Diskussion:Inflation
Überarbeiten -Hinweis
hierher verschoben, da es die Hauptseite gesprengt hat:
Die Inflationsursachen sind hier äußerst unübersichtlich gesammelt - teilweise in einer Liste, teilweise nach Angebot und Nachfrage gruppiert, teilweise unter einer Rubrik Theorien zur Inflation. Ich finde, es sollte eine einheitliche RUbrik zu den Ursachen geben, in der diese dann auch übersichtlich dargestellt werden. --Kai (Benutzer:Geisslr) 13:48, 18. Jun 2005 (CEST)
- wo wird hier die Inflation erwähnt, die durch steigende Löhne und steigende Preise entsteht ? Einigen sich zum Beispiel die Tarifpartner auf einen Lohnanstieg der sich dann in gesteigerter Nachfrage und steigenden Preisen niederschlägt (bzw. der Preis steigt einfach durch die höhere Lohnstückkosten), gibt sich der Arbeitnehmer der Geldillusion hin, gewinnt dabei aber faktisch nichts. Die einzige Auswirkung ist eine Wertsenkung der Währung mit der Folge das Importprodukte teurer werden. Schweden hatte so eine Entwicklung (zu stark steigender Lohn) und hat über Jahre manuell gegengesteuert.
- tut mir leid, aber der Zusammenhang ist ein anderer: steigen die Löhne schneller als die Produktivität einer Volkswirtschaft, so stehen auf dem Markt eine wachsende Menge von Geld einer nicht so schnell wachsenden Menge von Gütern gegenüber. Oder noch genauer: treffen auf dem geldvermittelten Markt eine wachsende Summe von für den Konsum verfügbaren Einkommen (und dies sind nicht nur Löhne!) einer langsamer wachsenden Summe von Produkten gegenüber, wirkt sich das Gesetz von Angebot und Nachfrage so aus, dass der Preis für eine Einheit "Produkt" steigt. Der Zusammenhang variiert auch noch auf der Zeitachse und nach Verbrauchsmustern (was von Menschen mit bestimmten Einkommensarten typischerweise nachgefragt werden). Der Zusammenhang gilt auch umgekehrt: steigt die Summe der Einkommen langsamer als die Preissumme der Produkte, so sinken die Preise - ebenfalls in den genannten Varianten. Es geht also um die Entwicklung der Summe aller verfügbaren Einkommen, die Konsum nachfragen, im Verhältnis zur Entwicklung der Preissumme aller Produkte, die für den Konsum angeboten werden. Res-berlin
Seit dem Jahre 2003 wird dieser Warenkorb nicht mehr für bestimmte statistische Haushalte ermittelt, sondern das stat. Bundesamt geht von den gesamten Konsumausgaben aus und ermittelt die Preissteigerungen für 750 verschiedene Waren bzw. Dienstleistungen.
INFLATION: eine Schwächung der Kaufkraft des Geldes, eine Erhöhung des Preisniveaus
Bedeutung: zu viel Geld im Umlauf, um zu wenig Produkte/Service einzukaufen, d.h. Angebot und Nachfrage sind aus dem Gleichgewicht geraten
Mv = Py
M = nationale Geldmenge im Umlauf v = Geschwindigkeit der Geldmengenzufuhr P = allgemeines Preisniveau y = reales Bruttosozialprodukt
Inflationsrate = prozentuale Änderung der Geldmenge - prozentuales Wachstum des realen Bruttosozialproduktes + prozentuale Änderung der Geschwindigkeit der Geldmengenzufuhr
- ?? und nun? hast du eine Frage? einen verbesserungsvorschlag? oder? ...Sicherlich Post 03:43, 25. Jun 2005 (CEST)
Inflation in der Astronomie
Auch in der Astronomie gibt es den Begriff der Inflation (sehr starke Expansion in kurzer Zeit). Wäre es okay, wenn wir Inflation zu einer Begriffsklärungsseite machen? Ileo
...das wollte ich auch gerade anregen! Maxmax 15:03, 14. Jul 2004 (CEST)
Das ist Inflation
Wenn zu viele Menschen, zuviel Geld besitzen, kaufen sie mit diesem Geld, auch zuviel an Waren.
Von diesen Waren, ist aber nur eine bestimmte Anzahl vorhanden. Irgendwann sind die Waren ausverkauft, weil die Menschen mit diesem zuviel an Geld, alle Waren aufgekauft haben.
Nun müssen mehr Waren produziert werden, damit nachdem die Ware ausverkauft war, neue Ware wieder in die Läden kommt.
