Dominikanische Republik
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| Wahlspruch: "Dios, patria, libertad" (spa., Gott, Vaterland, Freiheit) | |||||
| Amtssprache | Spanisch | ||||
| Hauptstadt | Santo Domingo | ||||
| Staatsform | Präsidialrepublik | ||||
| Staatsoberhaupt | Leonel Fernández | ||||
| Fläche | 48.730 km² | ||||
| Einwohnerzahl | 8.833.634 (Stand Juli 2004) | ||||
| Bevölkerungsdichte | 181 Einwohner pro km² | ||||
| BIP/Einwohner | 1.860 US-$ (2004) | ||||
| Unabhängigkeit | von Haiti am 27. Februar 1844 | ||||
| Währung | Dominikanischer Peso | ||||
| Zeitzone | UTC -4 | ||||
| Nationalhymne | Quisqueyanos valientes | ||||
| Kfz-Kennzeichen | DOM | ||||
| Internet-TLD | .do | ||||
| Vorwahl | +1809 | ||||
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Die Dominikanische Republik (span.: República Dominicana) ist ein Inselstaat und liegt auf der Insel Hispaniola östlich von Haiti, zwischen dem Atlantik und der Karibik. Die Staatsangehörigen heißen (laut StAGN) Dominikaner/innen. Die Dominikanische Republik ist nicht zu verwechseln mit Dominica (deren Staatsangehörige Dominicaner/innen heißen).
Geographie
Topographie: Mehrheitlich gebirgig. Drei Gebirgsketten: Cordillera Central in der Inselmitte an der haitianischen Grenze, Cordillera Septentrional im Norden und Cordillera Oriental im Osten. Höchste Erhebungen: Pico Duarte mit 3.175 m (höchster Berg der Karibik) und Loma La Rucilla mit 3.099 m, beide in der Cordillera Central .
Klima: An der Küste tropisch mit hoher Luftfeuchtigkeit, auch im Winter nie unter etwa 15 Grad Celsius. Durchschnittstemperatur: 27 °C. Die Dom. Rep. liegt im Wirkungsbereich tropischer Wirbelstürme (Hurrikans). In den Bergen kühler. In den Bergen der Cordillera Central, so in der 1.400 m über NN gelegenen Stadt Constanza, im Winter auch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.
Umwelt: Geschützte Gebiete: 31,5 % der Landesfläche.
CO2-Emission: 20,3 Mio. Tonnen. Süßwasserverbrauch: Landwirtschaft 89 %, Haushalte 10 %, Industrie 1 %.
Städte
Die größten Städte sind: die Hauptstadt Santo Domingo (2.023.029 Einwohner) im Süden und Santiago de los Caballeros im Landesinneren (555.904 Einwohner). Weitere Städte über 100.000 Einwohner sind La Romana und San Pedro de Macorís im Süden, La Vega im Landesinneren sowie Puerto Plata im Norden.
Bevölkerung
- Städtische Bevölkerung: 67%
- Bevölkerungswachstum: 1,33%
- Fruchtbarkeitsrate: 2,6 Geburten pro Frau
Sprache
Die Landessprache ist Spanisch. In der Dominikanischen Republik leben ca. 159.000 Menschen (Haitianer bzw. haitianischer Abstammung), die haitianisches Kreolisch sprechen. Im Nordosten des Landes lebt in der Stadt Samana eine englischsprachige Minderheit von etwa 8.000 Menschen. Es handelt sich hierbei um Nachfahren ehemaliger Sklaven der USA, die sich 1824 hier niederließen.
Von dem in Spanien gesprochenen Spanisch weicht die Sprache in der Dominikanischen Republik vielfach ab.
Bezüglich der Grammatik gelten die Regeln für das in Lateinamerika übliche Spanisch. (So wird also wie immer außerhalb Spaniens auch hier die 2. Person Plural durch die Höflichkeitsform der 3. Person Plural ersetzt.)
Beispiele für speziell dominikanische Ausdrücke:
- die Apfelsine - spanisch: la naranja - dominikanisch: la china
- die Banane - spanisch: la banana - dominikanisch: el guineo
- die Maracuja - spanisch: la maracuyá - dominikanisch: la chinola
- die Papaya - spanisch: la papaya - dominikanisch: la lechoza
- ein bißchen - spanisch: un poco - dominikanisch: un chin
- ein kleines bißchen - spanisch: un poquito - dominikanisch: un chin chin
Religion
Christen, überwiegend Katholiken (80 %), sodann protestantische Freikirchen und Sekten.
Geschichte
siehe Hauptartikel Geschichte der Dominikanischen Republik
Politik
Präsidialrepublik. Verfassung von 1966 (Änderung 1994). Wahlpflicht ab 18 J. Zweikammerparlament ("Congreso Nacional"): Abgeordnetenhaus ("Cámara de Diputados") mit 149 Mitgliedern, Senat ("Senado") mit 32 Mitgliedern. Wahl alle 4 J. Direktwahl des Staatsoberhaupts alle 4 J. Parteien: Partido Revolucionario Dominicano (PRD), Partido de la Liberación Dominicana (PLD), Partido Reformista Social Cristiano (PRSC).
