Marie-Anne von Goldschmidt-Rothschild
Marie-Anne von Goldschmidt-Rothschild, geb. von Friedlaender-Fuld, gesch. Mitford, gesch. von Kühlmann (* 17. Januar 1892[1] in Berlin; gest. 30. November 1973 in Paris), auch Marianne oder Baby genannt, war die Tochter des oberschlesischen Montanindustriellen und 1906 geadelten Friedrich Victor von Friedlaender-Fuld (* 30. August 1858 in Gleiwitz/OS; gest. 16. Juli 1917 in Lanke b. Bernau) und dessen Ehefrau Milly Antonie Fuld (*5. Januar 1866 in Amsterdam; gest. 28. September 1943 in Cannes[2] ), einer Amsterdamer Bankierstochter. Sie hatten 1891 geheiratet, nach dem Tod des Ehemanns wurde sie wieder niederländische Staatsbürgerin(1921).[3]
Die Eltern traten 1896 aus der jüdischen Gemeinde aus und in die evangelische Kirche über,[4] aber Marie-Anne war „élevée sans religion“, bei einem Vater, „qui aimait tant la vie et ne croyait en rien“.[5]
Marie-Anne von Goldschmidt-Rothschild ist heute bekannt durch ihren Briefwechsel mit Rainer Maria Rilke aus den Jahren 1914 bis 1918, den sie 1956 in französischer Übersetzung unter dem Pseudonym Marianne Gilbert herausgab, ergänzt mit autobiografischen Erzählungen, die einen Dialog mit dem poète ami[6] darstellen.
Zwei weitere Bücher erscheinen unter dem gleichen Pseudonym 1958 und 1962.
- ↑ Zum Geburtsjahr gibt es verschiedene Angaben, sie selbst hat als Geburtsjahr 1898 angegeben, was später zu Schwierigkeiten bei der Restitution führte.
- ↑ Wenn nicht anders angegeben liegen den folgenden Angaben die Wiedergutmachungs- und Entschädigungsakten des Landesarchivs Berlin (LAB) und des Landesverwaltungsamt Berlin, Abt. III Entschädigungsbehörde zugrunde.
- ↑ http://www.shgv.nl/Naturalisaties%20det-hen.htm.
- ↑ LAB A PR.Br. Rep. 030 Polizeipräsidium 9940; Briefadlige Häuser, Bd. 1929, S. 186.
- ↑ Gilbert 1956, S. 15 und 20; der Übertritt des Vaters zur katholischen Kirche war ein Gerücht aus Schlesien, vgl. LAB A PR.Br. Rep. 030 Polizeipräsidium 9940.
- ↑ Gilbert 1956; Storck 1982.