Dieses mehr an Ware produzieren, kostet mehr Geld, durch höheren Produktionseinsatz und die Ware wird in den Läden teurer.
--217.93.142.181 11:29, 4. Okt 2004 (CEST) Prof. Dr. Dr. Hünebuck
Es geht aber auch anders.
Zuviele Menschen besitzen, zuviel Geld. Dieses Geld liegt auf deren Bankkonto.
Gleichzeitig kaufen diese Reichen aber nur ganz wenig Waren, so wie ein Normalverdiener.
Dieses Geld auf dem Bankkonto der Reichen, steht der Wirtschaft also nicht zu Verfügung. Es wird nicht in Umlauf gebracht, sondern liegt auf der Bank und bringt Zinsen. Mit dem wenigen Restgeld das noch übrig bleibt welches die Reichen nicht besitzen, aber dass der Wirtschaft zu Verfügung steht, muss nun der gesamte Handel ausgeführt werden.
Steht aber der Wirtschaft zuwenig Geld zur Verfügung, kann auch nur wenig an Lohn gezahlt werden. Wird zuwenig an Lohn gezahlt, dann wird weniger gekauft. Wird weniger gekauft, dann wird weniger produziert. Wird weniger produziert, dann müssen die Preise steigen, um mit den wenigen Gütern die produziert werden, den gleichen Gewinn zu erzielen als würden viele produziert und verkauft. Kaufen aber die Kunden die Ware nicht, weil der Preis zu hoch ist, dann wird zuwenig Gewinn erwirtschaftet, und das Unternehmen geht in Konkurs (Unternehmen muss geschlossen werden).
- Ohne mich hier lange in Diskussionen einlassen zu wollen:
Geld, das „auf der Bank liegt“ steht der Wirtschaft sehr wohl zur Verfügung. Die Bank verleiht das Geld nämlich, um die Zinsen zu verdienen, die sie auf Guthaben auszahlt. Daher kann dieses Geld für Investitionen verwendet werden. Konzeptionell unterscheidet sich dieser Vorgang nicht sehr vom Aktienkauf: Geld fließt vom Verbraucher an Firmen, und diese müssen den Verbraucher dafür bezahlen. Bei den Aktien fließt das Geld direkt und die Bezahlung erfolgt in Dividenden, beim Sparen sitzt die Bank dazwischen, die ihren Schnitt macht. Die Bezahlung erfolgt von der Firma über die Bank an die Verbraucher über Zinsen.
--Skriptor ✉ 18:33, 5. Okt 2004 (CEST)
@scriptor
....ausserdem beschreibst Du einen Wirtschaftsvorfall, der nur in den höheren Kreisen abläuft (Unter Millionären). Der Normalbürger sieht von den Zinsen nichts. Auch von Aktien nichts... Die Investitionen aus verliehenem Geld, sind nur minimal. Meistens nur Luxusgüter die nur von Millionären erworben werden. Die Zinsen erhalten auch nur diejenigen, welche aus dem zuvor angelegt, vorhandenem Kapital schöpfen...Sie bewegen sich wohl nur in Kreisen der höheren Gesellschaft? und was ist mit den Sozialbedürftigen? Die stehen wohl der Wirtschaft nicht mehr zur Verfügung und existieren dann am besten auch garnicht?...
Stichwortsammlung Inflation
- auch schleichende Geldentwertung summiert sich zur Inflation
- Inflation nützt niemandem: wenn alle Preise und Kosten steigen, neutralisieren sich etwaige Vorteile
- Inflation macht auf Geldvermögen basierende langfristige Altersvorsorge unberechenbar
- durch Inflation zunehmende Geldvermögen nähren die Illusion wachsenden Reichtums (Geldwertillusion)--S.ludwig 20:36, 27. Nov 2004 (CET)
- ein steigender Geldbetrag auf dem Gehaltszettel oder dem Bankkonto bedeutet nicht unbedingt, dass man reicher geworden ist
- Inflation hat auch mit Psychologie zu tun: Unzufriedenheit, Missgunst, gegenseitiges Hochschaukeln der Ansprüche
- die eigenen höheren Forderungen werden mit den Forderungen Anderer begründet (Kosten, Preisspirale)
- jeder versucht für sich oder seine Interessengruppe herauszuholen, was der Markt hergibt, ohne an die langfristigen Folgen zu denken
- Spekulation kann die Inflation beeinflussen --217.248.109.29 19:48, 14. Jan 2005 (CET)
- Inflation ist extrem unsozial: besonders für Menschen mit geringem Einkommen werden immer mehr Dienstleistungen und Güter unbezahlbar --S.ludwig 11:33, 23. Feb 2005 (CET)
- zum alten vom November 04:
- schleichende Geldentwertung --> Inflation ist Geldentwertung und schleichende Geldentwertung damit schleichende Inflation
- das stimmt nur wenn alle Preise und alle Einkommen gleichmäßig steigen .. es nützt aber sehr wohl denjenigen die Geld geliehen habe; außer jeder weiß wieviel die Inflation beträgt und berücksichtig das in den Zinsen, das ist praktisch nie der fall
- zum neueren von jan. 05:
- ja das stimmt nur wozu ist das jetzt?!?! *grübel*
- öhm .. hä? kannst du das so formulieren das man versteht was du meinst und sagen willst?
