Kaninchen gehören nicht zu einer systematischen zoologischen Gruppe (Taxon), denn es werden neben dem Wild- und Hauskaninchen noch einige andere nicht nahe verwandte Arten innerhalb der Familie der Hasen als Kaninchen bezeichnet. Ihre Felle werden als Kaninfelle im Rauchwarenhandel vertrieben und von Kürschnern zu Pelzen verarbeitet.

Der in der Pelzbranche noch gebräuchliche, mittelniederdeutsche Name Kanin ist die ursprüngliche Bezeichnung für das Kaninchen. Er stammt vom altfranzösischen conin aus dem lateinischen Wort cuniculus und ist letztlich vermutlich iberischen Ursprungs.[1]
Ursprünglich wurde Kaninhaar zur Herstellung von steifen oder weichen Filzhüten für Damen und Herren verwendet. Erst etwa nach 1900 begann die Verwertung der Felle auch zu Bekleidung.[2] Kanin gehört seitdem als preiswerter Pelz zusammen mit den Schaffellen zu den meist verarbeiteten Rohstoffen der Kürschnerei.
Kanin (Hauskaninchen, Wildkaninchen)
Als Phönizier 1100 v. Chr. auf der Pyrenäenhalbinsel landeten, trafen sie dort riesige Mengen Wildkaninchen an. Bis zur Eroberung Spaniens (133 v. Chr.) war das Tier den Römern noch unbekannt, bald aber galt das Fleisch der eingeführten, in Gehegen gehaltenen Tiere dort als Leckerbissen, vor allem das der Jungtiere. Wildkaninchen wurden ausgesetzt auf Mittelmeerinseln, in Italien, auf Madeira, den Azoren und den Kanarischen Inseln. Erst im 12. Jahrhundert kamen sie nach England und Irland und Anfang des 15. Jahrhunderts auch nach Deutschland. Heute reicht ihr Verbreitungsgebiet vom Atlantik bis zur Schwarzmeerküste. Ursprünglich nur zur Fleischgewinnung gezüchtet, erhielten sie seit dem 17. Jahrhundert auch als Pelztier Bedeutung.[3]
Auch auf anderen Kontinenten wurden sie eingeführt. 1790 kamen die ersten Tiere nach Australien. Der Engländer Autin sorgte später für die endgültige Verbreitung, indem er 24 Tiere im Staat Victoria aussetzte, deren Nachkommen sich mangels natürlicher Feinde so schnell vermehrten, dass sie sehr rasch als zu bekämpfende Landplage empfunden wurden. 1864, noch ehe die Gefahr erkannt worden war, wurden die Kaninchen auch auf Neuseeland eingeführt.[4]
Das Fell eignet sich gut, um Imitationen wertvollerer Pelzarten herzustellen. Es nimmt die Farbe leicht an, lässt sich auch ansonsten gut im Haar behandeln, es sieht gut aus und es ist billig. Insbesondere in Kriegszeiten und während der Inflation nahm die Verwendung und gleichzeitig auch der Fortschritt der deutschen Kaninveredlung ganz erheblich zu.[5] 1928 betrug der Anteil des Kaninfells an der Weltfellproduktion 57 Prozent, von den etwa 350 Millionen Fellen die in den Handel kamen waren 200 Millionen Kanin.[6]
Bereits im 16. Jahrhundert existierten verschiedene Rassen der Hauskaninchen, die unter anderem in französischen Klostern gezüchtet wurden.
Während in der Zeit der deutschen Teilung in der westlichen Bundesrepublik der Pelzumsatz einen bisher nicht dagewesenen Höhepunkt erreichte, herrschte in der DDR auch bei diesem Handelsartikel Mangelwirtschaft. Ein großer Teil der von den dortigen Kürschnern verarbeiten Pelze stammte von abgelegten Jacken und Mänteln der Verwandten im Westen. Eines der wenigen in der DDR ohne Devisen verfügbaren Pelzmaterialien war das Fell der vor allem von Privatleuten zur Fleischselbstversorgung gehaltenen Kaninchen. Allerdings wurde auch diese trotzdem noch knappe Ressource durch Zuteilungen an die Kürschner bewirtschaftet.
Der Haltbarkeitskoeffizient für Wildkaninfelle und für Hauskaninfelle wurde auf 20 bis 30 Prozent geschätzt.[7][Anmerkung 1] Tatsächlich dürfte die Strapazierfähigkeit der Hauskaninchen, insbesondere der so genannten Kürschnerqualitäten, und hier vor allem der Sorte Rex und für gute, geschorene Felle, jedoch deutlich besser sein. Dagegen schreibt ein renommiertes Fachbuch im Jahr 1986, lange vor Beginn der Importwelle geflochtener Kanin-Kleinteile aus China: „Durch Kreuzung mit anderen Rassen hat man Rexkaninchen unterschiedlicher Färbung züchten können. Die Felle sind aber wenig haltbar.“[3]
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Kaninjacke, geflochten (chinesische Arbeit, 2008)
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Kaninmantel mit Phantasiemuster-Druck (Düsseldorf 2012)
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Melissa Joan Hart mit lederseitig bedruckter Kaninjacke (New York, 2010)
Wildkanin(chen)
Das Europäische Wildkaninchen unterscheidet sich vom Europäischen Feldhasen durch seine geringere Größe, 35 bis 45 cm, Schwanzlänge 6 cm und die kürzeren Gliedmaßen. Das Fell wird im Rauchwarenhandel als Wildkanin bezeichnet.
Die Fellfarbe, zusammenfassend als erdgrau bezeichnet, ist oberseits mehr oder weniger grau; die Unterseite einschließlich der Kehle und der Innenseite der Läufe sind weiß. An den Kopfseiten, am Hals und am Nacken mischen mischen sich gelbliche bis rostrote Tönungen bei. Die Ohrspitzen haben einen schwarzen Rand. Der Schwanz ist auf der Oberseite schwarz, unten weiß. Die Augen sind weiß umrandet. In manchen Gegenden tritt die gelblichrote Tönung verstärkt hervor. Vereinzelt kommen stärkere Farbabweichungen vor (blaugrau, fuchsrot, schwarz, weiß, gescheckt). Es ist sicher, dass es solche Mutationen gibt, es kann sich jedoch jeweils auch um entkommene Hauskaninchen handeln.[3]
Die steifen Grannenhaare sind 2 bis 3 cm lang. Sie weisen im oberen Drittel eine Verdickung auf. Die dicht stehenden Wollhaare sind kurz, sehr dünn, wellenförmig gebogen, jedoch nicht gekräuselt. Die Leithaare sind sehr lang und borstig, zum Teil leicht gebogen. Auf einen Quadratmillimeter kommen etwa 136 Haare.[3]
Der Fellwechsel findet hauptsächlich im Frühjahr und im Herbst statt und dauert etwa sechs bis acht Wochen. Kleinere Anteile können aber auch im Jahresverlauf gewechselt werden. Der Frühjahrshaarwechsel beginnt im Bauch, zum Rücken fortschreitend, der Herbsthaarwechsel verläuft in entgegengesetzter Richtung. Das Winterfell ist dichter, die Anzahl der Wollhaare ist in dieser Zeit vermehrt.[3]
Von den in Australien massenhaft vorkommenden Kaninchen wurden jährlich gewaltige Mengen Rohfelle exportiert, zuerst nur wegen des Haars, als „Schneidekanin“ für die Hutindustrie, später auch für Pelzzwecke.[8] Da die Haltbarkeit des „Wildkanin“ recht gering ist, haben die zwar preiswerten, aber meist heftig haarenden Kaninjacken der 1960er und 1970er Jahre die gesamte Fellart mitsamt der Hauskaninchen zu Unrecht etwas in Misskredit gebracht. Während einige Jahrzehnte lang die stets hasengrauen Wildkaninfelle kaum mehr für Pelzzwecke angeboten wurden, werden sie seit etwa vor 2010 wieder vermehrt für Besatzzwecke und Kleinteile verwendet.
Der Versand der australischen Kaninfelle erfolgte nach Gewicht, in gepressten Ballen von je 400 bis 600 englischen Pfund.
Die besten Sorten kamen aus Neuseeland, Neu-Süd-Wales und Tasmanien, gefolgt von Victoria und Melbourne, die qualitativ gleichwertig aber kleiner sind. Die Felle aus Süd- und Westaustralien gingen meist in die Schneideindustrie. Gefangen wird hauptsächlich im Winter, weil das Fell dann am besten ist.
