Katholische Pfarrkirche Hallstatt

Kirchengebäude in Hallstatt
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Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt ist die römisch-katholische Pfarrkirche der Marktgemeinde Hallstatt im österreichischen Salzkammergut.

Baugeschichte

Die erste katholische Kirche wurde spätestens 1150 errichtet, von der noch der Turm erhalten ist. 1320 wurde die zweite vergrößerte romanische Kirche von Weihbischof Hermann von Passau als Maria-Hilf Kirche geweiht.[1] In der Spätgotik wurde mit dem Bau der heutigen Kirche auf dem steilen Felsen begonnen. Der heute vorhandene Kirchenraum wurde bis 1505 fertig. Nach dem großen Brand im Jahre 1750 erhielt der romanische Turm seine barocke Abdeckung.[2]

Der Kirchenraum

 
Portal mit Fresken

Die meisten Besucher betreten die Kirche vom Süden her kommend durch das große Portal, das 1519 entstanden ist, die Kirche. Über dem Portal befinden sich zwei Fresken eines unbekannten Meisters der Donauschule.[3]

 
Kreuzigungsgruppe:Hl. Johannes

Im Vorraum befindet sich eine um 1500 entstandene Kreuzigungsgruppe, von der angenommen wird, dass sie vom Meister des Hauptaltares stammt.

 
Gewölbe mit Rippen aus Dachsteinkalk

Den Innenraum bildet eine zweischiffige Hallenkirche, die östlich mit einem Doppelchor geschlossen ist. Die achteckige Mittelsäule teilt den Raum in einen West- und einen Chorteil. An der westlichen Rückwand schließt sich ein spätromanischer überbauter Durchgang an. Der gesamte Innenraum wurde 1966/67 und 2002 renoviert um den vermutlichen Zustand um 1500 wider herzustellen.[4]

Ausstattung

Beim Betreten des Innenraums sieht man im Doppelchor die zwei Flügelaltäre.

Der spätgotische Flügelaltar

Der neugotische Kreuzaltar

Der Altar entstand im Rahmen der Restaurierung und Regotisierung der Kirche in den Jahren 1888 bis 1895. Im Zuge dessen wurde der barocke Aufbau entfernt, vor dem die Kreuzigungsgruppe stand. Der neugotische Kreuzaltar ist ein Werk der Holzfachschule Hallstatt. Der Altar wurde von Professor Ritter von Liewel entworfen und von Lehrern und Schülern in dreijähriger Arbeitszeit hergestellt.[5]

Kleinerer gotischer Flügelaltar um 1450

Der Flügelaltar stand ursprünglich am Salzberg in der Hauerkapelle. Dort wurde er von einem barocken Barbara-Altar abgelöst. Er wurde jedoch nicht zerstört und so konnte er von 1963 bis 1965 durch das Bundesdenkmalamt retauriert werden und in der Beichtkapelle aufgestellt werden.

Das beherrschende Mittelstück stellt eine Kreuzigungsszene dar. Die Flügel werden von den Bischöfen Rupert mit dem Salzfass un d Wolfgang mit dem Beil gebildet. Unter den beiden ist das Bild der Hl. Anna und des Hl. Christophorus. Der Fuß und der obere Abschluss wurden 1897 vom Hallstätter Bildhauer David Binder geschnitzt.

Im Jahr 1987 wurde der Altar von Dieben zerstört und die Bildtafeln der Flügel gestohlen.[6]

Sonstiges

Das Chorgestühl mit Bildern der Apostel links und rechts des Altares waren die Ehrenplätze für die Honoratioren der Saline bzw. des Marktes. Die Stühle wurden Anfang des 18. Jahrhunderts hergestellt und haben in Bad Ischl ein fast identisches Gegenstück.[7] Im Durchbruch zur Seitenkapelle befindet sich der spätgotische Taufstein und die Kanzel aus Marmor und Eichenholz, die mit Reliefs von Kirchenvätern geschmückt ist. Die Kanzel ist ein Werk der Holzfachschule Hallstatt.

Michaelskapelle

Geht man durch den Friedhof, der sowohl den evangelischen als auch den katholischen Christen dient, kann man an der Felswand die gotische Michaelskapelle sehen. Das Jahr 1313 gilt als frühestes, das man dokumentarisch als gesichert annehmen kann. Im Unterbau befindet sich das Beinhaus, in dem seit ca. 1600 die Knochen und Schädel aus dem Friedhof aufbewahrt werden.[8]

Literatur

  • Friedrich Morton: Die katholische Kirche in Hallstatt, Linz 1953
  • Eckhart Sauser. Der Hallstätter Marienaltar, 1956
  • Johann Weidinger:Katholische Pfarrkirche Hallstatt, 1966
Commons: Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Hallstatt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Römisch-katholische Pfarre Hallstatt (Hrsg.):Röm.kath. Pfarrkirche Hallstatt S.2
  2. ebenda, S.3
  3. ebenda, S.5
  4. ebenda, S.5
  5. ebenda, S.9
  6. ebenda, S.15, S.17
  7. ebenda, S.7
  8. ebenda, S.19

Koordinaten: 47° 33′ 48,2″ N, 13° 38′ 55,7″ O