- etwas arg verallgemeinert aber okay ja aber was hat das jetzt mit Inflation zu tun?
- inwiefern? ...Sicherlich 21:34, 14. Jan 2005 (CET)
- Sollte man nicht auch den Einfluss von Falschgeld als Grund für die Inflation erwähnen?
- hmm aktuell ist der einfluß wohl nahe Null .. sollte er irgendwo schonmal relevant gewesen sein könnte man das Sicherlich erwähnen (unter weitere Ursachen / Gründe? ) aber bitte mit verweis wann und wo das mal relevant war und das es im moment nirgendwo (!?!) eine rolle spielt ...Sicherlich Post 03:42, 25. Jun 2005 (CEST)
Freiwirtschaft
Statt im Kapitel Bekämpfung der Inflation darüber zu heulen, dass niemand die Freiwirtschaftler ernst nimmt wären ein zwei Sätze dazu interessant, wie das funktioniert. Natürlich nur als Kurzfassung in wenigen Sätzen, für den Rest gibt es ja den Artikel. Kaffeefan 09:33, 4. Mai 2005 (CEST)
- Aufgrund der Tatsache, dass die Freiwirtschaft in dem Artikel einen größeren Absatz findet, habe ich den Artikel mit der fehlenden Neutralität gekennzeichnet. Behauptungen, die von 99% der Wirtschaftswissenschaftler abgelehnt werden, haben im Artikel nichts zu suchen. Das ist allgemeiner Konsens bei Wikipedia. Ein Verweis auf die Position der Freiwirtschaft genügt. Dabei darf aber der Hinweis nicht fehlen, dass die Position der Freiwirtschaftler von der Wirtschaftswissenschaft abgelehnt wird. Zollstock 5. Jul 2005 22:05 (CEST)
- Die Freiwirtschaft wurde hier wie in allen anderen Artikeln wegen ihrer Bedeutungslosigkeit auf ein Minimum reduziert. Zollstock 6. Jul 2005 00:32 (CEST)
ganz neu
Lange nicht mehr so gelacht. "Nachfragesoginflation" war wohl mal in der politischen Diskussion der 60er modern, dto. die Kostendruckinfaltion oder gar die "importierte Inflation". Leider sind das Erfindungen der Politiker gewesen. Ja, und wir hatten mal einen Bundeskanzler, der mit Inflation Arbeitslosigkeit heilen wollte, aber nur weil er sich dabei auf Keynes beruft, würde ich das dem alten John M. nicht anlasten. Die Def ist schon falsch, die Struktur ist schlecht, der Inhalt ist durchgehend Schrott. Da steht kein einziger richtiger Satz. Muss vollständig neu geschrieben werden. Julia69 3. Jul 2005 09:16 (CEST)
- Zustimmung. Habe das auch noch mal deutlicher gekennzeichnet. Zollstock 5. Jul 2005 22:06 (CEST)
- wie kann man einen Artikel über Inflation ernst nehmen, ohne dass die Fishersche Verkehrsgleichung erwähnt wird? --Julia69 10:04, 12. Jul 2005 (CEST)
@Freiwirtschaft@Zollstock
Es hat mal Zeiten gegeben, da haben 99% aller Wissenschaftler der sogenannten Alten Welt behauptet, die Erde sei eine Scheibe. Und wer etwas anderes behauptete, musste mehr als einen Edit War bei Wikipedia befürchten. Die Tatsache, dass eine Sache von vielen vertreten wird, sollte keinen kritischen und wachen Geist dazu verleiten, dies ungeprüft zu plakatieren oder mehr noch: anderslautende Aussagen zu zensieren. Zollstock sagt selbst: Die Wikipedia braucht da keine Polizei. Also sollte er seinen eigenen Ansprüchen genügen. Ich dagegen bin der Ansicht, dass es im Internet und daher auch hier genügend Unsachlichkeit gibt, um eine ordnende und kontrollierende Instanz zu rechtfertigen.