Die Sortimente waren sehr genau und in viele Grade unterteilt. Versteigert wurde meist in größeren australischen Städten, die Hauptauktionen fanden in Sydney für New South Wales-Ware und in Melbourne für Victoria-Ware statt. Die eigentlichen Hauptauktionen waren jedoch sechs mal jährlich in London. Der Verkauf der neuseeländischen und tasmanischen Ware geschah nicht im Land selbst, sondern sie ging in Kühlschiffen ebenfalls direkt nach London sowie nach Amerika.[4][9]
Für die Kürschnerware waren die Handelsplätze Leipzig, London und New York maßgebend. New York bevorzugte die hartledrigen Felle, die so genannten Böcke, wohingegen Frankreich, Belgien und Deutschland eher die mittel- bis dünnledrige Ware kaufte.[9] Böcke, englisch „bucks“, meint im Fellhandel nicht die die männlichen Tiere, sondern die großen, dickledrigen, auch als „bockig“ bezeichneten Felle. Entsprechend bedeutet das englische „doe“ auch nicht das Weibchen, sondern ein dünnledriges, weiches Fell.[10]
Die Versteigerungen der einzelnen Herkommen wiesen folgende Begriffe auf:[9][11]
- New Zealands: Prime Winter Does (Weibchen), First Winter Does, Prime and First Winter Bucks (Männchen), Second Winter Does, Second Winter Bucks, Late Winter and Outgoing Does, Late Winter and Outgoing Bucks, First Incoming and Early Winter Does, First Incoming and Early Winter Bucks, Late Autumn (Mixed Pelts), Early and Dawning Autumn, Incoming an Early Winter (Spotty), Springs, Autumn Rocks, Light, Spring and Summer Rocks, First Broken (Winter), Second Broken, Summer Broken, Milky (fair to good), Milky (medium to poor), Half to three-quarter grown, Kittens and Smalls, Black and Silver Grey (1st Winter), Black and Silver Grey (2nd Winter), Fawns
- Sydneys: Prime Winter (Prime Pelts), First Winter, First Winter (Bucks), Second Winter, Second Winter (Bucks), Late Winter and First Outgoing, Late Winter (Bucks), First Incoming, First Incoming (Bucks), Second Incoming, Autumn, Early Autumn and Autumn Racks, Light Rocks (Summers), Greasy and Pelty Racks, Glovers (clear pelted to slightly spotty), Milky (Winters), Milky (Incomings and Outgoing), Milky (Spring, Summer and Autumn), Inferior and damaged (Spring and Summer), Half to three-quarter grown, Kittens and Suckers, Buck, Fawn
- Melbournes and Tasmanians: Prime Winter, First Winter, First Winter (Bucks), First Winter (Butchers), Second Winter, Second Winter (Bucks), Late Winter and First Outgoing, Late Winter and First Outgoing (Bucks), First Incoming, Second Incoming, Autumn, Light Rocks, Greasy Racks, Milky (fair to good), Milky (medium to poor), Inferior and damaged, Half to three-quarter grown, Kittens and Suckers, Fawn
Butchers waren Schlachthausfelle, sie wurden ohne die Seiten gehandelt. Nachwuchsstellen, auch Zwiewuchs oder unterwachsene Stellen, sind mehr oder weniger große Flächen kürzerer Haare im Fell, ein Überbleibsel des jahreszeitlichen Haarwechsels. Sie sind beim Rohfell, das mit der Haarseite nach innen angeliefert wird, auch von der Lederseite aus an den dunklen, gräulichen oder bläulichen Stellen zu erkennen. Die Sortierung der australischen Wildkanin erfolgte in besonderem Maß nach der Anzahl und Größe der Nachwuchsflecken.[11][12]
Auf den Londoner Auktionen wurden die Felle unterteilt in:[4]
- Fully seasoned = Winterware, Gewicht für 100 Stück 4 kg
- Incoming = Spätherbst
- Outgoing = Vorfrühling
und weiter differenziert in Bucks (Männchen), Does (Weibchen), Suckers (Milchkanin), Kittens (Mäuschen = besonders klein), Racks (kurzhaarige, gedrungene Sorten).
In den vergangenen Jahrzehnten wurden kaum noch australische Kaninfelle angeboten. Sie werden fast ausschließlich zur Haarverwertung geschoren. In früheren Jahren wurden dagegen jährlich bis zu 100 Millionen Felle exportiert. Franke/Kroll meinten 1988 dazu: „Es ist nicht ausgeschlossen, dass in Zukunft wieder erhebliche Mengen an Kaninfellen auch für die Pelzwirtschaft angeliefert werden. Pelztierfelle unterliegen stark den Schwankungen der Mode. Wenn eine Fellart, wie zum Beispiel Langhaarfelle, u. a. Füchse, jahrelang vernachlässigt waren, so zeigt die Gegenwart, dass kaum genügend Langhaarfelle beschafft werden können, um die Nachfrage zu decken“.[4]
Große, dichte Winterfelle der Europäischen Wildkaninchen wurden zeitweilig in geringem Umfang pelzwirtschaftlich genutzt. Nach Larisch wurden um 1900 nur etwa 3 Prozent der Felle dem Rauchwarenhandel zugeführt, 97 Prozent gingen in die Haar- und Filzhutindustrie.[4]
Die Felle werden in Beutelform angeliefert, mit dem Haar nach innen.
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Amerikanische Washoe Indianerinnen arbeiten eine Kanindecke (1935?)
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Mary Lowe, 70 Jahre alt, mit einer Decke aus 100 Kaninfellen (laut Bildunterschrift) (1937)
- Baumwollschwanz-Kaninchen
- Die Felle des amerikanischen Baumwollschwanz-Kaninchens (Cottontail Rabbit) werden nur wenig gehandelt. Es hat seinen Namen von der weißen Schwanzunterseite, die einer geplatzten Baumwollkapsel ähnelt. Die Kopfrumpflänge beträgt 45 cm. Das Fell ist graubraun bis rötlichbraun gesprenkelt, der Nacken fuchsrot oder dunkelbraun. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Südkanada bis zum 25. Grad südlicher Breite. Vier Arten werden von der IUCN als gefährdet oder bedroht gelistet.
- Whitetailed jack rabbit
- Das ebenfalls in Nordamerika lebende White-tailed jackrabbit (zoologisch Präriehase) gehört trotz des Namens, übersetzt Weißschwänziges Jack-Kaninchen, zu den Echten Hasen. Ob das Fell noch dem Handel zugeführt wird ist unbekannt.[4] Die Felle sollen jedoch einmal ein bedeutender Handelsartikel gewesen sein.[13]
Hauskanin(chen)
Eine ausführliche Beschreibung der verschiedenen Rassen siehe → Hauskaninchen, über Kaninfarben außerdem → Genetik des Hauskaninchens.
Abbildungen verschiedener Sorten und Veredlungen siehe → am Ende dieses Artikels.
Aus dem Hauskaninchen haben sich durch jahrhundertelange Zucht sehr viele Rassen gebildet, die als Fleisch-, Wollhaar- und als Felllieferant dienen. Eine entsprechende Zuchtauslese kann den Wert der Felle erheblich beeinflussen. Die wichtigste Forderung des Pelzhandels an ein gutes Kaninfell ist die der Dichte und Gleichmäßigkeit der Haare an den verschiedenen Körperteilen, auch zu den oft qualitativ schwächeren Seiten, der Wamme, hin. Die geringer wertigen Sommerfelle werden im Handel als „hohl“ bezeichnet.
In Deutschland bürgerte sich die Kaninchenzucht nach dem Deutsch Französischen Krieg von 1870 und 1871 ein. Die aus Frankreich zurückkehrenden Soldaten hatten dort das Kaninchenfleisch kennengelernt und sich von einer Zucht der anspruchslosen Tiere zurecht Vorteile erhofft.[6]
Kanin hat seit langem eine wichtige Stellung in der Pelzwirtschaft, es gehört mit zu den beliebtesten und preisgünstigsten Fellsorten, ist weich im Haar und besonders gut zur Veredlung und Färbung geeignet.
Fellstruktur
Normalerweise lassen sich drei Haartypen unterscheiden:
- Deckhaare (Stichelhaare) von 3-5 cm Länge und 12 bis 45 µm ⌀. Sie sind relativ hart und von einem luftgefüllten Kanal durchzogen.
- Grannenhaare von etwa 3 cm Länge und 25-30 µm ⌀. Sie sind weich und im unteren Teil gekräuselt. Im Innern ist kein durchgehender Kanal, sondern ein Strang von durch Markzellen verbundener Luftblasen.
- Wollhaare von 1,5-3 cm Länge und 12-13 µm ⌀, gekräuselt und sehr elastisch. Je dichter die Wollhaare und je stärker die Kräuselung ist, umso wertvoller ist das Fell.
Langhaarkaninchen, wie das Angorakaninchen, haben bis zu 25 cm langes Haar, davon sind 92 Prozent Wollhaare.
Ausgesprochene Kurzhaarrassen sind die Rexkaninchen. Rexfelle haben 10-20 mm langes, nicht welliges und sehr dichtes Wollhaar und nur sehr wenig feine Grannenhaare, die kaum über die Unterwolle hinausragen.[3]
Haarwechsel
Der Haarwechsel erfolgt im Wesentlichen wie bei den Wildkaninchen zweimal jährlich. Im Frühjahr und im Herbst dauert er jeweils 1-1½ Monate. An einigen Körperstellen findet auch zu anderen Zeiten ein Haarwechsel statt. Im ersten Lebensjahr erfolgt ein dreimaliger Haarwechsel. Während der Trächtigkeit wachsen die Haare langsamer und lockern sich teilweise.[3]
Rassen und Züchtungen
Im Allgemeinen wird zwischen Riesen- und Mittelrassen unterschieden. Hierzu gehören unter anderem Englische Widder, mit 20 cm langen Hängeohren, Belgische (mit einer Körperlänge bis 75 cm), Weiße Riesen (Körperlänge 70 cm), Deutsche Widder, Deutsche Riesenschecken, Blaue (Graue, Weiße, Schwarze) Wiener, Wiener Schecken, Belgische Hauskaninchen.
Kleine Rassen sind Chinchilla-Kaninchen, Feh-Kaninchen und Englische Scheckenkaninchen;
sowie Zwergkaninchen, die Hermelin-Kaninchen, Chinesische Kaninchen, Japanische Kaninchen usw.
