Lujo Tončić-Sorinj (* 12. April 1915 in Wien; † 20. Mai 2005 in Salzburg) war ein österreichischer Diplomat und Politiker (ÖVP) und Generalsekretär des Europarates.
Aus einer in der Monarchie nobilitierten Diplomatenfamilie (Edle v. Sorinj) stammend, sein Vater war Konsul in Dschidda (Jeddah), sein Großvater väterlicherseits Statthalter in Dalmatien, besuchte Tončić-Sorinj ein Humanistisches Gymnasium in Salzburg. Nach seinem Studium der Rechte, der Philosophie und der Geschichte der Slawistik an der Universität Wien und der Universität Zagreb unterrichtete er während des Zweiten Weltkrieges Sprachen in der Luftnachrichtentruppe der deutschen Wehrmacht.
Ab 1945 war Tončić-Sorinj Leiter der Politischen Abteilung des Österreichischen Instituts für Wirtschaft und Politik in Salzburg, Mitglied der österreichischen UNESCO-Kommission und der österreichischen Delegation zur Beratenden Versammlung des Europarats. Vom 8. November 1949 bis zum 5. Juni 1966 war er für die ÖVP Abgeordneter zum Nationalrat, vom 19. April 1966 bis zum 19. Jänner 1968 Außenminister in der ÖVP-Regierung unter Kanzler Josef Klaus. Von 1969 bis 1974 bekleidete Tončić-Sorinj das Amt des Generalsekretärs des Europarats.
1992 nahm er „aus Verbundenheit mit Dalmatien“ die kroatische Staatsbürgerschaft an, woraufhin ihm die österreichische aberkannt und die Politikerpension gestrichen wurde. Erst durch Interventionen der ÖVP und Vorlage von Dokumenten, die den nicht rechtmäßigen Erwerb der kroatischen Staatsbürgerschaft beweisen sollten, wurde Lujo Tončić-Sorinj wieder Österreicher.
Weblinks
- Lujo Tončić-Sorinj auf der Website des österreichischen Parlaments
- Literatur von und über Lujo Tončić-Sorinj im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Lujo Tončić-Sorinj im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Originalton von Lujo Toncic-Sorinj (1955)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Tončić-Sorinj, Lujo |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker, Außenminister, Diplomat |
GEBURTSDATUM | 12. April 1915 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 20. Mai 2005 |
STERBEORT | Salzburg |