Ich teile die Ansicht, dass die Wikipedia keine freiwirtschaftliche Plattform ist. Ich teile allerdings nicht die Ansicht, dass jegliche Ansicht nur deshalb, weil sie lediglich von einer Minderheit vertreten wird, sich mit einem Nischenplatz begnügen sollte. Eine Definition oder eine Darstellung ist entweder sachlich und fachlich (von einer Mehrheit) nachvollziehbar, oder sie ist es nicht. Sonst könnte man alles diskreditieren, indem man es politisch extrem verortet. Es gibt viele vernünftige Dinge, die irgendwann auch schon mal von Leuten mit extremen Ansichten geäußert wurden. Oder schaffen wir demnächst die Autobahnen ab, weil es Hitler war, der viele davon hat bauen lassen? StephanGeue 16:27, 10. Jul 2005 (CEST)
- Danke für deine Anmerkungen. Der Unterschied ist aber, niemand würde heute mehr behaupten, die Erde sei eine Scheibe. :-) Zollstock 16:35, 10. Jul 2005 (CEST)
- Da wäre ich mir nicht so sicher. Aber es gibt noch genügend Volkswirte, die ihre Sicht der Dinge als die Lösung der wirtschaftlichen, monetären und gar nicht so selten sogar der ökologischen Probleme dieser Welt darstellen. Die wohl nur schwerlich bestreitbare Beobachtung, dass all diese Probleme eher zu- als abnehmen, begründen sie dann damit, dass ihre Vorschläge nicht richtig umgesetzt worden seien. Also, da wünsche ich mir dann schon idiotensicherere und egoismusfestere Gebrauchsanweisungen, denn diese werden meist von Politikern umgesetzt. Deren vornehmliche Befähigung besteht meist weniger in der Ausübung ihres Amtes als mehr in dessen Erlangung - und das ist schließlich nicht dasselbe. StephanGeue 16:57, 10. Jul 2005 (CEST)
- so what? Julia69 19:07, 12. Jul 2005 (CEST)
Inflation ungleich Erhöhung des Preisniveaus
Inflation = Erhöhung des gesamtwirtschaftlichen Preisniveaus ist nicht richtig.
Allgemeiner ist Inflation ein Überangebot von Geld. Preissteigerungen sind nur ein Symptom der Inflation.
Leicht erkennbar wird das, wenn man die Tauschmittelfunktion des Geldes von der Wertstandardfunktion des Geldes trennt. Kommt es dann nämlich zu einem Überangebot des Tauschmittels, so sinkt der Marktwert (=Preis) dieses Tauschmittels gemessen an dem Wertstandard.
Hat das Geld beide Funktionen, so kann man den Marktwert des Geldes als Ausgleich von Geldangebot und Geldnachfrage nicht mehr als Preis messen, denn das Geld ist nun je selbst der Wertstandard. Dennoch kann sich der Marktwert des Geldes ändern, das kann dann durch Preissteigerungen zum Ausdruck kommen. --Fsiggi 16:02, 26. Okt 2005 (CEST)
- Hallo Siggi, das ist aber nicht die Mehrheitsmeinung. Das Gabler Wirtschaftslexikon, das so ziemlich das Renommierteste in diesem Bereich ist, definiert Inflation tatsächlich als Prozess allgemeiner Preissteigerungen. Ich denke, es macht keinen Sinn, dass Wikipedia hier von der großen Mehrheit aller Lexika und Lehrbücher abweicht - auch wenn man das durchaus so sehen kann. Deswegen habe ich mich entschlossen, deine Änderungen zurückzusetzen, auch wenn ich das nicht gerne mache, da du sie ja ausführlich begründet hast. Deine Ergänzungen im Absatz "Ursachen" habe ich wieder reinkopiert. Geisslr 21:58, 26. Okt 2005 (CEST)
- Siehe dazu z.B.: Lechner, Hans: Währungspolitk. Gabler liegt hier eindeutig falsch. Inflation ist Geldentwertung, Preissteigerungen sind eine mögliche Folge der Geldentwertung. Preissteigerungen können aber auch ganz andere Ursachen haben, z.B. durch höhere Förderkosten beim bei der Erdölforderung oder höhere Ölnachfrage. Das ist keine Inflation, keine Geldentwertung. In vielen Zeitungen werden Inflation und Teuerungsrate als synonym verwendet, das ist aber falsch. Auch ist es erkennbar ein Irrglaube, Geldwertstabilität sei durch Preisniveaustabilität zu gewährleisten. Man muss nur die Wertstandardfunktion des Geldes von der Tauschmittelfunktion trennen, um sich diese einfache Tatsache klar zu machen. Wir können versuchen als Kompromiss beide Meinungen in den Artikel einzubauen. --Fsiggi 22:12, 27. Okt 2005 (CEST)