Eine weitere Gruppe sind die Langhaarkaninchen, hier ist das Angorakaninchen am bekanntesten. Die sehr seidigen Haare werden zu feiner Angorawolle versponnen, das Fell wird ansonsten nicht genutzt. Vor 1940 wurde auch versucht, in Deutschland langhaarige Kaninchen für die Pelzbranche zu züchten. Es entstanden Blaufuchs-, Silberfuchs-, Gelbfuchs-, Rotfuchs- und Opossumkaninchen. Die großen Erwartungen, die in diese Entwicklungen gesetzt wurden, haben sich nicht erfüllt. Das Haar dieser Langhaarkaninchenrassen erwies sich wegen seiner übergroßen Weichheit und damit einhergehenden Neigung zum Verfilzen und Haaren letztlich als ungeeignet.[14]
Der Schwerpunkt der Kaninchenzucht liegt auch heute noch in Europa, inwieweit es neuere Zahlen über ein vermutlich seit Jahren steigendes Aufkommen in China gibt ist unklar. Ständig entstehen durch die Sportzucht neue Rassen. In besonders großer Zahl werden Kaninchen vor allem in Südeuropa gehalten, wo das Fleisch gern gegessen wird. Als Nebenprodukt fallen in diesen Ländern deshalb die meisten europäischen Felle an. Bedeutend ist die Haltung besonders in Frankreich, des Weiteren in Spanien (meist weißes Fell guter Qualität), Italien, Belgien, Großbritannien, Niederlande, Deutschland, der Schweiz und in Osteuropa. In spanischen Veredlungsbetrieben entstehen auch besonders innovative Farben, Schermuster und Veredlungen der Lederseite. Die überwiegende Menge an Halbfertigware und Konfektion kommt jedoch über China nach Europa, die europäischen Felle werden tiefgefroren von chinesischen Firmen importiert, weiterverarbeitet und wieder ausgeführt.
Für die Pelzverarbeitung haben sich die Anforderungen gewandelt. Wurden früher Felle gewünscht, die ungefärbt und ungeschoren verarbeitet wurden, wie weiße einfarbige, blaue (Wiener), schwarze oder braune Rassen (Alaska, Havanna, Schwarzloh und Silberkaninchen), werden heute vor allem Felle mit dichter Unterwolle und kurzem Grannenhaar bevorzugt. Rexkaninchen, die diese Anforderungen in besonderer Weise erfüllen, wurden von Beginn an darauf hin gezüchtet, dass sie möglichst keiner maschinellen Weiterbearbeitung bedürfen.[6] Sie werden in vielfältigen Naturfarben und Einfärbungen zu allen nur denkbaren Kleinpelzen konfektioniert. Die Züchtung stammt aus Frankreich, wo sie im Jahr 1919 von dem Abbé Gillet bei einem Bauern entdeckt wurde. 1924 kam diese Rasse erstmalig nach Deutschland, wo sie gleich erhebliches Aufsehen erregte. Zuchttiere erreichten bald Preise von 500 bis 1000 Reichsmark. Nicht nur die sprichwörtlich große Vermehrungsrate der Tiere ließ den Preis bald zusammenbrechen, auch die Mode wandte sich nach einiger Zeit von dem Material ab. Um 1940 war das Rexkaninchen nur noch eine Liebhaberzucht wie andere Rassen.[15] Noch 1988 war es unklar, ob sich die Mutation Rex mit Ihren neu gezüchteten Farbschlägen auf dem Pelzmarkt durchsetzen würde.[4]
Eine Zuchtform des Rexkanin ist das Orylag-Kanin, das seit seinem Erscheinen auf dem Markt einen besonders hohen Preis erzielt und oft ohne den Zusatz Kanin gehandelt wird. Der Name wurde 1989 geschützt und darf nur mit der Genehmigung der landwirtschaftlichen Genossenschaft der Züchter d’Orylag für Fleisch und Felle aus deren Tieren benutzt werden. Die französische Genossenschaft stellt an ihre Mitglieder auch unter Aspekten des Tierschutzes besonders hohe Ansprüche an die Haltungsbedingungen, beispielsweise besonders große Gehege. Ohnehin ist die Zucht des Rexkaninchens schwieriger und erfordert mehr Aufwand als die der herkömmlichen Arten. Orylag gibt es derzeit in drei Farbvarianten, braun, „biber“ und „chinchilla“. Die produzierte Fellanzahl hat sich von 2000 Stück im Jahr 1992 auf 100.000 im Jahr 2006 erhöht.[16]
Der Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e. V. hat für Deutschland 88 Rassen in 370 Farbschlägen anerkannt, deren Felle unterschiedlich für die Nutzung geeignet sind (Stand ca. 2012):
- Abteilung I
- Große Normalhaar-Rassen: Deutsche Riesen, grau bzw. andersfarbig – Deutsche Riesen, weiß – Deutsche Riesenschecken – Deutsche Widder (Widder = Kaninchen mit Hängeohren)
- Abteilung II
- Mittelgroße Normalhaar-Rassen: Meißner Widder – Helle Großsilber – Großchinchilla – Mecklenburger Schecken – Englische Widder – Deutsche Großsilber – Burgunder – Blaue Wiener – Blaugraue Wiener – Schwarze Wiener – Weiße Wiener – Graue Wiener – Weiße Hotot – Rote Neuseeländer – Weiße Neuseeländer – Große Marderkaninchen – Kalifornier – Japaner – Rheinische Schecke – Thüringer – Weißgrannen – Hasenkaninchen (Körperbau ähnelt dem Hasen) – Alaska – Havanna
- Abteilung III
- Kleine Normalhaar-Rassen: Kleinschecken – Separator – Deutsche Kleinwidder – Kleinchinchilla – Deilenaar – Marburger Feh – Sachsengold – Rhönkaninchen – Luxkaninchen – Perlfeh – Kleinsilber – Englische Schecken – Holländer – Lohkaninchen – Marderkaninchen – Siamesen – Schwarzgrannen – Russen – Kastanienbraune Lothringer (Brun marron de Lorrain)
- Abteilung IV
- Normalhaar-Zwergrassen: (Widderzwerge) – Zwergschecken – Hermelin – Farbenzwerge
- Abteilung V
- Haarstruktur-Rassen: Satin-Elfenbein – Satin-Schwarz – Satin-Blau – Satin-Havanna – Satin-Rot – Satin-Feh – Satin-Kalifornier – Satin-Hasenfarbig – Satin-Thüringer – Satin-Chinchilla – Satin-Siamesen – Satin-Castor – Satin-Lux
- Abteilung VI
- Kurzhaarrassen (Rex-Kaninchen) (Haarlänge weniger als 20 mm): Chin-Rexe – Blau-Rexe – Weiß-Rexe – Dreifarben-Schecken-Rexe – Dalmatiner-Rexe – Gelb-Rexe – Castor-Rexe – Schwarz-Rexe – Havanna-Rexe – Blaugraue Rexe – Rhön-Rexe – Japaner-Rexe – Feh-Rexe – Lux-Rexe – Loh-Rexe – Marder-Rexe – Russen-Rexe – Zwerg-Rexe (Rexzwerge)
- Abteilung VII
- Langhaarrassen (Haarlänge mehr als 40 mm): Angora, weiß (werden regelmäßig geschoren) – Angora, farbig (werden regelmäßig geschoren) – Fuchskaninchen, farbig – Fuchskaninchen, weiß – Jamora – Zwergfuchskaninchen, farbig (Fuchszwerge, farbig) – Zwergfuchskaninchen, weiß (Fuchszwerge, weiß)
Veredlung und Handel
Die Ähnlichkeit des Kaninfells mit teureren weil selteneren Fellarten ist nach der Zurichtung und Färbung oft außerordentlich groß. Solange in Europa das Kaninfell noch ein Massenartikel war, beschäftigten sich auch Spezialfirmen nicht nur mit dem Handel sondern auch mit dem Zurichten (Gerben) und Veredeln vor allem dieser Pelzart, meist hin zur Nachahmung wertvollerer Felle. Insbesondere um Leipzig herum, dem europäischen Pelzzentrum des Brühl befanden sich Rauchwarenveredler, die für die einzigartige Qualität ihrer Kaninveredlung seit den 1920er Jahren in der Branche weltbekannt waren. Bis dahin lieferte Frankreich die bestveredelte Ware, die zweitbeste kam aus Belgien; beide Länder waren bis zum Ersten Weltkrieg auch die einzigen Produzenten des Sealkanins.[17][18] Die französischen Felle wurden dort bis auf den Grund gefärbt. 1956 heißt es für Sealkanin: Die Farbe ist matt mit einem Stich ins grün-graue, und färbt leicht ab; das Leder ist meist brüchig, doch gibt es auch unter den französischen gute Qualitäten. Bei den deutschen Seal-Kanin ist das Leder weicher und dehnbarer, der Haargrund ist goldbraun, die Deckfarbe glänzend schwarz, die Felle färben nicht ab.[5][19] Erst die hochwertige Veredlung, nicht zuletzt durch die Firmen in und um Leipzig, machten das Kanin zu einem der bedeutendsten Artikel der Pelzindustrie. Wahrhaft revolutionierend wirkten die Ergebnisse des Chromstriches im Leder durch die Leipziger Veredler nach dem ersten Weltkrieg, denen wir die Marken Petzold, D.K.V., Arnold und andere verdankten, nachdem Marktranstädt eine Zeit noch in der französisch-belgischen Art mitgeschwommen war. Dann kamen die Amerikaner und Italiener mit ihrer Kaninveredlung.[8] Für 1934 schreibt der im KZ ermordete jüdische Branchenreporter Philipp Manes in seiner Geschichte der deutschen Pelzindustrie: „Es kamen viele neue Farben heraus, die Leopard- und Ocelot-Imitation auf Kanin und Katzen eroberte sich den Markt und wurde ein bedeutender Exportartikel“. Er berichtet, wie nach dem Ersten Weltkrieg, als der Leipziger Farbindustrie wieder der Weltmarkt offen stand, das deutsche Kanin sich mit seinen Fabrikmarken (die Veredlerstempel auf den Fellen) sich die fernsten Länder eroberte. Als Louis Friedländer, Entdecker des australischen Kanin, seine Biberette-Schöpfung herausbrachte, konnte Leipzig nicht genug schaffen, so begehrt wurde dieser Artikel.[20] Ursprünglich als biberähnliche Veredlung gedacht, entwickelte sich Biberette zu einer eigenständigen Bezeichnung für alle geschorenen braunen Kanin in verschiedenen Tönungen.[21] - Derzeit wird vom Fachhandel vor allem Tschechien als Produzent gut zugerichteter Fertigkanin genannt (2012).