Das Ergebnis der Präsidentschaftswahl vom 16. Mai 2004:
- Leonel Fernández, PLD, 57,11 %,
- Hipólito Mejía Domínguez, (PRD), 33,65 %,
- Eduardo Estrella, (PRSC) 8,65 %,
Die Wahlbeteiligung betrug 71,98 %.
Staatschef: Leonel Fernández, Präsident. Nationalfeiertag: 27. Februar (Dia de la Indepedencia - Unabhängigkeit von Haiti im Jahre 1844).
Siehe auch: Liste der Präsidenten der Dominikanischen Republik
Militär
24.500; davon 15.000 Heer, 5.500 Luftwaffe und 4.000 Marine. Freiwillige Dienstpflicht. Verteidigungsausgaben (am BSP) ca. 0,7 %.
Gesundheit, Soziales, Bildung
Gesundheit: In den größeren Agglomerationen ausreichende Grundversorgung. Die HIV-Infektionsrate liegt bei ca. 4-5 %.
Soziales: Hohe Armutsrate, jedoch wenig manifestes Elend. Hohe Arbeitslosigkeit (ca. 30 %) und weit verbreitete Unterbeschäftigung.
Bildung: Allg. Schulpflicht, die jedoch nicht überall gewährleistet ist. Die Analphabetenrate liegt bei rund 16% der Bevölkerung. Universitäten in Santo Domingo, Santiago de los Caballeros und in San Francisco de Macorís. In Santo Domingo befindet sich die älteste Universität Amerikas.
Verwaltungsgliederung
Das Land gliedert sich in neun Regionen (regiones): Cibao Central, Del Valle, Distrito Nacional, Enriquillo, Este, Norcentral, Nordeste, Noroeste und Valdesia. Die Regionen unterteilen sich in 31 Provinzen (provincias) und einen Nationalbezirk (distrito nacional), der die Hauptstadt Santo Domingo de Guzmán umfasst.
Die einzelnen Provinzen sind: Azua, Baoruco, Barahona, Dajabón, Duarte, Elías Piña, El Seibo, Espaillat, Hato Mayor, Independencia, La Altagracia, La Romana, La Vega, María Trinidad Sánchez, Monseñor Nouel, Montecristi, Monte Plata, Pedernales, Peravia, Puerto Plata, Salcedo, Samaná, Sánchez Ramírez, San Cristóbal, San José de Ocoa, San Juan, San Pedro de Macorís, Santiago, Santiago Rodríguez und Valverde.
Infrastruktur
- Verkehr: Gut ausgebautes Straßennetz; keine Eisenbahn für den Personenverkehr. Internationale Flughäfen: Santo Domingo, Puerto Plata, Punta Cana, La Romana, Santiago de los Caballeros
- Kleinere Flughäfen: Barahona,Samaná
- Seehäfen: La Haina (Santo Domingo), Puerto Plata
Wirtschaft
siehe auch Hauptartikel Wirtschaft der Dominikanischen Republik
- Währung: Dominikanischer Peso (RD$)
- Bruttosozialprodukt (BSP): 13,5 Mrd. Euro
- Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts: 8 % (2001 nur 2,7 %)
- Inflationsrate: rund 10 %
- Erwerbstätigkeit: Dienstleistungen 62 %, Industrie 23 %, Landwirtschaft 15 %
- Landwirtschaftliche Produkte: Zucker, Bananen, Kaffee, Kakao, Tabak, Gemüse, Reis, Kokos
- Rohstoffe: Ferronickel, Gold, Silber, Zink
- Industrie: Nahrungsmittelproduktion, Zucker, Tabak, Eisen, Stahl, Zement
- Tourismus: 2,9 Mio. Auslandsgäste (2001), 2 Mrd. Euro Einnahmen
Touristische Zentren befinden sich besonders im Osten (Punta Cana, Bávaro), im Süden (Boca Chica, Juan Dolio, La Romana) und im Norden (Puerto Plata, Sosúa, Cabarete, Río San Juan) sowie auf der Halbinsel Samaná (Las Terrenas, Samaná). Individualtourismus z.T. auch im Landesinneren (Jarabacoa, Constanza).
Kultur
Die Musik in der Dominikanischen Republik ist im wesentlichen geprägt von afrikanischen und spanischen Einflüssen, wie in der gesamten spanischsprachigen Karibik. In der Dominikanischen Republik entstanden die international populär gewordenen Musikstile Merengue und Bachata. Bekannte Musiker, die ihre Ursprünge in der Dominikanischen Republik haben, sind Michel Camilo und Juan Luis Guerra. In jüngster Zeit steht besonders bei den jüngeren Dominikaner(inn)en der aus Puerto Rico stammende Musikstil Reggaeton (Reguetón) sehr hoch im Kurs. Das bekannte Reggaetón Produzentenduo Luny Tunes (Francisco Saldaña u. Víctor Cabrera), welches für die meisten der puertorikanischen Reggaetón-Künstler produziert, stammt aus La Romana in der Dominikanischen Republik.
Der Karneval in der Dominikanischen Republik, mit den Zentren La Vega und Santo Domingo, ist eines der wichtigsten Kulturereignisse für die dominikanischen Familien, die sich mit voller Begeisterung und ehrlicher Freude daran beteiligen. Die karnevalistischen Aktivitäten finden jährlich um den 27.Februar statt. Schon Wochen vorher und auch nachher gibt es größere und kleinere karnevalistische Umzüge im ganzen Land.