- Natürlich ist Geldentwertung nur ein möglicher Grund für Preissteigerungen. Das sehe ich genauso wie du. Aber darum geht es ja nicht. Es geht darum, ob Inflation=Geldentwertung oder Inflation=Preissteigerung. Und neben Gabler sehen das auch Dornbusch, Fischer, Burda und Wyplosz so (habe ich eben nachgesehen). Ich zitiere Vahlens Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik: Nach der gebräuchlichsten Symptomdefinition sind unter Inflation anhaltende, über eine bestimmte Marge hinausgehende Preissteigerungen zu verstehen. Deswegen halte ich die derzeitige Fassung nicht für objektiv. Wenn du magst, kann ich dir gerne auch die Zitate aus den anderen Quellen liefern. Das Lechner-Buch habe ich nicht gelesen, aber er vertritt damit eine absolute Randmeinung. M. E. müsste am Artikel also Folgendes geändert werden: (1) Die alte Definition müsste wieder als Hauptmeinung in den Artikel eingefügt werden, deine Definition als Nebenmeinung. (2) Die von dir entfernten Ursachen müssten demnach auch wieder eingefügt werden, da der Artikel ja nun nur noch Ursachen der Geldentwertung enthält, was aber wie gesagt nach Ansicht der gesamten Makro-Prominenz eben nicht gleich Inflation ist. Da ich aber keine Lust auf einen Edit-War habe, warte ich jetzt einfach mal ab, was du zu meinem Statement meinst. Falls wir uns hier nicht einig werden, schlage ich die EInbeziehung eines fachkundigen Admins vor. Gruß Kai Geisslr 09:48, 28. Okt 2005 (CEST)
- Ok, ich habe auch in mehreren Büchern nachgeschaut, und dort wird meist auch Inflation=Preissteigerungen definiert. Vahlen definieren Preissteigerungen aber zutreffend und unstrittig als Symptom der Inflation, so sehe ich das auch, und ältere Lehrbücher sehen das auch so. Auch an den Hyperinflationen sieht man doch sehr deutlich, dass die Ursache die Geldentwertung durch Aufblähung des Geldangebots war. Die Preise stiegen da ja nur gegen die Reichsmark, zum US-Dollar blieben sie aber stabil. Viele neuere Bücher sagen, dass früher eher Inflation=Geldentwertung war, aber heute meist Preissteigerungen gemeint sind. Das stimmt wohl im allgemeinen Sprachgebrauch, hier werden aber Ursache und Wirkung vermischt. Du hast also im Ergebnis recht, auch wenn das wissenschaftlich fragwürdig ist. Deshalb schlage ich vor, die Weiterleitung von "Geldentwertung" zu "Inflation" zu entfernen und einen eigenen Artikel für Geldentwertung zu schreiben. Der Artikel zu Inflation kann dann die Geldentwertung als historische Definition beinhalten und sich sonst auf Preissteigerungen konzentrieren. Andererseits sind die aus den 70er Jahren stammenden Theorien zur Inflation inzwischen deutlich wiederlegt, wie weite Teile der Theorien von Keynes, was ja auch die Neu-Keynesianer nicht mehr bestreiten. Da wurden z.B. empirische Befunde zu sehr verallgemeinert, wie etwa die Phillips-Kurve. Die noch in den 20er Jahren entwickelten Geldwerttheorien sind da weitaus besser fundiert. Man kann aus der historischen Entwicklung des Geldes von der Subsistenzwirtschaft mit Naturaltausch über die Entwicklung von nicht-monetären Tauschgütern mit zweckmäßigem Wertstandard gut nachvollziehen, dass Geldwert und Preisniveau zwar einiges miteinander zu tun haben, aber auch nicht mehr. Wenn man Inflation=Preissteigerungen definiert, hat man auch Probleme bei der Bekämpfung der Inflation. Selbstverständlich kann eine Notenbank nichts gegen steigende Ölpreise tun. Nimmt man aber Inflation=Geldentwertung ist die Inflationsbekämpfung relativ einfach. Die Notenbank muss das Geldangebot nur immer an die Geldnachfrage anpassen. --Fsiggi 11:44, 28. Okt 2005 (CEST)
- ohne mich weiter in die disk. einmischen zu wollen aber Vahlen definieren Preissteigerungen aber zutreffend und unstrittig als Symptom der Inflation ist wohl nicht richtig wenn wie du zuvor schreibst andere es anders sehen ;) ...Sicherlich Post 11:56, 28. Okt 2005 (CEST)
