Die Schöckl-Seilbahn erschließt von St. Radegund bei Graz den Grazer Hausberg Schöckl. Die Seilbahn befindet sich in der Sommer- und Wintersaision in Betrieb und ist der Zubringer für das wegen der schlechten Schneelage immer seltener geöffnete kleine Schigebiet auf dem Berg.
Schöckl-Seilbahn | |
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![]() Die neue Seilbahn, im Hintergrund St. Radegund | |
Standort: | St. Radegund, ![]() |
Bauart: | Einseilumlaufbahn |
Baujahr: | 1951, 1995 |
Berg: | Schöckl |
Talstation: | St. Radegund, 780 m |
Höhendifferenz: | 656 m |
Bergstation: | Stubenberghaus, 1436 m |
Streckenlänge: | 2087 m |
Fahrdauer: | 7 min |
Anzahl der Gondeln: | 44 Stk. |
Anzahl der Stützen: | 10 Stk. |
Kapazität: | 6 Pers./Gondel, 800-1000 Pers./Stunde |
Hersteller: | Girak |
Betreiber: | Holding Graz - Kommunale Dienstleistungen |
Website: | www.holding-graz.at/freizeit/schoeckl.html |
Geschichte
Bereits im Frühjahr 1951 wurde die erste Seilbahn mit den damals hochmodernen kuppelbaren Gondeln nach dem Zweiseil-Umlaufprinzip von System Wallmannsberger errichtet. Diese Bahn verfügte über 40 4-Personengondeln aus Aluminium und Holz, und eine Fahrt über die 9 Stützen und ein Kuppengerüst dauerte 14 Minuten. [1] Die Kapazität betrug 600 Personen in der Stunde.[2] Die vom Freizeitunternehmen der Grazer Stadtwerke betriebene Seilbahn war sehr beliebt, im Sommer bei Wanderern, im Winter bei Wintersportlern, als man noch mit den Schi oft bis ins Tal fahren konnte.
Zwei Jahre später wurde auch auf der Nordseite ein Einer-Sessellift von Semriach auf den Berg gebaut, der bis 1985 betrieben wurde. Heute steht nur mehr die Talstation.
Da der Berg ab 1964 auch über eine private mautpflichtige Straße erreichbar war, gab es zur Seilbahn Konkurrenz. Der Schibetrieb war in den letzten Jahren auch nur mehr am Gipfel des Berges möglich. Ein rentabler Betrieb einer modernen Bahn, die die veraltete Bahn ersetzen musste, war erst ab 1993 möglich. Denn da wurde nach langen Kontroversen die Mautstraße für den Individualverkehr gesperrt - gegen eine Abschlagzahlung an den Eigentümet.[3]
1995 wurde dann die mit 44 Jahren völlig veraltete Seilbahn komplett umgebaut. Das System wurde von Zweiseil- auf Einseilumlaufbahn mit moderne 6er-Panoramakabinen geändert. Die alten silberfarbenen 4er-Gondeln wurden auch an Private verkauft. Neben der Talstation wurde ein gebührenpflichtiger Parkplatz für 320 Autos errichtet. Jjährlich werden nun ca. 150.000 Personen befördert.[4]
Infrastruktur
In den beiden Stationen der Seilbahn befinden sich Restaurants, für Gehbehinderte stehen zwei spezielle Gondeln zur Verfügung.
Bei der Berstation wurde auch eine rund 1000 m lange Allwetterrodelbahn mit dem Namen Hexenexpress errichtet, die jedoch nicht bei Nässe betrieben werden darf. Der Name bezieht sich auf die Schöcklhexe, eine laut Sage am Berg beheimateten Wetterhexe.[5]
Geübte Wanderer benutzen die Seilbahn auf ihre Weise. Sie besteigen den Schöckl auf der kürzesten Route, auf der Lifttrasse. Die Direttissima verläuft direkt unter der Seilbahn.
Einzelnachweise
- ↑ Text und Bild aus Seilbahnen in Österreich S 142 1954, von R. A. Luft, Alpinforum
- ↑ Text und Bild aus Seilbahnen in Österreich S 143 1954, von R. A. Luft, Alpinforum
- ↑ Umkämpfte Bergfahrten auf den Schöckl, kleinezeitung.at am 4. Jänner 2005
- ↑ Mit der Schöckl Seilbahn gehts bergauf!, Holding Graz
- ↑ Die Schöckelhexe, Sagen.at
Koordinaten: 47° 12′ 4″ N, 15° 28′ 32″ O