Norbert Hähnel

deutscher Sänger
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Norbert Hähnel (* 1951) ist ein Sänger aus Berlin-Kreuzberg. Er war der Inhaber des Plattenladens Scheissladen und leitete die Bar Enzian in Kreuzberg, bis diese im Oktober 2007 schließen musste. Außerdem war eine Zeit als Veranstalter von Punk-Konzerten tätig.[1]

Norbert Hähnel (2012)

Hähnel erlangte Mitte der 1980er Jahre einen gewissen Bekanntheitsgrad, da er regelmäßig als Der wahre Heino aus Berlin im Vorprogramm der Toten Hosen auftrat. In dieser Rolle parodierte er den Düsseldorfer Schlagersänger Heino und ließ sich von Raff Blendax managen.[2]

Der „echte“ Heino erwirkte vor dem Landgericht Düsseldorf eine einstweilige Verfügung gegen Hähnel. Infolgedessen durfte Hähnel nicht mehr als „Heino“ auftreten und musste 10.000 DM Ordnungsgeld zahlen. Die Toten Hosen spielten ein Benefizkonzert, um das Ordnungsgeld und die Kosten für Hähnels Anwalt zu tragen. Hähnel nahm das Geld dankend an, weigerte sich aber, die Strafe zu zahlen und saß ersatzweise lieber Ordnungshaft ab.[3] Hähnel äußerte den Verdacht, der „echte“ Heino hätte nur gegen ihn geklagt, weil er befürchtete, seine Fans könnten langsam zu ihm, dem wahren Heino, überlaufen.

Das letzte Konzert des wahren Heino fand im Berliner Tempodrom statt. Im Anschluss daran wurde der wahre Heino zeremoniell „begraben“. Neben den Toten Hosen waren auch Die Ärzte und Fury in the Slaughterhouse Gäste des Abschiedskonzerts.

Anlässlich des 1000. Konzertes der Toten Hosen am 28. Juni 1997 im Düsseldorfer Rheinstadion feierte der wahre Heino eine umjubelte „Auferstehung“ in Form eines Kurzauftritts als eine von mehreren Vorbands.

1995 war Hähnel zusammen mit Bela B. Spitzenkandidat der Kreuzberger Patriotische Demokraten/Realistisches Zentrum.[4] Bei der Bundestagswahl 2005 trat er im Berliner Wahlkreis Friedrichshain - Kreuzberg - Prenzlauer Berg Ost als Direktkandidat für Die PARTEI an und bekam 1363 Erststimmen (0,8 %).

2009 stand er zusammen mit Die Toten Hosen bei einem Benefiz Konzert im SO36 auf der Bühne und sang zusammen mit Campino Eisgekühlter Bommerlunder. Am 10. April 2012 war „Der wahre Heino“ Ehrengast auf der Bühne vom Bremer Schlachthof beim Jubiläumskonzert zum 30. Jubiläum von Die Toten Hosen.

Ende 2012 erlitt Hähnel in Düsseldorf auf dem Weg zur Premiere des Toten-Hosen-Films "Nichts als die Wahrheit" einen Autounfall, bei dem er schwer verletzt wurde.[5]

Diskographie

  • Blau blau blau blüht der Enzian - Single/Maxi (1985)
  • Dem Deutschen sein Lied - Single (1988)
  • 1 Mann, 1 Ball - Single (1990)

Zudem ist er auch auf den Samplern Wir warten auf die Lindenstraße (1989, mit Wo bitte geht's zur Lindenstraße?) sowie GötterDÄmmerung - Tribut an die beste Band der Welt (1997, mit Teenager Liebe) vertreten.

Einzelnachweise

  1. Der wahre Heino: Es kann nur einen geben, berliner-zeitung.de vom 25.09.2012
  2. Liedgut: Wer ist der wahre Heino?, zeit.de vom 19.07.1985
  3. DVD 3 Akkorde für ein Halleluja, Kommentare von Faust und Campino
  4. http://www.kpd-rz.de/events.html
  5. Der "wahre Heino" bei Autounfall schwer verletzt, t-online.de vom 04.12.2012