFA-Regelung eingeführt, dass ein Vereinswappen drei Farben (Rot, Weiß und Blau) tragen muss. Das bis dahin gültige Logo bestand nur aus Rot und Weiß. In der Marketing-Abteilung und in allen anderen Bereichen des Vereins wird ein drittes Wappen genutzt. Es handelt sich dabei um ein Logo, das an das ursprüngliche Wappen von Roter Stern Belgrad angelehnt ist, mit dem Unterschied, dass Gold deutlicher als bis 1990 als dritte Farbe eingefügt wurde. Dieses Logo wird seit der Rückrunde der Saison 2010/2011 erneut Offiziell getragen.[24]

Trikotfarben

Seit der Gründung des Vereins sind die Heim Trikotfarben immer rot-weiß gestreift. Das Auswärtstrikot ist zumeist weiß mit einigen roten Stellen. Seit der Saison 2009 ist das dritte offizielle Trikot komplett in Blau.[25] 2010 ersetz das Blaue Trikot das weiße Auwärtstrikot. Im Zeitraum von 2006 bis 2008 besaß der Verein zudem einen dritten Trikotsatz mit orangefarbenen Trikots.[26] Seit der Saison 2011/2012 besitzt Roter Stern erneut einen dritten Trikotsatz, welcher komplett in Dunkelrot gehalten ist.

Sportliche Erfolge

  • Nationaler Pokal (24×):
    • Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Pokalsieger der SFR Jugoslawien (12×): 1948, 1949, 1950, 1958, 1959, 1964, 1968, 1970, 1971, 1982, 1985, 1990
    • Serbien und Montenegro  Pokalsieger der BR Jugoslawien bzw. von Serbien und Montenegro (9×): 1993, 1995, 1996, 1997, 1999, 2000, 2002, 2004, 2006
    • 'Serbien  Serbischer Pokalsieger (3×): 2007, 2010, 2012
  • Double (10×): 1959, 1964, 1968, 1970, 1990, 1995, 2000, 2004, 2006, 2007
  • Jugoslawischer Supermeister (2×): 1969, 1972
  • Jugoslawischer Ligameister Cup (1×): 1973

Gewonnene Turniere

  • Belgrader Turnier (3×): 1948, 1980, 1981
  • Santiago de Chile (1×): 1962
  • Iberico Pokal (1×): 1971
  • Teresa Erera Pokal (1×): 1971
  • JU Pokal (1×): 1973
  • Kosta del Sol (1×): 1973
  • Naranja Pokal (1×): 1973
  • Donau Pokal (1×): 1976
  • Kosta Verde Pokal (1×): 1982
  • Neujahrsturnier (1×): 1984
  • Cita di Verona (1×): 1991
  • Bastia Turnier (1×): 1995
  • Leipzig Turnier (1×): 2004
  • Chicago Fire Sister Cities International Cup (1×): 2010

Roter Stern im Europapokal

Der größte Erfolg von Roter Stern Belgrad war in der Saison 1990/91 der Gewinn des Europapokal der Landesmeister in Bari gegen Olympique Marseille.

Wettbewerb Sp. G U V ET KT
EC I 109 56 19 34 216 136
EC II 34 12 10 12 64 43
EC III 96 43 22 31 159 127
UEFA Super Cup 1 0 0 1 0 1
UI Cup 0 0 0 0 0 0
EUSA 1 1 0 0 3 0
Total 239 111 50 78 441 307
Commons: FK Roter Stern Belgrad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. bleacherreport.com - Ranking the Top 50 Most Influential Teams on the Planet
  2. Offizielle Vereinsseite; Geschichte des FK Roter Stern, Seite 1
  3. Offizielle Vereinsseite; Šampionat
  4. Offizielle Vereinsseite; Pokalsiege.
  5. Offizielle Vereinsseite; Istroija
  6. News.de; Roter Stern verglüht
  7. Mondo.rs; Zvezda smanjila dug, dolaze sponzori (dt. Schulden rückläufig, Sponsoren kommen)
  8. Transfermarkt.de; Roter Stern Belgrad Transfers
  9. B92.net; Najava investicije u Crvenu zvezdu? 10. Mai 2010
  10. Sportal.rs; Kome sve Zvezda duguje? 13. Januar 2010
  11. Offizielle Vereinsseite; Budi deo Zvezde! 9. Juni 2010
  12. Budideozvezde.rs; Učlanjenem vraćamo klub Zvezdašima. 26. Juni 2010
  13. Offizielle Vereinsseite; Gazprom generalni sponzor Zvezde! 9. Juli 2010
  14. Offizielle Vereinsseite; Stadion
  15. Tim iz Barija šesta Zvezdina zvezda. b92.net, 29. Mai 2010
  16. „Delije“ Die lautesten Jungs aus Belgrad
  17. Transfermarkt.de; FK Sopot 2009 Transfers
  18. blic.rs; In Serbien startet die Liga der zweiten Teams
  19. Offizielle Vereinsseite; Generacija 1991. šesta Zvezdina zvezda! 30. Mai 2010
  20. Blic.rs Zvezda dobija „šestu zvezdu“ i otvara „Kuću slavnih“
  21. crvenazvezdafk.com Gazprom Neft neuer Hauptsponsor
  22. Hyundai.rs Hyundai Fahrzeugsponsor von Roter Stern Belgrad
  23. www.UEFA.com; Crvena Zvezda. 26. Juni 2010
  24. Budideozvezde.rs; Wappen der Titelseite. 26. Juni 2010
  25. sportal.rs; Zvezda u plavom. 26. Juni 2010
  26. Picasa-Webalben; Oranges Trikot. 26. Juni 2010