Allgemein | |||||||||||
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Name, Symbol, Ordnungszahl | Platin, Pt, 78 | ||||||||||
mittlere rel. Atommasse | 195,09 | ||||||||||
Edelmetall | |||||||||||
Atomar | |||||||||||
Elektronenkonfiguration | (Xe) 4f145d86s2 | ||||||||||
Physikalisch | |||||||||||
Schmelzpunkt | 1769 °C | ||||||||||
Siedepunkt | ~4010 °C | ||||||||||
Dichte | 21,45 g/cm³ | ||||||||||
NMR-Eigenschaften | |||||||||||
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Platin ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Pt und der Ordnungszahl 78.
Es ist ein schweres, schmiedbares, dehnbares, edles, grau-weißesÜbergangsmetall. Platin ist sehr korrosionsbeständig und wird zur Herstelllung von Schmuckwaren, Laborgeräten, Zahnimplantaten, Kontaktwerkstoffen und Abgaskatalysatoren verwendet.
Bemerkenswerte Eigenschaften
Das sehr korrosionsbeständige, schmiedbare und duktile Schwermetall zeigt im reinen, polierten Zustand den sog. „Dunkelglanz“.
Sowohl Wasserstoff als auch Sauerstoff werden von Platin im aktivierten Zustand gebunden. Es besitzt daher sehr bemerkenswerte katalytische Eigenschaften; Wasserstoff und Sauerstoff reagieren in seiner Anwesenheit explosiv zu Wasser. Allerdings werden Platinkatalysatoren schnell vergiftet.
Die hohe Haltbarkeit und Anlaufbeständigkeit eignen Platin besonders zur Herstellung von Schmuckwaren.
Auch bei hohen Temperaturen zeigt Platin ein stabiles Verhalten. Es ist daher für viele industrielle Anwendungen interessant.
In Salz- und Salpetersäure ist es unlöslich. Von Königswasser wird es unter Bildung von Hexachloroplatin(IV)-säure angegriffen. Auch von Alkali-, Peroxid-, Nitrat-, Cyanid- u.a. Salzschmelzen sowie Ruß wird Platin angegriffen. Platin darf daher nicht mit offenen Flammen beaufschlagt werden.
Anwendungen
Aufgrund seiner Verfügbarkeit und seiner hervorragenden Eigenschaften haben Platin und Platinlegierungen eine unüberschaubare Anzahl von Anwendungen erobert:
- Schmuckwaren
- Thermoelemente
- Heizleiter
- Kontakwerkstoffe
- Laborgeräte
- Katalysatoren
- Wasserstoffspeicher
- Magnetwerkstoffe
- Chemischer Apparatebau
- Schmelztiegel für die Glasherstellung
- Glaseinschmelzlegierungen
- Medizinische Implantate, Zahnersatz
- Herzschrittmacher
- Schubdüsen, Verkleidungen für Raketen
- Arzneimittel gegen Krebs
- Schreibfedern
- Spinndüsen
- Platinspiegel (Spiegel und Glasfenster die nur auf der vom Glas abgewandten Seite reflektieren.)
- usw.
Geschichte
Platin (abgeleitet von spanisch platina in der Bedeutung "kleines Silberkörnchen") wurde schon vor der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus von den Indianern Südamerikas benutzt. Die erste europäische Referenz stammt von dem italienischen Humanisten Julius Caesar Scaliger (1484-1558). Er beschreibt ein mysteriöses weißes Metall, das sich allen Schmelzversuchen entzog.
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Vorkommen
Südafrika, Russland vor allem nördlicher Ural, Kanada und Kolumbien.
Herstellung
Metallisches Platin (Platinseifen) werden heute praktisch nicht mehr abgebaut. Platinbergwerke gibt es nur in Südafrika (Transvaal).
Platinquellen sind auch die Buntmetallerzeugung (Kupfer und Nickel) in Sudbury, Ontario und Norilsk, Russland. Hier fallen die Platingruppenmetalle als Nebenprodukt an.
Vorsichtsmaßnahmen
Platin ist normalerweise nicht gesundheitsschädigend. Seine Verbindungen sollten als hochtoxisch angesehen werden.