Frank Hahn (Wirtschaftswissenschaftler)

britischer Wirtschaftswissenschaftler
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Frank Horace Hahn (* 26. April 1925 in Berlin; † 29. Januar 2013 in Cambridge) war ein deutschstämmiger britischer Wirtschaftswissenschaftler.

Frank Horace Hahn

Leben

Frank Hahn kam mit seiner Familie 1938 über die Tschechoslowakei nach Großbritannien. Unter Nicholas Kaldor und Lionel Robbins studierte er später Wirtschaftswissenschaften an der London School of Economics. Als Lecturer gehörte er ab 1948 zum wissenschaftlichen Personal der University of Birmingham, ehe er 1960 an die University of Cambridge weiterzog. 1967 kehrte er an die London School of Economics zurück, wo er zum ordentlichen Professor berufen worden war. Fünf Jahre später wechselte er erneut zur University of Cambridge, wo er bis zu seiner Emeritierung 1992 blieb. 1990 bis 1996 war er Professor an der Universität Siena, wo er das Doktorenprogramm verantwortete. Italien blieb anschließend sein Hauptwohnsitz.

Hahn trug mit grundlegenden Arbeiten zum Verständnis und der Fortentwicklung der allgemeinen Gleichgewichtstheorie und der Geldtheorie bei. Ausgehen von der These John Richard Hicks´, ein ökonomisches Modell müsse möglichst viele Elemente des wirtschaftlichen Prozesses abbilden, setzte er sich mit den Möglichkeiten und Limiten der Theorien auseinander. Dabei erwies er sich als Kritiker aller wirtschaftswissenschaftlichen Schulen und versuchte, jeweils Schwächen zu identifizieren.

Beiträge leistete Hahn neben der Grundlage der allgemeinen Gleichgewichtstheorie insbesondere zu Stabilität von Gleichgewichten, der Geldtheorie in sequentiellen Ökonomien und der Berücksichtigung von Wirtschaftswachstum im Modell. In etlichen Arbeiten war er dabei Koautor renommierter Wissenschaftler, darunter finden sich Namen wie Kenneth Arrow, Robert M. Solow, Takashi Negishi oder Robin Matthews.

1968 diente Hahn als Präsident der Econometric Society.

Frank Hahn verstarb am 29. Januar 2013 nach einer kurzen Erkrankung.[1]

Einzelnachweise

  1. chu.cam.ac.uk: Professor Frank Hahn: 1925–2013. Abgerufen am 31. Januar 2013