Internationale Gesellschaft für Menschenrechte

Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Frankfurt am Main
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Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) / International Society for Human Rights (ISHR) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation, die nach eigenen Angaben in mehr als 25 Ländern über Sektionen und Gruppen mit ca. 35.000 Mitgliedern verfügt. Für Deutschland gibt die IGFM etwa 3.000 Mitglieder an. Sie wurde 1972 als "Gesellschaft für Menschenrechte" gegründet und wurde anfangs vom Bund russischer Solidaristen Narodnyj Trudowoj Sojus unterstützt, einer der ältesten antisowjetischen Gruppen. Personelle Parallelen waren Anlass zu Spekulationen darüber, ob die GFM eine Art Nachfolgeorganisation des NTS sei. Heute hat die IGFM Beobachterstatus im Europarat. Im Jahr 2003 bekam die IGFM den einfachen Konsultativstatus (Roster) beim Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) der UNO. Die IGFM ist vom Finanzamt Frankfurt/M.-Börse als gemeinnützigen und mildtätigen Zwecken dienend anerkannt.

Die IGFM hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, für Glaubensfreiheit in kommunistischen Ländern wie China und Vietnam einzutreten, besonders in Bezug auf Christen, aber auch mit tatkräftiger Unterstützung anderer unterdrückter Gruppen wie Falun Gong. Menschenrechtsverletzungen in der DDR und den osteuropäischen Staaten kritisierte die IGFM seinerzeit mit Nachdruck und wurde dafür von linksgerichteten Gruppierungen in Ost und West angefeindet.

In Deutschland betreiben viele lokale Arbeitsgruppen menschenrechtliche Informationsarbeit. Das vielfältige humanitäre Engagement in osteuropäischen Ländern hat zum Ziel, die dortige Situation z.B. von Kindern, alten Menschen oder Wehrpflichtigen zu verbessern und auf diese Weise den Folgen vergangener und aktueller Menschenrechtsverletzungen entgegen zu treten.

Kritik an der IGFM und ihre Entgegnungen darauf

Von ihren Gegnern wird das angeblich einseitige Engagement der Vereinigung kritisiert, das - so der Vorwurf - fast ausschließlich kommunistische Staaten erfasse und Menschenrechtsverletzungen in anderen Teilen der Welt weitgehend ignoriere. Damit vernachlässige die Organisation den Grundsatz der Universalität und Unteilbarkeit, der dem Gedanken der Menschenrechte zugrundeliegt. Als Reaktion auf diese Vorwürfe verweist die IGFM darauf, dass sie ihre Arbeitsbereiche zwischenzeitlich ausgeweitet habe. Darunter falle das Engagement gegen barbarische Strafen wie Steinigung und für Glaubensfreiheit auch nichtchristlicher Gruppen. Ebenfalls wird behauptet, dass das eigene Programm Lücken ausfülle, die von anderen großen Hilfsorganisationen bisher wenig beachtet würden.

Die IGFM selbst begegnet solcher Kritik mit dem Hinweis, dieses Image sei teils auf Kampagnen des Ministeriums für Staatssicherheit zurückzuführen, das in dern 1980er Jahren beispielsweise Informationen verbreitete, denen zufolge die IGFM die Contra in Nicaragua unterstütze. Weiterhin verteidigt sich die Menschenrechtsorganisation mit dem Argument, der Vorwurf rechtsextremer Sympathien komme fast ausschließlich von marxistischen oder antifaschistischen Gruppen, welche eine negative Imagekampagne gegen eine konservative Menschenrechtsorganisation betrieben.

Literatur

  • Jürgen Wüst: Menschenrechtsarbeit im Zwielicht. Zwischen Staatssicherheit und Antifaschismus, (Schriftenreihe Extremismus und Demokratie, 13), Bouvier, Bonn 1999, ISBN 3-416-02861-9 (Rezension)