Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen ist ein Landkreis im Südwesten von Thüringen. Nachbarkreise sind im Nordosten der Landkreis Gotha, im Osten der Ilm-Kreis und die kreisfreie Stadt Suhl, im Südosten der Landkreis Hildburghausen, im Süden der bayerische Landkreis Rhön-Grabfeld, im Westen der hessische Landkreis Fulda und im Nordwesten der Wartburgkreis.
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 50° 38′ N, 10° 24′ O |
Bundesland: | Thüringen |
Verwaltungssitz: | Meiningen |
Fläche: | 1.251,17 km2 |
Einwohner: | 120.214 (31. Dez. 2024)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 96 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | SM (alternativ: MGN) |
Kreisschlüssel: | 16 0 66 |
NUTS: | DEG0B |
Kreisgliederung: | 62 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Obertshäuser Platz 1 98617 Meiningen |
Website: | www.lk-sm.de |
Landrat: | Peter Heimrich (SPD) |
Lage des Landkreises Schmalkalden-Meiningen in Thüringen | |
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Der Landkreis umfasst eine Fläche von 1.210,14 km². Die Kreisstadt ist Meiningen. Raumordnerisch gehört der Kreis zur Planungsregion Südwestthüringen und ist Mitglied der Planungsgemeinschaft Südwestthüringen.
Geografie
Die Geografie des nach Fläche zweit- und nach Einwohnern drittgrößten Landkreises in Thüringen ist sehr vielfältig. Im Westen des Kreises ragt mit dem 814 m hohen Ellenbogen der höchste Berg der Thüringer Rhön in den Himmel. Im Nordosten wird der Kreis vom Thüringer Wald mit dem Großen Inselsberg (916 m), dem Wildekopf (943 m) bei Zella-Mehlis als höchste Erhebung und dem Höhenweg Rennsteig begrenzt. Zwischen den beiden Höhenzügen liegt auf 250–300 m ü.d.M. das Werratal, das die Werra von Süden nach Norden durchfließt und in welches eine Vielzahl von Nebenflüssen einmünden. Östlich der Rhön und südlich des Werratals schließt sich das Grabfeld an, ein weites Hügelland auf einer Höhe zwischen 300 und 500 m.
Geschichte
Der Kreis wurde im Jahr 1994 durch die Zusammenlegung der bis dahin bestehenden Landkreise Meiningen, Schmalkalden sowie teilweise Suhl-Land gebildet. Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen ist Teil des historischen Henneberger Landes, das später vorwiegend vom Herzogtum Sachsen-Meiningen und der zur Landgrafschaft Hessen gehörenden Herrschaft Schmalkalden eingenommen wurde.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl :
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- Datenquelle: ab 1994 Thüringer Landesamt für Statistik - Werte vom 31. Dezember
Politik
Landrat
Landrat ist seit dem 1. Juli 2012 Peter Heimrich (SPD).
Bei den Landratswahlen am 22. April 2012 kam keiner der drei Kandidaten auf die absolute Mehrheit der Stimmen. Damit traten Peter Heimrich (SPD, 43,7 % der Stimmen im ersten Wahlgang) und Michael Heym (CDU, 40,8 %) am 6. Mai in einer Stichwahl gegeneinander an. [2] Durchsetzen konnte sich mit 60 % der Stimmen Peter Heimrich (SPD).[3]
Seit der Gründung des Landkreises 1994 war Ralf Luther (CDU) der Landrat. Er war Mitinitiator der „Goldenen Brücke“, der Stahl-Glas-Figur „Barbarossa“ und der Stahlplastiken „Auf der Flucht erschossen“ und „Vertreibung“ im Nationaldenkmal Skulpturenpark Deutsche Einheit. Luther trat 2012 nicht mehr zur Wiederwahl an.
Kreistag
Die 50 Sitze im Kreistag verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Parteien:
Partei |
Sitze
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CDU | 18 (–3)
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LINKE | 10 (–5)
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SPD | 8 (+3)
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FW SM | 7 (–2)
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FDP | 4 (+4)
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GRÜNE | 3 (+3)
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(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)
Wappen
Das Kreiswappen stellt die verschiedenen Landesherren dar, die einst auf dem Gebiet des heutigen Landkreises regierten. Die Henne links oben steht für die Grafschaft Henneberg, die rot-weiße Flagge links unten präsentiert das Hochstift Würzburg (Meiningen, Walldorf, Leutersdorf), der rot-weiß-gestreifte Löwe rechts oben verweist auf Hessen und Hessen-Nassau (Schmalkalden, Brotterode und Steinbach-Hallenberg), die Raute mit den schwarz-gelben Streifen rechts unten steht für das Herzogtum Sachsen-Meiningen (Meiningen, Wasungen, Breitungen).
Eine Übersicht zu den Wappen der Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Kultur und Tourismus
Mit dem Meininger Theater, den Meininger Museen und der Meininger Hofkapelle existieren überregional bedeutende Kultureinrichtungen im Landkreis. Touristische Anziehungspunkte sind neben der Residenzstadt Meiningen mit den Schlössern Elisabethenburg und Landsberg und der Fachwerkstadt Schmalkalden mit dem Schloss Wilhelmsburg der Wintersportort Oberhof sowie die Wanderregionen in der Rhön und am Rennsteig im Thüringer Wald. Zahlreiche Rad- und Wasserwanderwege durchziehen den Landkreis. Bekannte Ausflugsziele sind weiterhin der Trusetaler Wasserfall, der Vulkanberg Dolmar mit seinem Flugplatz, die Märchenhöhle in Walldorf, die Goetz-Höhle in Meiningen und das Meeresaquarium in Zella-Mehlis.
