Die Metallpatronen AG wurde 1889 in Karlsruhe gegründet und ist u.a. ein direkter Vorläufer der heutigen KUKA AG. Sie entstand durch den Börsengang der Deutsche Metallpatronenfabrik, die 1884 aus der Patronenhülsenfabrik Henri Ehrmann & Cie umbenannt worden war, welche 1872 gegründet worden war und 1884 das sogenannte Verbundgeschoss entwickelt hatte.
Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG
Das Rüstungsprogramm von Wilhelm II. bedeutete eine Produktionsausweitung. Dazu gehörte das Gewehr 98 und die entsprechende Munition. 1886 entstand aus Ludwig Loewe & Company, den Mauserwerken und der Metallpatronen AG die Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG (DWM).
Berlin-Karlsruher Industrie-Werke AG
Um den Auflagen des Friedensvertrages von Versailles nominell zu entsprechen wurde 1922 der Name in Berlin-Karlsruher Industrie-Werke AG (BERKA) abgerüstet.
Olympia-Schreibmaschinen
Die Berlin-Karlsruher Industrie Werke A.G. Berlin-Borsigwalde stellten in einer ehemaligen Gewehrfabrik in Erfurt Schreibmaschinen her. Diese firmierte zusammen mit Schreibmaschinenproduktion der AEG als AEG-Deutsche Werke A.G. Die Verwaltungsgesellschaft der Deutsche Werke AG, die Vereinigte Industrie-Unternehmungen AG (VIAG) übernahm diese Schreibmaschinenproduktion, welche unter dem Markennamen Olympia vertrieben wurden, als Schreibmaschinen AG[1].
Sturmgewehr
Im Frühjahr 1918 erstellte Hauptmann Piderit von der preußischen Gewehr-Prüfungskommission (G.P.K.) in Spandau ein Gutachten für die Oberste Heeresleitung, welches die Vorzüge eines Kurzgewehres beschreibt. Die Ersten Versuche zu diesem Sturmgewehr wurden in die Waffenfabrik Solothurn ausgelagert. 1927 wurde die Testreihe von der Berlin-Karlsruher Industrie-Werke AG. fortgesetzt[2].
Günther Quandt
1928 übernahm Günther Quandt die Kontrolle über die Berlin-Karlsruher Industriewerke AG.[3] Günter Quandt schrieb zum fünfzigjährigen Bestehen der Aktiengesellschaft: „Es erfüllt uns mit Dankbarkeit und freudigem Stolz, daß die gesamte Gefolgschaft […] ihre ganze Kraft daran setzte […], die Tradition des Unternehmens wiederherzustellen. Daß diese Bemühungen zum Erfolge führten […], verdanken wir aber allein der Initiative unseres Führers, der mit unbeugsamem Willen die Wiederertüchtigung und Wehrhaftmachung des deutschen Volkes durchführte“.[4] Quandt im Vorwort zu einer Jubiläumsschrift: „So aber war es möglich, im Augenblick der Machtergreifung dem Führer ein Werk zur Verfügung zu stellen, in dem Herstellung von Wehrgeräten in größerem Umfang sofort wieder aufgenommen werden konnte.“[5]
- ↑ Jürgen Bönig Die Einführung von Fliessbandarbeit in Deutschland bis 1933 zur Geschichte einer Sozialinnovation. Münster, 1993. [1]
- ↑ Geschichte und Entwicklung der Waffen und Munition [2]
- ↑ Verflechtungen der Quandtdynastie im Dritten Reich [3]
- ↑ zit. bei Wolf Perdelwitz: Waffenschmiede Deutschland: Das Bombengeschaft. Gruner + Jahr, 1985, S. 185
- ↑ Rüdiger Jungbluth: Die Quandts. Campus, Frankfurt am Main 2002 S. 134 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG
Mit dem offenen Bruch des Versailler Vertrages 1936 wurde die Bezeichnung wieder sprechender: Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG (DWM).
Maschinen für Massenverpackung GmbH
Von 1935 bis 1944 wurde auf einem Gelände von 40 Hektar in Lübeck-Schlutup mit dem Tochterunternehmen Maschinen für Massenverpackung GmbH (MfM) Munition des Kalibers 37 mm, Handgranaten, Patronenhülsen, Nebelkerzen und Bombenzünder gefertigt. Im Nordteil des Areals fertigte die MfM Artilleriehülsen der Kaliber 37 mm bis 210 mm. Die Gebäude hatten eine Fläche von 190.000 m². Die Zwangsarbeiter und Gefangenen waren zum großen Teil in den folgenden Lagern untergebracht:[1]
- Turnhalle am Meilenstein in Schlutup
- Katz+Klumpp
- Bau-Brüggen an der Trave in Lübeck
- Am Breitling in der Mecklenburger Str.
- Gothmundlager in der Travemünder Land Str.
- Lager Am Stau
- Lager Eichholz 1 Brandenbaumer Landstr. 260–265
- Lager Eichholz 2 Brandenbaumer Landstr. Bohlkamp
- Lager Waldblick Wesloer Str. 52 /MfM
Industrie-Werke Karlsruhe-Augsburg AG
Nach dem Zweiten Weltkrieg 1949 gab eine nochmalige Namenskonversion: Industrie-Werke Karlsruhe AG (IWK). Ab 1970 erscheint Augsburg im Namen, der somit zu IWKA wird.[2] In den ehemaligen Fabrikhallen der IWKA in Karlsruhe befindet sich seit 1997 das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM).
Aus den Anfangsbuchstaben des zugekauften Unternehmens »Keller und Knappich Augsburg« wurde der Name der IWKA zu KUKA AG kontrahiert, welchem die Aktiengesellschaft in der Hauptversammlung am 16. Mai 2007 zustimmte. [3]