Ein Sattel wird bei Reit- oder Tragtieren verwendet, um Lasten aufzunehmen oder das Reiten für den Menschen komfortabler bzw. sicherer zu gestalten. Sättel bestehen aus Holz, Leder, Kunststoff, Metall oder Stoff.
Heutige Sättel bestehen im allgemeinen aus einem Sattelbaum aus Holz, Metall oder Kunststoff, der dem Sattel die Form und Steifigkeit gibt und einem Körper aus Leder.
Als Polster zwischen Sattel und Pferd dienen heute Schabracken, Satteldecken, Sattelpads und Woilache.
Geschichte
Sättel aus gepolsterten Kissen wurden schon früh in der Reiterrei benutzt. Die Römer benutzen Lammfelle, die mit einem Sattelgurt gehalten wurden. Der Steigbügel ist seit dem 4. Jahrhundert nach Christus in Asien und in Europa seit dem 8. Jahrhundert bekannt.
Der Sattelbaum ist seit der Zeitenwende belegt. Er wurde von den Sarmaten, einem Nomadenvolk iranischen Ursprungs eingeführt. Auch dieser Sattel hatte noch keine Steigbügel, trotzdem gab er dem Reiter eine gewisse Sicherheit und Halt, da er sich beim Feindkontakt gegen den Hinterzwiesel stemmen konnte.
Arten von Sätteln
Packsattel
Trag- oder Packsättel dienen zur Befestigung von Lasten am Tragtier
Westernsattel
Westernsättel werden im Westernreiten eingesetzt. Der Westernsattel ist eine Weiterentwicklung der Sättel der Konquistadoren.
Das charakteristische Horn vorne am Sattel diente ursprünglich zur Befestigung des Lassos wenn Rinder vom Pferd mit dem Lasso gefangen wurden. Heute gehört das Horn traditionell zum Westernsattel, aber nur noch bei Ropern (Westernsattel zum Einfangen von Rindern mit einem Lasso) ist das Horn stabil genug ausgeführt um der auftretenden Belastung standzuhalten.
Englischsattel
Englischsättel werden in der englischen Reitweise verwendet. In der Dressurreiterrei verwendet man Dressursättel, in der Springreiterei Springsättel. Der Vielseitigkeitssattel findet nicht etwa in der Vielseitigkeitsreiterei/Military Verwendung, sondern ist eine Mischung aus Dressur- und Springsattel.
Militärsattel
Beim Militär wurden besondere Sättel verwendet, die sich durch ihre Anpassungsfähigkeit an das Pferd auszeichnen. Bekannte Vertreter sind deutsche und schweizer Militärsättel.
Rennsattel
Rennsättel sind besonders kleine und leichte Sättel, die bei Pferderennen eingesetzt werden. Bei ihnen liegt der Schwerpunkt nicht darin, einen für Pferd und Reiter angenehmen und sicheren Sattel zu bauen, sondern darin, dem Pferd unter seinem Reiter möglichst hohe Bewegungsfreiheit und damit möglichst hohe Geschwindigkeit zu ermöglichen.
Damensattel
Damensättel waren für Damen vorgesehen, die ihre Beine beim Reiten nicht "unzüchtig" spreizen sollten. Im Damensattel liegen beide Beine auf einer Seite (normalerweise links) am Pferd. Damit war ein Reiten im Rock möglich.
Wanderreitsattel
Der Wanderreitsattel findet vor allem bei mehrtägigen Wanderritten Verwendung. Er muss grossflächig auf dem Pferd aufliegen um auch bei langen Aufenthalten im Sattel keinen Druck zu erzeugen und hinreichend Möglichkeit zur Befestigung von Gepäck bieten. Alte Militärsättel werden gerne als Wanderreitsättel verwendet, die modernen Vertreter sind allerdings um einiges leichter.
Distanzsattel
Der Distanzsattel ist für Distanzritte von 100 Kilometer und mehr ausgelegt. Er hat daher extreme Anforderungen an Gewicht und Bequemlichkeit für Pferd und Reiter zu erfüllen.