Kupa

Nebenfluss der Save in Kroatien und Slowenien
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Kolpa
Die Kolpa bei Prelesje im Süden Sloweniens

Die Kolpa bei Prelesje im Süden Sloweniens

Daten
Lage Kroatien, Slowenien
Flusssystem Donau
Abfluss über Save → Donau → Schwarzes Meer
Quelle Nationalpark Risnjak
45° 29′ 27″ N, 14° 41′ 22″ O
Quellhöhe 321 m
Mündung bei Sisak in die SaveKoordinaten: 45° 27′ 36″ N, 16° 24′ 8″ O
45° 27′ 36″ N, 16° 24′ 8″ O

Länge 296 km
Einzugsgebiet 10.032 km²
Linke Nebenflüsse Odra
Rechte Nebenflüsse Dobra, Korana, Glina
Mittelstädte Karlovac, Sisak
Kleinstädte Ozalj
Schiffbarkeit nicht schiffbar
Die Quelle der Kupa/Kolpa
Die Kolpa/Kupa bei Brod na Kupi

Die Kupa/Kolpa (slowenisch Kolpa, deutsch Kulpa, von lateinisch Colapis oder Calapius) ist ein fischreicher Nebenfluss der Save in Kroatien und Slowenien. Am Oberlauf bildet der Fluss die Grenze zwischen beiden Ländern. Bis Karlovac ist er sauber und wird im Sommer zum Baden genutzt.

Lauf

Die Kupa/Kolpa entspringt im Gorski kotar nordöstlich von Rijeka auf dem Gebiet des Nationalparks Risnjak. Nachdem ihr die Čabranka von links zugeflossen ist, bildet die Kupa/Kolpa dann die Grenze zu Slowenien, bevor sie hinter Metlika auf kroatischem Gebiet weiterfließt. Anschließend verläuft sie durch Karlovac und mündet schließlich bei Sisak in die Save. Entlang der Kupa gibt es etliche alte Wassermühlen, von denen bereits einige wieder renoviert wurden in: Sracak, Pravutina, Misinci, Bubnjarci, Mala Paka und Jurovo. Die aufgeführten Mühlen stehen auf kroatischer Seite des Flusses. Etwa 86 Mühlen gab es insgesamt; viele davon wurden von den deutschen Gottscheern erbaut und gepflegt[1]. Der Verfall vieler Mühlendämme ist mit auf das kriegsbedingte Verschwinden dieser Volksgruppe zurückzuführen. Slowenien hat im Jahre 2006 einen Großteil des Flusses beginnend beim Dorf Fučkovci bis hinauf nach Stari Trg als Krajinski park Kolpa unter Naturschutz gestellt[2].

An der Kupa/Kolpa liegt auch das Dorf Letovanić. Das Dorf und der Fluss bilden gemeinsam die ungefähre Grenze zwischen den Regionen Turopolje und Banovina.

Zuflüsse

Die wichtigsten Zuflüsse der Kupa sind die Čabranka, die Lahinja, die Dobra, die Korana, die Kupčina, die Lahinja und Krupa (beide in Slowenien), sowie die Glina, die Odra.

Hydrologie

Das Einzugsgebiet der Kupa umfasst eine Fläche von 10.032 km² und befindet sich zum größten Teil in Kroatien, sowie zu kleineren Teilen in Slowenien und Bosnien-Herzegowina. Die mittlere Abflussmenge an der Mündung in die Save beträgt 283 m³/s. Damit ist die Kupa nach der Drina der zweitwasserreichste Nebenfluss der Save[3].

Bademöglichkeiten

Es gibt unzählige Bademöglichkeiten an den Ufern der Kolpa. Besonders populäre Bademöglichkeiten mit breitem Strand gibt es in Pravutina, Mala Paka, Ozalj und Bubnjarci auf kroatischer Seite. Auf slowenischer Seite wird an einer Vielzahl von ehemaligen Wassermühlen bzw. Stauwehren gebadet. Beispiele hierfür sind Stari Trg, Vinica, Adlešiči, Griblje, Podzemelj und Primostek. Der zu sozialistischen Zeiten beliebte Campingplatz mit Bademöglichkeiten direkt am Grenzübergang in Metlika soll Berichten zufolge erneuert werden.

