Bischkek

Bischkek [kirgis. Бишкек; englische Transskription Bishkek) ist die Hauptstadt und gleichzeitig der politische, wirtschaftliche und kulturelle Mittelpunkt Kirgisistans. Es hat ca. 900.001 Einwohner
] (Geographie
Bischkek liegt auf einer Höhe von 800 m über dem Meeresspiegel am nördlichen Rand des bis zu 4800 m hohen Ala-Too-Bergkamms, eines Ausläufers des Tian-Schan-Gebirges, welcher der Stadt eine imposante Kulisse gibt. Der Nationalpark Ala Archa, in nur 45 Minuten von Bischkek zu erreichen, bietet eine eindrucksvolle alpine Berglandschaft und gute Wanderwege. Nordwestlich der Stadt zieht sich eine gewellte Steppenlandschaft bis weit ins nahe Kasachstan. Der Fluß Chui (Chu) durchfließt diese Gegend und ist Namensgeber des Bischkek umgebenden Verwaltungsbezirkes.
Geschichte
Auf Kirgisisch bezeichnet bischkek oder pischpek ein Gefäß für die Zubereitung von Kumys, fermentierter Stutenmilch. Es gibt zahlreiche Legenden, die versuchen, einen Zusammenhang zwischen der Stadt und einem solchen Gefäß herzustellen. Wissenschaftlichere Erklärungen meinen, dass der Name durch eine volksetymologische Deutung eines alten Wortes für Ort unterhalb der Berge entstanden ist.
Die Stadt ist aus einer Karawanenstation an einem der Seidenstraße zugerechneten Weg durch das Tian-Schan-Gebirge hervorgegangen. 1825 ließ der usbekische Khan von Kokand hier eine Lehmfestung erbauen, die aber bereits 1862 von russischen Soldaten im Zuge der russischen Eroberung Zentralasiens eingenommen und zerstört wurde. Die von den Russen an der gleichen Stelle gegründete Garnison wuchs durch den Zuzug russischer Bauern, denen hier fruchtbarer Schwarzerdeboden zur Verfügung gestellt wurde, schnell an. 1878 wurde eine Stadt mit dem Namen Pischpek gegründet.
1926 wurde sie Hauptstadt der neu gegründeten ASSR Kirgisien und gleichzeitig in Frunse (russisch Фрунзе) umbenannt - nach Michail Wassiljewitsch Frunse, einem engen Vertrauten Lenins, der in Bischkek geboren war und während der Revolutionen von 1905 und 1917 und im Russischen Bürgerkrieg in den zwanziger Jahren eine entscheidende Rolle gespielt hatte.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde Kirgistan im Jahre 1991 unabhängig, als Kirgisische Republik, und die Stadt erhielt wieder ihren kirgisischen Namen Bischkek.
Bischkek heute
Heute ist Bischkek eine lebhafte und in vieler Hinsicht moderne Stadt, mit vielen Restaurants und Cafes und einem Verkehrsgewühl aus zahllosen Gebrauchtwagen aus Westeuropa und Überbleibseln aus ehedem sowjetischer Produktion. Planmäßig im Schachbrettformat ausgelegt, ist es eine Stadt mit breiten Boulevards, marmorverkleideten öffentlichen Gebäuden und massigen Wohnblocks in typisch sowjetischer Bauart. Aufgrund seiner kurzen Geschichte hat Bischkek keine historischen Bauwerke. Fast alle Straßen in der Kernstadt sind beidseitig von Bewässerungskanälen flankiert, welche die zahllosen Bäume bewässern, die im heißen Sommer Schatten spenden und dem ansonsten recht farblosen Stadtbild einen lebendig-fröhlichen Charakter geben.
Während der Sowjetzeit gab es in der Stadt und in ihrem Umfeld eine beträchtliche Konzentration von industriellen Großbetrieben, von denen heute die meisten aber entweder geschlossen sind oder nur noch auf erheblich reduzierter Basis weiterarbeiten. Bischkek beherbergte auch eine wichtige sowjetische Kampfpilotenschule, und einer ihrer Absolventen war der spätere ägyptische Präsident Hosni Mubarak.
Im Jahre 2002 erlangten die USA das Recht, eine Luftwaffenbasis auf dem nahegelegenen internationalen Flughafen Manas anzulegen, um von dort aus ihre Operationen in Afghanistan zu unterstützen. Russland folgte diesem Beispiel sehr schnell und errichtete 2003 eine eigene Luftbasis auf dem Militärflugfeld in der Stadt Kant etwa 40 km entfernt.
Universität
Söhne und Töchter der Stadt
- Michail Wassiljewitsch Frunse, sowjetischer General während des russischen Bürgerkrieges