Logienquelle Q

hypothetischer Quellentext der Autoren der Evangelien nach Matthäus und nach Lukas
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Den Autoren des Matthäus- und des Johannesevangeliums stand neben dem Text von Markus (das Markusevangelium gilt als das älteste, z.T. wörtliche Übernahmen des Markustextes finden sich bei Matthäus und Johannes) noch eine weitere Quelle zur Verfügung, die Logienquelle (auch Redequelle oder schlicht Q).

Sie enthielt v.a. Reden Jesu, die wohl als Handreichung für die frühe christliche Mission gedacht waren. Auffällig ist, dass die älteren Beiträge noch den Komplex um Jesu Tod, seine Auferstehung und die Bedeutung seines Todes für die Erlösung nicht erwähnen.

Sie ist nicht mehr vorhanden, läßt sich aber durch Vergleich des Matthäus- und des Johannesevangeliums rekonstruieren. Die vermutlichen eigenständigen Beiträge der beiden Evangelisten werden dabei separiert.

Sie enthält in ältere in Palästina und neuere in der Diaspora niedergeschriebene Jesusworte, die bis 65 n. Chr. gemeinsam niedergeschrieben wurden (zum Vergleich: Das Johannesevangelium ist erst zwischen 100 und 150 entstanden). Spätestens um das Jahr 65 hat dann ein unbekannter Redaktor beide Traditionsschichten zusammengefasst.