Verschmutzung

Mit am problematischsten ist der Zufluss der Krupa, die bei Primostek in die Kolpa mündet. Dieser kurze Fluss mit malerischer Quelle ist durch Dioxine verschmutzt, die aus einer illegalen Deponie eines Kondensatorenwerkes in Semič stammen. Die Verschmutzung wurde im Jahre 1984 rein zufällig von Wissenschaftlern des Gesundheitsamtes in Maribor und später auch in Ljubljana erkannt, als man die Quelle der Krupa untersuchte, um diese zur Trinkwassergewinnung für die Bela krajina zu untersuchen. Besonders problematisch ist die Tatsache, dass es sich hier um eine Karstlandschaft handelt. Noch heute ist die Belastung alarmierend hoch und kann in Bodenproben, Fischen, im Wasser, in Haustieren usw. nachgewiesen werden.

Bereits im sozialistischen Jugoslawien wurde der Fluss sowohl als Tränke für Rinder als auch zur Autowäsche verwendet und Einheimische benutzten in den Sommermonaten den Fluss zur Körperwäsche unter Verwendung von Seifen und Schampoos, da viele kein richtiges Bad zuhause hatten. Die dadurch versursachte Wasserverschmutzung war aber lokal und nur auf gewisse Zeiten beschrännkt und deswegen verhältnismäßig gering.

Seit dem Zerfall Jugoslawiens und später dem Eintritt Sloweniens in die EU sinkt die Wasserqualität was besonders von Griblje in der Bela krajina (Slowenien) flussabwärts deutlich zu beobachten ist. Das Flussbett ist deutlich verschlammt, möglicherweise auch durch einen Rückgang der Niederschläge in den Sommermonaten. Möglicherweise werden auch die Stauwehre nicht fachgerecht erneuert. Die Wasserqualität leidet durch die Verwendung von Gülle und Kunstdünger auf den landwirtschaftlichen Flächen.

Problematisch ist die Belastung durch die verstärkte Verwendung von künstlichen Düngemitteln und Düngemitteln aus der Biogasanlage in Črnomelj. Zu sozialistischen Zeiten verwendeten die meist kleinen Bauernhöfe nur Dung zur Düngung, was der Karstlandschaft mit nur dünnen Humusböden gut angepasst war. Nun versucht man durch Flurbereinigungsmaßnahmen (Zusammenlegung landwirtschaftlicher Nutzflächen) die Feldgröße zu erhöhen. Die wenigen verbliebenen Bauernhöfe versuchen nun durch Einsatz von Kunstdünger und vor allem auch Gülle, die vorher nie in dieser Gegend zur Düngung verwendet worden sind, den Ertrag zu steigern.

Die vor einigen Jahren in Betrieb gegangene Biogasanlage in Črnomelj ist in letzter Zeit vermehrter Kritik ausgesetzt. Viele Bewohner Črnomeljs beklagen sich immer wieder darüber, dass sie wiederholt unerträglichem Gestank aus der Anlage ausgesetzt seien. Bei Untersuchungen des Gärrestes hat man festgestellt, dass die Grenzwerte für Salmonellen im Juni 2012 überschritten worden sind. Laut Pressemitteilungen mussten die Betreiber der Anlage eine hohe Straße für die Ableitung der kontaminierten Gülle in eine nahe gelegene Schweinefarm bezahlen.[4] Beobachter sprechen davon, dass sogar aus dem Ausland (z. B. Bosnien-Herzegowina) Schlachtabfälle in der Biogasanlage verwendet werden. Eine lokale Bürgerinitiative namens Proteus hat sich gebildet und kämpft für Verbesserungen. Umweltaktivisten kritisieren in diesem Zusammenhang, dass die maßgebende slowenische Verordnung zur Verarbeitung biologisch abbaubarer und gemischter Kommunalabfälle auf Grenzwerten beruhen, die in Dänemark, Deutschland und Frankreich gelten, wo es keinen oder nur wenig Karst gibt und die Böden dort deswegen eine höhere Selbstreinigungskraft besitzen.

Einzelnachweise

  1. http://www.gottscheer.net/
  2. [1]
  3. FAO - Inland fisheries of Europe (englisch)
  4. Evropski zakoni, balkansko obnašanje (deutsch: Europäische Gesetze, balkanhaftes Benehmen), in der slow. Wochenzeitung Dolenjski list, Novo mesto, 2. November 2012