Der öffentliche Rundfunkbetrieb begann im Deutschen Reich 1923 mit der Funk-Stunde Berlin. „Radiokanin“, „Wellenkanin“ oder „Wellin“ war in den 1920er Jahren ein wellig geschorenes Kanin, das neben den gerade aufgekommenen Radiowellen zu der Zeit sehr beachtet wurde und später kaum mehr auftauchte. Meist in helleren Pastellfarben gehalten ergab es ein gesuchtes Besatzfell, doch wurden auch Jacken und Mäntel daraus gefertigt.[22] 1943 wird erneut von einem moirierten Kanin berichtet, dass der Leipziger Rauchwarenchemiker A. Ginzel entwickelt hat. In diesem Zusammenhang wird erwähnt, dass die Wasserbeständigkeit der bisherigen Methoden meist sehr beschränkt war und die Musterung recht schablonenhaft wirkte.[23] Künstlich gelocktes oder moiriertes Kaninfell ist seitdem in geringem Umfang ein Artikel der Pelzbranche.
Das auch beim Verbraucher bekannteste Produkt war bis nach dem Zweiten Weltkrieg das Sealkanin. Mit dem Beginn des Wirtschaftswunders in der Bundesrepublik Deutschland und der Hinwendung auch geringerer Einkommen zu höher wertigen Pelzen ließ das Interesse an Kanin sehr schnell nach. Auch war Sealfell aus der Mode gekommen, somit bestand hier ebenfalls kein Bedarf mehr für das preiswerte Ersatzmaterial Sealkanin.
Noch nach dem Zweiten Weltkrieg war in der Rauchwarenbranche für schwarze, geschorene Kaninfelle auch noch der Name „Seal electric“ geläufig. Die erste Maschiniermaschine zum Entfernen des Oberhaars war in Amerika von der Firma Hadbavny gebaut worden. Sie hatte statt der heutigen Schermesser einen elektrisch aufgeheizten Platindraht, der die Haare absengte. Das Verfahren hatte sich nicht bewährt, der Name Seal electric aber blieb noch lange Zeit.[24] Mit der früher entstandenen Bezeichnung Sealkanin bezeichnet der Handel auch heute noch gelegentlich geschorene, schwarz gefärbte Kanin. Hierfür eignen sich unter anderem am besten Französische Widder und Belgische Riesen. Da Sealkanin anfangs als Ersatz für das echte Sealfell angesehen wurde, färbte man die Felle auch nach dem Krieg noch eine Zeit lang nicht einfach schwarz. Das Leder des echten Sealfells verträgt das Färben nur schlecht, deshalb trug man dort die schwarze Farbe von der Haarseite mit der Bürste auf, das Unterhaar blieb dabei rötlich (siehe dazu → Pelzrobbe unter Robbenfell). Das wurde beim Kanin nachgeahmt, indem die Felle erst rötlich eingefärbt wurden um dann, ebenfalls mit der Bürste, im Oberhaar schwarz eingefärbt zu werden. Nach und nach ging beim Verbraucher das Wissen, wie ein echtes Sealfell aussieht, verloren und man färbte die Felle im Farbbad durchgehend schwarz. Was nicht nur billiger sondern auch kundenfreundlich war; die damals rötliche Unterwolle erhöhte die Sichtbarkeit von Abriebschäden insbesondere in den Pelzkanten ganz erheblich.
Für braungefärbte Biberette-Kanin sind alle Felle mit blauem Grund am besten geeignet. Die Bezeichnung für schwarz gefärbte, ungeschorene Kanin war Skunkskanin. Das Färben auf hellere Farbtöne geht am besten mit weißen Fellen, wie Weiße Widder, Weiße Riesen oder Weiße Wiener.
Ein besonderer Veredlungseffekt entsteht mit den heutigen technischen Möglichkeiten, indem die Unterwolle andersfarbig eingefärbt wird als das Oberhaar; sind die Haarspitzen fast weiß, werden die entstandenen Farben mit dem Zusatz „snowtop“ bezeichnet. Werden die andersfarbigen Haarspitzen in Mustern teilweise abgeschoren oder mit Lasern bearbeitet, so ergeben sich bei entsprechenden Farben beeindruckende plastische Strukturen.
Nur sehr dicht stehende Haare können sich bei der Feinheit der Behaarung gegenseitig aufrechtstehend erhalten. Als die besten Qualitäten gelten das Fell des Französischen und Deutschen Widders, danach die Wiener, Französische Silber, Rheinische Schecke, Japaner, Thüringer, Chinchilla, Havanna, Alaska.
Folgende Forderungen werden an gute Kaninfelle gestellt:
- Möglichst groß bei trotzdem guter Qualität
- Das Tier muss genügend alt gewesen sein, Felle junger Tiere nutzen sich schneller ab
- Gleichmäßige Farbe des Naturfells
- Möglichst viele gleiche Felle einer Sorte
Die Grundformen der Kaninveredlung sind:[25]
- Oberhaar (Langhaar) -Kanin
- geschorene oder maschinierte Kanin
- gerupfte Kanin, früher auch Ejarée-Kanin genannt
Eignung für Scherware[4] | |
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Veredlungsart: | |
Seal | Beste Qualitäten aller Farben ohne Sattel und abfällige Wammen, mit kräftiger Unterwolle; im Haar voll ausgereift (schwarzgefärbt). |
Nutria (Nutriette) | Weiße, chinchilla und hasengraue Felle bester Qualität, die nach der Schur rein unifarbig sind und keine Nachwuchsstellen aufweisen (braungefärbt). |
Biber (Biberette) | Beste chinchillafarbene und hasengraue, ohne Nachwuchsstellen und nach der Vorschur rein unifarbig (braungefärbt mit Grotzen). |
Ozelot- und Leopard | Sattlige Felle bzw. mit grannigem Nachwuchs mit leichter Unterwolle. Unter anderem auch Schecken (bedruckt). |
Die Schurhöhe hängt von der Qualität der Ware und ihrer Verwendungsart ab. Seal- und Biberettekanin wurden in der Regel 10 bis 12 mm hoch geschoren, weiße Kanin insbesondere in Frankreich nur 8 mm, damit sie sich besser als Hermelinersatz eigneten.[25]
Eignung als Oberhaarware (= ungeschoren)[4] | |
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Veredlungsart: | |
Feh (nicht mehr gebräuchlich: Squirrelette) | Reinweiße Felle mit glatter Decke, ohne Sattel (fehgrau gefärbt). |
Zobel | Naturelle, weiße, gelblich-weiße, gelbbraune Felle und Chinchillakanin, jedoch nur glatte Felle ohne Sattel (braungefärbt). |
Blaunerz, Nerzilla (nicht mehr gebräuchlich) | Chinchillakanin, hasengraue und weiße Felle ohne Sattel. Blaunerz hat gegenüber Nerzilla eine blauere Tönung (nerzgefärbt). |
Müllerkatze, Wildkatze | Chinchillakaninfelle, die für die Farben Zobel und Blaunerz nicht zu verwenden sind, wenn sie leicht sattlig oder mit Nachwuchsstellen behaftet sind (bedruckt). |
Räderkatze | Hasengraue Felle, die nicht für Blaunerz geeignet sind, wenn sie leicht sattlig sind (bedruckt). |
Skunks | Oberhaarkanin, die nicht für andere Farben geeignet sind, werden schwarzgefärbt. |
Qualitativ gute Kaninfelle in reiner Farbe oder gescheckt werden bei Bedarf naturell verwendet.
Stark beschädigte, flattrige Felle werden zu Futtern verarbeitet.
Lederverbrannte (Fachbegriff „rohverbrannt“, durch Fäulnis des Rohfells hart im Leder), stark verfilzte und kahle, für Pelzzwecke ungeeignete Felle gehen als „Schuss“ in die Leimfabrikation. Ebenso die als Waschkanin bezeichneten Felle, das sind Felle, bei denen die Zurichtung abgebrochen wurde, weil sie infolge ihrer geringen Qualität die weiteren Arbeitsgänge der Zurichtung nicht überstehen würden.[4]
Sattlige Felle sind Übergangsfelle („übergängige“ Felle, im Haarwechsel), bei denen die Seiten flattriger sind als die Fellmitte (der Grotzen) und eventuell Nachwuchsstellen (Zwiewuchs) aufweisen. Die Seiten heben sich markant, meist in einer Zacken- oder Wellenlinie, von der Fellmitte ab.
Leder-Kanin sind Felle, die für Feinleder Verwendung finden.[5]
Sortimente
Die nachgenannten Aufgliederungen in verschiedene Qualitäten haben heute weitgehend nur noch historische Relevanz. Die Sportzucht, die besonders in Europa, Asien und Amerika betrieben wird, züchtet nur selten noch nach den Gesichtspunkten des Fellhandels. Die Tiere dienen, soweit sie nicht als Heimtiere gehalten werden, vor allem der Fleischgewinnung und werden im Alter von etwa drei Monaten geschlachtet. Die dabei anfallenden Felle sind deshalb alle leichtledrig und nahezu gleich groß, die frühere Unterscheidung in Gewichtsklassen und in die vielen verschiedenen Größen wurde damit weitgehend überflüssig.
