Nippur (sumerisch Nibru, akkadisch Nibbur) war eine sumerische Stadt, deren Geschichte bis in 5. Jahrtausend v. Chr. zurückgeht.
In Nippur befand sich der Haupttempel des Himmels- und Schöpfergottes Enlil. Daraus erwuchs für Nippur die Rolle als religiöses Zentrum Sumers, die auch unter verschiedensten Machtkonstellationen, etwa im Reich von Akkad, unter der Hegemonie der II. Dynastie von Lagasch oder der III. Dynastie von Ur erhalten blieb. Primär auf letztere gehen die typischen sumerischen Tempelbauten zurück.
Nippur war bis ins 8. Jahrhundert n. Chr. besiedelt. Es war eine muslimische Stadt, die aber auch einem christlichen Bischof als Sitz diente.
Die Ruinenstätte, das heutige Nuffar (Niffer), liegt südöstlich des heutigen Bagdad (Irak). Sie wird seit dem Ende des 19. Jahrhunderts in Grabungskampagnen primär von amerikanischen Forschergruppen erforscht. Aufgrund des hohen Alters der Stadt, die zudem wegen ihrer auch von kriegführenden Gruppen akzeptierten Rolle als religiöses Zentrum weniger stark zerstört wurde als andere Städte, konnten hier besonders gute Ergebnisse erzielt werden.
siehe auch Mesopotamien