- Ok, ich habe auch in mehreren Büchern nachgeschaut, und dort wird meist auch Inflation=Preissteigerungen definiert. Vahlen definieren Preissteigerungen aber zutreffend und unstrittig als Symptom der Inflation, so sehe ich das auch, und ältere Lehrbücher sehen das auch so. Auch an den Hyperinflationen sieht man doch sehr deutlich, dass die Ursache die Geldentwertung durch Aufblähung des Geldangebots war. Die Preise stiegen da ja nur gegen die Reichsmark, zum US-Dollar blieben sie aber stabil. Viele neuere Bücher sagen, dass früher eher Inflation=Geldentwertung war, aber heute meist Preissteigerungen gemeint sind. Das stimmt wohl im allgemeinen Sprachgebrauch, hier werden aber Ursache und Wirkung vermischt. Du hast also im Ergebnis recht, auch wenn das wissenschaftlich fragwürdig ist. Deshalb schlage ich vor, die Weiterleitung von "Geldentwertung" zu "Inflation" zu entfernen und einen eigenen Artikel für Geldentwertung zu schreiben. Der Artikel zu Inflation kann dann die Geldentwertung als historische Definition beinhalten und sich sonst auf Preissteigerungen konzentrieren. Andererseits sind die aus den 70er Jahren stammenden Theorien zur Inflation inzwischen deutlich wiederlegt, wie weite Teile der Theorien von Keynes, was ja auch die Neu-Keynesianer nicht mehr bestreiten. Da wurden z.B. empirische Befunde zu sehr verallgemeinert, wie etwa die Phillips-Kurve. Die noch in den 20er Jahren entwickelten Geldwerttheorien sind da weitaus besser fundiert. Man kann aus der historischen Entwicklung des Geldes von der Subsistenzwirtschaft mit Naturaltausch über die Entwicklung von nicht-monetären Tauschgütern mit zweckmäßigem Wertstandard gut nachvollziehen, dass Geldwert und Preisniveau zwar einiges miteinander zu tun haben, aber auch nicht mehr. Wenn man Inflation=Preissteigerungen definiert, hat man auch Probleme bei der Bekämpfung der Inflation. Selbstverständlich kann eine Notenbank nichts gegen steigende Ölpreise tun. Nimmt man aber Inflation=Geldentwertung ist die Inflationsbekämpfung relativ einfach. Die Notenbank muss das Geldangebot nur immer an die Geldnachfrage anpassen. --Fsiggi 11:44, 28. Okt 2005 (CEST)
- Natürlich ist Geldentwertung nur ein möglicher Grund für Preissteigerungen. Das sehe ich genauso wie du. Aber darum geht es ja nicht. Es geht darum, ob Inflation=Geldentwertung oder Inflation=Preissteigerung. Und neben Gabler sehen das auch Dornbusch, Fischer, Burda und Wyplosz so (habe ich eben nachgesehen). Ich zitiere Vahlens Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik: Nach der gebräuchlichsten Symptomdefinition sind unter Inflation anhaltende, über eine bestimmte Marge hinausgehende Preissteigerungen zu verstehen. Deswegen halte ich die derzeitige Fassung nicht für objektiv. Wenn du magst, kann ich dir gerne auch die Zitate aus den anderen Quellen liefern. Das Lechner-Buch habe ich nicht gelesen, aber er vertritt damit eine absolute Randmeinung. M. E. müsste am Artikel also Folgendes geändert werden: (1) Die alte Definition müsste wieder als Hauptmeinung in den Artikel eingefügt werden, deine Definition als Nebenmeinung. (2) Die von dir entfernten Ursachen müssten demnach auch wieder eingefügt werden, da der Artikel ja nun nur noch Ursachen der Geldentwertung enthält, was aber wie gesagt nach Ansicht der gesamten Makro-Prominenz eben nicht gleich Inflation ist. Da ich aber keine Lust auf einen Edit-War habe, warte ich jetzt einfach mal ab, was du zu meinem Statement meinst. Falls wir uns hier nicht einig werden, schlage ich die EInbeziehung eines fachkundigen Admins vor. Gruß Kai Geisslr 09:48, 28. Okt 2005 (CEST)
- Dass die Zentralbanken die Zielgröße dann nicht ohne Weiteres beeinflussen können, ist klar. Aber das Ziel muss ja sein, die Preise für die Konsumenten etc. stabil zu halten - mit oder ohne Inflation=Preissteigerungen. Ein Anstieg der Ölpreise erleichtert m. E. also ihre Arbeit auch dann nicht, wenn man Inflation=Geldentwertung definiert. Den Vorschlag mit der Geldentwertung finde ich sehr gut! Da helfe ich gerne mit. Geisslr 12:32, 28. Okt 2005 (CEST)