Lediglich die Felle der Rexkaninchen erzielen derzeit Preise, die für den Züchter einen wirtschaftlichen Anreiz bilden, auf die Fellqualität zu achten. Die der Nutzung zugeführten Kaninfelle werden fast ausschließlich nach China exportiert, wo inzwischen ebenfalls Rexkaninchenzuchten entstanden sind. Chinesische Importeure besuchten Ende der 1990er Jahre die Rauchwarenhandlungen in der Frankfurter Niddastraße nicht nur zum Felleinkauf, sondern auch in der Absicht, Rexkaninchen-Zuchttiere zu erwerben, um sie nach China zu importieren.[26]
Ohne Wildkanin betrug die Anlieferung vor dem 2. Weltkrieg jährlich einige hundert Millionen Felle. Entsprechend differenziert und unterschiedlich waren die Sortimente der einzelnen Länder. In Deutschland ist der Anfall mittlerweile sehr gering. Kleingärtner, die einmal die Hauptanlieferer waren, halten nur noch selten Kaninchen. Wahrscheinlich für ganz Europa gilt außerdem, dass alle in wesentlicher Menge anfallende Kaninfell-Rohware inzwischen weitgehend unsortiert vom chinesischen Rauchwarenhandel aufgekauft wird.
Die Hauptarten des Kaninsortiments sind die Kürschnerkanin für die Pelzverarbeitung und die Schneidekanin für die Haarindustrie.[27]
Der Anteil der für Pelzzwecke verwendeten Felle ist abhängig
- vom Grad der Pelzreife beim Schlachttermin. Die meisten Kaninchen werden in der für die Reife günstigen kalten Jahreszeit geschlachtet. In der DDR fielen vor 1967 auf das I. Quartal 35 %, auf das II. Quartal 25 %, auf das III. Quartal 15 % und auf das IV. Quartal 25 %.
- vom Bedarf der Pelzbranche, die von den modischen Tendenzen abhängig ist.[28]
- Ehemaliges deutsches Rohfellsortiment[4]
Die Felle wurden beim Rohfellhandel angeliefert. Hier wurde unterschieden in
- I = GI: Größte, beste Winterfelle, weißledrig, einschließlich leicht fleckig, dichtwollig, Gewicht über 280 g pro Fell.
- G II: Groß fleckig, dichtwollig, weißledrig oder leicht fleckig. Über 220 g pro Fell.
- II = G III: Groß, stark fleckig, meist Oberhaarware. Über 250 g pro Fell.
- M II: Mittelgroß, fleckig, dichtwollig, weißledrig bis leicht fleckig, im Haar etwas leichter.
- III = M III: Mittelgroße und kleine, stark beschädigte Felle einschließlich leicht beschädigter Obersorten, dichtwollige Streifen. Über 180 g pro Fell.
- M IV: Leichte Oberhaarware, über 160 g pro Fell.
- Futter I: Für Futterzwecke geeignet, alle Farben. Über 150 g pro Fell.
- Futter II: Alle Sorten, die der Spielwaren- und Handschuhindustrie zugeführt werden. Fell nicht unter 110 g.
- Futter III: Kanin unter 110 g und verknitterte oder sonst stark beschädigte Felle, gleichgültig wie schwer sie sind, werden stets als Schneidekanin eingestuft.
Die genannten Gewichte sind Durchschnittswerte per 100 Stück. Das Einzelgewicht pro Fell kann jeweils bis zu 20 Gramm geringer sein.
- Ehemaliges Sortiment der Kanin-Handelsgesellschaft in Leipzig[4]
- Sorte Ia: Sogenannte Oberköpfe, extra große Felle mit weißem Leder, gut behandelt.
- Sorte I: Wie Ia, jedoch etwas kleiner, das heißt normal große Rassen bis zum Wiener.
- Sorte II: Kleinere Felle, mittlere Rassen, abwärts bis etwa Weiße Wiener.
- Sorte III: Große Übergangsfelle und Winterfelle kleiner Rassen.
- Sorte IV: Unterwachsene Tiere (unter einem Dreivierteljahr alt).
- Sorte V: Futterkanin, gut behandelte Jungtierfelle (ein Viertel bis ein halbes Jahr alt).
- Sorte VI: Lederkanin, starke Sommerfelle und starke, schlecht behandelte Felle.
- Sorte VII: Schneidekanin, unbehandelte Felle und Kanin-Mäuschen (besonders kleine).
- Ehemaliges Rohfellsortiment in Frankreich[4]
Frankreich klassifizierte in
- Forts extra: Größte, gut ausgereifte Winterware in schwerster Gewichtsklasse, ohne Farbunterschiede sortiert. 240 bis 280 g pro Fell.
- Forts I und II: Große Winterfelle, mit gleich großen Fellen etwas schwächerer Qualität. Gewicht 200 bis 260 g pro Fell
- Clapier I und II: Mittelgroße Felle schwächerer Qualität. 160 bis 220 g pro Fell.
- Entredeux: (Übergang) meist Schneidefelle. 120 bis 140 g pro Fell.
- Rebut: (Ausfall) meist Schneidekanin.
- Demis: (Jungtiere) nur für die Filzfabrikation geeignet.
Die Beurteilung, Bewertung war überall fließend, entsprechend unterschiedlich war die Sortierung. Teils wurden drei Sorten gebildet und mit A bis G bezeichnet; oder nur drei: K I, IB und Streifen.
- Ehemalige Sortimente der Auktionsgesellschaften[4]
- Oberköpfe, Extra, K I G, K I M, K II G, K II M, Streifen und Futter. G sind große und M mittelgroße Felle. Auch wurde nach Farben sortiert: Weiße, Graue, Blaue, Schecken, die wieder unterteilt werden in Oberköpfe, Kürschnerkanin I und II Graue, Chinchilla, Weiße, Blaue, Wiener.
- Dabei bedeuten Oberköpfe und Extra: Allerbeste Felle. Kürschnerkanin I sind große, weißledrige Winterfelle mit dichter Unterwolle; Kürschner II ist Mittelware mit nicht voll entwickeltem Winterhaar; Jungtierfelle wurden meist als Futterkanin sortiert, da sie besonders leicht sind. Beschädigte Ware, Schuss, schlecht getrocknete, haarende Ware ging in die Schneideindustrie oder die Filzhutfabrkation.
- Ehemaliges Rauchwarenhandelssortiment (Kürschnersortiment, zugerichtet = gegerbt, ohne die Schneideware)[4]
Eine Besonderheit der deutschen Fertigsortimente für den Kürschner waren, neben den vielen, sehr speziellen weiteren Qualitäts- und Farbaufteilungen, die Klassifizierungs-Aufkleber mit den „x“ in unterschiedlicher Anzahl (xxx, xxxx, xxxx usw.) und Farbe. „10 xer“ waren 45 cm lang, die kleinsten „3 xer“ unter 27 cm. Ein schwarzes Etikett = 1. Qualität, blau = 2. Qualität, rot = 3., grün = 4., gelb = 5. Ein Fellbund mit einem schwarzen Etikett mit 6 x (xxxxxx) beinhaltet also in der Regel jeweils 10 oder 20 Stück, gut mittelgroße (37 bis 42 cm lange) Felle bester Qualität.
10 x | = | 45 cm lang | 6 x | = | 37 bis 42 cm | 4 x | = | 27 bis 32 cm | |||
8 x | = | 42 bis 45 cm | 5 x | = | 32 bis 37 cm | 3 x | = | unter 27 cm |
Nachdem in der Bundesrepublik die Kaninchenzucht schon länger fast nur noch als Sportzucht betrieben wurde, ging 1990 mit der Wiedervereinigung auch in der ehemaligen DDR die Haltung für die Fleischgewinnung drastisch zurück. Noch 1987 wurden vom Angebot der Interpelz-Auktionen in Leipzig 1.250.000 Felle verkauft.[4]
China
Aus China kamen meist weiße Kanin. Sie wurden früher in Kisten mit je 2000 Stück angeliefert, zugerichtet und nach Größe und Qualität sortiert, ohne Köpfe und ohne Pfoten, in drei Gewichtsklassen aufgeteilt. Die Felle waren sehr leicht, sie wogen nur 80 bis 120 Gramm. Seit den Jahren vor 1988 werden die Felle zu Tafeln (60 x 120 cm) vorkonfektioniert angeliefert, jedoch kamen hauptsächlich die geringeren III. und IV. Sorten nach Europa. Die bessere Ware wurde da bereits in China selbst verarbeitet, inzwischen kommen in Europa nur noch wenige chinesische Kanintafeln in den Großhandel. Sie weisen auch nicht mehr die roten Fabrikmarken mit den chinesischen Schriftzeichen auf, die einmal charakteristisch für dieses Herkommen waren.[25] Handelsmärkte für chinesische Kanin waren Tientsin und Shanghai.[22]
Als Tungchow-Kanin waren die weißen chinesischen Felle im Handel.[22]
Insgesamt kommen derzeit die allermeisten Kanin als Fertigware über China nach Europa. Die Produkte werden in der Regel einfach als Kanin angeboten, lediglich Teile aus Rexkanin, die sich mit ihrem dichten abstehenden Haar und fast gleich langer Ober- und Unterwolle besonders für die Verarbeitung in der Wirktechnik eignen, werden besonders gekennzeichnet.