Verkehr
Mit dem Bau der Bundesautobahn 71 fand der Landkreis im Jahr 2003 Anschluss an das deutsche Autobahnnetz. Weitere wichtige Straßen sind die B 19 Eisenach–Meiningen–Würzburg und die B 89 Sonneberg–Meiningen.
Als Bahnlinien durchqueren den Landkreis die Bahnstrecke Erfurt–Schweinfurt über Grimmenthal und Meiningen, die Werrabahn (Eisenach–Meiningen–Eisfeld) und die Bahnstrecke Wernshausen-Zella-Mehlis über Schmalkalden.
Der nächstgelegene internationale Flughafen befindet sich in der Landeshauptstadt Erfurt (80 Kilometer).
Wirtschaft
Wirtschaftlich ist der Landkreis vielfältig geprägt. Metallverarbeitendes Gewerbe, Werkzeug- und Kunststoffindustrie sind insbesondere in Schmalkalden, Steinbach-Hallenberg und Zella-Mehlis zu finden. Maschinenbau, Elektrotechnik und die Hightech-Branche haben sich vornehmlich in Meiningen angesiedelt. Lebensmittelbetriebe und die Landwirtschaft befinden sich im Werratal, Grabfeld und in Teilen der Rhön. Ein traditioneller Standort für Verwaltung und medizinische Einrichtungen ist die Kreisstadt. Eine Fachhochschule können Schmalkalden (Elektrotechnik, Informatik, Wirtschaft, Maschinenbau) und Meiningen (Verwaltungs-FHS Polizei) vorweisen. Mit 10.070 Stellen (2007) bietet Meiningen die meisten Arbeitsplätze im Landkreis, gefolgt von Schmalkalden (zirka 6.800) und Steinbach-Hallenberg (zirka 5.000). Größter Arbeitgeber im Landkreis ist das Klinikum Meiningen mit mehr als 900 Beschäftigten.
Städte und Gemeinden
Siehe auch: Liste der Orte im Landkreis Schmalkalden-Meiningen
(Einwohner am 31. Dezember 2024[5])
Städte
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Gemeinden
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Verwaltungsgemeinschaften
* Verwaltungssitz
1. Verwaltungsgemeinschaft Dolmar-Salzbrücke (8453)
2. Verwaltungsgemeinschaft Haselgrund (Ungültiger Metadaten−Schlüssel
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3. Verwaltungsgemeinschaft Hohe Rhön (7775)
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4. Verwaltungsgemeinschaft Wasungen-Amt Sand (8133)
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Zu den Begriffen „Verwaltungsgemeinschaft“ bzw. „erfüllende Gemeinde“ siehe Verwaltungsgemeinschaften in Thüringen.
Gebietsveränderungen
Gemeinden
- Auflösung der Gemeinde Struth-Helmershof – Eingliederung nach Floh-Seligenthal (1. Januar 1996)
- Auflösung der Gemeinden Bettenhausen, Gerthausen, Helmershausen, Hermannsfeld, Stedtlingen und Wohlmuthshausen – Bildung der Gemeinde Rhönblick auch aus dem OT Seeba der Gemeinde Herpf (1. August 1996)
- Auflösung des Kurortes Kleinschmalkalden – Eingliederung nach Floh-Seligenthal (1. Februar 2006)
- Auflösung der Gemeinden Behrungen, Berkach, Bibra, Exdorf, Jüchsen, Nordheim, Queienfeld, Rentwertshausen, Schwickershausen und Wolfmannshausen – Bildung der Gemeinde Grabfeld (1. Dezember 2007)
- Auflösung der Gemeinde Heßles – Eingliederung nach Fambach (1. Dezember 2008)
- Auflösung der Gemeinde Wernshausen – Eingliederung nach Schmalkalden (1. Dezember 2008)
- Auflösung der Gemeinde Herpf – Eingliederung nach Meiningen (1. Dezember 2010)
- Eingliederung der Stadt Brotterode in die Gemeinde Trusetal, Umbenennung der Gemeinde Trusetal in Stadt Brotterode-Trusetal (1. Dezember 2011)
- Auflösung der Gemeinde Bauerbach, Eingliederung in die Gemeinde Grabfeld (1. Januar 2012)
Verwaltungsgemeinschaften
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaften Amt Sand, Walldorf und Wasungen – Bildung der Verwaltungsgemeinschaft Wasungen-Amt Sand (30. Juni 1995)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaften Vorderrhön und Werratal – Breitungen/Werra wird erfüllende Gemeinde für die anderen vier Gemeinden (1. August 1996)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Rhönblick – Bildung der Gemeinde Rhönblick aus den Mitgliedsgemeinden (1. August 1996)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Grabfeld – Bildung der Gemeinde Grabfeld (1. Dezember 2007)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Rennsteig – Eingliederung der Kurortes Kleinschmalkalden in die Gemeinde Floh-Seligenthal (1. Februar 2006)
- Beitritt der Gemeinde Schwallungen zur Verwaltungsgemeinschaft Wasungen-Amt Sand (1. Januar 2012)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaften Dolmar und Salzbrücke, Neubildung der Verwaltungsgemeinschaft Dolmar-Salzbrücke mit Sitz in Schwarza (1. Januar 2012)
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.wahlen.thueringen.de/WahlSeite.asp
- ↑ CDU lässt bei Stichwahlen Federn, insuedthueringen.de vom 6. Mai 2012
- ↑ http://www.wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=KW&wJahr=2009&zeigeErg=WK&wknr=066
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).