Dieser Artikel beschäftigt sich mit der antiken Dichterin Sappho, für den gleichnamigen Asteroiden siehe Sappho (Asteroid)
Die griechische Dichterin Sappho gilt als bedeutendste Lyrikerin des klassischen Altertums. Ihr Leben ist nur in späten Legenden aufgezeichnet. Demnach entstammte sie einem alten Adelsgeschlecht aus Mytilene, einer Stadt auf der Insel Lesbos, und musste aus politischen Gründen nach Sizilien fliehen. Um das Jahr 591 v. Chr. kehrte sie nach Lesbos zurück und rief dort eine Gruppe von Schülerinnen zusammen. Dass sie sich aus unerwiderter Liebe von einem Felsen gestürzt haben soll, ist vermutlich eine erst in christlicher Zeit entstandene Legende.
Zu ihrem Werk gehörten Götterhymnen, Hochzeits- und Liebeslieder, von denen leider nur wenige, zu meist als Fragmente erhalten sind. Besonders gerühmt wurde ihre klare und ausdrucksstarke Sprache, durch die sie unter anderem zum Vorbild des römischen Dichters Horaz wurde. Platon schätzte ihre Lyrik so sehr, dass er Sappho als zehnte Muse bezeichnete. Die vierzeilige sapphische Strophe ist nach ihr benannt und geht vermutlich auch auf sie zurück.
Dass viele ihrer Lieder homoerotischen Inhaltes sind und sich auf die Liebe zwischen Frauen beziehen, lässt sich noch heute an den Bezeichnungen "lesbisch" und etwas seltener "sapphisch" erkennen, die für erotisch gefärbte Liebesbeziehungen zwischen Frauen gebraucht werden.
Textbeispiel
Versunken sind Mond und Siebengestirn. Mitter- nacht kommt, die Stunde verrinnt, und ich schlaf' allein.