Verarbeitung
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Schal aus geflochtenem, snowtop gefärbtem Rexkanin (chinesische Arbeit, 2009)
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Muff aus Kaninkröpfen (chinesische Arbeit, 2008)
1911 erwähnt ein Kürschnerbuch, dass das Abfleischen von Kaninfellen mit Schwierigkeiten verknüpft ist, da die bekannten sieben Häute des Hasen auch bei diesen Stallhasen zum Vorschein kommen, ein anderes Buch spricht zwei Jahre später sogar von „neun Häute“eigenschaften des Hasen,[29] auf gewöhnliche Art würde man nichts fertig bringen.[17]
Die Verwendung des Kanin erfolgt zu Innenfuttern, Decken und allen Arten der Pelzkonfektion, in vielen Veredlungsarten. In den letzten Jahren kommen aus China sehr viele Schals, Stolen, aber auch Jäckchen, sowie andere Kleinteile, die aus verwirkten bzw. in Schalnetze geflochtenen, etwa 3 bis 5 mm breiten Streifen gearbeitet wurden.
Die als Lederkanin bezeichneten starkledrigen großen Qualitäten, die schon in den 1930er Jahren fast nur in die Haarindustrie gingen, wurden früher, insbesondere in der Zeit des Ersten Weltkriegs, tatsächlich für Lederzwecke verwendet. In der Kriegszeit wurde sogar versucht, Sohlenleder daraus zu produzieren. Es wurde Leder für Damenschuhe daraus hergestellt, aus den geschmeidigeren Fellen Saffianleder für Zigarettenetuis, Brieftaschen und ähnliche Lederaccessoires, die geringeren Qualitäten waren immer noch gut für Fensterleder.[6]
Weißes Kanin wird gern als preiswerter Ersatz für das königliche Hermelinfell verwendet. Noch heute wird es sogar für zeremonielle Kleidung, beispielsweise an Ornaten, an manchen Hochschulen, etatsparend eingesetzt. Besonders geeignet gilt dafür das chinesische weiße Kanin, das eine sehr kleine Art darstellt und ein feines, kurzes Haar aufweist, das dem echten Hermelin derart ähnlich ist, dass aus diesem Felle die herrlichsten Garnituren, Mäntel, Jacken und Capes erzeugt werden, die als Hermelinimitationen für festliche Anlässe, Theaterbesuche, Bälle und andere, eine vornehme, elegante Kleidung darstellen (1928).[19]
Königin Elisabeth II. ließ 1953, vor ihrer festlichen Krönung, um den Geldbeutel der zahllosen adeligen Gäste zu schonen, von ihrem Leibschneider, Normann Hartnell, eine einfache billige Staatsrobe entwerfen. Anstelle aus wertvollen Brokaten und teurem Hermelinfell bestand sie nur noch aus rotem Velvet und einem Cape aus weißem Kanin, die Kopfbedeckung war nicht mehr ein diamantenbesetzter Stirnreif oder eine Krone aus vergoldetem Silber sondern eine Kappe, ebenfalls nur noch aus rotem Velvet mit Kaninrand, Goldborte und Goldtrottel.[30]
Die Verarbeitung zu Mänteln und Jacken stellt durch die Vorfabrikation der Felle zu Tafeln heute keine besonderen Ansprüche an den Pelzverarbeiter. Nur gelegentlich werden von kreativen Kürschnern aus besonderen Zuchtfarben noch Mäntel aus Einzelfellen gearbeitet.
Bei ungeschorenen Fellen ist hauptsächlich auf Kropf und Genick zu achten. Der Kropf (auch „Backen“, österreichisch Kröpfl) ist ein zwei bis drei Finger breiter Streifen unten am Hals von ungewöhnlich dickem und wulstigem Haar. Er wird normalerweise abgeschnitten, früher wurden Besätze daraus gearbeitet. Das Kaninfell hat hinter den Ohren eine sehr kurzhaarige, dreieckige Stelle, die wenn sie nicht zu breit ist herausgeschnitten wird, oder aber mit einer so genannten „Zunge“ auf Kürschnerart entfernt wird.[17] Falls die Fellseiten nicht ohnehin abgeschlagen werden, sind die Zitzen ebenfalls herauszuschneiden.[18] Früher wurden die Felle bei einer hochwertigen Verarbeitung in einem Zackenmuster, der Kaninzacke, übereinander gesetzt, mit einer Zackentiefe in etwa der Länge des Kaninunterhaars. Dies dürfte heute kaum mehr vorkommen, die Felle werden in geraden Nähten über- und nebeneinander genäht.
Damit der fertige Pelz nicht so stark glänzt wurden die schwarz gefärbten, geschorenen Sealkanin in der Regel „gestürzt“ gearbeitet, das heißt mit der Kopfseite unten und dem Haarschlag nach oben. Bevor Rumpf-, Ärmel- und Kragenteile zusammengenäht werden, wird das angefeuchtete Haar nach unten geschlagen, dadurch stellt es sich auf und bekommt ein volleres, dem Sealpelz ähnliches Aussehen.[19]
Wie bei fast allen Fellarten werden auch beim Kanin die bei der Fellverarbeitung abfallenden Pelzreste verwendet. Sie werden von darauf spezialisierten Betrieben in China zu Tafeln zusammengenäht und hauptsächlich zu Innenfuttern verarbeitet (insbesondere die dünner behaarten Fellseiten).
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Kaninzacke zum Übereinandersetzen der Felle (1895)
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Zuschnitt für eine Pelerine aus 7 Fellen (1895)
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Ein tüchtiger amerikanischer Arbeiter kämmte pro Tag den Schmutz aus 1200 Kaninfellen (1916)
Andere Bezeichnungen
Die 1968 veröffentlichten deutschen RAL-Vorschriften für Pelzbekleidung besagen, dass für eine warenehrliche Beschreibung der Pelzwaren in der Werbung und in der Auszeichnung klar erkennbar sein muss, um welche Fellart es sich handelt. Ist ein Kaninfell beispielsweise als Biberimitation veredelt worden lautet die korrekte Bezeichnung Biber-Kanin bzw. Biberkanin oder Biberette-Kanin, das eigentlich Material steht immer am Wortende (nicht Kaninbiber). Bis dahin gab es unendlich viele Fantasiebezeichnungen um das billige und wenig angesehene Material aufzuhübschen. Allerdings weist ein Fachbuch im Jahr 1930 bereits darauf hin, das Wort Kanin darf aber niemals fehlen.[18] Trotzdem wird noch relativ häufig, aber in Deutschland unzulässig, das Fell auf Preisschildern nur mit seinem französischen Namen als „Lapin“ bezeichnet. Die ausschließliche Verwendung der Bezeichnung Orylag ohne den Zusatz Kanin für die aus Frankreich stammende Sorte der Rexkaninchen blieb bisher unbeanstandet.
Durch die ständig neuen Veredlungen entstanden auch fortwährend neue Namen, Mitte des 20. Jahrhunderts hatte man bereits über 2000 Bezeichnungen „errechnet“.[8] Viele weisen erkennbar auf die Fellart hin, die sie imitieren. Von der heute vorgeschriebenen Auszeichnung abweichende, verschleiernde, teils kurios anmutende Bezeichnungen waren unter anderem:
- Arcansas Seal[31], Australisch Seal[5], Belgian Tiger[31], Biber ejarée[32], Biber Lutrin[32], Biberette[4], Bleuté-Squirrelette (blaugrau gefärbtes Fehkanin)[31], Blocked Lapin (mit eingebügeltem Moiré oder Lockenstruktur)[31], Chinchillette[11], Electric-Seal[33], Elektrik(mantel etc.)[25], Erminette (Hermelinimitation) [31], Foxalin (Fuchsimitation)[34], Herminette (Hermelinimitation, aber häufiger auch für hermelin-nachgeahmtes Wiesel[8], Lapin, Meskinseal (amerikanische Fabrikbezeichnung für ein Sealkanin)[25], Nerzalin[34], Nerzilla[4], Nutriette[11], Petzold(mantel) (nach dem Veredler Petzold)[25], Renargette (Leipziger Silberfuchsimitation)[22], Seal [19], Sealelektric[35], Squirlette (Fehimitation)[4], Taupinette (Maulwurfimitation)[22], Tigerette[22], Visonette (nerzgefärbt)[22].
Eine Preisgegenüberstellung für das Jahr 1926 von Original und Imitation gibt folgende, ungefähre Preisdifferenzen für Durchschnittsqualitäten an:[36]
- Sealmantel = 3000 Mark, Sealkaninmantel = 600 Mark
- Fuchs echt = 80 Mark, Fuchsimitation = 30 Mark
- Fehmantel = 3000 Mark, Fehkaninmantel = 600 Mark
- Fliegender Hund = 22 Mark, Imitation = 6 Mark
- Hermelin = 30 Mark, Hermelinkanin = 8 Mark
- Chinchilla = 150 Mark, Chinchillona = 13 Mark
- Nutria = 30 Mark, Nutriaimitation = 10 Mark
- Maulwurf, pro qm = 100 Mark, Maulwurfkanin = 50 Mark
Lyrik
- Um einzumummeln die Schönheit
- in die winterlichen Gewänder
- braucht man pelztragende Tiere in großer Zahl.
- Füchse - blau, fahlrot, gesilbert -
- Bären mit ihren mächtigen Schultern,
- Luchse mit schwarzen Flecken,
- Hermeline, weiß und schimmernd;
- weiche Felle, schmeichelnde Vliese,
- Ottern, Biber, Skunks, Zobel,
- Nerz, Vicunja und Chinchilla!
- Und das Kaninchen sagt: göttliche Lüge,
- dies alles bin ich! (Louis Marsolleau, 1864 – 1935)[37]
Ergänzende Zitate, Emil Brass 1911[38]
Das Fell (des wilden Kaninchens) dient zur Fabrikation von Haarfilzhüten und kostet je nach Grösse und Qualität 10 bis 20 Pfennig das Stück. In letzter Zeit werden die grössten Winterfelle auch zur Pelzfabrikation verwandt, wenn das Leder auch dünner ist als beim zahmen Kanin.
...das getrocknete Fell wiegt 60 bis 80 Gramm.