- Nein, Ziel der Zentralbanken ist die Geldwertstabilität. Preisniveaustabilität ist eine Hilfsgröße dazu, die momentan die Politik der Zentralbanken dominiert. Die Bundesbank hatte die Aufgabe, "die Währung zu sichern", nicht die Preise stabil zu halten. Letzteres geht eben bei autonomen Kostensteigerungen auch gar nicht. Wenn die Geldpolitik einseitig nur die Preise stabilisieren will, kann das durch zu geringes Geldangebot zur Schwächung des Wachstums führen. Wenn sie aber den Geldwert stabil hält, bleibt das Geld neutral. Und das sollte das Geld als Wertstandard ja auch sein. Ich fange über das Wochenende mal an, einen eigenen Artikel über Geldentwertung zu schreiben. --Fsiggi 13:44, 28. Okt 2005 (CEST)
- In Artikel 2 der ESZB-Satzung steht Preisstabilität. Ich meine, etwas ähnliches steht auch im Federal Reserve Act. Ich bookmarke mir mal den Geldentwertungs-Artikel - vielleicht wird das ja ganz interessant! Geisslr 15:17, 28. Okt 2005 (CEST)
- Habe eine erste Version eines Artikels über Geldentwertung eingefügt. Der kann sicher noch deutlich verbessert werden. --Fsiggi 23:06, 28. Okt 2005 (CEST)
- Ich habe die alte Artikelversion wiederhergestellt, da die Inhalte ja ausgelagert wurden. Die Geldentwertung habe ich als alternative Erklärungsform eingebaut. Geisslr 06:35, 5. Nov 2005 (CET)
- Im Grundsatz ok, aber dennoch sollte hier hinein, dass Preissteigerungen Symptom der Inflation sind, wie es in Vahlens Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik steht. --Fsiggi 12:20, 14. Nov 2005 (CET)
- Noch ein Problem bei der gegenwärtigen Inflationsmessung: Wichtige Märkte wie die Finanzgütermärkte (Aktien, etc.) und die Immobilienmärkte werden nicht berücksichtigt. Daher tut die Geldpolitik fast nichts, um Inflationen auf diesen Märkten zu verhindern, die schon oft Ursachen für Wirtschaftskrisen waren, denken wir nur an die Krise der New Economy, der Krise in Japan. Gegenwärtig gibt es solche Tendenzen auch im Euroraum, nur in Deutschland scheinen Preissteigerungen im Immobilienbereich noch nicht durchsetzbar zu sein. Dass aber amerikanische Finanzinvestoren zur Zeit massiv im deutschen Wohnungsmarkt investieren, zeigt, dass im Markt hohe Liquididätsüberschüsse vorhanden sind und dass es deutliche Inflationserwartungen gibt. --Fsiggi 12:27, 14. Nov 2005 (CET)
- Ich habe die alte Artikelversion wiederhergestellt, da die Inhalte ja ausgelagert wurden. Die Geldentwertung habe ich als alternative Erklärungsform eingebaut. Geisslr 06:35, 5. Nov 2005 (CET)
- Habe eine erste Version eines Artikels über Geldentwertung eingefügt. Der kann sicher noch deutlich verbessert werden. --Fsiggi 23:06, 28. Okt 2005 (CEST)
Was soll denn jetzt der Unterschied zwischen Geldentwertung einerseits und steigendem Preisniveau andererseits sein? Wann steigt das Preisniveau, ohne dass der Geldwert sinkt? Wann sinkt der Geldwert, ohne dass das Preisniveau steigt? --Alex1011 13:37, 20. Nov 2005 (CET)
- Geldentwertung kann sich auch anders zeigen als in steigenden Preisen, zum Beispiel in sinkender Qualität auf allen Gütermärkten. Es geht mir darum, Ursache und Wirkung richtig darzustellen. Die Geldentwertung ist die Ursache, steigende Preise sind eine mögliche Wirkung der Inflation. --Fsiggi 17:49, 5. Dez 2005 (CET)
- Qualitätsentwicklungen werden aber heute schon von den Preisindizes berücksichtigt (z. B. bei PCs). Geisslr 19:42, 5. Dez 2005 (CET)
- Ihr messt also den Geldwert = 1/Kaufkraft. Ihr messt allen Ernstes einen Wertstandard, eine Maßeinheit. Kein Physiker käme auf so eine verückte Idee eine Maßeinheit zu messen. Maßeinheiten werden definiert, mit ihnen kann man dann messen, sie selbst aber nicht. Daher kan man definieren: Geldwert = Marktwert des Geldes.
