Ramush Haradinaj

kosovarischer Politiker und Premierminister des Kosovo
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Ramush Haradinaj ( *3. Juli 1968 in Glogjan) war vom 3. Dezember 2004 bis 8. März 2005 Ministerpräsident des Kosovo.

Haradinaj wuchs auf dem Land als Sohn eines Bauern auf.

Ramush Haradinaj war Kommandant einer UÇK-Einheit in der Dukagjini-Region. Nach dem Krieg gründete er die Partei Allianz für die Zukunft des Kosovo (Aleanca për Ardhmërinë e Kosovës), deren Vorsitzender er noch immer ist.

Am 3. Dezember 2004 wurde er vom Parlament des Kosovo mit Zweidrittelmehrheit zum Ministerpräsidenten gewählt.


Die Staatsanwaltschaft spricht von einer "kriminellen Vereinigung", die im Kosovo hunderte Zivilisten verfolgt, misshandelt, gefoltert und ermordet habe. Bereits im März 1998 habe Haradinaj mit seinen UÇK-Einheiten und einer paramilitärischen Gruppe namens "Schwarze Adler" zahlreiche Serben und andere Nicht-Albaner aus ihren Dörfern vertrieben. Wer sich weigerte, sein Haus zu verlassen, sei getötet worden. Haradinaj habe zugesehen, wie manchen Opfern die Ohren abgeschnitten worden seien, an vielen Verbrechen habe er eigenhändig mitgewirkt. Unter den Ermordeten sind laut ICTY auch zahlreiche Albaner gewesen, die sich weigerten, mit der UÇK zu kooperieren oder für sie zu kämpfen.

Haradinaj stellte sich dem Gericht und plädierte auf "nicht schuldig". Er wurde in Untersuchungshaft genommen, aber nach ein paar Monaten bis zum Prozessbeginn wieder entlassen. Momentan befindet er sich im Kosovo.

Seine Nachfolge im Amt des kosovarischen Ministerpräsidenten hat Bajram Kosumi übernommen.