Besonders nach England findet ein grosser Export von Kanin (komplette Tierkörper) aus Belgien, Frankreich, und jetzt auch aus Australien in gefrorenem Zustand statt, da eine starke eigene Produktion an wilden und an zahmen Kanin nicht für den starken Bedarf ausreicht. [...] Am wertvollsten sind die in Frankreich gezüchteten Silberkaninchen, mit blauem Untergrund und die Grannen teils weiss, teils silbergrau. [...] Die besten Felle gehen nach Russland und China, die anderen werden gefärbt.
In Frankreich und Belgien existieren zahlreiche Fabriken zur Verarbeitung von Kaninchenfellen, in Deutschland nur zwei, die eine in Unkel am Rhein, die andere in Leipzig.
Die polnischen weissen Kanin werden nicht gefärbt, sondern werden alaungar zugerichtet und naturell verarbeitet, teilweise auch geschoren. Mittelpunkt dieser Industrie sind Lemberg in Galizien und Polnisch-Lissa in der Provinz Posen. Weisse Kanin kommen jährlich etwa 1 Million in den Handel, während gefärbte Kanin etwa 60 Millionen Stück geliefert werden. Hiervon entfällt der Löwenanteil auf Frankreich mit etwa 30 Mill Stück, Belgien liefert etwa 1 ½ Millionen Dutzend, Deutschland nicht ganz eine Million Dutzend. In Berlin allein wird fast eine Million Dutzend in guten Jahren verarbeitet.
Die Fänger (australische Kaninchenfänger) erhalten eine kleine Prämie für jedes Paar Kaninchenohren, und es werden jetzt jährlich etwa 20 Millionen Felle nach England und etwa 10 Millionen Felle nach Amerika und den anderen Konsumptionsländern verschickt. Ausserdem gelangen in den Kühlschiffen jährlich mehrere Millionen Kaninchen im Fleisch nach England.
Ausgeführt werden nach England aus Neuseeland etwa 3 Millionen Felle. In London werden die Felle sortiert in Fully seasoned, fairly seasoned, incoming and outgoing, Racks, Suckers, milchy skins und Kittens. Der Verkauf geschieht nach Gewicht, in Pence per lb. Die besten Felle wiegen 1 ¾ lb. per Dutzend, die schwerledrigen bis 2 ½ Pfund, die Suckers ¼ lb. per Dutzend. Bis vor kurzem wurden diese Felle ausschliesslich zur Hutfabrikation verwendet. Seit einigen Jahren werden aber grosse Mengen der rauchen, feinledrigen Sorten auch für die Pelzfabrikation nutzbar gemacht, geschoren gefärbt und elektrisiert. Das hat auch auf den Preis enorm stimulierend gewirkt. So kosteten z. B. 1908 die sogenannten dressing skins zur Pelzbereitung etwa 30 Pence per lb., im Herbst 1909 wurden aber bereits 87 d dafür bezahlt. Jetzt ist das Pfund wieder bei 40 d. Der Preis der Felle zur Hutfabrikation schwankt je nach Sorte und Konjunktur von 6 bis 24 Pence. Die Neuseeländer sind stets ca. 10 Proz. teurer als australische. Neben den gewöhnlichen grauen Kaninchen kommen auch noch schwarze und silbergraue vor, die aber wesentlich kleiner als die englischen silbergrauen sind. Es werden davon jährlich etwa 1 bis 200.000 Stück ausgeführt.
Die sonst noch überall gezüchteten langhaarigen weissen sogenannten Angorakaninchen sind wirtschaftlich ohne jede Bedeutung, das Fell ist wertlos und das Fleisch schmeckt fade.
Abbildungen verschiedener Kaninfelltypen und -veredlungen
Hauskaninchen, Naturfarben
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gelbsilber
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grau weiße Seiten
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hasengrau dunkel
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hasengrau regulär
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hasengrau rötlich
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Chinchilla hell
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Chinchilla regulär
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Marburger Feh
-
Perlfeh
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Japaner
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Blauloh
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Braunloh
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Schwarzloh
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Neuseeländer
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Dalmatiner Rex
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Schecken Rex
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Sachsengold
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Silver dunkel
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Silver hell
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Thüringer
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Blaue Wiener
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Blauwiener Loh
Veredlungen (Einfärbungen, Drucke und Schuren)
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Streifendruck
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„Nerzilla“, gefärbt mit mehreren Grotzen
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geschoren mit Ozelotdruck (Tafel)
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geschoren mit Leoparddruck
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geschoren mit Wildkatzendruck
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Räderkatzendruck (Jacke, Gütersloh 1985)
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kräftige Einfärbungen (Kindermantel und Mütze, russische Arbeit, 1997)
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geschoren, gefärbt mit bedruckter Lederseite (Mantel, Bremen 2011)
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degradé gefärbter Wärmflaschen-Überzug (Frankfurt/Main 2012)
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Alte Färbemuster aus Kaninfell der Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning, Hoechst am Main (spätere Hoechst AG)
Zahlen
- 1911 begannen die Kürschner, große Mengen [Kaninfelle] zu kaufen...[2]
- 1918, zum Ende des Ersten Weltkriegs, war der Kaninpreis sehr hoch, weil das Angebot sehr gering war. Diese Hausse hielt auch 1919 an.
- 1920 kam der große Preissturz, gegen Schluss des Jahres fielen die Preie um 75 Prozent.[2]
- 1925 berichtet eine Delegation deutscher Fachleute aus den USA:
- Bei einem Großhandelspreis von 42 Dollar für einen Kaninmantel betrug der Verdienst für den Fabrikanten 4 bis 5 Dollar, die Mindestabnahme betrug 24 Stück. 1924 wurden für 1.266.000 Dollar Kaninfelle in die USA importiert. Etwa 60 Prozent der Ausfuhr Neuseelands ging in die USA. Der Versand eines Monats erreicht die Anzahl von 1.985.000 Fellen. In den Färbereien wurden monatlich etwa 1 Million Kaninfelle gefärbt.[39]
- 1929 wurden 13.000 Ballen Kaninfelle aus Australien und Neuseeland nach England verschifft, sie enthielten etwa 41 Millionen Felle. Die Gesamtausfuhr aus den beiden Ländern betrug 90 Millionen Stück. Gegenüber 1927 war das ein starker Rückgang. In London wurden die Felle meistens auf Auktionen gehandelt und kamen seit vielen Jahren durch die Maklerfirmen Anning & Cobb und Goad Rigg zur Versteigerung, die im Jahr 1928 im privaten Verkehr einen Umsatz 1,5 Millionen Pfund Sterling erzielten. Etwa 80 Prozent der Felle wurden wieder exportiert. Australische und neuseeländische Felle werden nach Gewicht zu so und soviel pence per lb. verkauft.[2]
- 1930 war der der Kaninfellpreis 5 bis 6 mal so hoch wie 1911. - Chinesische Kanin kosteten in diesem Jahr 1 ½ sh. 3 d., zwei Jahre zuvor war der Preis noch doppelt so hoch.[2]
- 1930 wurde der Anfall an Zahmkaninfellen allein für Frankreich auf 100 Millionen im Jahr geschätzt; für England, Wales und Schottland auf 60 Millionen. Sie wurden in sechs Qualitäten aufgeteilt, darin enthalten waren auch Kaninchen, deren Fleisch als Nahrungsmittel verkauft wurde.
- 1964 betrugen in der DDR die Anteile nach Verwendungsarten am Gesamtaufkommen an Kaninfellen:[28]
- 33,8 % für die Pelzherstellung
- 13,2 % für die Lederherstellung
- 53,0 % für die Hutstoffherstellung
- 1965 bezeichnete ein englischer Branchenangehöriger als „das Jahr des Kanin“. In England wurden Kaninpelze unter Phantasienamen, wie „Zippy“, „Slinky“, „Dany“, „Dotty“ und „Cuttly“, angeboten.[40] Schon 1955 wurde von interessierten englischen Kreisen nicht ganz erfolglos vorgeschlagen, das Wort „rabbitskin“ durch „coney fur“ zu ersetzen, weil das einen weniger abschätzigen Beiklang habe.[41] Im Gegensatz dazu schrieb die von ihm zitierte Mme. Tessier 1965 im France Soir:„In diesem Jahr wagt endlich das Kanin, seinen Namen zu erwähnen - es gibt nicht mehr vor, etwas anderes zu sein... Nachdem das französische Kaninchen viele Jahre lang in anderen Ländern genutzt worden ist... haben jetzt die französischen Kürschner und Kunden zum ersten Male die Schönheit und Nützlichkeit ihres ‚eingeborenen‘ Kaninchens entdeckt“. Es wurde zwar angenommen, dass Frankreich 60 Millionen Kaninchen produziert, eine Produktion von sechs Millionen hielt der Autor jedoch für etwa dem Aufkommen entsprechend. In Europa bestanden zu der Zeit noch etwa sechs Veredlungsbetriebe, die in der Lage waren, Kaninfelle zu verarbeiten. Von diesen lieferte eine, die Firma Chapal, etwa 80 Prozent der Weltproduktion.[40]
- 1966 war Kanin neben Hamster der mengenmäßig größte (Pelz-) Exportartikel aus heimischem Aufkommen der DDR.[42]
- 2012 wird aus Kenia berichtet, dass sich dort die Kaninchenzucht sehr stark entwickelt. Der Bestand betrug etwa 600.000 Tiere, die Kaninchenzüchtervereinigung „RABAK“ hatte zu der Zeit etwa 3000 Mitglieder. [43]
Anmerkung
- ↑ Die angegebenen vergleichenden Werte (Koeffizienten) sind das Ergebnis vergleichender Prüfung durch Kürschner und Rauchwarenhändler in Bezug auf den Grad der offenbaren Abnutzung. Die Zahlen sind nicht eindeutig, zu den subjektiven Beobachtungen der Haltbarkeit in der Praxis kommen in jedem Einzelfall Beeinflussungen durch Gerbung und Veredlung sowie zahlreiche weitere Faktoren hinzu. Eine genauere Angabe könnte nur auf wissenschaftlicher Grundlage ermittelt werden. Die Einteilung erfolgte in Stufen von jeweils 10 Prozent. Die nach praktischer Erfahrung haltbarsten Fellarten wurden auf 100 Prozent gesetzt.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Duden. Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 3-411-20907-0.