- Das Messen der Qualitätsentwickung geht, wenn man die Qualität messen kann, etwa in €/pro GB. Bei weichen Faktoren geht es so einfach aber nicht. Ich kann aber auch andere Beispiele geben. In einer Volkswirtschaft steige - z.B. durch erfolgreiche Kartellbildung - das gehandelte Wertvolumen, wobei der Mengenzuwachs unterproportional sei. Die Geldnachfrage steigt. Verfolgt die Notenbank eine Politik der Preisstabilität, so verhindert sie das höhere Umsatzvolumen, die Menge der absetzbaren Güter sinkt. Der Geldwert - definiert als Marktwert des Geldes - ist gestiegen, obwohl das Preisniveau konstant geblieben ist. Oder: Durch eine Naturkatastrophe gehe die produzierbare Menge zurück, die Produktionskosten steigen. Die Geldnachfrage bleibt konstant. Es käme zu Preissteigerungen, die die Notenbank aber durch Verringerung der Geldmenge, also des Geldangebots, verhindert. Dadurch steigt der Geldwert. Bei stabilem Geldwert wären die Preise gestiegen, die absetzbare Menge wäre nicht so stark gesunken. Folgerung: Das Preisniveau kann auch bei nicht stabilem Geldwert stabil sein! Das Ziel der Preisniveaustabilität macht regulierende Währungspolitik daher fehleranfällig, seine Verwendung kann dem Wirtschaftswachstum schaden. Die Bedingung für Geldwertstabilität ist deshalb nicht Preisniveaustabilität, sondern Geldnachfrageänderungen durch entsprechende Geldangebotsänderungen zu kompensieren. --Fsiggi 20:32, 5. Dez 2005 (CET)
@Fsigi
Du wirfst da einiges durcheinander. Wenn Du schreibst "Daher tut die Geldpolitik fast nichts, um Inflationen auf diesen Märkten zu verhindern", dann zeigt das ein fundamentales Missverständnis.
1. Mit dem Plural von Inflation wäre ich vorsichtig. 2. Infaltion spielt sich (innerhalb eines Währungsgebietes) _nie_ auf einzelnen Märkten ab, eine ZNB kann also nicht Inflation auf einzelnen Märkten verhindern.
Inflation bezeichnet das Anschwellen des Preisniveaus, also der Geld-Preise _aller_ Güter eines Währungsgebietes. Julia69 15:06, 24. Nov 2005 (CET)
- Ok, das war unglücklich formuliert. Ich meinte das so: Die Immobilien- und Finanzgütermärkte werden bei der "Messung" der Inflation nicht einbezogen. Steigen nun die Immobilienpreise um 100%, so müsste sich das - wenn nicht alle anderen Preise entsprechend sinken - in der Messung der Inflationsrate niederschlagen. In den USA werden solche Wertsteigerungen dazu genutzt, die Immobilien höher zu beleihen. Es kommt also zu einer Geldschöpfung mit entsprechender Inflationsgefahr. Das wird aber bei der Messung des Preisindexes nicht berücksichtigt. --Fsiggi 17:46, 5. Dez 2005 (CET)
- Und dass die Preise _aller_ Güter steigen müssen, ist falsch, dann gibt es so gut wie nie eine Inflation. Irgendein Gut findet sich bestimmt immer, dass nicht im Preis gestiegen ist. Das Preisniveau aber steigt c.p. schon, wenn auch nur der Preis eines einzigen Gutes steigt. --Fsiggi 15:38, 7. Dez 2005 (CET)