- ↑ a b c d e Ohne Autorenangabe:Die Entwicklung der Londoner Kaninauktionen. In: „Die Pelzkonfektion“ 6. Jg. Nr. 1, 1930, Leipzig, S. 19-20
- ↑ a b c d e f g Heinrich Dathe, Paul Schöps, unter Mitarbeit von 11 Fachwissenschaftlern: Pelztieratlas. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 1986, S. 88-91
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Christian Franke/Johanna Kroll: Jury Fränkel´s Rauchwaren-Handbuch 1988/89. 10. überarbeitete und ergänzte Neuauflage, Rifra-Verlag Murrhardt, S.
- ↑ a b c d Autorenkollektiv: Der Kürschner. Fach- und Lehrbuch für das Kürschnerhandwerk. 2. überarbeitete Auflage. Herausgegeben vom Berufsbildungs-Ausschuss des Zentralverbands des Kürschnerhandwerks, Verlag J. P. Bachem, Köln 1956, S. 229-230
- ↑ a b c d Curt Grabs: Das europäische Kanin. In: Rauchwarenkunde. Elf Vorträge aus der Rauchwarenbranche. Verlag Der Rauchwarenmarkt, Leipzig 1931, S. 171-188
- ↑ Paul Schöps, H. Brauckhoff, Stuttgart; K. Häse, Leipzig, Richard König, Frankfurt/Main; W. Straube-Daiber, Stuttgart: Die Haltbarkeitskoeffizienten der Pelzfelle in Das Pelzgewerbe, Jahrgang XV, Neue Folge, 1964, Nr. 2, Hermelin Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin, Frankfurt/Main, Leipzig, Wien, S. 56-58
- ↑ a b c d Alexander Tuma: Pelz-Lexikon. Pelz- und Rauhwarenkunde. XVIII. Band. Verlag Alexander Tuma, Wien 1950. Stichworte „Herminette“, „Kanin“ bis „Kaninfell“
- ↑ a b c Max Trischmann: Das australische Kanin. In: Rauchwarenkunde. Elf Vorträge aus der Warenkunde des Pelzhandels. Verlag Der Rauchwarenmarkt, Leipzig 1931, S. 147-154
- ↑ Arthur Samet: Pictorial Encyclopedia of Furs. Arthur Samet (Book Division), New York 1950, S. 290-209 (engl.)
- ↑ a b c d Max Bachrach: Fur. A Practical Treatise. Verlag Prentice-Hall, Inc., New York 1936. S. 174-187 (engl.)
- ↑ Alexander Tuma: Pelz-Lexikon. Pelz- und Rauhwarenkunde. XX. Band. Verlag Alexander Tuma, Wien 1950. Stichwort „Nachwuchsstellen“
- ↑ animaldiversity.ummz.umich.edu/site, Sekundärquelle: Chapman, J., J. Dunn, R. Marsh. 1982. Lepus townsendii. Pp. 124–137 in J. Chapman, G. Feldhamer, eds. Wild Mammals of North America: Biology, Management and Economics. Baltimore: Johns Hopkins University Press (engl.). Abgerufen 5. Juni 2012.
- ↑ Ohne Autorenangabe: Pelztier und Rauchwarenkunde (Forts.). In: Die Kürschnerfibel Nr. 9/10 8. Jg., Verlag Alexander Duncker, Leipzig 11. Oktober 1940, S. 53-55
- ↑ Gez. Hg.: Nachklänge zum „Rexrummel“. In „Der Rauchwarenmarkt“, Leipzig 10. Oktober 1941, S. 7
- ↑ Wikipedia Frankreich, Orylag (französisch)
- ↑ a b c Paul Cubaeus, Alexander Tuma: Das Ganze der Kürschnerei. 2. überarbeitete Auflage, A. Hartleben’s Verlag, Wien, Leipzig 1911. S. 158, 238
- ↑ a b c Hermann Deutsch: Die moderne Kürschnerei. Handbuch für den Kürschner, Färber, Bleicher, Zuschneider und Konfektionär. A. Hartleben`s Verlag, Wien und Leipzig, 1930. S. 83-86
- ↑ a b c d Alexander Tuma jun: Die Praxis des Kürschners. Verlag von Julius Springer, Wien 1928, S. 154-157, 293-298
- ↑ Philipp Manes: Die deutsche Pelzindustrie und ihre Verbände 1900-1940, Versuch einer Geschichte, Berlin 1941 Band 3, Kopie des Originalmanuskripts, S. 137, 144
- ↑ Ohne Autorenangabe: Kaninveredlungen - Höchstleistungen der Leipziger Industrie. In: „Der Rauchwarenmarkt“ Nr. 45, Leipzig 7. November 1941, S. 1-2
- ↑ a b c d e f g Alexander Tuma: Pelz-Lexikon. Pelz- und Rauhwarenkunde. XXI. Band. Verlag Alexander Tuma, Wien 1951. Stichworte „Renargette“, „Radiokanin“, „Rohkaninmarkt“, „Taupinette“, „Tigerette“, „Tung-Chows“, „Visonette“, „Wellin“
- ↑ Ohne Autorenangabe: Eine Neuheit auf pelztechnischem Gebiet. In: „Der Rauchwarenmarkt“ XXXI. Jg., Nr. 7/8, Leipzig 12. Februar 1943, S. 3
- ↑ W. Künzel: Vom Rohfell zur Rauchware – Streifzüge durch die Rauchwarenveredlung, Alexander Duncker Verlagsbuchhandlung, Leipzig, ohne Datum (um 1935?), S. 82
- ↑ a b c d e f Alexander Tuma: Pelz-Lexikon. Pelz- und Rauhwarenkunde. XIX. Band. Verlag Alexander Tuma, Wien 1950. Stichworte „Kaninhaar“ bis „Kaninwoche“, „Meskinseal“
- ↑ Lt. Auskunft Kaninfellhändler Wolfgang Czech. Zur Niddastraße siehe auf Wikimedia-Commons → Rauchwaren-Handelszentrum Niddastraße. Zu Czech siehe auf Wikimedia-Commons → Fur wholesale dealer Wolfgang Czech
- ↑ Klaus Löhle, Ulf. D. Wenzel: Kaninchen und Edelpelztiere. VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin 1978, 2. unveränderte Auflage, S. 180, 250
- ↑ a b Horst Keil: Der Handel mit Pelzrohfellen der DDR. Zentrale Leitstelle für Information und Dokumentation des Instituts für Erfassung und Aufkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Berlin (Hsgbr.) 1967, S. 28-29
- ↑ H. Werner: Die Kürschnerkunst. Verlag Bernh. Friedr. Voigt, Leipzig 1914, S.
- ↑ Marie Louise Steinbauer, Rudolf Kinzel: Marie Louise - Pelze. Steinbock Verlag, Hannover 1973, S. 191-192
- ↑ a b c d e Alexander Tuma: Pelz-Lexikon. Pelz- und Rauhwarenkunde. XVII. Band. Verlag Alexander Tuma, Wien 1950. Stichworte „Arcansas Seal“, „Belgian Tiger“, „Bleuté Squirrelette“, „Blocked Lapin“, „Erminette“
- ↑ a b Redaktion (ohne Autor): Biber ejareée - Marder O. - Iltis O. und andere. Interessante Details über Pelzimitationen. In: Hermelin Heft 3, Hermelin-Verlag Wien, Paris und Leipzig Mai-Juni 1932, Seite 32
- ↑ Prospekt der Fima Herpich, Berlin 1910, S. 6
- ↑ a b Prospekt der Fima Herpich, Berlin 1910, S. 13
- ↑ Anzeige der Rauchwaren-Großhandelsgesellschaft Sealelektric-Kanin-Gesellschaft m. b. H.
- ↑ Otto Feistle: Rauchwarenmarkt und Rauchwarenhandel. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1931, S. 28
- ↑ Walter Fellmann: Der Leipziger Brühl. VEB Fachbuchverlag, Leipzig 1989, S. 105
- ↑ Emil Brass: Aus dem Reiche der Pelze. Verlag der „Neuen Pelzwaren-Zeitung und Kürschner-Zeitung“, Berlin 1911, S. 624-627
- ↑ Max Nasse: Amerikas Pelzindustrie - Ergebnisse einer Studienreise deutscher Kürschner und Pelzwarenfabrikanten. Berlin 1925, S. 39-40
- ↑ a b Mr. Kisilevsky: 1965 - Das Jahr des Kanin. In „Brühl“ Nr. 6, Dezember 1966, VEB Fachbuchverlag Leipzig; S. 6
- ↑ Ohne Autor: Pelzwirtschaftliche Nachrichten. In „Hermelin Pelzmodelle“ 1955 Nr. 3-4, Hermelin-Verlag, Berlin u. a., S.34
- ↑ Kistner, Direktor vom Brühlpelz: Das Kaninfell in der Rauchwarenbranche der DDR. In „Brühl“ Nr. 6, Dezember 1966, VEB Fachbuchverlag Leipzig; S. 5
- ↑ Bestandszahl laut Evans Makokha, Assistant director of livestock production, Ministry of Livestock Development (engl.), abgerufen am 22. Oktober 2012